Ramkhamhaeng University

Organisation im Vorfeld; Vorbereitung, Planung und Bewerbung bei der Gasthochschule

Da meine Hochschule THM Gießen noch keine Partnerschaft mit einer thailändischen Universität hat, dieses Land jedoch mein Interesse geweckt hatte, beschloss ich mich selbst über eine Möglichkeit des Studiums zu informieren. Durch die Internetseite von College Contact wurde ich auf die Ramkhamhaeng Universität in Bangkok aufmerksam. College Contact übernahm die komplette Korrespondenz mit der thailändischen Universität, sodass ich meine Bewerbungsunterlagen lediglich dort einreichen musste. Nach nicht allzu langer Zeit bekam ich auch schon den Bescheid, dass ich angenommen war. Die weitere Organisation bestand aus der Buchung des Fluges, der Beantragung des Visums bei der Thailändischen Botschaft in Frankfurt und dem Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung. Zudem sind für einen längeren Aufenthalt in Thailand einige Impfungen empfehlenswert und nötig, wofür ich mich bei der Reisemedizinischen Impfsprechstunde im Gesundheitsamt in Frankfurt beraten ließ.

Generell ist es recht einfach ein Zimmer bzw. Apartment in Bangkok zu finden, besonders in dem Stadtteil Ramkhamhaeng, wo sich die Universität befindet. Jedoch sind die Beschreibungen im Internet oftmals nicht korrekt und ich würde empfehlen, die Wohnung/das Zimmer vor Ort anzuschauen. Ich habe über die gesamt Zeit in einem schönen Studio-Apartment in der @Home Residence gewohnt (200 Euro pro Monat / Nebenkosten ca. 50 Euro pro Monat). Von dort aus waren es ungefähr 15 Minuten zu Fuß zur Universität, was sehr entscheidend ist bei einer Stadt wie Bangkok. Die Apartments waren voll möbliert mit Klimaanlage und Kühlschrank, sauber und man hat sich sehr sicher gefühlt.

Studium an der Gasthochschule

Das Universitätsgelände ist recht groß und somit war das IIS Gebäude vom International Office zu Beginn nicht so leicht zu finden. Zudem wirkte das Office etwas unübersichtlich und chaotisch, jedoch sind alle Mitarbeiter freundlich und sehr hilfsbereit. Vor Ort konnten wir uns in die entsprechenden Kurse einschreiben und auch die Kursgebühren bezahlen. Die Kurse selbst sind als Blockveranstaltungen angesetzt und ein Kurs erstreckt sich meist über die Dauer von 4 Wochen. In der Regel hat man von 09:00 bis 16:00 Uhr Vorlesung. Teilweise sind auch Einzel- und/oder Gruppenpräsentationen zu halten. In den meisten Fällen wird ein Kurs mit dem Final Exam abgeschlossen, teilweise gab es auch schon Midterm Exams oftmals in der Form von Multiple Choice. Gerade durch die verschiedenen Gruppenarbeiten ist man in Kontakt mit internationalen Studenten gekommen. Für mich war es besonders interessant, viel von den thailändischen Studierenden zu erfahren und mich mit ihnen auszutauschen. Mittagessen gab es in der großen Mensa, wo neben günstigem Essen auch Softdrinks, Fruchtshakes, frisches Obst und sogar Eis angeboten werden. Nach Abschluss aller Kurse kann das „Transcript of Records“ im Office beantragt werden, was entweder noch persönlich abgeholt werden kann, oder per Post nach Deutschland geschickt wird. Die Noten können aber zwischenzeitlich schon eingesehen werden.

