19 Aug
Erfahrungsbericht von Jessica M.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2014 bis 06/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein High School Jahr in den USA während der Schulzeit und mein Praktikum in Malaysia während meines Bachelorstudiums haben mein Reisefieber bereits frühzeitig geweckt. Deshalb habe ich mich auch im Masterstudium erneut dazu entschieden einen Teil dessen im Ausland zu absolvieren. Dieses Mal fiel die Wahl auf Kalifornien, um genauer zu sein die California State University East Bay (CSUEB) in Hayward. Die Kosten an der CSUEB sind vergleichsweise mit anderen amerikanischen Universitäten relativ gering und die Universität hat einen guten Ruf. Um ehrlich zu sein war allerdings die Nähe zu San Francisco ein entscheidender Faktor für die Standortwahl der Universität.
Hierbei waren meine Ziele meine Sprachkenntnisse zu erweitern, mich weiterzuentwickeln und so viel wie möglich zu erleben, was sowohl Reisen, andere Kulturen kennenlernen und nette Leute treffen beinhaltete als auch einiges aus den angebotenen Masterkursen an Erfahrung mitzunehmen.

Organisatorisches

Die Organisation des Auslandssemesters lief anfänglich über das International Office bezüglich einzuhaltender Fristen, auszufüllenden Formularen und der Wahl der richtigen Universität ab und nachdem dies bewältigt war hauptsächlich über College Contact eine Organisation, die Studenten an Universitäten im Ausland vermittelt. Hierbei war College Contact äußerst hilfsbereit und jederzeit erreichbar, wohingegen das International Office einen meist an College Contact weiterleitete und einige Fragen offen ließ.
Die Zusage der CSUEB ließ allerdings sehr lange auf sich warten... Als dann endlich das „OK“ eingetrudelt war ging die Planung in die aktive Phase:

  • Sprachnachweis
  • Bankbestätigung über finanzielle Mittel
  • Visum beantragen, Termin bei der Botschaft vereinbaren, Konsulatstermin einhalten und Empfang des Visums per Post
  • Flug buchen
  • Wohnungssuche
  • Auslandskrankenversicherung (Allianz hat sich angeboten und war „günstig“)
  • Antrag auf Vorabanerkennung der Prüfungsleistungen stellen
  • Internationaler Führerschein/Studentenausweis

Es war schon etwas aufwendig das Auslandssemester zu planen und zu organisieren, aber DEFINITIV all die Mühe wert und was das organisatorische angeht, lernt man für das spätere Berufsleben doch auch einiges dazu.

