Vancouver Island University
Rückblickend bin ich sehr mit meinem Auslandsaufenthalt an der VIU zufrieden und hätte kaum etwas anders gemacht. College-Contact war mir bei allem eine große Hilfe und die VIU selbst hat auch sehr viel Erfahrung mit ausländischen Studenten, was sich bemerkbar gemacht hat: viele kompetente und freundliche Ansprechpartner die einem jederzeit unterstützt haben und auch ein hervorragendes System um ausländische Studenten in den Uni-Alltag zu integrieren.
Genauere Infos und Erfahrungen habe ich im Folgenden nach einigen Bereichen aufgeteilt, um es ein wenig übersichtlicher zu gestalten.
Schon kurz im Vorhinein gesagt: Für mich war das ein rundum gelungener Auslandsaufenthalt den ich sehr empfehlen kann.
VORBEREITUNGEN
Mit Hilfe von college-contact.com waren die Vorbereitungen ziemlich schnell abgeschlossen und alle Unklarheiten konnten auch stets schnell aus dem Weg geräumt werden. Neben einer verhältnismäßig kurzen Liste, was man für die Bewerbung alles braucht, ist auch kaum etwas zu beachten. Bei nur einem Semester fällt sogar das Beschaffen eines Visums/Study Permits weg und auch der nationale Führerschein ist in BC für sechs Monate ausreichend.
Für die Einreise nach Kanada habe ich nur meinen Pass benötigt, doch da habe ich sehr unterschiedliches gehört. Lieber ein paar Papiere zu viel mitnehmen (Studienbescheinigung!) als zu wenig.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Die Kosten für ein Semester an der VIU darf man auf keinen Fall unterschätzen. Neben den hohen Studiengebühren fallen auch noch hohe Bücher-und Studienmaterialkosten an und auch nicht zu vergessen sind Ausgaben für das Bussemesterticket und Sport- und Freizeitangebote/ausflüge.
Man sollte auf gar keinen Fall übereilt alle angegebenen Bücher kaufen, auch wenn dort steht, dass man sie haben muss! Oftmals kann man gebrauchte Exemplare in den ersten Tagen an der Uni erstehen oder in einen der Bücherläden Downtown. In manchen Fächern hat es sich auch herausgestellt, dass die Bücher doch gar nicht notwendig oder die Texte kostenlos online zu finden sind.
UNI
Als deutscher Student musste ich mich doch so manches Mal ein wenig wundern. Das ganze System ähnelt eher der einer Schule, so gibt es Noten für die Anwesenheit, der mündlichen Mitarbeit, für Hausaufgaben, Hausarbeiten, Referate, Tests, Zwischen- und Endprüfungen. Dozenten spricht man grundsätzlich mit Vornamen an und man kann auch davon ausgehen, dass die meisten Dozenten den Namen der Studenten kennen. Der Workload ist extrem hoch. Ich hatte fünf Kurse da ich ansonsten Probleme mit meiner Anerkennung bekommen hätte und war damit schon an der obersten Grenze. Der Stundenplan sieht zuerst sehr leer aus doch durch die Hausaufgaben etc. ist mit jedem Kurs jede Menge Arbeit verbunden!
Dennoch ist es empfehlenswert auch einen Kurs nur zum Spaß zu nehmen, da die sich bei vielen als die besten entpuppt haben (z.B. Theater, Chinesisch, Geologie – die VIU hat da eine breite Auswahl).
Verwunderlich ist außerdem, dass es für viele als gar normal scheint, Hausarbeiten handschriftlich abzugeben oder bei Referaten den Text einfach mal komplett abzulesen. Auch war es nicht selten, dass die Dozenten mitten in der Prüfung für fünf Minuten den Raum verließen und eine halbe Stunde Verspätung zu einer Prüfung noch akzeptabel finden.
