30 Jan
Erfahrungsbericht von Julia S.

York St John University


Stadt: York
Studienrichtung: BWL, Literaturwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 01/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbungsprozess

Als ich anfing mein Auslandssemester zu planen, wusste ich überhaupt nicht wie ich das angehen soll. Ich wusste, dass ich nach England möchte, also habe ich damit angefangen, mir alle möglichen englischen Universitäten anzu-sehen. Doch schnell wurde mir klar, dass ich auf diese Weise nie die passende Uni finden würde. Glücklicherweise erzählte mir eine Freundin von College Contact.
Also habe ich mir die englischen Universitäten auf der Webseite angesehen, und drei Unis, darunter York St John, in die engere Auswahl genommen. Dann habe ich eine Mail an Sabine Jakobs geschrieben, und von diesem Moment an konnte ich mich mehr oder minder entspannt zurücklehnen. Die Unterstützung und der Enthusiasmus, mit dem Frau Jakobs mich beraten hat waren einfach unglaublich: sehr freundlich, sehr kompetent, jede noch so kleine Frage wurde geradezu mit Lichtgeschwindigkeit beantwortet, und auch nachdem die Zusage aus York schon da war kamen immer wieder Mails mit Fragen, ob alles gut sei und ob man weitere Hilfe benötige.
Die größte „Hürde“ war es, sich für eine Universität zu entscheiden, danach war alles sehr einfach. Die Bewerbungs-unterlagen sind sehr detailliert erläutert, und auch die Kurswahl verlief (fast) reibungslos. Das „fast“ kommt auch nur daher, dass zwei meiner ausgewählten Kurse kollidierten, weswegen ich einen neuen wählen musste. Man kann aber auch noch während der Einführungswoche seine Kurswahl überdenken. Die Wohnheimbewerbung war auch sehr einfach: Ich bin auf die Webseite von York St John gegangen, habe mir das Grange und Limes Court angeguckt und mich sofort für Limes Court entschieden (was auch gut war, nach dem was ich über das Grange gehört habe). Außerdem könnt ihr schon vorher ein bedding pack kaufen (Decke, Kissen und Bezüge), was 30 Pfund kostet, aber dann braucht ihr keine Bettwäsche etc. mitnehmen und spart euch jede Menge Platz und Gewicht im Koffer.
Ich kann College Contact nur weiterempfehlen und mich wirklich einfach nur für die tolle Unterstützung bedanken, für die mir die passenden Worte fehlen!

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Etwas was mich recht gestresst hatte war die Zahlung der Studiengebühren und Miete, weil nicht immer klar war, wann und wie man das machen muss. Die Miete konnte man erst in York selbst bezahlen: Mitte Oktober kam eine Mail mit dem Aufruf, dass man das entweder über das „e-vision“ Portal per Karte, oder in Bar/per Karte beim Finance Office bezahlen kann; ich habe es beim Finance Office per Kartenzahlung gemacht.
Die Studiengebühren kann man auf unterschiedliche Weisen bezahlen: Entweder man macht es noch in Deutschland über die Western Union, oder wieder in York beim Finance Office. Ich habe es über Western Union gemacht, damit ich mich in York nicht mehr darum kümmern musste. Dafür gibt es einen Link auf der YSJ Webseite, wo man sich einloggen und seine Daten eingeben muss. Danach bekommt man eine Mail mit der Zahlungsinformation, geht damit zu seiner Bank und begleicht den Betrag. Das Gute daran ist, dass einem der Wechselkurs für 72 Stunden garantiert wird, und dass man Probleme notfalls noch in Deutschland regeln kann. Trotzdem solltet ihr das etwa eine Woche vor eurem Abflug machen, um unnötigen Stress zu vermeiden.
Am Ende eures Aufenthalts (bei mir war es Anfang Januar) bekommt ihr eine Mail vom Study Abroad Office mit einem Formular, welches ihr ausfüllen müsst, um eure Kaution wiederzubekommen. Dafür müsst ihr euch vom jeweiligen domestic office bescheinigen lassen, dass euer Zimmer in Ordnung ist (macht einfach im Voraus einen Termin mit denen, damit ihr nicht am letzten Tag gestresst zum Finance Office laufen müsst), und dass die Schlüssel zurückgegeben wurden/werden. Zudem müsst ihr euch in der Bibliothek unterschreiben lassen, dass ihr alle Bücher zurückgegeben habt, und damit geht ihr dann zum Finance Office, um eure Kaution wiederzubekommen. Die zahlen euch das entweder in Bar aus oder überweisen es auf euer Konto, und bei mir waren es 150 Pfund. Das Finance Office muss das Formular dann auch unterschreiben, und das gebt ihr dann beim Study Abroad Office oder an der Holgate Reception ab. Danach könnt ihr unbesorgt abreisen.


