10 Mär
Erfahrungsbericht von Kathrin S.

California State University East Bay


Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2009 habe ich ein Trimester an der California State University East Bay (CSUEB) verbracht. Ich habe mich für diese Universität entschieden, da ich aus familiären Gründen die räumliche Nähe zu San Francisco bevorzugte, die California State Universitys trotz der Tatsache, dass sie staatliche Einrichtungen sind, einen guten Ruf innerhalb der Staaten genießen und das Preis-/Leistungsverhältnis an der CSUEB in erster Linie sehr günstig erschien. Ich habe während meines Auslandsaufenthaltes sehr viel gesehen und erlebt und tolle Eindrücke mit nach Hause genommen.

Lage und Gelände:

Das Universitätsgelände überzeugt zunächst mit seiner Lage auf einem Hügel, der einen traumhaften Blick über die große San Francisco Bay und die umliegenden Städtchen bietet. Jedoch hat dieser Ausblick auch seinen Preis, denn man ist lediglich umgeben vom „Kleinstadt-Flair“ Hayward’s und muss mindestens eine Stunde Autofahrt bzw. Fahrtzeit mit den hiesigen öffentlichen Verkehrsmitteln in Kauf nehmen, um in das atemberaubende San Francisco zu gelangen. Dazu ist an dieser Stelle gleich hinzu zu fügen, dass das Liniennetz der öffentlichen Verkehrsmittel (BART) im Gegensatz zu deutschen Verhältnissen eher dürftig ausgebaut ist und die Fahrpläne ungünstiger weise v.a. auch am Wochenende eher kurz gehalten sind. Wer am Wochenende also einen Trip nach San Francisco plant, sollte zusehen, dass er sich vor 18 Uhr wieder in Campus-Nähe einfindet, oder ca. 60$ für eine Rückfahrt mit dem Taxi parat hält. Meinen Erfahrungen zufolge empfehle ich bei der Weitläufigkeit amerikanischer Straßennetze grundsätzlich die Anmietung bzw. den Kauf eines PKWs. Ohne Fahrzeug ist man in den Staaten ganz einfach aufgeschmissen! Selbst der nächst größere Supermarkt konnte nur nach einer 30-minütigen Fahrt mit dem Bus erreicht werden. Wir sprechen hier in puncto Entfernung eben von ganz anderen Dimensionen als denen, die hierzulande üblich sind. Darüber solltet ihr Euch im Klaren sein!

Der Campus an sich ist wirklich schön. Er ist unglaublich weitläufig, besticht durch zahlreiche gepflegte Grünflächen, Parkanlagen und Erholungsmöglichkeiten. Die Bibliothek ist vielleicht nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand, aber sie ist groß und stellt zahlreiche Rechner, die den kostenfreien Zugang ins Internet ermöglichen. Auf dem Gelände befindet sich zudem eine große Sporthalle samt Fitness-Studio, das für 30$ pro Trimester zu bestimmten Zeiten am Tag genutzt werden kann. Die Mensa (genannt: Dining Commons) ist groß und neu und versorgt über ein Franchise-Unternehmen - wenn auch nicht sonderlich preisgünstig- alle Studenten mit für amerikanische Verhältnisse wirklich sehr abwechslungsreichem Essen (großes Salatbuffet, Obst-Bar, Themenabende, etc.). Man war also durchaus in der Lage sich ausgewogen und gesund zu ernähren, ohne das nach Eurem Aufenthalt zwingend sechs Pfund mehr auf euren Hüften sind. ;o)

Wem also ruhige Abgeschiedenheit und das kleinstädtische Flair nichts weiter ausmachen, oder wer ohnehin plant sich ein Auto zu zulegen, der kann an der CSUEB eine großartige Zeit verbringen. Wer allerdings auf das Großstadt- und ein ausgedehntes Nachtleben nicht verzichten möchte, der sollte unbedingt eher eine Universität innerhalb San Franciscos in Betracht ziehen.

Schon Fernweh bekommen?

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Während meines Aufenthalts an der CSUEB habe ich im sogenannten „International House“ (genannt: I-House) gelebt. Dieses Gebäude gehört zu einem ausgedehnten Apartment-Komplex am Rande des Campus, der „Pioneer Heights“ heißt. Der komplette Komplex ist sehr gepflegt, und begrünt. Er verfügt über eine Wäscherei, Aufenthaltsräume, Internetzugang und ein kleines Fitness-Studio, das kostenlos zur Verfügung steht. Die Apartments sind sauber und komfortabel. Sie verfügen über eine kleine Küche (im I-House leider ohne Herd), einen Gemeinschaftsraum (ohne TV) und zwei Bäder. Das I-House wird, wie der Name schon sagt, ausschließlich von internationalen Studenten bewohnt, die vornehmlich asiatische Kommilitonen sind. Jedoch bewohnen grundsätzlich auch immer eine beträchtliche Anzahl deutscher Mitstudenten (während meines Aufenthalts ca. 30) und auch Studenten aus anderen europäischen Ländern das Haus, sodass ihr während eures Aufenthalts auch einmal mit anderen Kulturen in Berührung kommt.