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Als besonders mühsam hat sich beim Auslandssemester an der CSUEB die Wahl der Masterkurse das sogenannte „Class Crashing“ herausgestellt. Vorgabe der Visavereinbarung war es mindestens 3 Kurse zu belegen um erfolgreich an der HNU abschließen zu können. Bei der Kurswahl an der CSUEB werden allerdings die amerikanischen Studenten gegenüber den „Visitor Students“ bevorzugt. Im Bereich der Masterkurse ist das Angebot an der CSUEB anders als erwartet doch sehr begrenzt und die Tatsache, dass nur Masterkurse in Deutschland angerechnet werden, machte die Sache auch nicht leichter. Zu meinem Glück sind mir die Professoren im Schwerpunkt Marketing and Sales im Rahmen der Anrechnung der Masterkurse sehr entgegengekommen. Sie befürworteten ein Auslandssemester und waren dort äußerst kooperativ.
Um einen sicheren Platz in den Kursen zu erhalten ist ein Prozess zu durchlaufen. Zuerst muss man sich in die jeweilige Vorlesung hineinsetzen und sich eine Erlaubnis einholen an dem jeweiligen Kurs teilnehmen zu dürfen. Diese Erlaubnis bekommt man in Form einer Unterschrift des Professors. Als Masterstudent gibt man diese dann in der entsprechenden Abteilung ab und erhält dann die „Permission Codes“ per E-Mail um sich für die Kurse anzumelden und der es ermöglicht sich online in die jeweilige Vorlesung einzuschreiben. Die Codes sind jedoch noch kein Zeichen für einen sicheren Platz, denn erst wenn man den Code eingegeben hat und noch Plätze frei sind hat man sicher einen Platz in der Vorlesung.
Letztendlich hat sich dann mit viel Einsatz, Mühe und Kontakt zu den Professoren, dem SIC und den Ansprechpartnern vor Ort alles zum positiven gewendet und ich konnte 3 Masterkurse im Bereich Marketing und Entrepreneurship belegen. Die Vorabanerkennung der Prüfungsleistungen hat dagegen einwandfrei und reibungslos geklappt. Schlussendlich belegte ich die Kurse New Venture Development, Issues in Marketing und Managerial Communication.
Was den wöchentlichen Arbeitsaufwand anging unterscheidet sich die CSUEB doch sehr von der HNU. Wohingegen bei der HNU der Arbeitsaufwand eher Ende Semester anfällt heißt es an der CSUEB wöchentlich mehrere Paper und Assignments abzuliefern. Ebenfalls wird zur Mitte des Semesters zusätzlich zu den Finals ein sogenannter Mid-Term geschrieben. Durch das kontinuierliche befassen mit den Themen der einzelnen Kurse war man durchaus vertraut mit dem Stoff und somit fielen einem die Mid-Terms und Finals nicht wirklich schwer. Die Professoren waren überaus freundlich und sehr froh deutsche Studenten in ihren Kursen zu haben.
Die Bücher für die Kurse habe ich online bei Amazon bestellt was deutlich weniger gekostet halt als sie im Bookstore auf dem Campus zu kaufen. Generell waren die Bücher für meine Kurse im Vergleich zu meinen Mitbewohnerinnen sehr preiswert. Am Ende des Semesters konnte man einen Teil der Bücher im Bookstore wieder während der Buyback-Aktion verkaufen.


Wohnungssuche

Die Wohnortsuche hat sich für mich relativ einfach gestaltet. Ich bin mit 3 anderen Studentinnen an die CSUEB und somit war schnell klar, dass wir 4 gemeinsam eine Wohnung suchen. Wir haben uns dann für die City View Apartments entschieden und diese Wohnung dann auch bereits vor Einreise über Telefon und E-Mail gemietet. Die Entscheidung war definitiv die absolut Richtige. Die City View Apartments sind sehr schön, modern und bieten was das Herz begehrt: mehrere Poolanlagen, ein Fitnessstudio sowie ein Clubhouse mit Sofa, Fernseher, Billard und Tischkicker. Der Shuttlebus hält ungefähr 5 Minuten entfernt von den Apartments und zu Fuß ist man auch schnell an der Universität.


Campus der CSUEB

Der Campus der CSUEB ist sehr groß im Vergleich zum Campus der HNU. Der Campus bietet einen traumhaften Ausblick auf die gesamte Bay Area und erlaubt an manch klarem Tag sogar einen Blick bis nach San Francisco. Auf dem Campus gibt es zahlreiche Essensmöglichkeiten. Die Dining Commons haben ein vielseitiges Angebot: Pizza, Pasta, Sandwiches, Burger, Pommes, Suppe, Salat, Obst, und täglich neue Gerichte. Jedoch wiederholt sich das Essen dort und es ist ein All-you-can-eat Buffet sprich man isst einfach immer zu viel, daher ist es auf Dauer nicht zu empfehlen.
Des Weiteren gibt es zahlreiche Fastfood Ketten auf dem Campus wie zum Beispiel Panda Express, Subway, Taco Bell, Starbucks, Einstein Bagel Bros und Jamba Juice sowie ein kleiner Supermarkt und Bücherladen. Im Supermarkt kann man sich mit den Grundnahrungsmitteln eindecken und der Bücherladen bietet typische Universitätskleidung und Merchandise-artikel an, Bücher zum Ausleihen und Kaufen sowie Elektronik Artikel wie Laptops oder Handyladegerät.
Für diejenigen denen dies nicht ausreicht besteht die Möglichkeit kostenlos mit dem Shuttle Bus in die Stadt zu fahren (10 Minuten) um dort beim Lucky Supermarkt einzukaufen oder um die Bart Station zu erreichen um nach San Francisco zu fahren ($5 und 45-60 Minuten).
Desweitern bietet der Campus zahlreiche Sportaktivitäten an. Außer dem Aerobic Kickbox Kurs habe ich persönlich allerdings keine weiteren Sportaktivitäten genutzt, da ich das Fitnessstudio im City View Apartment Complex mitbenutzt habe was für mich umsonst war.


