28 Jun
Erfahrungsbericht von Theresa R.

California State University San Bernardino


Stadt: San Bernardino
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 04/2010 bis 06/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Erstmal muss ich sagen, dass mir ohne die Unterstützung von college contact ein so unkomplizierter Auslandsaufenthalt wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre und ich sie nur weiterempfehlen kann. Ich studiere momentan im 4. Semester an der Ruhr Universität Bochum Sozialwissenschaften und Englisch und ein Auslandssemester war daher für mich obligatorisch. Ich habe college contact als Organisation auf einer Unimesse kennen gelernt und dann über die Internetseite eine passende Universität in den Vereinigten Staaten für mich gesucht. Primär war mich wichtig, dass genug Kurse im Bereich American Studies angeboten werden und dass die Zeit meines Aufenthalts nicht das Semester in Deutschland überschreitet. Die Auswahl ist allerdings so vielfältig, dass man mit Sicherheit eine geeignete Uni für sich entdeckt. Nachdem mir alle notwendigen Unterlagen zugeschickt wurden, habe ich dann auch zeitnah mit der Beantragung des Visums, der Suche nach einer Gastfamilie und allen anderen administrativen Gegebenheiten begonnen. Das ist ein relativ zeitkonsumierendes und nervenaufreibendes (und kostenintensives) Unterfangen, aber wenn man rechtzeitig (also gut 2 Monate) vorher beginnt, dann muss man sich auch keine Sorgen machen. Ich habe lange überlegt, ob ich auf dem Campus leben möchte oder doch eher in einer Gastfamilie untergebracht sein will. Ich habe mich dann für die Gastfamilie entschieden, da das meiner Meinung nach viel tiefere Einblicke in die Kultur ermöglicht. Ich habe meine Entscheidung auch nie bereut. Meine Gasteltern waren unglaublich bemüht mir meinen Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Im Grunde muss man sich nur zwei Fragen stellen: Will man mehr am Partyleben der Uni teilnehmen oder will man lieber das amerikanische Leben im Alltag kennen lernen? Ich kann beides verstehen, aber für mich war der kulturelle Aspekt letztendlich entscheidender. Von der Universität an sich wahr ich echt beeindruckt. Der Campus ist unglaublich gepflegt und die Räumlichkeiten sind auf dem neuesten Stand. Die Betreuung durch die Koordinatoren an der CSUSB war zu jeder Zeit einwandfrei und kleiner Probleme wurden umgehend aus der Welt geschafft. Die ersten Tage sind etwas anstrengend, weil man als open university student Kurse wählen darf, dann allerdings bei den einzelnen Dozenten, sowie dem Dekan der Fakultät um Teilnahmeerlaubnis fragen muss. Dementsprechend rennt man von einem Büro zum anderen. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass die meisten Lektoren gerne Austauschstudenten mit guten Englischkenntnissen in ihren Kursen haben und wurde auch nirgendwo abgelehnt. Über den Verlauf des Semesters hinweg, muss ich sagen, war ich mit meiner Kurswahl auch zufrieden. Ihr werdet feststellen, dass der akademische Anspruch generell nicht ganz so hoch ist wie in Deutschland und die Klausuren werden euch wahrscheinlich keine Probleme bereiten. Allerdings darf man die Arbeitsleistung nicht unterschätzen. Besonders in den Gesellschaftswissenschaften (ich hatte hauptsächlich Politikkurse) wartet eine Menge Lesearbeit. San Bernardino hat als Stadt nicht sonderlich viel zu bieten. Die Kriminalitätsrate ist verhältnismäßig hoch (die Uni ist allerdings sehr sicher, also keine Angst) und auch kulturell kann man nicht allzu viel unternehmen. Aber dafür liegt sie sehr praktisch an den kalifornischen Bergen, die auf jeden Fall eine Tagesreise wert sind (da habe ich gewohnt) und auch größere Städte wie Santa Barbara, Long Beach, San Diego oder LA sind nicht weit. Ihr habt die Möglichkeit euch eure drei Kurse so zu legen, dass ihr wenigstens einen Tag in der Woche frei habt. Wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind, kann man sich also ohne weiteres ein Auto leihen und ein wenig durch Südkalifornien fahren. Der Pacific Coast Highway wäre hier auf jeden Fall meine starke Empfehlung. Bevor ihr fahrt macht euch auf jeden Fall einen Internationalen Studentenausweis. Den könnt ihr ohne weiteres und sehr preiswert im Internet bestellen und ihr werdet sehen, dass das euch viele Vorteile bietet. Ihr kriegt Rabatte bei der Autovermietung, in Hotels und shopping malls....auf jeden Fall eine Überlegung wert. Auf den Rückweg hab ich dann einen Gabelflug genommen und noch ein paar Tage in NYC verbracht. Das würde ich euch auch ans Herz legen. Die Ostküste ist zwar nicht ganz so schön wie Kalifornien, aber den Big Apple muss man mal gesehen haben. YMCA Jugendherbergen bieten zudem günstige und zentrale Unterbringungsmöglichkeiten. Alles in allem bin ich unglaublich froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin und würde es auch jedem empfehlen. Ich plane schon meinen nächsten Auslandsaufenthalt. Ihr werdet Leute kennen lernen, die euch hoffentlich auch noch in Deutschland begleiten und Amerika lässt als Land der unbegrenzten Möglichkeiten kaum einen Wunsch offen.