Alltag und Freizeit - Leben in Bangkok

Bangkok ist womöglich die pulsierendste, abwechslungsreichste, interessanteste und temperamentvollste Stadt in Asien. Somit bieten sich unzählige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Alleine in unserem Stadtteil Ramkhamhaeng gab es viele Straßenstände mit gutem und günstigem Essen und frischem Obst, Restaurants und Bars und riesige Shoppingmalls mit Kinos. Mit einem Taxi oder dem Wassertaxi über die Nebenflüsse sog. Klongs (beides recht günstig im Verhältnis zu deutschen Preisen), ist man in die Innenstadt gekommen. Je nach Verkehrsaufkommen schneller oder langsamer, wobei man schon eine gute Stunde einplanen sollte. Zum Sightseeing Programm zählen in jedem Fall die vielen Tempel, wie u.a. der Wat Arun und der Wat Phra Kaeo mit dem Königspalast. Dann bieten die Skybars und Clubs, wie u.a. das Route 66 auf der RCA oder das Levels auf der Sukhumvit Road, Möglichkeiten zur Abendgestaltung. Auf der bekannten Khao San Road, der größten Backpackermeile weltweit habe ich oft mit meinen Kommilitonen lustige Abende verbracht. Dort findet sich auf einer einzigen Straße alles zusammen, viele Shops mit Kleidung und Souvenirs, Restaurants, Straßenstände mit Essen und Cocktails, Bars und Clubs. Dazu gibt es an Wochenenden den Chatuchak Weekend Market, dort findet man alles an preiswerten Souvenirs und interessante Essensgerichte. Rotes und grünes Curry, sowie das Nudelgericht Pad Thai wurden schnell zu meinen Lieblingsspeisen.

Reisen, Land und Leute

Neben Bangkok bietet sich natürlich die Möglichkeit zu reisen, um Land und Leute näher kennen zu lernen. Der Süden Thailands ist besonders reizvoll und es gibt wunderschöne Inseln und Strände. Zu meinen persönlichen Lieblingsinseln zählen Koh Tao und Koh Chang. Besonders auf Koh Tao gibt es schöne Korallenriffe, was sich gut zum schnorcheln und tauchen eignet. Nördlich von Bangkok liegt die Stadt Chiang Mai, wo einiges zur Freizeitgestaltung angeboten wird. Wir haben dort eine Dschungeltour gemacht und den Berg Doi Suthep mit dem Tempel Wat Phrathat erklungen. Auch eine Zugfahrt nach Ayutthaya, der früheren Hauptstadt Thailands mit den Tempelruinen hat besonderen Charme und bietet viel Kultur, was sich für einen Tagesausflug eignete. Durch die preiswerten Fluggesellschaften, wie u.a. Air Asia hatte ich die Möglichkeit Hong Kong, Kuala Lumpur und Singapur zu bereisen und so einen weiteren Eindruck von Asien zu bekommen. Jede einzelne Stadt hat viel zu bieten und mir gut gefallen. Auch die angrenzenden Länder wie Laos und Kambodscha habe ich mir nicht entgehen lassen. Gereist bin ich dort mit Reisebussen über Nacht oder mit Nachtzügen. In Kambodscha zählt der Angkor Wat als Weltkulturerbe zu einem absoluten Highlight von Asien.

Fazit

Rückblickend kann ich nach insgesamt 6 Monaten Asien sagen, dass es eine tolle Erfahrung war, die asiatische Kultur hautnah erleben zu dürfen. Durch unvergessliche Erfahrungen und Eindrücke hat mich Asien unwahrscheinlich stark geprägt. Ich habe in dieser Zeit viele arme und unterschiedliche Menschen kennen lernen dürfen, die trotzdem eine unstillbare Zufriedenheit ausstrahlen. Studieren zu können an der größten Universität Thailands war ein spannendes Erlebnis. Neben dem spannenden Leben in Bangkok hat man auch Gelegenheiten gehabt zu reisen und somit konnte ich sehr viel von Südostasien entdecken. Trotz einiger unangenehmer Gegebenheiten, wie z.B. Kakerlaken, Straßenhunde, Müll und Dreck auf der Straße, der unglaublichen Hitze und zurzeit meines Aufenthalts die politischen Unruhen, würde ich jeder Zeit wieder dieses Auslandssemester machen. Es war eine unglaublich tolle Zeit, an die ich gerne und oft zurück denke.