25 Mär
Erfahrungsbericht von N. N.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2014 bis 12/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Um nicht 50 gleiche Erfahrungsberichte auf der Homepage von CC zu haben, werde ich mich beim Schreiben meines Berichtes lediglich auf Punkte beziehen, die meines Erachtens sehr interessant und wichtig zu wissen sind. Ich werde auf Details eingehen, die ich bei der Vorbereitung meines Auslandsaufenthaltes gerne gewusst hätte, jedoch durch Internet-Recherche schwer zu finden sind.

1. Betreuung durch College Contact

Anfangen möchte ich generell mit der College Contact GmbH (nachfolgend CC genannt), da diese auch meine erste Anlaufstelle hinsichtlich des Auslandssemesters war.  Zur Vorbereitung ist CC sehr zu empfehlen – man kann sich durch Erfahrungsberichte über die verschiedenen Unis informieren und so letztendlich auf einer guten Grundlage die hoffentlich richtige Entscheidung treffen. Auch der Bewerbungsprozess läuft dann rein über CC ab, wobei man sich hier auch selbst durch seitenlange (sehr nützliche und wichtige) Checklisten kämpfen muss. Auch der Botschaftstermin wird gut vorbereitet, wobei mir generell das 5-minütige Botschafts-Gespräch nach 2-stündiger Wartezeit ziemlich lächerlich erscheint. Hier leistet CC wirklich gute Arbeit. Weniger gefallen hat mir die Unterstützung im Bereich Wohnungssuche und Kurswahl, wobei sich diese Themen generell schwierig gestalten.

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2. Kurswahl

Bei der Kurswahl bekommt man von CC –wenn überhaupt - meist Syllabi die veraltet sind. Man müsste hier mehr mit der CSUEB zusammenarbeiten um so an die Syllabi heranzukommen, da zumal die Professoren keine Probleme haben diese weiterzugeben. Allgemein als ALP-Student (American Language Program) an der CSUEB fühlt man sich eher als Student zweiter Klasse. Das sog. Class-Crashing  läuft ausschließlich über das Business-Department ab, sprich wenn die festgelegte Teilnehmeranzahl eines Kurses erreicht ist, kann der Kurs nicht mehr gewählt werden. Selbst wenn der Professor sein Einverständnis gibt und zahlreiche Stühle in den Vorlesungen frei sind ist es nicht möglich, da viele amerikanische Studenten sich einfach in den Kurs einschreiben und diesen dann zum letztmöglichen Zeitpunkt wieder verlassen. Die Folge für ALP-Students ist, dass diese ca. die ersten zwei Wochen zwangsweise Kurse besuchen müssen die sie evtl. dann gar nicht belegen können. Außerdem hat man in dieser Zeit als APL-Student keinen Zugang zu der Online-Lernplattform „Blackboard“ und kann daher teilweise auch benotete Leistungsnachweise nicht erbringen.

Mein Tipp zu diesem Enrollment-Prozess für zukünftige ALP-Studenten ist, dass man sich im Vorfeld auf der MYCSUEB-Seite Kurse auswählt, bei denen die Chance hoch ist einen Platz zu bekommen. Dies ist der Fall bei Kursen die nicht Grundlagen-Kurse (wie z.B. Marketing Principles), sondern erweiternde Kurse (z.B. Marketing Research usw.) sind. Die Grund-Kurse sind einfach zu überlaufen. Außerdem kann man sich als ALP-Student erst ab einem gewissen Tag in die Kurse einschreiben. Will man z.B. in einen Kurs, in dem nur noch 1 oder 2 Plätze frei sind, sollte man am 1. Tag der „Late-Add-Periode“ morgens um 8:00 am Computer sitzen und hoffen der erste zu sein, der sich in den Kurs einschreibt. (Bei Fragen kann ich gerne weiterhelfen!)


3. Wohnungssuche

Auch bei der Wohnungssuche war die Unterstützung von CC nicht sehr optimal. Da die Dorms der CSUEB sowieso überlaufen sind und man eigentlich gar keine Möglichkeit hatte dort unterzukommen, war das Mieten eines Apartments die einzige Wahl (btw die On-Campus-Wohnmöglichkeiten sind nicht nur vergleichsweise teuer, sondern auch ziemlich unpraktisch, wenn man kein Auto hat und einkaufen gehen will). Von CC erhält man eine Liste mit Kontaktdaten von Vermietern; diese waren zu 30% nicht mehr aktuell. Ich habe ca. 15 Apartmentkomplexe angeschrieben, davon haben 10 nicht geantwortet und 3 haben geantwortet, sie seien voll. Eine der 2 positiven Rückmeldungen war von Carmel Creekwood Apartments, welche jedoch enorme finanzielle Nachweise erforderten, selbst für so kurze Mietdauern. In meiner Verzweiflung habe ich mich diesbezüglich an CC gewendet, hier habe ich jedoch nur eine E-Mail bekommen mit dem Kommentar, dass so etwas später mal eine gute Grundlage für „Weißt-du-noch-Geschichten“ ist, was in diesem Fall nicht hilfreich war. Nach langem E-Mail-Verkehr mit Carmel Creekwood Apartments und zahlreichen Bankbestätigungen war es mir dann möglich das Apartment zu reservieren. Dies war im Nachhinein eine sehr gute Wahl.

