1 Jul
Erfahrungsbericht von Sandra R.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL, Marketing
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 11/2013 bis 03/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung und Bewerbung

Da ich mich über das Auslandsamt meiner Fakultät an einer Partnerhochschule im Ausland beworben (Master BWL, Uni Köln), und leider keinen Platz an einer meinern Präferenzuniversitäten bekommen hatte, erschien mir ein Bewerbungsverfahren über College Contact als eine sehr gute Alternative. Es handelt sich hierbei um ein selbst organisiertes Auslandssemester. Die Studiengebühren vor Ort muss man selbst zahlen, College Contact erhebt jedoch keine Gebühren. College Contact hilft, dank eines weitreichenden Netzwerks und etablierten Beziehungen zu den Universitäten, bei der Kontaktaufnahme und Bewerbung an der Partneruniversität. Auch während des Semesters wird man weiterhin gut betreut und kann sich jederzeit mit Fragen an die College Contact-Mitarbeiter wenden.
Die Bewerbungsunterlagen sollten 2-3 Monate vor Beginn des Studiums eingereicht werden, eine vollständige Liste erhaltet ihr auf der Website. Meinen Flug habe ich mit STA Travel gebucht, dort wird die Möglichkeit geboten, einen flexiblen Rückflug zu buchen. Das heißt, man legt schon ein Rückflugdatum fest, kann denn Flug aber kurzfristig umbuchen gegen eine Gebühr von 50 -75 Euro (vorausgesetzt es sind noch Plätze am Wunschdatum in der jeweiligen Preisklasse vorhanden).
Gerade wenn man viel in Südostasien reisen möchte, werden bestimmte Impfungen empfohlen. Ich habe eine Auffrischung von Tetanus, Hep A und B und zusätzlich Typhus, Japanische Encephalitis und Tollwut impfen lassen. Das haben nicht alle gemacht, es ist eine persönliche Entscheidung. Man kann sich über die Impfempfehlungen auf der Seite des Auswärtigen Amtes erkundigen. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten. Meine Krankenkasse hätte sie normalerweise nicht übernommen, aber wenn man ein wenig diskutiert und darauf beharrt, dass es sich um ein Auslandssemester handelt, das Teil des Studiums ist (also nicht nur eine Reise), dann willigen viele Kassen doch noch ein.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Die Ramkhamhaeng University hat ca 600.000 Studenten und ist auch eine von zwei Fernuniversitäten in Thailand. Der Campus auf dem sich das International Building befindet liegt im Bezirk Hua Mak, im Khet Bang Kapi, ca. 13 km östlich vom Zentrum von Bangkok. Ich mache meinen Master in BWL an der Universität Köln und habe dort auch Masterkurse belegt. Nach Ankunft in Bangkok kann man sich direkt im International Office einschreiben und die Kurse bezahlen. Da nur ein bis zwei Personen für die Internationals zuständig sind und englisch sprechen, ist es nicht selbstverständlich, dass man diese jeden Tag antrifft. Die thailändische Arbeitsmentalität ist etwas lockerer als die deutsche und es kann schonmal vorkommen, dass die zuständige Person ohne triftigen Grund nicht da ist. Da muss man geduldig sein und einfach an einem anderen Tag wiederkommen. Man zahlt Studiengebühren pro Kurs, wobei der erste Kurs etwas teurer ist, da einmalige Gebühren, wie Einschreibungsgebühren aufkommen. Bachelorkurse sind etwas billiger als Masterkurse. Ich habe für 4 Masterkurse insgesamt ca. 1500 Euro gezahlt. Die Kurse im internationalen Master werden natürlich alle auf Englisch gehalten. Es ist als berufsbegleitendes Studium gedacht und Kurse finden nur samstags und sonntags statt. Dafür dann üblicherweise den ganzen Tag, von ca. 9 Uhr bis 16 oder 17 Uhr. Das Niveau liegt weit unter dem Niveau an deutschen Universitäten und man kann auch mit wenig Lernaufwand recht gute Noten erzielen. Ich habe folgende Kurse belegt: Investment Management, Organisational Change and Development, Business Research Methodology und Operations Management. Die Dozenten sind alles ausländische Dozenten, die größtenteils im Ausland an Hochschulen lehren und nur für die Dauer der jeweiligen Kurse an der Ramkhamhaeng als Gastdozenten tätig sind. Mein Lernerfolg war nicht besonders hoch, da ich thematisch wenig Neues gelernt habe in dem Semester in Bangkok. Trotzdem würde ich diese Erfahrung nicht missen wollen und kann jedem nur empfehlen dort zu studieren, denn was zählt ist das Erlebte, die kulturelle Erfahrung und die ganzen schönen Erinnerungen, die man mitnimmt.


