31 Jan
Erfahrungsbericht von Christoph A.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2012 bis 08/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum Bangkok?

In Deutschland studiere ich berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Münster. Da ich trotz eines recht vollen Terminkalenders (Beruf + Studium) Auslandserfahrungen sammeln wollte, bot sich die Ramkhamhaeng University in Bangkok aufgrund der ausgesprochen hohen Flexibilität hervorragend an. Denn dort ist es möglich aus einer Vielzahl von Kursen (Kursdauer jeweils ca. 2 bis 4 Wochen) einen Kurs bzw. mehrere Kurse relativ spontan zu belegen. Da ich als berufsbegleitender Student für die Zeit des Aufenthalts Urlaub nehmen musste, konnte ich die Ramkhamhaeng University leider nur für einen Monat besuchen. Natürlich wollte ich auch noch etwas von der Stadt sehen und daher habe ich nur einen Kurs belegt, was eher unüblich ist (die meisten Studenten belegen 2-3 Kurse pro Monat und bleiben meist auch 3-6 Monate vor Ort). Aufgrund der bereits angesprochenen hohen Flexibilität der Ramkhamhaeng University hat mein Vorhaben jedoch keinerlei Probleme dargestellt.

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Den Flug habe ich recht kurzfristig gebucht, so dass dieser mit knapp 800 € etwas teurer war als wenn ich den Flug frühzeitig gebucht hätte. Bei meiner Planung habe ich mir die Zwischenlandung in Abu Dhabi zu Nutze gemacht, indem ich meinen Weiterflug etwas nach hinten geschoben habe. Ich bin früh morgens in Abu Dhabi gelandet und erst spät abends wieder weitergeflogen. Die Fluggesellschaft Etihad bietet den kostenlosen Service eines Bustransfers zwischen Abu Dhabi und Dubai an, welchen ich in Anspruch genommen habe. Einen Tagesaufenthalt in Dubai kann ich jedem nur raten. Es ist zwar ein sehr anstrengender Tag und bei knapp 40°C auch fast unerträglich heiß, aber die vielen Sehenswürdigkeiten entschädigen die Strapazen schnell. Im Rahmen einer Stadtrundfahrt mit einem „Hop On-Hop Off -Bus“ kann man dort an einem Tag sehr viel erleben. Sowohl in Abu Dhabi als auch in Bangkok hat mir ein Touristenvisum (jeweils mit einer Gültigkeit von 30 Tagen) aufgrund der kurzen Aufenthaltsdauer ausgereicht.


Bewerbung

Die Bewerbung verlief dank College Contact absolut problemlos, da alle notwendigen Formulare zur Verfügung gestellt und offene Fragen prompt beantwortet wurden. Neben den Formularen wird ein beglaubigtes Abitur-Zeugnis, sowie ein Nachweis über die Schulqualifikation (jeweils auf Englisch) benötigt. Um die Kosten für die Übersetzung zu sparen, habe ich diese anhand von Vorlagen aus dem Internet selber durchgeführt, was zu keinerlei Problemen geführt hat. Die ausgefüllten Formulare und beglaubigten Zeugnisse werden dann zusammen mit einer Kopie des Personalausweises und der Immatrikulationsbescheinigung an Collage Contact geschickt, wo diese überprüft und anschließend direkt an die Ramkhamhaeng University geschickt werden. Nach einigen Tagen habe ich dann eine Aufnahmebestätigung der Universität erhalten.


