Vancouver Island University
Die Vancouver Island University liegt in der Stadt Nanaimo auf der 100km breiten und 450km langen Insel vor der kanadischen Westküste. Die Vancouver Island bietet sehr viele Erholungsmöglichkeiten und wunderschönste Natur. Von Whale Watching in Viktoria, über Tauchen und hochklassiges Surfen in Tofino ist alles dabei. Von Nanaimo aus fahren regelmäßig Fähren zum Festland nach Vancouver. Für die Fahrt nach Downtown Vancouver muss man mindestens 2,5 Stunden einrechnen. Das Klima in Nanaimo ist mild, vergleichbar mit dem deutschen Klima. Im Winter regnet es sehr viel.
Die Universität selbst liegt auf einem Berg. Vieles Treppensteigen steht also auf dem Tagesprogramm. Von ganz oben hat man dafür eine wunderschöne Aussicht über das Meer auf das Festland und dessen Berge. Die Klassenräume waren sehr gut ausgestattet. Die Bibliothek bot einen Computer-Pool und viele Lernplätze, allerdings nicht ausreichend für alle Studenten, so dass man manchmal auf einen freien Platz warten musste. Richtig Probleme einen Platz zu finden hatte ich aber nie. In der Bibliothek befinden sich außer dem ein IT-Helpdesk und ein Writing Center. Im Writing Center wird einem mit schriftlichen Arbeiten geholfen. Dabei geht es um den Aufbau der Arbeiten und zum Teil helfen Sie auch eine bessere Wortwahl zu finden. Von dem Writing Center sollte man Gebrauch machen. Es ist sehr schnell ausgebucht, weshalb man früh genug Termine machen sollte. Die Gym darf man als Student umsonst nutzen. Die Gym bietet auch einige sportliche Aktivitäten an. Man muss sich allerdings an einem bestimmten Tag im Semester für alles was man machen will anmelden. Die Plätze sind sehr schnell weg, da die Studenten sich schon ab 6.00 Uhr morgens anstellen um an den Aktivitäten wie surfen, raften, wandern und klettern teilnehmen zu können.
Ich gehe sehr gern laufen und war überrascht viele Laufgruppen es in Nanaimo gibt, denen man kostenlos Gesellschaft leisten kann. Ich bin dienstags abends immer mit einer Laufgruppe von Frontrunners, einem Sportladen, gelaufen und samstags könnte man mit den „Runners of Compassion“ unterschiedliche Strecken unsicher machen.
Ich habe „Business and Management“ (BBA) an der Vancouver Island University studiert. Das Studium hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es sehr zeitintensiv war. Ich habe 5 Kurse belegt. Dazu gehörten “International Business”, “Buyer’s Behavior”, “Negotiations”, “Human Resource Management” und “Business and Technical Writing”. Generell verläuft der Unterricht sehr anders als ich es in Deutschland gewohnt war. Es befinden sich höchstens 30 Studenten in einem Kurs. Man muss immer anwesend sein, hat durchgängig Präsentationen, Gruppenarbeiten und Hausaufgaben zu erledigen. Außerdem werden in regelmäßigen Abständen Klausuren geschrieben. Die meisten Kurse sind praxisorientierter ausgelegt als ich es an meiner deutschen Universität gewohnt war.
Der Englischkurs, „Business and Technical Writing“ hat mir sehr geholfen mein schriftliches Englisch zu verbessern. Am Ende musste man insgesamt 50 Seiten an Texten und Reports abgeben und zwischenzeitlich mehrere Präsentationen halten. Es war eine Menge Arbeit, aber wenn man sein Englisch verbessern will ist das einer der besten Kurse. Mein Lehrer, Clay Armstrong, ist sehr jung und fair gewesen.
Die Student Union ist eine Organisation, die sich für studentische Angelegenheiten einsetzt. Dort kann man sich gebrauchte Bücher kaufen. Ich würde aber generell auch erst einmal abwarten, inwiefern man die Bücher wirklich braucht. Viele Bücher gab es auch übers Internet sehr viel günstiger als in dem universitären Bookstore. Auch ältere Versionen reichen meistens vollkommen aus. Bei der Student Union kann man sich auch ehrenamtlich betätigen.
Ich habe bei einer sehr lieben Familie gewohnt, die mir über das universitäre Peerstay-Programm vermittelt wurde. Deren Haus liegt im Norden von Nanaimo. Das Bussystem in Nanaimo ist sehr schlecht und man braucht von dort aus 40 Minuten mit dem Bus zu der Uni und eine Stunde nach Nanaimo Downtown. Wenn man öfters mal ausgehen möchte, kann ich deshalb nur empfehlen sich entweder ein Auto zu kaufen oder sich in der Nähe von Downtown selbstständig eine Wohnung zu suchen, da die meisten Peer- und Homestay-Familien außerhalb wohnen.
Alles in allem, hatte ich eine sehr schöne Zeit. Kanada, besonders British Columbia, ist ein wunderschönes Land mit bildschöner Natur und aufgeschlossenen Menschen.