Freizeit

Die Freizeitplanung in Hayward gestaltet sich etwas schwer. Der Ort ist nicht besonders groß, bietet jedoch ein Kino, mehrere Restaurants (Buffallo Bills und das Asia Buffet sind sehr lecker) und Bars die man sich durchaus mal anschauen kann. Allerdings bietet San Francisco dagegen die volle Palette: Sightseeing, Shopping, Dining und Partying. San Francisco ist die schönste Stadt die ich bisher auf der Welt besuchen durfte und es lohnt sich definitiv mehr als einmal die Woche in die Stadt zu fahren, da es dort wahnsinnig viel zu sehen und zu erleben gibt. Meine Highlights waren die Golden Gate Bridge, der Dolores Park, die Fisherman’s Wharf am Pier 39 und der Baker Beach.
Das „American Language Program (ALP)“ bietet auch wiederholt „Fun trips“ während des Semesters an. Für diese sollte man sich frühzeitig anmelden, da die Liste die im Office des ALP ausliegt oft sehr schnell voll ist. Teilgenommen habe ich am Fun trip „Shopping“ und es hat sich eher nicht gelohnt. Ich habe mir aber sagen lassen, dass sich das Water Rafting sehr gelohnt hat was allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden war.


Reisen

Was das Reiseangebot angeht kann man sich in Kalifornien wirklich nicht beschweren. Vor Beginn des Semesters habe ich mit Freunden ein Auto gemietet und einen Roadtrip den Highway No.1 entlang der Westküste gemacht. Der Trip beinhaltete Orte wie Santa Cruz, Monterey, Big Sur, Santa Barbara, Santa Monica, Los Angeles, San Diego, Palm Springs und den Joshua Tree National Park und dauerte 3 Wochen.
Meinen 2. großen Roadtrip startete ich nach dem Semester. Während den 4 Wochen erkundete ich 8 Tage lang Maui was sehr empfehlenswert war und die restliche Zeit war ich im Auto unterwegs in 6 Bundesstaaten von Amerika. Auf der Strecke lagen folgende National Parks: Zion, Bryce Canyon, Capitol Reef, Arches, Mesa Verde, Grand Canyon, Death Valley, Sequoia & Kings Canyon und Yosemite National Park.
Des Weiteren habe ich Stopps eingelegt in Las Vegas, Antelope Canyon, Lake Powell, Four Corners und Sacramento. Während des Semesters lohnen sich Kurztrips an den Lake Tahoe, Las Vegas und den Yosemite National Park. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich in diesem halben Jahr soviel gesehen und erlebt habe, dass es manchmal schwer viel das Ganze zu verarbeiten. Jedoch hat sich jeder einzelne Trip gelohnt und alle sind sehr zu empfehlen.


Fazit

Alles in allem sollte man für ein Quarter an der CSUEB an die 10.000 € einplanen inklusive Reisen und Shopping. Das sollte aber nicht abschrecken, denn das Auslandssemester war JEDEN Cent wert und ich würde es sofort wieder machen. Die Fördermöglichkeiten der HNU sollte man auf jeden Fall frühzeitig nutzen – bei mir hat es zu meiner großen Freude mit 2 Stipendien geklappt. Ich hatte eine unvergessliche Zeit in Hayward, habe außergewöhnlich nette Menschen kennengelernt und mein Englisch durchaus verbessert. Ich hoffe mein Erfahrungsbericht hilft euch weiter und wünsche euch viel Spaß an der CSUEB. Bei Fragen könnt ihr euch gerne bei mir melden.