Unterkunftssuche

Es gibt in der Gegend um den Campus viele sogenannte „Residences“, die möblierte Zimmer vermieten. Eine große Ansammlung deutscher Studenten, die über College Contact an die Ramkhamhaeng gehen wohne im „At home“, einer schönen Student Residence, 15 Gehminuten von der Uni entfernt. Man zahlt dort warm ca. 250 Euro (man kann in Bangkok auf jeden Fall günstiger wohnen) im Monat für schöne, moderne große Zimmer mit Doppelbett, Kleiderschrank, Flachbildfernseher, Kühlschrank, kleinem Balkon, Sitzcouch und schönem Badezimmer. Dort findet man auch sehr leicht Anschluss, gerade wenn man neu ist und noch niemanden kennt. Direkt neben dem „At home“ befindet sich die „JS Residence“, die ein wenig günstiger und auch sehr schön ist. Von dort sind es ca. 5 Gehminuten zu dem Hotel „Interplace“, dessen Pool auf dem Dach man mitbenutzen darf. Das ist auch ein beliebter Treffpunkt der deutschen Austauschstudenten ;) Ich kenne auch viele, die im „D’Condo“ gewohnt haben, auch eine sehr schöne Anlage, die nicht teurer als das „At home“ ist, aber mit Fitnessstudio, eigenem Pool und direktem Anschluss an das Linienboot Richtung Stadtzentrum (direkt am Fluss) weit mehr bietet. Es ist auch ca. 15 – 20 Gehminuten von der Uni entfernt, aber liegt auf der anderen Seite, im Gegensatz zum „At home“.


Leben in Bangkok

Bangkok ist eine schillernde Stadt voller Gegensätze, Menschenmassen, Smog, Hitze und ganz ganz viel Essen an jeder Ecke. Essen und Shoppen sind die Hauptleidenschaften der Thailänder. Ich war am Anfang etwas überrumpelt und fand die Stadt sehr anstrengend. Am Ende meines Aufenthalts kann ich sagen, dass ich diese Stadt kennen und lieben gelernt habe und jede Möglichkeit nutzen möchte, um zurückzukehren.
Das Leben in Thailand ist wirklich sehr günstig, wenn man nicht gerade jeden Tag feiern geht;) Essen ist supergünstig und sehr lecker. Man bereitet sich nichts selber zu, weil sich das einfach nicht lohnt, sondern isst in kleinen Restaurants, an den Straßenständen oder kauft sich eine Kleinigkeit in den "mobilen Garküchen". Das Essen kostet dann so an die 1,2 oder 3 Euro. Taxen sind auch sehr billig, man zahlt für ca. 13 km (also von Ramkhamhaeng ins Zentrum) ca. 3 oder 4 Euro. Alkohol ist genauso teuer oder teurer als bei uns, nur thailändisches Bier, Whiskey oder Rum sind billig;)
Öffentliche Verkehrsmittel in Bangkok sind Busse, der Skytrain und Klong Boote. Mit letzteren umgeht man den Dauerstau, brauchen aber trotzdem lange dank geringer Geschwindigkeit;) Wir sind meistens Taxi gefahren, da es billig und bequem ist. Bangkoker Taxifahrer machen gerne Festpreise aus, die weit über den Taximeter Preisen liegen. Da muss man hartnäckig bleiben und lieber den nächsten Taxifahrer fragen, denn davon gibt es gefühlte Millionen in Bangkok.
Ein Must-See in Bangkok ist natürlich der Königspalast, die Tempel Wat Poh, Wat Arun, der Golden Mount und eine Fahrt über den Chao Phraya River.
Zum Weggehen habe ich meine Lieblingsdestinationen in Bangkok gefunden: Tolle Clubs sind das Levels und das Route 66, sowie Glow, Demo und Mixx Club (letzterer zur After hour), aber Vorsicht Jungs, der Anteil an Prostituierten ist dort besonders hoch. Dafür fährt der Taxifahrer kostenlos zum Mixx Club, da er dafür ein Kopfgeld bekommt. Meine Lieblingsskybars sind die Moonbar im Banyan Tree Hotel und natürlich Skybar im Lebua State Tower. Die Khao San Road ist die typische Backpacker Strasse, auf der auch viele Clubs und Bars sind, für meinen Geschmack jedoch zu stressig, touristisch und laut.
Es gibt eine regelmäßig erscheinende Zeitschrift, die sich „BK Magazine“ nennt, darin findet man die aktuellen Events und Veranstaltungen in Bangkok, von Neueröffnungen in der Gastronomie, über Nightlife, bis hin zu kulturellen Events, Theater, Musicals und Filmen.
Zum Shoppen empfehle ich das MBK Center oder den Freiluftmarkt Chatuchak (auch JJ Market genannt). Generell gilt bei (fast) allem: Handeln, handeln, handeln…


