15 Feb
Erfahrungsbericht von Britta Heidi B.

York St John University


Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL, Organisation und Führung
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: Bayreuth U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Universität York St John

Die Universität ist schön und übersichtlich und keine 5 Gehminuten von Innenstadt und Münster entfernt. Der Campus bietet genug Möglichkeiten, um zu Essen, sich in kleinen oder größeren Gruppen zu treffen und zu entspannen - sowohl drinnen als auch draußen. Haupttreffpunkt ist die tolle Bibliothek mit studentenfreundlichen Öffnungszeiten oder die „Students Union“ die eine kleine Kantine, einen Student-Shop sowie eine Bar bereithält.

Am Service- und Advice-Desk bekommt man zu den üblichen Geschäftszeiten Auskunft zu diversen Themen und auch darüber hinaus findet sich immer Personal, das gerne weiterhilft.

Die Vorbereitungen und Vorlesungen im Rahmen des Unterrichts (Postgraduate Business School) sind anspruchsvoll. Im Vergleich zu dt. Universitäten setzt man in UK auf Eigenarbeit. Jede Unterrichtseinheit muss vorbereitet werden. Zu Beginn des Semesters, bzw. spätestens ein paar Tage vor der nächsten Einheit, werden die zu lesenden und zu analysierenden Materialen bekannt gegeben, manchmal auch Hausarbeiten vergeben. Der Arbeitsaufwand während des Semesters ist nicht zu unterschätzen, dafür entfällt meistens der „Klausurenstress“, da viele Kurse mit Seminararbeiten (Essays oder Reports) abgeschlossen werden. Die Teilnahme am Unterricht wird vorausgesetzt und Anwesenheit akribisch überprüft. Verpasst ein Student mehr als zwei Einheiten, wird er per Mail informiert, dass die Abwesenheit aufgefallen ist und welche Konsequenzen drohen, sollte dies vermehrt vorkommen.

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Das Bewerbungsverfahren

Für die Bewerbung an der York St John bedarf es vergleichsweise niedriger Voraussetzungen bzgl. der Sprachkenntnisse (5,5-6 IELTS), was zu Teilen im Unterricht mit hohem International-Anteil zu Schwierigkeiten i.S.v. Verständigungsproblemen zu Semesterbeginn führen kann. Das Bewerbungsverfahren geht schnell und läuft unproblematisch mit geringem Aufwand ab. Es wird weder ein Empfehlungs- noch Motivationsschreiben benötigt, lediglich der ausgefüllte Bewerbungsbogen sowie das Transcript of Records mit den bisher erbrachten, beglaubigten Leistungen des Studiums. Auch das International Office steht für Fragen rund um die Bewerbungen zur Verfügung.

Der Bewerbungsbogen fordert Festlegung auf Module. Studenten müssen sich also vorab für die Kurse oder Programme entscheiden, die sie belegen möchten. Die Modul-Handbooks, die jeden Kurs im Detail beschreiben, stehen aus den Vorjahren zur Einsicht zur Verfügung. Hier werden die zu erbringende Leistung und der Ablauf der Kurse erläutert, aber auch die Teilnahme-Voraussetzungen genannt. Es empfiehlt sich, die Kurswahl auf Basis dieses Wissens zu treffen. Weiterhin sind die Module Directors meist sehr engagiert und stehen für Fragen, Gespräche etc. jederzeit zur Verfügung.


Anreise und Welcome Week

Für das Wochenende vor der „Welcome Week“ (2. September-Wochenende) hatte das International Office einen organisierten Transfer von Flughafen zur Universität und von der Uni zu den Unterkünften bereitgestellt. Studenten von York St John fingen die Anreisenden in der Ankunftshalle des Manchester Airports ab und begleiteten sie zum Bahnhof, an dem dann alle zwei Stunden Busse nach York fuhren. So hatte man auch schon mal Gelegenheit, andere „Internationals“ kennen zu lernen und von den Erfahrungen der York-Studenten zu profitieren.

Die Welcome Week war hervorragend organisiert und half, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Von Universitäts-Bibliothek über Bankgeschäfte bis Polizei wurden alle englischen Besonderheiten erläutert. Stadtspaziergänge, Ausflüge und die „Freshers Fair“ rundeten die erste Woche ab. Auch Kurswechsel etc. konnten in der ersten Woche noch kurzfristig erledigt werden.


Unterkünfte

Von allen studentischen Unterkünften ist die Universität in weniger als 20 Minuten zu erreichen. Supermärkte sind meist auch in der Nähe. Nettes Personal ist an 4 Tagen in der Woche für ein paar Stunden im Accomodation-Office anzutreffen und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sehr hilfsbereit. Die Zimmer sind ausgestattet mit zwei Stühlen, einem Bett mit Matratze, Schreibtisch, Kommode und Kleiderschrank.

