13 Apr
Erfahrungsbericht von Monique D.

Vancouver Island University

Stadt: Nanaimo
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Kanada ist für viele ein Land der Träume, auch wenn man es wahrscheinlich nie gänzlich kennen lernen wird. Es wirkt auf uns anziehend, weil es atemberaubende Landschaften bietet und uns aufgrund der Kultur doch irgendwie vertraut ist. Auch die Zweisprachigkeit trägt dazu bei das Land für einen Auslandsaufenthalt attraktiver zu machen als andere Länder. Man hat sozusagen immer noch eine zweite Sprache in der Hinterhand, falls es mit der ersten nicht klappen sollte. Somit ist man zwar im Ausland und weit weg von zu Hause, aber es werden einem gleichzeitig auch einige Ängste genommen. Dazu kommt, dass in Kanada sehr viele Auswanderer leben, die von überall her kommen, auch einige Deutsche. Wenn man in Kanada also mal das Verlangen nach Schwarzbrot oder ähnlichem verspürt, kann dem auch abgeholfen werden.
Aber man geht ja nicht in das Ausland um die gleichen Dinge zu erleben und um sich zu haben wie zu Hause! Meiner Meinung nach bietet Kanada wirklich viel, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Deshalb wollte ich dort ein Semester verbringen und das Land und die Leute kennen lernen und wählte dazu die VIU im schönen British Columbia.

Studieninhalte

Das Einschreiben für die Kurse erfolgte online und noch in Deutschland, aber so richtig entschieden wer welchem Kurs besucht, wurde erst in der ersten Semesterwoche. Man dann besucht mehr Kurse als nötig, um die Entscheidung für sich zu treffen oder um zu hoffen, dass man von der Warteliste noch in einen gewünschten Kurs nachrücken kann. Als Austauschstudent hilft es manchmal mit dem zuständigen Professor zu sprechen um noch in einen Kurs zu kommen. Es ist weitestgehend bekannt dass die meisten Austauschstudenten nur für ein Semester bleiben und somit den Kurs nur in diesem Semester belegen können.
Aufgrund meines Studiums in Deutschland war ich in Kanada im Business Programm, konnte dieses aber auch durch Kurse aus anderen Bereichen ergänzen.
Die Kursbeschreibungen zeigen Zugangsvoraussetzungen für die jeweiligen Kurse auf, aber für Studenten aus dem Ausland gilt meist, dass sie selbst einschätzen müssen ob sie dazu in der Lage sind dem Kurs zu folgen und ihn damit belegen zu können oder nicht. Im Ganzen war ich mit meiner Kurswahl ganz zufrieden. Ich belegte Management, Marketing, Psychologie, Soziologie und Französisch. Auch wenn diese Kurse auf den ersten Blick nicht unbedingt miteinander zu harmonieren scheinen, würde ich die Wahl wieder so treffen und auch jedem anderen Studenten empfehlen über die eigene Fakultät hinaus nach interessanten Vorlesungen zu schauen.
Positiv ist auf jeden Fall, dass von Beginn des Semesters an klar ist, welche Themenbereiche in dem Kurs wie behandelt werden und darauf kann man sich auch verlassen. Der Ablauf während des Semesters in allerdings anders als bei den meisten Universitäten hierzulande. Das kanadische Bildungssystem ist wesentlich verschulter, was dazu führt dass die Vorlesungen interaktiver sind, es viele Gruppenarbeiten gibt und man auch Hausaufgaben erledigen muss. Man wird also das ganze Semester über durchweg betreut und das Wissen wird auch während des Semesters auf unterschiedliche Weisen getestet. Im Endeffekt heißt das zwar mehr und kontinuierlicher Aufwand für die Studenten, aber die Abschlussprüfung hat damit auch weniger Gewicht und man lernt nachhaltiger.

