4 Mär
Erfahrungsbericht von Katharina W.

Vancouver Island University


Stadt: Nanaimo
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Internationale BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Zu Beginn möchte ich gleich loswerden: Kanada war eine grandiose Zeit, welche ich keinesfalls missen möchte. Die freundliche Art der Kanadier und die wahnsinnig beeindruckende Natur ziehen besonders Outdoor-Liebhaber von Anfang an in ihren Bann. An der Universität habe ich die kleinen Gruppen und das entspannte Verhältnis zwischen Professoren und Studenten sehr schätzen gelernt. Der Bewerbungsablauf lief durch College Contact sehr reibungslos und bei Unklarheiten oder Fragen konnte ich mich immer an meinen persönlichen Ansprechpartner wenden. Falls du überlegen solltest Bafög zu beantragen, kann ich hier nur den Tipp geben: Je früher desto besser! Also am besten sofort darum kümmern! Bei mir war noch vor Abreise die erste Zahlung auf meinem Konto – ich selbst habe aber Kommilitonen kennen gelernt, die schon einige Monate in Kanada waren und sich, wegen fehlenden Unterlagen oder Prüfung der Unterlagen, immer noch gedulden mussten.

Wo soll ich bloß wohnen?

Diese Frage habe ich mich relativ bald gestellt und überlegt, was zu mir am Besten passen könnte, denn es gibt natürlich verschiedenste Möglichkeiten:

Das Studentenwohnheim

Ich habe mich bald mit Kommilitonen angefreundet die im Studentenwohnheim wohnten. Hier gibt es einen klaren Vorsprung, wenn es darum geht, in 5 Minuten im Vorlesungsraum zu sitzen oder im Studentenpub das erste Bier zu bestellen. Außerdem trifft man hier kanadische sowohl als internationale Studenten an. Wie in allen Wohnheimen gibt es Aktionen, sich kennen zu lernen, um das Miteinander zu fördern, was es sehr leicht macht, neue Kontakte zu schließen. Wenn du allerdings ruhige Nächte zum Schlafen brauchst, würde ich dazu raten, nicht das günstigste Zimmerangebot  zu nehmen.

WG´s

Auch war ich in verschiedensten WG´s zu Besuch. Hier können tiefe Freundschaften geschlossen werden und bei internationalen WG´s findet ein kultureller Austausch statt. Die Lage ist hier oft entscheidend, da das Busnetz in Nanaimo eher weniger ausgebaut ist. Wer also lange Wege zur Uni vermeiden möchte, sollte genau überlegen welche Lage in Frage kommt. Es hielt sich ungefähr in Waage, welche bereits in Deutschland aus gesucht wurden und welche sich erst vor Ort zusammenwürfelten. Hier hilft das schwarze Brett an der Hochschule, aber vor allem das Internet und CRAIGSLIST worüber man auch zahlreiche Angebote zur nächsten Möglichkeit des Wohnens finden kann. Ein Tipp auch hier: Gerade im Wintersemester werden sehr schöne Ferienhäuser oftmals vergünstigt an Studenten vermietet! Längere Wege zur Uni werden hier oftmals durch einen fantastischen Ausblick auf Meer oder See entschädigt!

Gastfamilie

Diese gibt es wie Sand am Meer, mit oder ohne Mahlzeiten inbegriffen, nebenan oder im selben Haus - Die Auswahl hier ist wirklich groß. Absolute Vorteile sind natürlich das Kennenlernen des richtigen kanadischen Lebens und die Verbesserung der Englischsprachkenntnisse bei jeder Gelegenheit. Allerdings kannte ich nur zwei Varianten: Es war die beste Entscheidung, die getroffen wurde oder die schlechteste. Eine Portion Glück ist sicherlich immer dabei. Leider liegen Gastfamilien auch meist weiter weg von der Uni und es ist schwerer sich mit Gleichgesinnten zu verabreden.

Wo habe nun ich in Nanaimo gewohnt? Ich selbst habe mich für eine sehr unkonventionelle Unterkunftsart für ein Auslandssemester entschieden - schlussendlich bin ich im PAINTED TURTLE GUESTHOUSE geblieben. Der ausschlaggebende Grund war die Freiheit. Ich wohnte 2 Minuten vom Hafen entfernt mitten in Downtown mit süßen Cafe´s, Restaurants, Bars und Supermarkt sehr bequem erreichbar. 15 Minuten mit dem Bus vor der Haustür zur Uni. Das Gästehaus bietet Studenten Einzelzimmer mit Doppelbett, Schrank und Schreibtisch an, welche sich alle auf einer Etage befinden. Ich habe mich besonders mit zwei kanadischen Studentinnen und einen Austauschstudent aus Nigeria angefreundet. Geteilt werden sich mit den Mitstudenten die Bäder. Wohnzimmer und Küchenbereich wird mit allen Gästen geteilt. Da das Wintersemester auch in die Nebensaison von Nanaimo fällt, war es immer sehr ruhig. Besonders gefallen haben mir die vielen spontanen Koch- und Pubabende und die Geschichten der Reisenden aus aller Welt. Ein großes Manko gab es: Im Puncto Kosten kann diese Art des Wohnens leider nicht punkten.