Mein Tipp zur Wohnungssuche ist, dass man sich schon frühzeitig darum kümmert. Auch Carmel Creekwood Apartments ist sehr zu empfehlen. Es ist zwar etwas teurer, dafür sind aber kurze Mietzeiten möglich (bei mir waren es 3 Monate) und man hat eine großzügige, sehr gute Wohnung, die frisch renoviert ist (zudem Fitnessraum, 2 Pools, 1 Whirlpool,...). Interessant zu wissen ist auch, dass es einen kostenlosen Shuttle zur Uni gibt. Dieser fährt im 15 Minuten-Takt (selbst Sonntags) und hält an der Ecke B-Street / Foothill Blvd. und an der BART-Station. Creekwood liegt direkt neben einem Safeway, wo alles zum Leben notwendige in 10-facher Ausführung erhältlich ist, und 10 zu Fuß weg von dem CSUEB-Bus-Stop (B-Street/Foothill Blvd). Ein Autokauf war somit nicht notwendig.


4. California State University, East Bay

Als Ansprechpartner an der Universität dient für ausländische Studenten das American-Language-Program-Center (ALP). Neben der Einführung am ersten Tag und diversen „Fun-Trips“, versucht das ALP für jegliche Probleme kompetent Lösungen zu finden. Weiter kann man als ALP-Student kostenlos einen Sportkurs nach Wahl belegen (Diese sind im obigen Link unter dem Subject „Kinesiology“ zu finden). Dies ist nicht nur eine gute Alternative zu dem kostenpflichtigen Fitness-Studio auf dem Universitätsgelände (ca. 70 $ für ein Quarter), sondern auch perfekt um Kontakte zu Amerikanern herzustellen und Freundschaften zu knüpfen.

Die CSUEB an sich ist eine sehr gepflegte und schöne Universität, so kann man z.B. auch aus dem 2. Stock der Bibliothek nebenbei zum Lesen den Blick auf den Sonnenuntergang über der San Francisco-Bucht genießen. Solche Momente sind definitiv keine Faktoren die in die Auswahl der richtigen Universität einfließen, jedoch Augenblicke, die man das ganze Leben nicht mehr vergessen wird.


4.1. Kurse

Nebst einem kostenlosen Sportkurs habe ich natürlich auch 3 andere Fächer belegt, deren Anrechnung an meiner Heimathochschule kein Problem darstellt. Bei den Fächern handelte es sich um „Marketing Principles“, „Information Technology Management“ und „Financial Management“, wobei ich hier jedoch im Nachhinein keines bereue. Diese 3 Fächer haben mich persönlich und bildungsmäßig extrem weitergebracht. (Bei Fragen zu diesen Kursen helfe ich gerne weiter!) 

Mit unter ein Grund dafür ist die Umgebung der Universität, zu der in jedem Fach immer wieder Bezug genommen wurde. Der komplette Marketing-Kurs handelte von Beispielen und Firmen aus der Bay Area / Silicon Valley. Dies ist nicht nur sinnvoll, sondern auch sehr interessant, da man Unternehmen wie Apple, HP, Tesla, IBM, Google, Facebook, usw. behandelte. Nicht nur der Unterricht brachte diese Firmen und deren Konzepte näher, sondern auch durch eine 30-minütige Autofahrt hatte man die Möglichkeit deren Headquarters persönlich zu besuchen.

Mein Tipp: Um herauszufinden, ob ein Kurs gut oder schlecht ist, helfen oft die Beurteilungen der Professoren und Kurse auf der Seite www.ratemyprofessor.com weiter.


4.2. Amerikanisches Studien-System

Zum amerikanischen Studien-System lässt sich sagen, dass es definitiv anders ist als das Deutsche. In der Vorbereitungsphase auf das Auslandssemester hörte ich immer wieder, dass die Prüfungen in den USA sehr einfach wären und somit gute Noten leicht zu erreichen wären, was im Rückblick jedoch nur teilweise stimmt. Vergleicht man eine deutsche Prüfung mit einer amerikanischen, ist es definitiv schwieriger in der deutschen Prüfung eine bessere Note zu erreichen. Zur Verteidigung muss man aber auch anführen, dass der Workload während des Semesters in den USA um ein vielfaches höher ist. Die Gesamtnote setzt sich aus Vorträgen, Mitarbeitsnoten, Aufsätzen, Hausaufgaben, Online-Tests, Zwischenprüfungen und einem Abschlusstest zusammen. Während der Student in Deutschland in der Woche eine Vorlesung ohne Anwesenheitspflicht besucht, muss der amerikanische Student bei zwei zweistündigen Vorlesungen anwesend sein und in seiner Freizeit diverse Aufgaben erledigen. 

Ich selbst habe mir die Vorlesungszeiten so gelegt, dass ich lediglich Montag und Mittwoch an der Uni sein musste. Somit hatte ich 4 Tage am Stück Zeit, viel zu unternehmen und auch mal etwas längere Trips zu machen.

Mein Tipp: Mit dem Studenten-Ausweis der CSUEB bekommt man zahlreiche Rabatte – z.B. in Outlet-Center oder bei Mietwagen. Dieser ISIC-Studentenausweis ist nicht notwendig – ich hatte keine Situation, in der ich diesen hätte brauchen können. Jedoch sollte man aufpassen beim Mieten von Rental-Cars – generell versuchen Enterprise, Alamo und Co. aus allem Geld zu schlagen.


5. Fazit

Abschließend muss ich sagen, dass die USA - und speziell Kalifornien - traumhaft ist. Nicht nur die Landschaft ist beeindruckend, sondern auch der dortige Lebensstil ist fantastisch. Das Auslandssemester hat mich selbst unheimlich weiter gebracht. Sei es in sprachlicher Hinsicht, allgemein Bildung oder von der Entwicklung der Persönlichkeit, der Aufenthalt in Hayward und das Studium an der CSUEB war ein voller Erfolg. Falls ich nochmals die Möglichkeit hätte dort zu studieren, würde ich es wieder genau so machen, lediglich etwas länger. Speziell auch die Zusammenarbeit mit CC kann ich weiterempfehlen.