Ankunft in England

York St John bietet einen airport pick-up aus Manchester am Ankunftwochenende an, den ich nur empfehlen kann. Dafür muss man ein Formular ausfüllen, und in Manchester angekommen muss man nur noch zu einem bestimmten Terminal gehen, wo jemand von der YSJ auf alle ankommenden Studenten wartet. Dieser pick-up Service ist umsonst, und man kommt direkt mit anderen internationalen Studenten in Kontakt.
Der Bus bringt einen zur Uni, wo man seine Schlüssel und arrival pack abholt, und erste Fragen klären kann. Danach bringt der Bus alle zu den jeweiligen Wohnheimen. Nachdem ich meine zwei schweren Koffer, Rucksack und Laptop Tasche in den ersten Stock gehievt hatte, warteten in meinem Zimmer ein Lankabel (Limes Court hat kein W-Lan), mein bedding pack und ein weiteres arrival pack, was Basics für die erste Nacht und jede Menge weiterer Geschenkchen enthielt. Ich habe den ersten Abend damit verbracht, meine arrival packs durchzustöbern und zu Skypen, weil ich viel zu platt für etwas anderes war, aber es gibt auch da schon Veranstaltungen an der Uni.
Alternativ kann man auch nach Leeds/Bradford fliegen (jet2.com ist sehr billig, fliegt aber nicht von allen deutschen Flughäfen), und mit dem Zug dauert es nur etwa 20 Minuten nach York, von wo aus man ein Taxi zur Uni nehmen kann. Am besten geht man dann zur Porter’s Lodge im Holgate Building, das wird euch aber noch in den Mails von der YSJ erklärt werden.


Welcome Week

Die Welcome Week ist sehr aufregend und bietet euch zahlreiche Möglichkeiten, neue Leute und Aktivitäten kennenzulernen. Am Ankunftwochenende gibt es an beiden Tagen ein BBQ bei der Student’s Union, und am Sonntag geht man mit den Neuankömmlingen vom jeweiligen Wohnheim zur Uni zu den sogenannten „Hall Talks“, wo einem zum Beispiel Sicherheitsregeln erklärt werden. Ansonsten gibt es im Grunde jeden Tag irgendeine Motto-Party, für die man so gut wie überall Karten kaufen kann; ich war auf keiner von denen, weil ich nicht der Partytyp bin und die englische Partyszene schon gut genug kenne, aber für die partyfreudigen unter euch sind die mit Sicherheit super. Es gibt auch eine Welcome Fair, wo sich die ganzen Sportclubs, und jede Menge Bars und Clubs vorstellen, und man jede Menge Flyer, Gutscheine, Kostproben usw. bekommt, es lohnt sich also auf jeden Fall da hin zu gehen!
Das wichtigste Event in der Welcome Week findet am Montag statt, nämlich das final enrolment, wonach ihr auch eure student ID bekommt. Das ist zwar ein wenig ätzend, aber danach muss man nichts in der Art mehr machen. Man muss am besten noch vor seiner Abreise das pre-enrolment erledigen; dafür bekommt man auch eine Mail vom Study Abroad mit dem Link, und alle Schritte sind detailliert erklärt. Außerdem gibt es an jedem Tag in der Welcome Week drop-in sessions vom Study Abroad Office, wo ihr mit allen Fragen hingehen könnt. Die BaföG-Empfänger haben dann auch die Möglichkeit, die Formulare unterschreiben und abschicken zu lassen; ich habe mir auch die Scans vom Study Abroad per Mail schicken lassen, und schonmal die Scans ans BaföG-Amt geschickt, damit die wissen, dass die Originale auf dem Weg sind und die keinen Stress machen.
Was ich am meisten an der Welcome Week mochte war der Ausflug nach Whitby (je nach Semester werden andere Orte angeboten), den ich nur weiterempfehlen kann. Es gibt auch während des Semesters immer wieder Ausflüge; ich war in Grasmere im Lake District (Natur pur!), Liverpool und Newcastle, und nach Manchester bin ich mit einer Mitbewohnerin mit dem Zug gefahren, es wird aber auch von der Uni angeboten. Leeds wird auch von der Uni organisiert, aber da war ich nicht. Man kann sich die Ausflüge auf der Webseite der Uni unter der Kategorie „About“ und dann „Online Store“ ansehen und entweder direkt darüber buchen und per Karte bezahlen, oder am Empfang der Student’s Union in Bar.


Leben und Studieren in York

Wohnheim

Wie bereits erwähnt habe ich in Limes Court gewohnt, und das kann ich jedem nur ans Herz legen, weil ich nichts Gutes vom Grange gehört habe: Es soll altmodisch, voller nerviger, partywütiger englischer Erstis und überhaupt nicht komfortabel sein. Der einzige Pluspunkt ist, dass es näher an der Uni ist als Limes Court, was aber auch nur 15 Minuten zu Fuß entfernt ist.
Limes Court besteht aus 24 Häusern mit jeweils 5 Zimmern; zwei sind im Erdgeschoss, drei im ersten Stock. Es gibt zwei Badezimmer, eins unten, das andere oben, und eine Küche im Erdgeschoss. Mein Haus bestand aus internatio-nalen Studenten: Unten haben ein Holländer und ein Schwede gewohnt, und oben außer mir noch eine Deutsche und eine Französin, was sehr schön war, weil wir sogar regelmäßig füreinander gekocht und gemütliche Abende miteinander verbracht haben. Ich fand es sehr gemütlich in Limes Court, und es war vergleichsweise ruhig.
Wäsche waschen kann man im kleinen domestic office; die Waschmaschinen kosten 2 Pfund, die Trockner 1, also spart euch euer Kleingeld fürs Waschen. Die Leute im domestic office sind, wie auch alle anderen Leute an der YSJ, unglaublich nett und hilfsbereit, also zögert nicht, euch bei Problemen an sie zu wenden!

