10 Jul
Erfahrungsbericht von Kim Irina B.

York St John University

Stadt: York
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Geschichte, Anglistik / Amerikanistik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2012 bis 05/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester habe ich an der York St. John University verbracht. Von Ende Januar bis Ende Mai habe ich in York gelebt und studiert. Der Kontakt und die Bewerbung ist über College Contact gelaufen und war sehr einfach und problemlos. Der Kontakt lief fast ausschließlich über e-mail. Da ich auch in Deutschland Englisch studiere, musste ich keinen Englisch-Test bestehen. Bevor es dann mit dem Studium losging, konnte man sich im Internet passende Module zu seinem Studium aussuchen und als Wunschmodule angeben. Ich konnte all meine gewünschten Module belegen und konnte diese noch spontan an der Uni wechseln. Das war gar kein Problem. Überhaupt war die Betreuung der ausländischen Studierenden sehr gut. Es waren immer Ansprechpartner vor Ort und es gab wohl kaum ein Problem, das nicht gelöst werden konnte. Alle Mitarbeiter waren sehr zuvorkommend und hilfsbereit.

Vom ersten Tag an wurde man sehr gut umsorgt. Wer wollte konnte mit einem Bus, der von der Uni bereit gestellt wurde, vom Manchester Airport bis zur Uni und sogar in die Wohnheime gebracht werden. In der ersten Woche gab es dann eine „Orientation week“. In dieser Woche konnte man die Uni und York kennenlernen. Die letzten Unklarheiten wurden behoben und man konnte seine Kurse tauschen. Die Woche war sehr informativ, aber auch anstrengend. Jeden Tag fanden mehrere events statt: Dabei gab es natürlich auch viele Gelegenheiten andere ausländische Studierende kennen zu lernen, das hat einem den Einstieg sehr erleichtert. Wir waren ja schließlich alle in der gleichen Situation.

Die Uni an sich ist nicht so groß, wie man das vielleicht von deutschen Unis gewohnt ist. Der Campus und auch die Studierendenzahl ist überschaubar. Es wirkt alles sehr familiär und vertraut. Auch die Kurse sind nicht so groß. Ich hatte meistens eine Vorlesung und ein Seminar pro Modul. In den Vorlesungen saßen natürlich mehr Studenten, aber meine Seminare waren nicht größer als 20 Studierende. Man hat also die Möglichkeit sich wirklich einzubringen, was auch erwartet wird. In den Seminaren wurde sehr lebhaft diskutiert und fast jeder hat sich geäußert. In zwei von meinen drei Kursen musste ich jeweils zwei Essays schreiben und in einem einen Essay und eine Klausur am Ende des Semesters. Einen Essay mussten wir etwa zur Halbzeit einreichen und die Klausur und die zweiten Essays standen am am Ende des Semesters an. Zu diesen Zeiten war die Bibliothek immer sehr voll. Die Bibliothek hieß dort „Learning Center“ und wurde von den Studierenden auch so verstanden. Es waren viele PC-Arbeitsplätze vorhanden und die Lautstärke war außerhalb der „Stille-Zonen“ auch dementsprechend hoch. Wenn man die Lautstärke aus unseren Bibliotheken gewohnt ist, muss man sich erst mal daran gewöhnen oder in die ausgewiesenen „Stille-Zonen“ gehen. Für mich war es eine große Umstellung während des Semesters so viel zu schreiben. Bei uns schreibt man Hausarbeiten eher in den Semesterferien, sodass ich mich daran erst gewöhnen musste. Der Umgang mit den Dozenten ist aber sehr locker und sie haben auch immer ein offenes Ohr für die Studierenden und deren Problemen.

Die Unterkunft war im Vergleich zum Rest der Uni nicht so überragend. Ich war im Wohnheim „The Grange“ untergebracht. Das war eine kleine Siedlung mit verschiedenen Häusertypen ca. 7 Gehminuten von der Uni entfernt. Ich habe mit vier anderen Studierenden in einem Reihenhaus gewohnt. Küche und Bad haben wir uns geteilt. Mein Zimmer war möbliert und hatte ein kleines Waschbecken mit Spiegel. Die Größe war auch okay. Die Ausstattung und der Zustand des Hauses waren simpel und von eher geringer Qualität. Bettdecke und Kopfkissen waren vorhanden, aber Besteck, Geschirr und Töpfe musste man sich selber anschaffen. Alle zwei Wochen kam eine Reinigungskraft, die eine Grundreinigung durchgeführt hat. Um alles weitere mussten man sich mit seinen Mitbewohnern selbst kümmern (Müll, putzen usw.). In den einzelnen Siedlungen gab es Waschmaschinen und Trockner, die man für ein oder zwei Pfund benutzen konnte. Alles in allem, konnte man dort gut leben, doch für den geforderten Preis, fand ich die Wohnung etwas teuer. Hier könnte sich die Uni noch mehr ins Zeug legen und den guten Eindruck der Unigebäude auch auf die Wohnheime übertragen.