19 Feb
Erfahrungsbericht von Annika v.

Universidad de Chile - Facultad de Economia y Negocios

Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Kontinent: Südamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2012 bis 11/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe sehr, sehr lange für die Entscheidung gebraucht, ein Auslandssemester zu absolvieren... Nicht weil ich Angst hatte für längere Zeit ins Ausland zu gehen (ich war nach meinem Abi schon in Australien und Neuseeland), sondern weil ich mir nicht sicher war, was er mir letztendlich bringt und ob es sich lohnt so viel Geld zu investieren.
Aber ich kann aus voller Überzeugung sagen: Es lohnt sich!

Bewerbungsphase:

Nachdem ich mich entschieden hatte mein Auslandssemester in Südamerika zu absolvieren, um meine Spanischkenntnisse zu verbessern und meine Reiselust zu befriedigen, musste ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Uni begeben, da meine Uni leider keine Partneruniversität in spanisch-sprachigen Ländern hat.
Mit College Contact ging das ziemlich schnell und einfach. Alle benötigten Unterlagen und Infos waren in Null-Komma-Nix da. Gut für mich, da ich mich ziemlich knapp vor Ablauf der Frist erst beworben habe. Die Bestätigung ließ auch nicht lange auf sich warten und somit war der Bewerbungsprozess auch schon beendet.

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Ich habe ehrlich gesagt keine großen Vorbereitungen für meinen Auslandsaufenthalt getroffen und das ist auch nicht nötig ;) Ein Touristenvisum braucht man nicht und die Uni selbst rät sogar davon ab, weil es nur unnötiger Aufwand ist. Wenn man in Chile einreist, erhält man ein Touristenvisum, das 90 Tage gültig ist. Man muss also zusehen, dass man vor Ablauf dieser 90 Tage ausreist, um dann erneut einzureisen und wieder 90 Tage
Das stellt sich aber nicht als Problem dar, da zum Beispiel Mendoza in Argentinien nur ein paar Busstunden entfernt und auch einen Besuch wert ist.
Ansonsten kann ich empfehlen eine Kreditkarte zu beantragen und sich ggf. gegen Gelbfieber impfen zu lassen. In Chile selbst sind keine besonderen Impfungen notwendig; wer jedoch plant noch ein bisschen zu reisen, sollte sich darüber aber auf jeden Fall informieren.
Ich habe außerdem ein Hostel für die ersten Nächte gebucht, um direkt eine Anlaufstation zu haben.


Ankunft:

Es gibt einen von der Universidad de Chile angebotenen Transferdienst, den ich jedoch nicht in Anspruch genommen habe, da ich an einem anderen Tag angekommen bin.
Am Flughafen gibt es jedoch zahlreiche Möglichkeiten in die Stadt zu kommen. Am einfachsten geht es mit Transvip. Man fährt für 6.000 Pesos, ca 10 Euro, in einer Art „Großraumsammeltaxi“ zur gewünschten Adresse. Es ist sicher und schnell und nur zu empfehlen. Gerade am Anfang solltet ihr auf gar keinen Fall ein Taxi nehmen, da die Fahrer euch höchstwahrscheinlich über den Tisch ziehen werden.


Wohnen:

Viele Leute reagierten verwundert, als ich Ihnen die Frage: „Wo wohnst du denn dann in Chile?“ mit „Keine Ahnung“ beantwortet habe, da sie davon ausgingen ich würde in einem Studentenwohnheim wohnen oder hätte schon im Vorfeld eine Wohnung gesucht. Aber wie bereits erwähnt, habe ich die ersten Nächte in einem Hostel verbracht und mich relativ zügig an die Wohnungssuche begeben. Die Seite www.compartodepto.cl ist auf jeden Fall eine große Hilfe bei der Wohnungssuche. Dort habe auch ich mein neues Heim gefunden - Casona. Es war perfekt! Ich habe zusammen mit ca.25-30 anderen Leuten (sowohl Chilenen, als auch internationalen Studenten/Arbeitern) in einem Haus mit großem Garten und Pool gewohnt. Ich denke, ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich unter diesen Umständen schnell neue Kontakte geknüpft habe und auch relativ schnell und oft in den Genuss des Nationalgetränks Pisco gekommen bin ;) Das Haus befindet sich in Providencia, eine der sichersten Gegenden in Santiago und man erreicht sowohl Uni, als auch Metrostationen und das Partyviertel Bella Vista gut zu Fuß. Da der Besitzer gewechselt hat, kann ich leider keine Kontaktdaten angeben,
Ich habe ca.300€ im Monat gezahlt (Internet, Strom, Putzfrau, Poolreinigung und richtig coole Mitbewohner mit inbegriffen) und musste leider feststellen, dass Wohnen in Santiago teurer ist, als ich es erwartet habe.


Unileben:

Die Universidad de Chile befindet sich relativ zentrumsnah und ist gut zu erreichen. Das Gebäude ist ziemlich modern und gut ausgestattet.

