1 Okt
Erfahrungsbericht von M. R.

University of Sunderland

Stadt: Sunderland
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da ich Englisch und Sport auf Lehramt studiere, war für mich von vorne herein klar, dass ich gerne ein Auslandssemester absolvieren möchte. Da die Erasmus-Plätze immer sehr limitiert sind, habe ich mich nach einer privaten Alternative umgeschaut. Bei dieser Suche bin ich auf College Contact gestoßen. Beim Bewerbungsprozess war dies eine große Hilfe, da der Kontakt zur ausländischen Uni komplett über College Contact lief und ich mich darauf konzentrieren konnte, die geforderten Unterlagen zu organisieren.

Hierbei ist es besonders wichtig, genügend Zeit für die Zusammenstellung der Unterlagen und Organisation des Auslandsemesters einzuplanen, da es doch einiges an Aufwand ist und man auf das Entgegenkommen von anderen Angewiesen sein kann. So war es bei mir so, dass mein Semester in Deutschland bis Mitte Februar lief, das Semester in Sunderland aber schon Ende Januar los ging. Da ich so zu den Klausuren nicht da gewesen wäre und das Semester in Deutschland somit verloren gegangen wäre, musste ich mich darum bemühen, mit den jeweiligen Dozenten eine Lösung dafür zu finden. In der Anglistik war dies kein großes Problem, da diese mit solchen Problemen Erfahrungen hat, einem Auslandsaufenthalt positiv gegenübersteht und die Dozenten entgegenkommend sind.

In der Sportwissenschaft war dies jedoch nicht der Fall und so war die Organisation hier mit viel Lauferei, Diskussionen und auch Frust etwas komplizierter. Die Lösung hieß dann meistens statt Klausur eine Hausarbeit vor dem Auslandsaufenthalt abzugeben. So sehr man sich freute das eine Lösung gefunden war, so sehr bedeutete dies natürlich einen enormen Stress, da man zusätzlich zu Präsentationen und Lehrproben im Semester nun auch noch eine Handvoll Hausarbeiten mal quasi „nebenbei“ zu schreiben hat. So sollte man das ganze realistisch sehen und nicht versuchen zu viele Kurse im Semester vor dem Auslandsaufenthalt zu belegen, da man, wenn man so wie ich von einer Überschneidung betroffen ist, den Aufwand sonst kaum noch bewältigen kann. Es wollen ja auch weiterhin Unterlagen organisiert, die Wohnung zwischenvermietet, sich von Freunden und Familie verabschiedet und andere Sachen erledigt werden.

Als diese unglaublich stressige Zeit dann endlich Überstanden war ging es auch direkt los nach Sunderland. Die Wohnungssuche war sehr unproblematisch, da die Uni einem einen Wohnheimplatz zur Verfügung stellt und alles mit ein paar Klicks online erledigt ist. Das Clanny House, also das Wohnheim in dem ich gewohnt habe, war vollkommen in Ordnung, ebenso wie die Wohnung an sich. Ich habe in einer 8er WG, zusammen mit 4 US-Amerikanern und 3 anderen Deutschen gewohnt. Der komplette Block wurde nur von internationalen Studenten bewohnt. Der Nachteil ist, dass man so nur schwer Kontakt mit den Einheimischen bekommt, da man nur von anderen Deutschen, Amerikanern, Kanadiern, Australiern, Franzosen etc. umgeben ist. Englisch spricht man trotzdem viel und auch mit Muttersprachlern, da ca. die Hälfte der Internationals allein aus den USA kommt. Per Bus, den man als Student kostenfrei nutzen kann, ist das Wohnheim sowohl an den City als den St. Peters Campus angeschlossen. Der Fußweg bis zum City Campus dauert ca. 15 Minuten. Wer wie ich per Auto da ist, bekommt auch einen kostenlosen Parkplatz auf dem abgeschlossenen Wohnheimgelände direkt vor der Haustür, wo das Auto sicher steht. Unweit vom Wohnheim gibt es einen Aldi, sowie unzählige take-aways, die großen Supermärkte wie ASDA, Tesco oder Sainsburys befinden sich wie bei uns eher etwas außerhalb der City, wo sich die Fahrt mit dem Auto anbietet.

Der Kontakt zu den Einheimischen beschränkt sich dann auf die Vorlesungen. Ich habe zwei Veranstaltungen in Englisch und eine in Sport belegt. Auch wenn jede Veranstaltung 20LP beinhaltet und einem die Uni sagt das man damit genug zu tun hat, so muss ich sagen, dass es im Vergleich zum Uni-Alltag in Deutschland doch recht ruhig war. So hatte ich nur Dienstag bis Donnerstag Veranstaltungen und auch an diesen drei Tagen keinesfalls durchgehend von früh bis abends. Aber wer beschwert sich schon über viel Freizeit. Die Qualität der Veranstaltungen war durchgehend sehr gut und die Dozenten sehr sympathisch. Vor allem in den Seminaren hatte man immer das Gefühl, dass viel Zeit herrscht um noch einmal Inhalte aus der Vorlesung zu vertiefen und die Atmosphäre war sehr entspannt. Die Ausstattung war hervorragend. Die Sportstätten und Labore für Sport waren sehr gut ausgerüstet und die Veranstaltungen sehr informativ. Insgesamt waren die Lehre und die Räumlichkeiten wirklich herausragend.

Durch die viele Freizeit blieb viel Zeit die Stadt und Umgebung zu erkunden. Sunderland ist sicher nicht die schönste Stadt Englands, aber trotzdem kann man eine schöne Zeit haben und es gibt einiges zu unternehmen. Die Stadt hat einige wirklich schöne Parks, auch mit guten Sportanlagen für Fußball, Basketball und Tennis, die kostenfrei genutzt werden können. Der Strand ist wirklich sehr schön und bietet Möglichkeiten zum Windsurfen, das Wasser ist aber auch sehr kalt. Shoppen kann man in der City, als Tipp würde ich einen Besuch im Dalton Park Outlet empfehlen, das etwas außerhalb der Stadt liegt. In der Umgebung gibt es natürlich viele schöne Strände, in Seaham oder South Shields beispielsweise. Besuche in Newcastle und dem sehr schönen Durham sind natürlich Pflicht und liegen jeweils kaum 25 Minuten entfernt. Etwas weiter entfernt lohnt sich südlich auch ein Besuch in York, im Norden auch Edinburgh. Die Uni bietet hier speziell für die ausländischen Studenten öfters günstige Tagesausflüge per Bus an, ansonsten kommt man aber auch günstig per Fernbus von Sunderland an jeden anderen Ort Großbritaniens. Das Regional- sowie Fernbusnetz ist sehr dicht und so ist man auch ohne Auto mobil.

Insgesamt war die Zeit in Sunderland sehr schön und trotz des Stresses, vor allem vor dem eigentlichen Auslandsaufenthalt, kann ich jedem nur Empfehlen diese Erfahrung auch zu machen.