Am Beispiel der Studenten-Unterkunft Heworth Court:

Fünf Studenten teilen sich ein Haus, jeder hat ein Zimmer und es gibt je ein Bad mit Dusche im Ober-, und ein Bad im Untergeschoss. Die Küche im Untergeschoss ist für alle da und hat Herd, Ofen, Spüle sowie einen kleinen Kühl- und Gefrierschrank sowie Tische und Stühle. Weitere Küchengeräte oder gar Besteck, Geschirr, Koch-Utensilien gibt es nicht. Diese können mitgebracht oder vor Ort gekauft werden. Letzteres empfiehlt sich, um evtl. Anschaffungen wie Wasserkocher etc. unter den Mitbewohnern aufzuteilen. Bei Ankunft liegt weiterhin ein Päckchen mit Decke, Kissen sowie Bezügen und Spannbetttuch auf jedem Bett. Die Waschmaschinen (kostenpflichtig: Wäsche=2,20 P., Trockner 1,20 P.) sind für alle gemeinsam auf dem Gelände vorhanden und jederzeit nutzbar (Tag, Nacht). Verglichen mit deutschen Studentenunterkünften sind die englischen recht teuer und wenig komfortabel (z.B. >4.000 Pfund/Jahr in 5er Haus, WG). Bis auf zwei Unterkünfte (City) sind sie auch regelrecht in die Jahre gekommen. Häufig ist oder geht etwas kaputt, wird aber meistens schnell repariert. Es ist erlaubt, Besuch zu empfangen, bis zu zwei Tage hintereinander. Dafür werden gerne auch zusätzliche Matratzen und Bettzeug ausgegeben. Es wird nicht kontrolliert wann/wer/wie lange Besuch hat. Eine Absprache mit den Mitbewohnern ist nicht zwingend erforderlich, aber natürlich zu empfehlen.

Viele Internationals kommen in den Unterkünften der Universität unter. Sich für ein paar Monate in privaten Haushalten einzumieten ist auch möglich, wird jedoch nur selten angeboten und entsprechend selten genutzt.

Wer vor dem Links-Fahren keine Angst hat, kann sich an verschiedenen Fahrrad-Läden ein Rad günstig kaufen. Viele Läden bieten für Studenten einen Rad-Rückkauf an.


Students Union und Societies / Sports

Die „Students Union“ und die „Societies“ sind hervorragend organisiert. Es gibt tolle Angebote von Rugby bis Chor. Eine Mitgliedschaft für ein Semester ist für Auslandsstudenten möglich und kostet 25 Pfund. Neben zahlreichen Aktivitäten rund um das Thema der Society gibt es Ausflüge und viele gemeinsame Abende, sogenannte „Socials“, an denen man sich zu Pizza und Kino oder zum Feiern-Gehen trifft. Wer sich für eine oder mehrere Societies entscheidet, muss kaum einen Abend allein verbringen - wenn er das nicht will.


Reisen

Von York aus gibt es wunderbare Möglichkeiten zu reisen. Gute Angebote für Automietung sobald man älter als 25 ist - sonst wird’s teuer.

York hat aber auch tolle Zuganbindungen:

  • York - Manchester Airport 1:45
  • Manchester Piccadilli 1:30
  • London 1:50 (Schnellzug)
  • Newcastle 1:00
  • Edinburgh 3:00

Mit dem Zug zu reisen ist recht günstig, wenn man ein paar Tage im Voraus plant und zeitlich nicht festgelegt ist (z.B. Manchester Airport ab 9 P). Weiterhin fahren stündlich Busse von Leeds über York an die Ostküste, so kann man Whitby, Scarborough etc. gut und günstig erreichen. Auch York selbst und die unmittelbare Umgebung lassen viel entdecken: Das Münster, zahlreiche Museen und Galerien, Gärten, Kirchen und die gut erhaltene Stadtmauer, die zu langen Spaziergängen einlädt. Darüber hinaus hat York viele Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben: Shopping, Pubs und Clubs, Kinos und vieles mehr.

Den Studentenausweis sollte man jederzeit parat haben, denn es warten tolle Angebote und Vergünstigungen in und um York - vom Pizza-Lieferdienst bis zum Taxiunternehmen. Weiterhin ist York eine sehr sichere Stadt in der man sich durchaus - auch als Nicht-Heimischer - wohlfühlen kann.

Auch über die „Students Union“ oder das International Office sind viele tolle Ausflüge während des Semesters organisiert (z.B. Whitby, Liverpool). Die Karten sind sehr günstig (10 Pfund) und schnell vergriffen. Tagesausflüge mit Bustransfer und vor Ort darf jeder selbst die Stadt entdecken.


Gesamteindruck

Insgesamt war ich mit meinem Auslandssemester in York an der Universität St John sehr zufrieden. Letztlich ist es aber jedem selbst überlassen, was er aus der Chance und der Zeit dort macht. Aufgrund des großen Anteils internationaler Studenten und somit eben auch deutschen Studenten läuft man Gefahr, außerhalb der Unterrichtseinheiten nur wenig Englisch zu sprechen. Es ist deshalb empfehlenswert, sich in einer Society zu engagieren oder wenigsten teilzunehmen und sich so unter das englische Volk zu mischen.