21 Apr
Erfahrungsbericht von Beate E.

Ramkhamhaeng University

Stadt: Bangkok
Land: Thailand
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 08/2010 bis 10/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Von August bis Oktober 2010 habe ich ein Auslandssemester mit meinem Kommilitonen in Bangkok, Thailand an der Rhamkhamhaeng University absolviert.
Die ersten 5 Tage haben wir im Hotel Imm Fusion verbracht. Es handelt sich um ein 3-Sterne-Hotel an der belebten Sukumvit Road. Die zwei Fußminuten entfernte Sky Train Station On Nut ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, weil man von hier aus unabhängig von der Stausituation seinen Plan die Stadt zu erkunden angehen kann.
Unser Ziel war es nach 5 Tagen ein Apartment für die nächsten 2 Monate, also für unseren gesamten Aufenthalt zu finden. Das ist uns auch gelungen, doch war es nervenaufreibender als erwartet. Da in Bangkok der Verkehr unberechenbar ist und stundenlange Staus zum Alltag gehören, sollte man ein Apartment in der Nähe der Uni finden. Als ein großes Hindernis bei der Apartmentsuche stellten sich die oftmals mangelnden oder nur rudimentären Englischkenntnisse der meisten Thailänder heraus. Ein weiteres Problem war die kurze Laufzeit des Mietvertrags von 2 Monaten. So hat uns das Apartmentkomplex Lumpiniville (ca. 10 Busminuten von der Universität), in dem viele ausländische Studenten untergebracht sind, kein Angebot machen können, weil eine Mindestmietzeit von sechs Monaten gefordert wird. Mit dieser Begründung sind wir bei einigen Apartments abgelehnt worden.
Nach zwei etwas anstrengenden Suchtagen haben wir dann durch den Tipp eines ausländischen Studenten die MT Residence (Ramkhamhaeng, Soi 42) gefunden, die ebenfalls nur 10 Busminuten von der Universität liegt. Diese Unterkunft ist in jedem Fall weiter zu empfehlen! Die MT Residence bot mit Abstand das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis, das ich auch heute ohne zu zögern oder weiter zu suchen in Anspruch nehmen würde. Nach diesen zwei Tagen, die auch eine Menge Verzweiflung haben aufkommen lassen, wirkte die MT Residence wie eine Oase. Für ca. 200 Euro konnte man ab einer Mietlaufzeit von einem Monat ein hübsches, sauberes Apartment (ein Zimmer und ein Badezimmer) mieten, das einmal die Woche gereinigt wurde. Dort hatte man alles was man brauchte: Waschmaschinen und Trockner, ein großzügiger Pool auf dem Dach, ein Internetcafe und ein Fitnessstudio. Freundliche Mitarbeiterinnen der täglich besetzten Rezeption, deren Englisch zur Verständigung vollkommen ausreichte, halfen uns bei Fragen jeglicher Art stets weiter.
Die Ramkhamhaeng University löst bei europäischen Studenten sicherlich Erstaunen aus. Bei mir bezieht sich das sowohl auf positive als auch auf negative Aspekte. Positiv ist die Freude und Gelassenheit mit der die Studenten und Mitarbeiter ihrem Arbeitsalltag begegnen. Das sorgt für einen sympathischen Eindruck. Doch die Kehrseite zeigt sich in der Organisation. Ich selbst war nur minimal betroffen, doch habe ich von Studenten, die dort längere Zeit verbracht haben, mitbekommen, dass sie unter der mangelnden Organisation zu leiden hatten. Wir waren insofern betroffen, dass der Lehrplan vor Ort andere Termine vorgab, als was auf der Homepage zu entnehmen war. Da die Abschlussklausuren vor unserer Abreise geschrieben wurden, ist alles gut gegangen.
Auch die Lehre ist nicht vergleichbar mit deutschen Universitäten. Der Anspruch hängt natürlich von dem jeweiligen Professor ab, wobei die Qualität der Lehre sehr variiert. Es soll laut Studenten, die mehrere Semester an der Ramkhamhaeng University verbracht haben, Professoren geben, die dem europäischen Standard gerecht werden und wiederum andere Professoren, deren Lehre deutlich unter dem europäischen Standard liegt. Für uns war es in jedem Fall sehr interessant den Unialltag am anderen Ende der Welt zu erleben. Solche Erlebnisse tragen unabhängig von der Lehre sehr zur Erweiterung des eigenen Horizonts bei. Ich bin sehr froh diese Erfahrung gemacht zu haben und kann es jedem, der mit dem Gedanken spielt, nur ans Herz legen.
Ein weiterer Vorteil an einem Auslandssemester in Thailand neben dem Erleben einer hochinteressanten Kultur und dem Einfinden in eine völlig fremde Welt, ist die Nähe zu den traumhaften Urlaubsinseln. Sie stellen einen krassen Kontrast zu der überfüllten, pulsierenden und versmogten Metropole Bangkok dar und lassen die Hektik und den Großstadtlärm sofort vergessen.