Schon Fernweh bekommen?

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Belegte Kurse

Ich habe 4 Kurse belegt. Im Nachhinein denke ich, wären 3 Kurse am idealsten, denn so bleibt genug Zeit neben Uni Land und Leute zu erkunden. Oftmals schreibt die Heimathochschule sogar 5 Kurse vor, was zwar machbar ist aber mit sehr viel Arbeitsaufwand verbunden ist. Auf den ein oder anderen Ausflug muss hier sicherlich verzichtet werden.

Meine Kurse waren folgende:

  • Strategies for Sustainable Development
  • Entrepreneurship
  • Branding and Communication
  • International Marketing

Ich war sehr glücklich mit meiner Kurswahl und habe vor Ort auch nicht noch einmal umgetauscht. Die ersten beiden Kurse haben mich besonders vom Kursaufbau und Lerninhalt überzeugt. Gerade in Strategies for Stustainable Development hatte ich das Gefühl, sehr viel von den zahlreichen Diskussionen aus dem Unterricht mitnehmen zu können. Für diesen Kurs gab es kein Buch, sondern nur aktuelle Unterlagen was es sehr spannend machte. Der Lernaufwand war angemessen. Am aufwändigsten war International Marketing. Hier haben wir ein komplettes Buch durchgearbeitet und es gab für jedes Kapitel Woche für Woche kleine Minitests. Gerade daher denke ich, dass ich sehr viel behalten konnte was das Lernen auf das Midterm sowie das Final sehr erleichterte. Generell gibt es viele Gruppenarbeiten, Paper und Präsentationen. Meiner Meinung nach ist es beinahe unmöglich, einen Kurs nicht zu bestehen, da er aus so vielen Teilnoten bewertet wird und auch oftmals die Teilnahme am Kurs selbst mit in die Note hinein fließt.


Was darf ich auf keinen Fall verpassen?

Geheimtipp Nr.1: Sich frühzeitig für alle möglichen Ausflüge über das OUTDOORREC der Universität anmelden. Ich habe das gleich am Anfang gemacht und ich kenne viele, die es bereut haben, zu lange gewartet zu haben. Die Plätze sind schnell vergriffen, denn die Ausflüge sind sehr begehrt. Wenn Du Dir noch nicht ganz sicher bist, kann ich trotzdem nur raten zu buchen und zu bezahlen. Es findet sich immer Jemand der dir dankend den Platz abkauft, falls du es dir doch anders überlegen solltest. Ich war beispielsweise 3 Tage lang Kanufahren, habe den spektakulären JUAN DE FUCA Trail an der Westküste bewandert sowie war ich mit Seehunden schnorcheln und habe ein Surfwochenende in Tofino verbracht. Zusammen mit den anderen Studenten und den Leitern war gute Stimmung vorprogrammiert.

Geheimtipp Nr.2: Nanaimo erkunden. Am Hafen entlang spazieren und einen Ausflug nach Protection Island machen. Bei Vollmond an die Pipers Lagoon fahren und das Meer beobachten. Wenn Du einmal tanzen gehen möchtest, eignet sich das KONCEPT am Besten. Gemütliche Pubabende mit Billiardspielen oder Karaoke solltest du dir nicht entgehen lassen. Unbedingt Livemusik in der CORNERLOUNGE genießen.

Geheimtipp Nr.3: Vancouver Island erkunden. In Tofino und Uclulet Surfen und die Strände entlang spazieren. In Victoria unbedingt das Museum besuchen und nach einer (kostenlosen) Führung fragen, danach die Hausbootsiedlungen erkunden. Für Tier-Fans - eine WhalewatchingTour mitmachen. Am der Küste entlang Richtung Norden fahren und Augen nach Seerobben offen halten.

Geheimtipp Nr.4: British Columbia erkunden. Ein Muss ist natürlich Vancouver, vielleicht wird ja sogar ein Canucks Eishockeyspiel besucht? Die Rocky Mountains im Sommer und das nahe gelegene Whistler im Winter solltest du dir natürlich auch nicht entgehen lassen.