Ich teilte mir mein Apartment mit 5 weiteren ausschließlich asiatischen Mädchen, was - auch wenn alle Mädchen stets sehr freundlich waren – zugegebener maßen nicht immer ganz leicht war, da kultureller Hintergrund, Lebensgewohnheiten und Ansichten zuweilen stark abwichen. Allerdings habe ich so einiges dazugelernt und bin nun wesentlich vertrauter im Umgang mit diesen Menschen und der asiatischen Kultur. Ihr nehmt also definitiv ein Stück Erfahrung mit!

Wer grundsätzlich eher den Kontakt zu amerikanischen Kommilitonen bevorzugt und vielleicht ein wenig mehr Partyleben sucht ist in den „Pioneer Heights“ wohl besser aufgehoben. Hier würdet ihr vornehmlich mit amerikanischen Studenten Tür an Tür leben, was ich grundsätzlich vorgezogen hätte, sofern ich es schon vor meinem Aufenthalt gewusst hätte. Ihr kommt ja schließlich auch in die Staaten um eure Englisch-Kenntnisse zu verbessern oder weiter auszubauen. Wenn ihr Euch also für eine Unterkunft am Campus entscheidet, die allein schon von der Anbindung her wesentlich bequemer und vor allem sicherer!!! ist als off-campus, dann erkundigt euch ruhig nach der Verfügbarkeit eines Zimmers in den Pioneer Heights und nicht im I-House.


Kursprogramm /-angebot/-oganisation:

Bereits nach der Ankunft und den ersten organisatorischen Einweisungen an der CSUEB, wurde klar dass die Finanzkrise auch das amerikanische Bildungssystem stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Aufgrund von Einsparungsmaßnahmen wurde eine nicht unerhebliche Anzahl an Kursen gestrichen worüber wir vor unserem Aufenthalt nicht informiert wurden. Einige Mitstudenten, deren Major Entrepreneuship war, konnten nicht einen Kurs in dieser Vertiefungsrichtung belegen, da ganz einfach keiner mehr angeboten wurde. Dies ist natürlich untragbar, zumal die kompletten Studiengebühren bereits auf das Konto der CSUEB eingegangen waren. Generell schienen die Angestellten der Universität im besagten Trimester mit der Organisation der gesamten Studienabläufe stark überfordert zu sein. Man fühlte sich als Student einfach allein gelassen und das zuständige Büro, das uns internationalen Studenten mit Rat und Tat zur Seite stehen sollte hat uns häufig vertröstet, dass sie auch nicht weiterhelfen könnten, sodass Bange und Frustration sich unter uns breit machten.

Zunächst einmal solltet ihr Euch darüber im Klaren sein, dass amerikanische Studenten grundsätzlich Vorrang bei der Kurswahl haben. Sie können sich ihre Kurse bereits mehrere Monate im Voraus reservieren. Bei reduziertem Kursangebot und gleichbleibenden bzw. steigenden Studentenzahlen bedeutet dies jedoch, dass noch bevor ihr Euch für irgendwelche Kurse eintragen könnt, schon lange Wartelisten bestehen auf denen ausschließlich amerikanische Studenten stehen. Zudem habt ihr als „international student“ lediglich einen Zeitraum von ca. sieben Tagen bis eine Deadline entscheidet ob genug Studenten von der Warteliste abgesprungen sind und ob ihr noch in der Lage seid den gewünschten Kurs belegen zu können oder eben nicht. Es ist also eine Art Poker-Spiel, welches momentan jedoch Gang und Gebe an nahezu allen amerikanischen Universitäten ist.
Ich kann Euch nur so viel verraten… Von acht Kursen, die ich anfänglich besucht habe in der Hoffnung in drei der angestrebten Kurse hineinzurutschen, habe ich letzten Endes tatsächlich einen belegen dürfen. Allerdings habe ich noch zwei weitere Kurse belegen können, die ich mir in meiner Heimat-Universität anrechnen lassen konnte. Jedoch hatte nicht Jeder/Jede das Glück!

Das Niveau der Studieninhalte bleibt im Übrigen in den meisten Fällen weit hinter dem zurück, das an deutschen Universitäten abverlangt wird. Jedoch spiegelt sich das dann natürlich in exzellenten Noten wieder, die ihr vergleichsweise mühelos erreichen könnt!