10 Mai
Erfahrungsbericht von Daniel K.

Humboldt State University


Stadt: Arcata
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Forstwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Dresden TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Mit der Bewerbung für das Auslandssemester sollte man wirklich früh genug anfangen. Ich habe circa ein Jahr vor meiner Abreise im August 2014 angefangen die Dokumente zusammenzutragen. Ein Jahr Vorlaufzeit hat bei mir dann auch wirklich gereicht, obwohl ich in den Klausurenphasen teilweise wochenlang gar nichts an der Bewerbung gearbeitet habe. Außerdem: egal wie unfähig man auch sein mag, man kann College Contact wirklich mit der noch so blöden Frage anrufen und einem wird geholfen. College Contact macht da ihren Job wirklich gut und nimmt viel Stress aus dem Bewerbungsprozess.

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Anreise

Mein Flug ging von Frankfurt Main über San Francisco nach Arcata. Das war alles in allem sehr komfortabel, da der Flug von San Francisco nach Arcata nur eine knappe Stunde dauert, ist aber auch sehr teuer! Viel billiger wäre es von San Francisco einen Greyhound zu nehmen. Die Verbindung zwischen der Bay Area und dem Norden Kaliforniens läuft über den Highway 101 und ist eine wirklich schöne Strecke. Die Busfahrt dauert etwa 8 Stunden. Auf Anfrage wird man von MitarbeiterInnen der HSU am Flughafen abgeholt und beim Check-In ins Wohnheim betreut. Eine Woche vor Vorlesungsbeginn findet die Orientation Week für alle International Students statt, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Da wird einem alles erklärt, was man als Neuer wissen muss und es ist auch echt hilfreich bei der sozialen Integration in die internationale Gemeinschaft. Du willst doch dazu gehören, oder?


Wohnen

Zur echten amerikanischen Collegeatmosphäre gehört natürlich der Platz im Wohnheim. Es gibt viele verschiedene Wohnheime, die überall auf dem Campus verteilt sind. Meine Heimat war Creekview, das Zweitteuerste Wohnheim. Dort bin ich automatisch gelandet, weil ich keinen Mealplan gebucht habe und man dann direkt in ein Wohnheim mit Küche kommt. Die Mealplans sind viel zu teuer und das Essen in der Mensa ist wirklich eine Zumutung. Mealplans sind praktisch, mehr nicht. Wer die Disziplin hat täglich zu kochen, ist ohne Mealplan besser aufgehoben. Mein Wohnheim Creekview bestand aus mehreren Apartmentgebäuden. In einem Apartment wohnen 5 Menschen (2 Doppelzimmer, 1 Einzelzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad). Unser Apartment waren 5 Jungs (2 Briten, 2 Kalifornier, ich) aber es gibt auch mixed gender Apartments. Wir kamen alle super miteinander aus und haben weitestgehend unsere Freizeit miteinander verbracht. Interkultureller Austausch wurde also ganz groß geschrieben. Wer sozial kompetent und aufgeschlossen ist, wird die Campus Apartments lieben. Wer Wert auf Privatsphäre und Ruhe legt, hat es hier schwer. Großes Minus: $3500 dafür dass man ein halbes Jahr zu Zweit in einem ziemlichen kleinen Zimmer schläft, ist echt richtig viel.


Ort

Arcata ist klasse! Es gibt viel zu entdecken und alles und jede in diesem Ort hat diesen gewissen nordkalifornischen Charme. Arcata ist auf eine Art sehr unamerikanisch. Ketten (Burger King, Walmart,...) sind beispielsweise per Statut aus Arcata verbannt, um den Einzelwarenhandel zu fördern. Die Nische, die durch die Abstinenz der Ketten frei wird, wird von liebenswerten kleinen Läden und Restaurants gefüllt. Arcata ist zwar mit 17000 Einwohnerinnen relativ klein, aber dennoch ziemlich weitläufig. Man sollte sich ein Auto oder wenigstens ein Fahrrad anschaffen, um innerorts mobil zu sein. Ich habe mir ein Auto gekauft, da ich nach dem Semester noch wochenlang in den USA rumgereist bin. Gekauft habe ich eins für $1200, bin 10000 km gefahren und habe es dann für $1100 verkauft. Sprit ist mit einem Literpreis von etwa 30 Eurocent auch recht erschwinglich. Wenn es das Ersparte hergibt, würde ich diese Investitionen mindestens in Erwägung ziehen. Ansonsten: Man muss in Arcata echt gucken, dass man genug Freunde hat. Man kann jede Menge Outdoorsachen erleben, wie Strände und die unglaublichen Redwoods, aber abends ist Arcata echt tot. Wer also nicht jeden Abend alleine auf seinem Zimmer rumhängen will, sollte echt zusehen dass sie oder er genug Leute hat, um die Freizeit sozial und kurzweilig zu gestalten.


Universität

Ein Traum! Meine Veranstaltungen haben echt Spaß gemacht und mir hat der schulische Stil auf dem College echt gut gefallen. Meine Kurse waren nie größer als 30 Leute und unter den Studenten gab‘s echt einen tollen Zusammenhalt. Ich wurde als International immer fachlich unterstützt, aber auch direkt nach den Vorlesungen zu Leuten eingeladen. Networking hat in Kalifornien nochmal eine viel zentralere Bedeutung. Außerdem ist das akademische Niveau viel niedriger. Wer sich bisschen reinhängt kann auf jeden Fall ´straight A´, also nur Einser mit nach Hause nehmen.


Fazit

Das Semester auf der Humboldt war ein Traum und eine Erfahrung, die ich nicht missen will! Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dir das auf keinen Fall entgehen lassen.