Tipps

Universität:
Bevor der Flug gebucht wird, sollte man sich in irgendeiner Form absichern, wann die Kurse und die entsprechenden Abschlussklausuren stattfinden. Nicht nur auf die Informationen auf der Homepage verlassen, diese wurden bei uns nicht eingehalten.

Unterkunft:
Die MT Residence bietet für Austauschstudenten ab einem Aufenthalt von einem Monat (!) eine attraktive, saubere und vollkommen zufriedenstellende Unterkunft. Keine weitere Unterkunft konnte mit dem Preis-Leistungsverhältnis der MT Residence mithalten. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.
Auf einen Blick: ca. 200€ im Monat (variiert aufgrund des Stromverbrauchs), 10 Busminuten von der Universität, 24 Std. Service (tagsüber Empfangsdamen und nachts Security), elektronisch gesicherte Türen (hierfür gibt es eine Karte, die dem Mieter mit dem Schlüssel übergeben wird), wöchentliche Reinigung des Apartments (zusätzliche Reinigung kostet extra), Waschmaschinen und Trockner (kostet extra), Internetcafe (kostet extra), Pool (kostenlos), Fitnessstudio (kostet extra).

Öffentlicher Verkehr:
Für die U-Bahn und Sky-Train gibt es sehr übersichtliche Pläne. Doch erreicht man damit längst nicht alle Ecken Bangkoks. So ist man sehr häufig auf den Bus angewiesen, wofür es wiederum keine kostenfreien Pläne gibt. Auch ist an den Bushaltestellen nicht ausgeschildert, welche Stationen der Bus abfährt. Nicht einmal die Richtung geht irgendwo her hervor. Und der Busfahrer spricht in der Regel kein Englisch. Daher am besten gleich am Flughafen einen Busfahrplan kaufen, da kann man dann auch immer mit dem Finger drauf zeigen und kann so signalisieren wo man hin möchte.

Taxis:
Falls man sich anstrengende Busfahrten in einem oftmals unklimatisierten Bus sparen möchte und bereit ist etwas tiefer in die Tasche zu greifen, kann man auch auf ein Taxi ausweichen. Diese sind extrem günstig. Verbringt man jedoch einen längeren Zeitraum in Bangkok, spürt man es doch deutlich, weil Busfahren im Vergleich nichts kostet. Wichtig ist bei Taxifahrten zu bedenken, nie in ein Taxi zu steigen, bei dem der Taxifahrer sich weigert den Taximeter (den Zähler) anzuschalten. Am Ende der Fahrt wird der Gast mit einem Preis konfrontiert, der viel höher ist als der vom Taximeter berechneten Preis.

Schmuck:
Aus eigener Erfahrung würde ich raten den Schmuck abzulegen, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist oder auf die Inseln fährt und dort zwischen vielen Menschen ist. Ohne dass uns ein Haar gekrümmt wurde, ist meinem Freund, der mich für drei Wochen besucht hat, am Strand seine Goldkette geklaut worden und mir auf dem Weg ins Apartment in Bangkok. Uns ist nichts passiert, mein Freund hat es erst am nächsten Tag gemerkt und mir hat ein Mann die Kette vom Hals abziehen wollen, doch hat er sich durch meine Schreie verjagen lassen. Solche Situationen hinterlassen doch einen Schreck und können ganz einfach vermieden werden, indem man den Schmuck im Apartment lässt.

Das Auslandssemster zählt zu den Highlights meines Studiums. Ich bin sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und kann es jedem raten, der sich dafür interessiert!