Reisemöglichkeiten

Bangkok ist ein zentraler Dreh- und Angelpunkt in Südostasien, es ist also besonders leicht von dort aus überall hinzukommen. Sehenswert ist die nahegelegene ehemalige Hauptstadt Ayuttaya, in der es sehr viele schöne alte Tempel gibt. Des Weiteren sollte man sich eine Reise in den Norden Thailands nach Chang Mai, Chang Rai und dem umliegenden Dschungel nicht entgehen lassen, sowie die Inselgruppe im Süden (Koh Tao, Koh Panghan, Koh Samui) und die Strände und Inseln bei Krabi. (Auf Koh Phi Phi wurden Szenen aus dem Film „The Beach“ gedreht. Eine meiner Lieblingsinseln ist Koh Chang, das in der Nähe von Kambodscha liegt (es gibt 2). Ich kann auch jedem empfehlen, durch Südostasien zu reisen, wenn man schonmal dort ist, denn es ist supergünstig und wunderschön! Man macht unglaublich viele und atemberaubende Erfahrungen, kulturell und landschaftlich. Ich war innerhalb von 5 Monaten in 6 Ländern außer Thailand, und zwar in China, Malaysia, Singapur, Vietnam, Kambodscha und Myanmar. Letzteres hat seine Grenzen für Touristen erst 2011 weit geöffnet, davor existierte eine Militärherrschaft. Das Land ist noch nicht vom Massentourismus „zerstört“ und hat mir am besten Gefallen von all meinen Reisezielen.


Do’s & Don’ts

Thailand wird als konstitutionelle Monarchie regiert und König Bhumibol Adulyadej ist Staatsoberhaupt. Die Thailänder lieben ihren König und man sieht überall Bilder von ihm, in Taxen, in Gebäuden, auf öffentlichen Plätzen. Es ist sehr verpönt sich über ihn lustig zu machen oder ihn gar zu beleidigen, das ist sogar strafbar.
Der Buddhismus ist die dominierende Religion des Landes. Betritt man einen Tempel zieht man üblicherweise die Schuhe aus und bedeckt seine Schultern und Beine mindestens bis zu den Knien. In der buddhistischen Kultur darf man Menschen auch nicht auf den Kopf fassen. Die Füße werden als unrein angesehen und man streckt niemandem seine nackten Sohlen entgegen.
Es kann auch nie schaden, ein paar Worte Thai zu lernen, um zu zeigen, dass man sich Mühe gibt. Wenn man im Taxi sitzt, ist es auch unglaublich hilfreich, die Adresse auf Thai zu sagen und links und rechts sagen zu können, da die Taxifahrer meist kein Englisch können.
Die Thailänder allgemein sind ein sehr friedliebendes und freundliches Volk und man erntet Sympathie, wenn man einfach mal nett zurücklächelt. Thailändische Gastfreundlichkeit ist einzigartig und man kann versuchen etwas zurückzugeben, indem man die Kultur kennenlernt und sich versucht zu integrieren, ohne negativ als unverschämter „Farang“ (Ausländer) rüberzukommen, der immer nur die billigsten Preise erzielen will ohne Rücksicht auf Verluste.