Einkaufsmöglichkeiten

Etwa fünf Gehminuten von der Uni entfernt gibt es ein Sainsbury’s, was allerdings zu den teuren Ladenketten in England gehört, weshalb ich es nicht empfehle. In der Nähe von Limes Court gibt es ein mittelgroßes Asda, was billig ist, aber nicht immer gute Produkte hat, und ein sehr großes Morrisons, was meiner Meinung nach das Beste ist. Es ist preistechnisch gut, weil es immer gute Angebote gibt, und man kann wirklich alles dort kaufen. Außerdem gibt es nur zwei Minuten von Limes Court entfernt einen kleinen Costcutter, wo man die Basics kaufen kann; allerdings ist das nicht unbedingt billig wenn die keine Angebote haben.
In der Innenstadt gibt es sehr viele unterschiedlich Läden, ein ausgedehnter Einkaufsbummel lohnt sich daher gerade in der ersten Zeit, gerade wenn ihr Poster oder Dekoartikel kaufen wollt. Aber auch allgemein lohnt sich ein Stadtbesuch immer; zumindest habe ich mir jedes Mal etwas gekauft wenn ich in der Stadt war, auch wenn ich es nicht unbedingt eingeplant hatte.

Studium

Das Studium an der York St John University fand ich einfach nur umwerfend. Ich liebe zwar meine deutsche Uni, aber der Umgang in York ist sehr viel persönlicher, unterstützender und offenherziger. Die Vorlesungen und Seminare sind klein (um die 80 bzw. 25 Leute), und gerade in Literatur wird sehr viel Wert auf Gruppenarbeit gelegt. Englische Studenten können einen manchmal ein bisschen verwirren, weil sie zwar, genau wie die Dozenten, sehr freundlich zu einem sind, und auch sehr interessiert, aber andererseits scheint es oft so, als wären sie zufrieden in ihren kleinen Grüppchen, die sich seit dem ersten Semester geformt haben, und einen daher nicht in diesen Kreis lassen wollen. Dann müsst ihr einfach ein bisschen „aufdringlich“ sein, denn es sind wirklich alle sehr nett und ich hatte nie Probleme bei Gruppenarbeiten.
Was assignments angeht kann ich euch nur ans Herz legen, so früh damit anzufangen wie es geht. Ich musste insge-samt 5 Essays (4 für Englisch, einen für Business) schreiben und eine poster presentation (Business) machen, und es war um einiges mehr Aufwand pro assignment als in Deutschland, weil mehr kritisches Denken von einem erwartet wird; das ist meiner Ansicht nach aber auch gut so, und ihr werdet sehen, dass ihr durch diese – für mich, aber sicherlich auch für die meisten von euch – neuen Lernmethoden sehr gefördert werdet.
Die Bibliothek ist einfach der Wahnsinn, ich habe es sehr genossen dort zu recherchieren und zu arbeiten. Es gibt jede Menge Sitzgelegenheiten (Stühle, Sessel, Sofas, Sitzsäcke, usw.), viele PCs und „abgeschottete“ Ruheorte zum Arbeiten. Zudem ist im Erdgeschoss ein Help Desk und man kann an einigen Wänden Kommentare mit Lob oder Verbesserungsvorschlägen hinterlassen. Man sieht wirklich, wo die Studiengebühren hingehen!

Abreise

Die Abreise muss man selbst organisieren, aber das ist überhaupt kein Problem. In der Welcome Week bekommt ihr jede Menge Flyer von Taxiunternehmen in York (Fleetways ist meines Wissens nach das günstigste), also kann man ein Taxi zum Bahnhof nehmen, und von da aus mit dem Zug zum Manchester (oder Leeds/Bradford) Flughafen fahren. Für günstige Bahntickets empfehle ich die Seite http://www.c2c-online.co.uk/travel_information. Bei denen muss man in England leben, damit die einem die Tickets zuschicken können, aber das stellt ja kein Problem dar.


Fazit

Ich habe mein Auslandssemester an der York St John University einfach nur in vollen Zügen genossen, und ich bin mir sicher, dass es euch nicht anders gehen wird! Ich habe neue Lernmethoden kennengelernt, meine Schwächen verbessert und Stärken ausgebaut, meine Sprachkenntnisse weiter verbessert, neue Freunde gefunden, und die interessante und unvergessliche Erfahrung gemacht, für längere Zeit in einem anderen Land zu leben.
Meine Empfehlungen für euch: Erkundet York, fahrt auf Exkursionen, geht ausgedehnt Shoppen, knüpft Kontakte, habt jede Menge Spaß und eine unvergessliche Zeit ist euch garantiert!