University of Sunderland
Der folgende Erfahrungsbericht über die University of Sunderland bezieht sich auf das Wintersemester 2011/12.
Bewerbungsvoraussetzungen
Um für ein Auslandssemester in Sunderland zugelassen zu werden brauchte es hauptsächlich einer Referenz von einer Professur der Heimatuni und einem Nachweis der englischen Sprachkenntnisse. Während ersteres sicherlich ein gewisses Maß an Aufwand mit sich brachte, akzeptiert Sunderland als Englischnachweis auch einen ausgefüllten Bogen des DAAD (http://www.daad.de/ausland/foerderungsmoeglichkeiten/ausschreibungen/Sprachzeugnis.pdf). Ebenso ansprechend war die späte Frist für die Bewerbung, sodass sich ein Auslandssemester auch kurzfristig organisieren ließ. Die weitere Abwicklung klappte mit College Contact ohne größeren Aufwand und einwandfrei
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Unterkunft
Für Study Abroad Studenten bot die Uni standardisierte Verträge über vier Monate an. Via Internet konnte man sich mit wenigen Klicks für ein Zimmer im Clanny House bewerben. Hierbei handelt es sich um ein Zimmer mit separatem Waschbecken in einer Gemeinschaftswohnung von 4-6 internationalen Studenten. Wer auf mehr Komfort bedacht ist oder eher einen Vertrag über drei Monate vorziehen würde kann sicherlich auch in eigener Recherche fündig werden. Die Erfahrung des englischen Wohnheims und daraus resultierende Bekanntschaften hätte ich aber auf keinen Fall missen wollen.
Verkehrsanbindung
Der Flughafen Newcastle ist als Station in das Tyne-Wear Straßenbahn Netz eingebunden und auch sonst lässt sich mit der ‚Metro‘ flexibel der Großraum Sunderland erkunden. Darüber hinaus bietet die Universität im halbstündigen Takt Busse zu den beiden Hauptcampus an, welche auf ihrer Route die unterschiedlichsten Stationen innerhalb Sunderlands anfahren. Dennoch, obwohl die Busse an sich ihren Zweck erfüllen, war besonders zu den Stoßzeiten der Weg vom Clanny House hin zum St. Peters Campus (Business & Law/Fahrtdauer: 30min) wegen Überfüllung äußerst beschwerlich. Es ist in jedem Fall eine Überlegung wert ggf. mit dem eigenen Auto mithilfe der Fähre von Amsterdam nach Newcastle anzureisen.
Das Studium
Die Uni selbst in Sunderland überzeugte durch moderne Ausstattung und guter Betreuung, nicht zuletzt von den Professoren. Geprägt von der großen Anzahl internationaler Studenten, stellt die Uni eine Vielzahl von Ansprechpartnern zur Seite. Einzig die Kooperation zwischen den einzelnen Fakultäten bezüglich der angebotenen Kurse und das Einschreiben über die Internetplattform bereiteten anfängliche Probleme. In der Kursauswahl bot sich für den Bereich Business eine große Bandbreite und meine Heimatuni machte mir wenig Schwierigkeiten diese in meinen Bachelorstudiengang (wenn auch nicht mit voller Kreditierung) einzugliedern. Ich hatte in allen Fächern ausschließlich Hausarbeiten zu bewältigen, wobei ich erneut die entgegenkommende und hilfreiche Betreuung durch die Professoren hervorheben möchte. Bei der Bewertung wurde (vermutlich) zudem der Study Abroad Status berücksichtig, sodass mit angemessenem Arbeitsaufwand auch überdurchschnittliche Noten zu erreichen waren.
Freizeitgestaltung
Da sich der angemessene Arbeitsaufwand während des Semesters auf neun Pflichtanwesenheitsstunden in der Uni begrenzen lässt (30 ECTS) bleibt genug Zeit für andere Dinge. Besonders die sportlichen Angebote an der Uni sind groß. Neben einem Fitnessstudio für Studenten(ca. 50 € /3 Monate), werden allmögliche Sportkurse mit unterschiedlichem Leistungsniveau angeboten. Die Vorstellung all dieser und anderen Gruppen (bis hin zur World of Warcraft –Society) findet in Form eines Sportinformationstages zu Beginn eines jeden Semesters statt. Davon abgesehen wurde uns gleich nach Unserer Ankunft durch die ‚Freshers‘- Woche das Partyleben von Sunderland zugänglich gemacht. Mehrere Discotheken machen mit Studentenfeierein auch unter der Woche die Nächte zum Tage. Schlussendlich können bei der Freizeitgestaltung die Präferenzen in unterschiedlichster Weise gesetzt werden, von Langeweile kann ich allerdings in keinem Fall berichten.
Die Stadt und ihre Umgebung
An den Stadtkern von Sunderland sollte man bei allem Optimismus keine großen Erwartungen schüren. Bestenfalls zeichnet sich die im zweiten Weltkrieg arg ausgebombte Stadt durch ihre Funktionalität aus. Ansonsten muss sich der landschaftlich interessierte Student sich vom Stadtkern weg hin zur Küste begeben, um der tristen Umgebung des Clanny Houses und des Stadtcampus zu entfliehen (St. Peters Campus lieft direkt am alten Hafen von Sunderland).
Finanzielles und Verpflegung
Abgesehen von Studiengebühren( ca. 1800 Euro –Stand 2011) und Wohnheimmiete (ca. 80€/Woche) bleibt es in Sunderland jedem selbst überlassen wie viel man sich das Semester kosten lässt. Die Lebenshaltungskosten unterscheiden sich nicht sonderlich von deutschen Verhältnissen und Pubs verteilt über die ganze Stadt locken mit Studentenvergünstigungen. Nur die privaten Restaurants innerhalb der Uni (Food Fighters) sind deutlich teurer als die gewohnte deutsche Mensa. Dennoch, sind mir besonders die täglichen ‚Live cooking‘ events (ca. 4,50€) des Food Fighters positiv in Erinnerung geblieben. Wer es sich lieber mit der deutschen Küche hält, kann auf einen Aldi Supermarkt in unmittelbarer Nähe zum Clanny House zurückgreifen.
Insgesamt kann ich für meinen Teil behaupten in Sunderland den idealen Mittelweg gefunden zu haben, zwischen dem Sammeln neuer Erfahrungen, ausgeprägter Freizeitgestaltung, verbesserten Englischkenntnissen ohne dabei den eigentlichen Sinn des Studierens aus den Augen verloren zu haben. Sunderland ist in jedem Fall das was man daraus macht!