27 Jan
Erfahrungsbericht von Moritz T.

Dublin Business School

Stadt: Dublin
Land: Irland
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Am 04.09.2013 flog ich von Stuttgart aus Richtung Dublin, um mein Auslandssemester an der Dublin Business School anzutreten. Ich hatte mich für College-Contact entschieden, da ich für ein Auslandssemester, welches über meine Heimuniversität organisiert werden würde, zu spät war. Da ich mich erst im 5. Fachsemester meines Bachelorstudiengangs für ein Auslandssemester entschieden hatten, kam nur ein Semester als „Free-Mover“ für mich in Frage, denn Vorlauf- und Planungszeiten bei einem über meine Heimuniversität organisierten Auslandsaufenthalt von 1,5 Jahren sind die Regel. College-Contact arbeitet hierbei mit Universitäten und Hochschulen zusammen, die über alle Kontinente verteilt sind. Da selbstverständlich Studiengebühren und alle weiteren anfallenden Kosten bei solch einem Semester im Ausland selbst getragen werden müssen, kam für mich nur ein Semester in Europa in Frage. Irland gehört dabei nicht zu den klassischen Orten, die für ein Auslandssemester gewählt werden. Doch hat mich zum einen das Kursangebot der Dublin Business School überzeugt und zum anderen das vielseitige, kleine Land im Norden gereizt. Da ich mir keine Kurse mehr anrechnen lassen musste, konnte ich frei wählen und nutze dies, um in Fachgebiete einen Einblick zu erhalten, die an meiner deutschen Uni so nicht angeboten werden, wie beispielsweise Human Ressource Management oder Consumer Analysis.

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Die Wohnungssuche erledigte ich bereits von Deutschland aus, über die Viva House Dublin LTD. Diese bietet verschiedene Zimmer und Wohnungen, verteilt über die ganze Stadt, an. Die Kommunikation und Abwicklung funktionierte sehr einfach und reibungslos und bewahrte mich so vor einer langen und zähen Wohnungssuche direkt vor Ort. Viele, gerade ausländische Menschen, die ich hier kennen lernen durften, haben es auch innerhalb von zwei Wochen nicht geschafft eine Wohnung zu finden, da die Nachfrage sehr hoch ist und das Angebot sehr rar. Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass Vermieter hier durchaus Personen bevorzugen, wenn erwähnt wird, dass man aus Deutschland kommt. Auch sollte man die geforderte Kaution immer bei sich haben, um vor Ort das Geld direkt auf den Tisch legen zu können und so die Chancen für den Zuschlag zu erhöhen. Viele Vermieter werden auch auf keine Mails antworten, weshalb es immer die bessere Strategie ist, direkt anzurufen und den persönlichen Kontakt zu suchen. Allgemein hat man es als Deutscher in Irland einfacher, da die Deutschen einen hohen Stellenwert genießen und in vielen Bereichen als vorbildlich gelten.


Kosten

Die Lebenshaltungskosten sind nicht zu vergleichen mit deutschen Preisen. Für ein normales Zimmer muss man immer mit 500-700€ Warmmiete pro Monat rechnen und auch Lebensmittel sind im schnitt 20-30% teurere. Wer die deutschen Lebensmitteldiscounter wie Aldi oder Lidl besucht und in der großen Discountkette Tesco die „special offers“ beachtet, hat die besten Chancen um etwas Geld zu sparen. Ganz klar ist, dass der Alkohol und Zigaretten hier sehr viel teurer sind. Ein Pint Bier in einem Pub kostet immer um die 5€ und eine Schachtel Zigaretten fängt bei 9€ aufwärts an. Gerade das Leben außerhalb der eigenen vier Wände ist sehr teuer. Dies soll heißen, dass gerade das Weggehen in Pubs und Discotheken sowie der Besuch von Restaurants und Imbissbuden die Dinge sind, die sehr stark in den Geldbeutel gehen.