UNILEBEN
Die VIU bietet einfach alles an, an was man als Student so denken könnte. Das geht von Pub, Friseur, Einkaufsbusshuttle für Wohnheimleute, Workshops zu Lernen, Schreiben und andere Dinge, bis zu einer einfach tollen BIB mit Sessel inklusiv Meeresblick.
Das Sportprogramm ist auch nicht schlecht, so werden auch Outdoor Aktivitäten wie Kanu und Kajakfahren und viele andere angeboten. Allerdings sollte man wirklich gleich am ersten Anmeldetag so früh wie möglich hingehen, da diese sehr schnell voll sind.
Da ich von einer sehr kleinen Hochschule auf einem Berg in einem Wald komme, war ich dementsprechend sehr von dem Unileben begeistern und fand den Campus einfach klasse. Je nachdem wie man es von vorher gewöhnt ist, werden aber vermutlich hier wie bei allen Sachen die Meinungen auseinandergehen.
Das einzige was mich ein bisschen gestört hat (und dass soll jetzt nicht böse gemeint sein), war, dass die internationalen Studenten so gut wie aus Deutsche bestanden. Überall waren Deutsche! Man sitzt im Bus und vor einem sitzen Deutsche, in jedem Kurs war mindestens noch ein Deutscher, die waren wirklich überall!!!Ich habe wirklich nichts gegen Deutsche, ich gehöre ja schließlich selber dazu :-p, doch war es dadurch sehr schwer, von den anderen Deutschen ganz wegzubleiben und nur Englisch zu sprechen.
STUDIENSTANDORT
Nanaimo selbst ist nicht wirklich eine große Stadt in der man viel unternehmen könnte. Da jedoch Vancouver in der Nähe ist, spielt das eigentlich keine große Rolle. Empfehlenswert sind Ausflüge außer nach Vancouver auch vor allem nach Victoria, Tofino und auch nach Seattle. Zum Shoppen bietet sich Vancouver und natürlich Seattle an, in dieser Hinsicht hat Nanaimo nicht wirklich viel zu bieten.
Sehr zu empfehlen ist auch eine Whale Watching Tour in Cowichan Bay, in der Nähe von Nanaimo.
Das öffentliche Verkehrssystem in Nanaimo ist nicht das Beste. Hat man erst einmal den Busfahrplan verstanden, muss man die richtige Bushaltestelle finden und dann genau wissen, wo man aussteigen muss. Bushaltestellen bestehen meist nur aus einer Bank und um einen Baum gewickeltes Schild. Im Bus gibt es keine Ansagen oder Anzeigetafeln und da der Busfahrplan nur ein paar Haltestellen beinhaltet und die Zeiten nur Richtzeiten sind, ist das ganze System ein wenig gewöhnungsbedürftig. Mit dem Auto habe ich von zu Hause zur Uni eine halbe Stunde gebraucht, mit dem Bus musste ich eineinhalb durch ungünstige Fahrzeiten und nicht passende Anschlüsse einplanen. Am Sonntag fuhr der Bus so gut wie gar nicht und durchschnittlich fährt der letzte Bus so gegen Mitternacht.
WOHNEN
Ich habe mich für das Peerstay-Programm entschieden, dass Wohnen bei einer kanadischen Familie aber mit Selbstversorgung. Das meiste was mich dabei jedoch gestört hat war, dass ich jeweils eineinhalb Stunden Busfahrt von und zur Uni einplanen musste aufgrund unpassenden Busfahrplänen, Anschlussbussen etc. Auch das Weggehen abends stellte sich deshalb als etwas schwierig heraus, da dann einfach keine Busse mehr fuhren. Dementsprechend habe ich alle beneidet, die einen Platz im Wohnheim oder eine Wohnung in der Nähe der Uni bekommen haben. Sehr viele internationale Studenten waren daher ohne Zimmer angereist und haben die erste Zeit im Hostel verbracht. Da haben sie sich dann nicht nur schon untereinander kennengelernt, sondern auch günstige und gut gelegene Wohnungen gefunden. Wenn es ein nächstes Mal gibt, würde ich das auch so machen.