Uni / Kurs

Wenn man erst einmal das IIS-gebäude auf dem riesigen Campus gefunden hat, geht die Einschreibung ganz unkompliziert. Man geht einfach in das Büro im 7. Stock und wählt dort die Kurse aus, die man belegen möchte. Diese können von den im Bewerbungsformular genannten Kursen abweichen. Die Studiengebühren bezahlt man an der Bank, die sich gegenüber von dem IIS-gebäude befindet und schon ist man eingeschrieben.
Ich habe den Kurs „Multinational Management“ (IB 327) bei einem amerikanischen Professor belegt. Dieser Kurs ging über 2,5 Wochen und umfasste insgesamt 8 Tage (jeweils von ca. 9 – 16 Uhr). Mittags hat man eine Stunde Pause, in der man z.B. in der Mensa essen kann. Dort gibt es verschiedenste Gerichte, die alle sehr günstig sind (ca. 25 Baht).
Je nach Professor fällt die Prüfung unterschiedlich aus. In dem von mir belegten Kurs bestand die Endnote aus fünf Einzelnoten
(3x Quiz, 1x Präsentation, 1x Final Exam). Die Prüfungen sind, wenn man sich ein wenig darauf vorbereitet, sehr gut zu schaffen.
Die Atmosphäre im Unterricht ist extrem locker und man darf sich nicht wundern, wenn die Studenten dort einfach mal den Raum verlassen um beispielsweise etwas zu essen und später zurückkommen. Auch bei den Prüfungen ist es nicht die Regel, dass alle Studenten pünktlich erscheinen. So ist es ganz normal, dass einige die Prüfungen erst später schreiben, wenn der normale Unterricht schon wieder weitergeht. Daher sind die Studienverhältnisse und auch das Niveau absolut nicht mit den deutschen Hochschulen zu vergleichen, jedoch fand ich es sehr interessant einmal einen Kurs in einer so lockeren Form miterleben zu dürfen.


Freizeit

In Bangkok gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Leider hatte ich aufgrund der Kürze meines Aufenthaltes nicht die Möglichkeit im Land zu reisen, da ich an drei Tagen der Woche zur Uni musste. Jedoch gibt es natürlich auch in Bangkok sehr viel zu sehen. Ein Muss sind natürlich die vielen Einkaufshäuser, wie z.B. MBK, Central World oder Siam Paragon. Vor allem das MBK hat mich fasziniert, da es dort neben jeder Menge Fake-Kleidung für wenig Geld einfach alles gibt, was man sich vorstellen kann.

Ein weiteres Highlight war für mich der „Chatuchak Weekend Market“, den man ebenfalls auf jeden Fall gesehen haben sollte. Dieser hat an den Wochenenden von 8-18 Uhr geöffnet und man erreicht den Markt am einfachsten mit dem Skytrain (Bis zur Station Mo Chit fahren und dann den Menschenmassen folgen).

Wer in Bangkok ist, muss natürlich auch die Tempelanalagen besuchen. Eine der bekanntesten ist sicherlich der Wat Poh (Tempel des liegenden Buddha). Diesen erreicht man sehr gut mit Boot. Beispielsweise vom "Siam Square" aus mit dem Skytrain bis zur Station "Saphan Taksin" fahren, wo sich der "Central Pier" befindet. Von dort aus kann man dann viele Sehenswürdigkeiten erreichen.

Die Boote mit der orangenen Flagge fahren ca. alle 20 Minuten und sind mit 15 Baht / Strecke (auf dem Boot zahlen) günstiger als die Touristenboote. Empfehlen kann ich an folgenden Haltestellen auszusteigen:

  • Station N5: China Town
  • Station N8: Wat Pho = "Tempel des liegenden Buddha" (Eintritt 100 Baht)
  • Station N9: Grand Palace und Wat Phra Kaeo (Eintritt 400 Baht, Schulter- und beinbedeckende Kleidung beachten)
  • Station N13: Khao San Road

Weitere typische Touristenattraktionen sind z.B. das Siam Ocean World (Untergeschoß im Siam Paragon) und Madame Tussauds (6.Etage im Siam Discovery Center). Hier ist jedoch zu erwähnen, dass der Eintritt sehr hoch ist (Kombiticket 1.360 Baht satt 1.700 Baht für beide Einzeltickets).

Wer zwischendurch mal wieder auf deutsches Essen zurückgreifen möchte, ist im „Old German Beerhouse“ genau richtig (Anfahrt z.B. mit dem Skytrain bis zur Station Nana). Dort gibt es deutsches Bier (Warsteiner und Erdinger vom Fass) und typische deutsche Gerichte (Wiener Schnitzel mit Pommes für 260 Baht; 0,5 l Heineken vom Fass für 160 Baht). Ein Besuch lohnt sich u.a. auch um Fußball oder Formel 1 zu gucken.