Leben

Die Pubkultur in Irland ist einmalig und mit nichts in Deutschland zu vergleichen. Dabei sind einige Dinge sehr Gegensätzlich. Zum einen ist trinken in der Öffentlichkeit verboten, Alkohol darf nach 22 Uhr in Supermärkten nicht mehr verkauft werden und die Sperrstunde tritt zwischen 3 und 4 Uhr in Kraft, was zum anderen allerdings zur Folge hat, dass die Iren schon sehr früh am Abend beginnen zu trinken und deshalb schon gegen 22 Uhr Zustände auf den Straßen herrschen, wie diese bei uns evtl. erst morgens gegen 5 oder 6 Uhr vorherrschen. Allgemein trinken die Menschen in Irland überdurchschnittlich viel, nicht umsonst hat Irland den höchsten Anteil an Alkoholikern innerhalb der EU, gleichzeitig aber auch den höchsten Anteil an Menschen, die gar keinen Alkohol trinken. Zwar hat Irland die Krise von 2007 langsam überwunden und befindet sich wieder in einem Aufwärtstrend, jedoch sind die Folgen der Krise gerade in Dublin deutlich zu erkennen. Der Anteil an Obdachlosen Menschen hat seit der Krise stark zugenommen und einige Gebäude stehen noch immer leer oder sind Bauruinen. Generell kann gesagt werden, dass Dublin sehr gegensätzlich ist. Es gibt sehr reiche und gut gepflegte Gegenden gerade im Süden der Stadt, und dann gibt es auch etwas heruntergekommene Stadtteile im nördlichen Teil von Dublin.
Was die Kriminalität betrifft, sollte man steht’s wachsam sein und sein Handy und Geldbeutel immer sicher verwahrt wissen. Auch würde ich niemandem raten nachts alleine nach hause zu laufen, da ich selbst einen versuchten Überfall miterleben musste. Alles in allem ist die Kriminalität mit der in deutschen Großstädten vergleichbar. Ansonsten legen die Menschen sehr viel mehrt Wert auf Geselligkeit als dies in Deutschland der Fall ist. Soll heißen, dass nach der Arbeit lieber noch zusammen in einem Pub etwas mit Arbeitskollegen oder Freunden getrunken wird als direkt nach Hause zu gehen, wie es in Deutschland eher der Fall ist. Die Menschen sind hier sehr offen und hilfsbereit. Auch während meiner Zeit an der DBS waren die Tutoren und Mitarbeiter uns gegenüber steht’s hilfsbereit. Dies liegt wohl nicht zuletzt auch daran, dass an der DBS nahezu 80% aller Studenten aus dem Ausland kommen. Allgemein ist Dublin eine extrem internationale Stadt in der man den Tag über unzählige verschiedene Sprachen hört und Menschen aus allen Teilen der Welt antrifft.
Die Esskultur dagegen ist nicht wirklich ansprechend. Zwar gibt es in Dublin gefühlt in jedem zweiten Gebäude ein Geschäft welches irgendwelches Essen verkauft, allerdings wird man dabei nicht über eine Auswahl von 5-6 Gerichten kommen. Pizza, Burger, China-Noodles, Chips und Fish sind die einzigen Optionen sich hier zu ernähren ohne ein Vermögen in einem Restaurant ausgeben zu müssen, weshalb man sehr schnell dazu geleitet wird, sich sein Essen, hauptsächlich abends, selbst zu kochen, um etwas Abwechslung in der Ernährung zu erhalten.
Dublin hat dabei nichts mit dem Rest von Irland zu tun und Irland nichts mit Dublin. Dies sind zwei völlig unterschiedliche Welten, was auch jeder Ire so bestätigen wird. Die Landschaft und Vegetation Irlands ist einmalig und sehr abwechslungsreich. Man sollte also die Chance hier selbstverständlich nutzen und die ein oder andere Bustour buchen, um die unzähligen Seen, Schlösser und Burgen dieses Geschichtsreichen Landes zu Gesicht zu bekommen.


Dublin Business School

Meine Noten in den einzelnen Fächern setzten sich alle aus von den Tutoren bewerteten Texten zusammen. Diese umfassten jeweils einen Umfang von 2000-4000 Wörtern und mussten in Gruppen bis zu einer gewissen Deadline fertig gestellt werden. Das Semester enden direkt in der letzten Woche vor Weihnachten, weshalb also alle wieder pünktlich zum Weihnachtsfest bei ihren Familien zuhause sein können. Alles in allem hat mich diese Zeit nicht nur fachlich weiter gebracht, sondern mir auch die Möglichkeit gegeben eine etwas andere Einstellung zum Leben kennenzulernen und zu erfahren.