2 Apr
Erfahrungsbericht von Imke E.

Vancouver Island University


Stadt: Nanaimo
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandssemester in Kanada war in der Hinsicht lehrreich, dass ich jetzt sagen kann, studieren in Deutschland macht mehr Spaß! Die Universität in Nanaimo ist richtig schön, toll gelegen und bietet viele Möglichkeiten für Studenten. Allerdings ist das Studentenleben sehr durch die Menge an Projekten, Tests und Klausuren, sowie der Weitläufigkeit und der Transportmittel in Nanaimo eingeschränkt. Dazu muss ich sagen, dass mein Auslandssemester Pflichtprogramm bei mir im Studium ist, d.h. ich musste auch fünf Kurse belegen, um meine Anzahl an Credits in Deutschland zu erreichen.

Nachdem ich mich lange nicht entscheiden konnte wo ich hingehe, habe ich mir bei College-Contact alle möglichen Länder, Unis und Bewertungen durchgelesen und mich letztens Endes für die Vancouver Island University entschieden, da für mich eigentlich nur ein englischsprachiges Land, in dem ich noch nicht gewesen bin, in Frage kam. Die Bewerbung mit Hilfe von College-Contact lief reibungslos ab. Ich bekam viel Hilfe und Unterstützung beim Ausfüllen von Unterlagen und Organisieren meines Auslandsaufenthaltes. Allerdings war ich überrascht, dass die Bewerbung bei der kanadischen Universität Geld kostet. Deshalb habe ich mich auch nur bei einer Universität beworben und war später auch sehr angespannt, da ich lange Zeit nichts von der Uni gehört habe. Als dann endlich die Zulassungsbestätigung nach ca. einem Monat kam, war die Freude natürlich groß und ich konnte alles Weitere organisieren.

Als erstes habe ich einen Flug gebucht für ca. eine Woche vor Studienbeginn, damit ich notfalls noch Zeit hatte ein Zimmer zu finden und bis einen Monat nach Studienende, damit ich noch reisen konnte. Ich würde jedem empfehlen nach Vancouver zu fliegen und von dort mit der Fähre weiter nach Nanaimo zu fahren, da das die günstigste Variante ist. Des Weiteren habe ich den Fehler gemacht und von Deutschland aus eine Unterkunft gesucht. Man sollte doch besser erst einmal ins Hostel gehen (z.B. Painted Turtle Hostel in Downtown) und sich von dort aus ein Zimmer suchen, zumal man auch schon andere Studenten dort kennenlernt. Ich habe auch gehört, dass die Studentenwohnheime auf dem Campus sehr gut ankommen. Dort hat man sein eigenes Zimmer in einem kleinen Apartment, normalerweise wird sich ein Bad geteilt, dazu hat man eine Küche und Wohnzimmer. Neben den Gebäuden gibt es auch die Möglichkeit z.B. Beachvolleyball oder Basketball zu spielen.

Nach dem ich meine Studentennummer bekommen habe, konnte ich mich für die Kurse eintragen. Dabei gab es leider ein paar Probleme, die aber mit Hilfe der Zuständigen für ausländische Studenten behoben werden konnten. Ich konnte mir aus allen Kursen fünf auswählen, musste aber welche wählen, die mit meinem Studium in Deutschland in Verbindung stehen. Man kann sich auch nach Semesterbeginn noch bei Kursen ein- bzw. austragen. Bei manchen steht man auch erstmal auf einer Warteliste, aber wenn einem der Kurs gefällt, kann man mit dem Professor persönlich reden und fragen, ob man noch in den Kurs aufgenommen wird. Ich hatte mich letztendlich für Advanced Resort Management, Retail and Wholesale Management, Adventure Tourism, Real Estate und Economies in Transition entschieden.

Ich muss sagen, dass mir die Kurse gut gefallen haben, für die ich mich eingetragen hatte, bis auf Economies in Transition. Das lag aber eher am Professor, als am Unterrichtsmaterial. Der Unterricht hat mir zudem gut gefallen, da die Klassen sehr klein waren, so wie ich es an meiner Hochschule in Deutschland gewöhnt bin. Die Studenten wurden sehr viel miteinbezogen, schon fast wie in der Schule.

Da die meisten Kanadier ein Handy mit Vertrag haben, war es nicht einfach dort eine Sim-Karte zu finden. Ich hatte nachher eine Karte von 7Eleven, aber leider meistens keinen Empfang. Bevor man nach Kanada reist, sollte man in Deutschland auch noch eine Versicherung abschließen, da man eine bei der Uni vorweisen muss bis zu einem Monat nach Semesterbeginn. Die Versicherung, die von der Uni angeboten wird ist sehr teuer und lohnt sich eigentlich nicht. Ich habe mich für eine Versicherung bei der Hanse-Merkur entschieden. Es ist verhältnismäßig günstig und man bekommt auf Anfrage eine englische Bestätigung, die man nachher bei der Student Union einreichen muss, zusammen mit einem ausgefüllten „opt-out“-Formular.
Man sollte sich außerdem eine Kreditkarte anschaffen bzw. ein Konto anlegen bei einer Bank, bei der man günstig Bargeld im Ausland abheben kann. Ich konnte zwar relativ günstig mit meiner Karte zahlen, aber musste viele Gebühren fürs Abheben bezahlen. Dazu kommt, dass ich oft Probleme beim Bezahlen mit der Kreditkarte hatte. Oft wurde das Lesegerät eingefroren und musste neu gestartet werden.

Man sollte seinen Auslandsaufenthalt so früh wie möglich planen, damit alles rechtzeitig organisiert ist. Ich habe auch Bafög beantragt und war schon relativ spät dran, d.h. ich habe meine erste Zahlung erst bekommen, als ich schon in Kanada war.
Ein Visum hab ich nicht benötigt, da ich weniger als sechs Monate in Kanada geblieben bin.

Ich würde jedem raten sich ein paar Mal ein Auto auszuleihen und auf der Insel rumzufahren. Ein Trip nach Tofino und Ucluelet an der Westküste lohnt sich auf jeden Fall. Die Uni bietet viele Aktivitäten während des Semesters an. Dafür muss man sich zu Beginn des Semesters an einem Tag ziemlich früh anstellen, da diese sehr begehrt sind. Darunter waren z.B. Whitewater-rafting, Surfen, Wandern, Besuche von verschiedenen Städten etc. zu einem geringen Preis. Es macht nicht nur viel Spaß, sondern man lernt auch wieder neue Leute kennen.

Das Nachtleben in Nanaimo ist besser als ich am Anfang gedacht hätte. Man kommt überall einfach mit dem Taxi hin, alle Clubs sind nah beieinander in Downtown und für gewöhnlich ohne Eintritt. Die Musik ist in etwa wie in Deutschland. Allerdings sind die Clubs etwas kleiner.

Abschließend kann man sagen, dass das Semester seine guten und schlechten Seiten hatte. Besonders gut haben mir die Landschaft und die Aussicht vom Unigelände gefallen und das Gefühl, direkt am Meer zu wohnen. Eher negativ waren die schlechte Infrastruktur und die Höhe der Studiengebühren, aber das wusste man ja vorher…