Abends empfehle ich eine der Sky Bars zu besuchen. Die „Sirocco Sky Bar“ (bekannt aus dem Film „Hangover“) hat mir sehr gut gefallen (Anfahrt z.B. mit dem Skytrain bis zur Station Saphan Taksin). Man muss keinen Eintritt zahlen und kann eine traumhafte Aussicht über Bangkok bei Live-Musik unter freiem Himmel genießen. Allerdings sind die Getränke dort oben recht teuer (Ein Bier kostet 320 Baht). Aber aufgrund der schönen Aussicht und der tollen Atmosphäre lohnt sich auf jeden Fall!

Wer zwischendurch etwas Sport treiben möchte, kann sich im Wakeboarden versuchen (http://tacolake.com). Zwei Stunden kosten 300 Baht + 200 Baht für das Board. Der Hin-und Rückweg mit Taxi kostet jeweils ca. 200 Baht (ca. 35 km/Weg). Wenn man mit mehreren Studenten fährt, kann man sich die Taxi-Kosten natürlich sehr gut aufteilen.

Ihr seht also, in Bangkok wird es nie langweilig ;)


Unterkunft

Aufgrund meines kurzen Aufenthalts habe ich die gesamte Zeit im Hotel gewohnt. Das Hotel „All Seasons Bangkok Huamark“ ist etwa 15-20 Minuten Fußweg vom IIS-Gebäude entfernt und hat ca. 22€ pro Nacht (Doppelzimmer) gekostet. Das Zimmer war sauber und das im Preis inbegriffene Frühstück war auch super, so dass ich das Hotel jederzeit wieder buchen würde. Bei einem längeren Aufenthalt macht es sicherlich Sinn zunächst für 2-3 Tage ein Hotel zu buchen, um sich dann vor Ort in Ruhe nach einem Zimmer/Apartment umzusehen. Aus Erzählungen weiß ich, dass dies in Bangkok absolut problemlos möglich ist und man sich im Vorfeld darum absolut keine Gedanken machen muss.


Verkehr

Der Verkehr in Bangkok ist immer wieder ein Erlebnis… Aufgrund der zahlreichen Staus kommt man oft nur sehr langsam vorwärts. Von den zahlreichen Verkehrsmitteln (Bus, Taxi, Tuk-Tuk, Motorrad-Taxi, Khlong Boats, Skytrain, …) habe ich hauptsächlich das Khlong Boat sowie den Skytrain genutzt, da man mit diesen Verkehrsmitteln relativ schnell sein Ziel erreicht. Die Fahrt mit den Khlong Boats in die Stadt war immer wieder ein schönes Erlebnis und der Preis ist mit 16-18 Baht für eine Fahrt in die Stadt recht gering. Wenn man etwas mehr Zeit hat kann man auch sehr günstig Taxi fahren. Die Tuk-Tuks habe ich immer gemieden, da die Fahrer auf mich nicht wirklich seriös wirkten. Eine weitere Alternative ist natürlich auch der Bus. Den Fahrplan habe ich in der kurzen Zeit jedoch nicht wirklich verstanden ;)


Essen

Das Essen ist in Thailand abwechslungsreich und vor allem sehr günstig. An den zahlreichen Straßenständen, die man wirklich an jeder Ecke findet, gibt es zahlreiche Thai-Gerichte und auch verschiedenste Obstsorten für einen sehr geringen Preis. Wenn man offen für Neues ist und das Essen auch etwas schärfer sein darf, wird man die thailändische Küche lieben.
Wer nicht jeden Tag auf das thailändische Essen zurückgreifen möchte, kann natürlich auch die weit verbreiteten Ketten wie Mc Donalds, Burger King, KFC, Pizza Hut, etc. aufsuchen.


Fazit

Ich bin sehr froh, dass ich Bangkok für meinen Auslandsaufenthalt ausgewählt habe. Ich fand es extrem spannend das im Vergleich zu Europa völlig anders aufgebaute Bildungssystem kennenzulernen und Menschen aus aller Welt zu treffen. Die vielen neuen Erfahrungen und Eindrücke erhält man sicherlich nicht, wenn man für seinen Auslandsaufenthalt ein europäisches Land auswählt. Daher kann ich jedem nur empfehlen einen Teil seines Studiums in der „Stadt der Engel“ zu absolvieren.
Ich wünsche euch eine unvergessliche Zeit in Bangkok! 