Die meisten Kurse an der Universidad de Chile verlangen eine Anwesenheit von mindestens 80%.
Man stellt sich seinen Stundenplan selbst zusammen und hat eine Woche lang Zeit sich alle möglichen Kurse anzugucken und Kurse zu droppen. Es gibt sowohl spanische, als auch englische Kurse, wobei ich -bedingt durch mein niedriges Spanischniveau– 3 von 4 Kursen auf Englisch belegt habe.
Ich habe die Kurse „HRM“, „International Business“, „Latin America in World Affairs“ und „Vitivinicultura“ gewählt. Es ist sehr unterschiedlich, was in den jeweiligen Kursen verlangt wird oder wie die Prüfungen aussehen . Generell gibt es jedoch midterms und am Ende die final exams (in Latin America in World Affairs muss man anstelle der final exams aber zum Beispiel nur eine Hausarbeit schreiben und eine Präsentation halten).
In allen Fächern muss man sehr viel lesen und hat auch während des Semesters oft viel zu tun, wie zum Beispiel wöchentliche Lesekontrollen (in HRM) oder diverse Case Studys und Projekte.

In der Einführungswoche wird außerdem noch ein Spanisch Einstufungstest durchgeführt, um das jeweilige Spanisch level und den entsprechenden Kurs zu bestimmen. Da ich jedoch einen anderen Kurs zur gleichen Zeit hatte, konnte ich leider an dem Spanischkurs nicht teilnehmen, wobei ich von anderen Teilnehmern auch nicht unbedingt Positives über den Kurs und seine Professorin gehört habe ;)
Die Universidad de Chile bietet zusätzlich eine Vielzahl an Sportkursen (auch Tanzkurse), sowie ein kostenfreies Fitnessstudio (was jedoch sehr spärlich eingerichtet ist)

Es ist noch zu sagen, dass viele Professoren auf eure Reisepläne Rücksicht nehmen, wenn ihr sie fragt. Für uns wurden sogar die Prüfungen verlegt – also nutzt den Ausländerbonus ruhig aus ;)


Leben:

Wenn ich durch Chile reisen würden, würde ich wahrscheinlich nicht wahnsinnig viel Zeit in Santiago verbringen, aber zum Leben ist Santiago einfach eine super Stadt. Besonders nachdem ich auch durch andere Länder Süd- und Mittelamerikas gereist bin, kann ich sagen, dass sie sehr „zivilisiert“ ist, und sich von den europäischen Städten gar nicht allzu sehr unterscheidet.
Das Metro System ist super, auch wenn ich Fahrten während der Rushhour vermeiden würde, wenn es denn geht.
Neben der Metro gibt es noch Busse, nicht nur innerhalb Santiagos, sondern auch zu Reisezielen wie Valparaiso/Vina del Mar (auf jeden Fall hin fahren, ist super schön), Mendoza oder auch in die Atacama Wüste.

Man findet in Santiago eigentlich alles, was man braucht, leider ist einkaufen aber relativ teuer und Aldi-Preise findet man dort eigentlich nirgends. (außer vielleicht bei La Vega, einem sehr großen Markt, der nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Käse, Wurst, Gewürze, usw. anbietet sowie günstiges Essen)

Das Feiern sollte natürlich nicht zu kurz kommen, und auch was das angeht, hat Santiago einiges zu bieten. Von Miercoles Po (der Partyreihe für internationale Studenten) über Pub Crawl bis hin zu Maestra Vida (der bekanntesten Salsa-Bar); für jeden ist was dabei.

Da ich weiß, dass sich viele um die Sicherheit in Chile Gedanken machen, kann ich an dieser Stelle nur sagen: Passt auf eure Sachen auf, seid nicht leichtsinnig, dann passiert euch auch nichts. Ich persönlich würde Santiago nicht als gefährliche Stadt einstufen und mir ist in der ganzen Zeit nichts passiert und außer einer geklauten Handtasche habe ich auch von anderen nichts negatives gehört und das passiert nunmal in Deutschand auch.

Ich lege außerdem jedem ans Herz, genügend Geld und Zeit mitzunehmen, um im Anschluss oder auch schon während des Studiums das Land bzw. den Kontinent zu bereisen. Chile bietet wahnsinnig viele Möglichkeiten und ist dabei nicht so groß, wie andere Länder Südamerikas. Die Atacama Wüste, das Meer, die Lake-Region, Patagonien, Gletscher, die Anden...Chile ist einfach super vielseitig und schön, also nutzt es aus und genießt es :)


Fazit:

Auch wenn ich lange gebraucht habe, meine Entscheidung zu treffen, ich habe sie keine Sekunde lang bereut. Die ersten Tage waren natürlich nicht so einfach, gerade weil das Spanisch der Chilenen nicht das ist, was wir unter Spanisch verstehen ;) Aber auch da gewöhnt man sich dran und dann ist ein Semester in Chile einfach das Beste was ihr machen könnt.
Also, schnell die Formulare von College Contact anfordern und auf geht’s...