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Da die Organisation des Studiums an der VIU klar geregelt ist und es viele Anlaufstellen gibt, an die man sich bei Fragen und Unsicherheiten wenden kann, beginnt das Semester im Ausland ohne großen Stress und man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren. Der Campus bietet seinen Studenten viele Möglichkeiten und Orte zum Lernen, aber auch zum Entspannen. Es gibt zum Beispiel mehrere Sitzmöglichkeiten im Freien, eine große Bibliothek, zwei Cafeterien, eine Sporthalle mit Fitnessstudio, ein Café und in jedem Fakultätsgebäude Sitz- und Arbeitsecken zum Lernen.
Die Bibliothek hat großzügige Öffnungszeiten und ist auch am Wochenende zugänglich. Allerdings muss man auf einen guten Platz, zum Beispiel an der Fensterfront mit Meerblick, entweder eine Weile warten oder rechtzeitig da sein.
Ein weiterer guter Punkt ist, dass die Professoren so gut wie immer zu erreichen sind und sich auch Zeit nehmen um mit den Studenten zu reden. Eine E-Mail wird so gut wie immer innerhalb eines Tages beantwortet, aber auch ein Gespräch außerhalb der regulären Sprechzeiten stellt kein Problem dar.
All das erleichtert einem das Leben als Student enorm und macht es wesentlich angenehmer.


Leben & Fun

Wie man während des Auslandssemester wohnt, kommt ganz auf die Persönlichkeit und natürlich auch auf den Geldbeutel an. Es werden einem zahlreiche Möglichkeiten geboten: Peer Stay, Home Stay, auf dem Campus, in Hostels, in Hotels oder in einer eigenen Wohnung. Die Entscheidung muss jeder für sich treffen und sich bei den erstgenannten Varianten auch so lange wie möglich im Voraus kümmern. Ich selber habe die erste Zeit im Hostel verbracht und mir währenddessen eine Wohnung gesucht. Das war zwar wahrscheinlich nicht der Kostengünstigste Weg, aber so lernt man von Beginn an Leute kennen und hat auch die Chance sich die Unterkünfte anzuschauen, bevor man eine Entscheidung trifft. Manche Wohnungsangebote sind recht fragwürdig, andere klingen gut, aber enttäuschen in der Realität. Zu finden sind die Angebote leicht und zahlreich in den örtlichen Tageszeitungen, im Internet und an Aushängen auf dem Campus.
Nanaimo selber ist als Ort recht überschaubar, aber es bietet einen schönen Hafen mit Blick auf das gegenüberliegende Festland, Stadtparks, Wanderwege, einige Cafés, Pubs und Clubs. Somit ist für Unterhaltung für Jedermann gesorgt, egal ob Naturfreund, Sportfreak oder Partyanimal. Negativ fällt allerdings die Infrastruktur des Ortes auf, da die Buse selten und nachts gar nicht fahren. Deshalb sollte man entweder eine vertrauenswürdige Person mit einem Auto kennen oder sich ein Taxi für den Heimweg nehmen.
Aber auch der Rest der Insel ist mehr als sehenswert und an Wochenenden auf jeden Fall eine Reise wert. Als Informationsquelle dient entweder der mitgebrachte Reiseführer, das Internet, die ausliegenden Broschüren, das Schwarze Brett oder besser noch Einheimische. Unterkünfte sind überall leicht und zu erschwinglichen Preisen zu finden und mit dem Mietauto oder dem Greyhound zu erreichen.


Kosten

Leider schlägt der Auslandsaufenthalt an der VIU schwer zu Buche, denn neben den Studiengebühren kommen noch die Miete, die Bücherkosten (nicht zu unterschätzen!), das Busticket, Nahrungsmittel und Ausflüge dazu. Tipps wie man wo etwas Geld sparen kann, werden auf dem Campus und auch auf der Uni-Website gegeben.
Meiner Meinung nach war die Zeit in Kanada auf jeden Fall das Geld wert.


Nutzen/ Referenz

Das Semester an der VIU hat nicht nur dazu gedient die Vorlesungen zu besuchen, durch die ich wirklich viel gelernt habe, ich hatte auch die Chance das Land und die Kultur näher kennenzulernen. Inwieweit es einen sprachlich weiterbringt, kann jeder selbst entscheiden da es leider recht viele deutsche Studenten an der Universität gibt und sie sich nicht selten auch zu Gruppen zusammenfinden.

Alles in allem war es ein wirklich tolles Semester mit unglaublichen Erlebnissen, viel Neuem und tollen Menschen in einem traumhaften Land - eine Erfahrung, die ich definitiv nicht missen möchte!