University of Western Australia

Als ich nach Abschluss meines Bachelorstudiums ein weiteres Mal im Ausland arbeiten wollte und vorher noch nie in Australien war, habe ich mich für diverse Praktika in Australien beworben und bin letztendlich in Perth gelandet. Sofort war ich von der Metropole und der Lockerheit der Leute positiv überrascht. Im August 2013 feierte die University of Western Australia (UWA) ihr 100 jähriges Jubiläum, wo ich mit diversen Professoren gesprochen habe.

Da für mich sowieso der Master in Verbindung mit einem Partnerunternehmen feststand, galt es für mich das Gespräch mit der Homeuniversity zu suchen und ähnliche Kurse zu belegen.

Ich trat also mit College Contact in Kontakt, die mir permanent bei Fragen zur Verfügung standen. Da die UWA ihren Bewerbungsprozess gerade auf Online umgestellt hatte, gab es ein paar Dinge zu beachten.

Man erhält nach Einsendung der Dokumente (Transcript of records etc) einen Onlinelink zugesandt, der eigentlich selbst erklärend ist. Weiterhin muss man eine Vorauswahl von Kursen treffen (Study list), die dann von den Professoren vor Ort geprüft werden.

Universität

Die UWA ist eine sehr große Universität mit einem riesigen Campus. Nach Rücksprache mit meinen Professoren in Deutschland galt es für mich die passenden Kurse zu finden. Dabei sollte vor allem der Stundenplan beachtet werden, um Zeitüberschneidungen oder ungünstige Kombinationen zu vermeiden. Meine Auswahl war sehr begrenzt, da alle Kurse denen meiner Home University ähneln mussten. Insgesamt hat man die Möglichkeit maximal 4 Kurse zu belegen, was dem normalen Workload in Australien entspricht.

Corporate Finance: Der Kurs war insgesamt sehr gut und man hat jede Menge neue Erfahrungen sammeln können. Auch wenn der workload mit diversen Tests und einem Businesscase + Final Exam sehr hoch war, war der Lerneffekt enorm.

Letztendlich waren die Tests sogar gut, da man zwar permanent lernen musste, allerdings hat sich der Stoff dadurch gefestigt und für das final exam war weniger zu tun.

International Financial Analysis: Auch in diesem Kurs war der Lerneffekt enorm und der Professor verstand auch sehr komplexe Themen gut verstehbar darzustellen. Die Leistungen setzten sich insgesamt auch einem Test, einem Group Assignment sowie mid-term und Final Exam zusammen.

Globalisation and Organisational Change: Diese Unit war nicht ganz so erfolgreich, da der Professor nicht gut präsentieren konnte. Dafür hatte er jedoch gutes Kursmaterial und konnte einen für diverse Themen begeistern. Das Highlight war ein Vortrag vom CEO von Komatsu.Diese Unit unterschied sich von den anderen Units, indem zu Beginn kaum etwas zu tun war. Die Leistungen setzten sich insgesamt aus einem individual Essay, einem Group essay plus Präsentation sowie einem Final Exam zusammen.

Das Exam war wirklich sinnlos, da es ein open book exam war und die Fragen schon bekannt waren. Dadurch war die Arbeit vor dem Exam wesentlich höher, da zwei essays in den 3 Stunden des Exams zu schreiben waren.

Accounting for planning and control: Vom Inhalt war die Unit gut und auch die Wiederholungsfragen, die zu Beginn jeder Vorlesung durchgegangen wurden, waren sehr wichtig meiner Meinung nach. Manchmal hatte ich jedoch das Gefühl, dass der Professor die Sachen komplexer macht als Sie letztendlich sind, und somit mussten wir oft im Buch alles nochmal nachlesen. Die Gesamtnote setzt sich hier aus Mid-term und final exam sowie einer Gruppenaufgabe zusammen.

Insgesamt war der Arbeitsaufwand sehr hoch, aber es war es wert, da mein Lernerfolg und auch die Noten dementsprechend gut waren.

Wohnen in Perth

Perth ist eine relativ teure Stadt und die Immobilienpreise steigen jährlich an. Nicht zuletzt ist Perth die teuerste Stadt Australiens. Ich kann nur empfehlen über Gumtree (eine Website) mal nach shared appartments zu gucken. Ich selber habe in der gleichen Gastfamilie gewohnt wie auch schon im letzten Jahr zu meiner Praktikumszeit. War wesentlich günstiger als der gängige Marktpreis. Bei Interesse kann ich dort gerne Kontakt herstellen. Da ich in Carlisle, einem Suburb von Perth, gewohnt habe, war ich ca. 35-45 Minuten unterwegs bis ich am Campus der UWA angekommen bin. Allerdings ist man mit seiner Smartrider card sowie vergünstigten Konditionen mit dem Public Transport schnell an der richtigen Stelle.

Ich selber musste nur 3 mal die Woche zu Vorlesungen, sodass ich den Rest der Woche zu Hause studiert habe.

Freizeit

Zu Beginn des Semesters war jede Menge Freizeit und es hieß Strand so oft wie geht. Bei mehr als 35 Grad im Februar und März konnte man so eine frische Briese am Meer genießen. Allerdings hat die Uni nach und nach mehr Zeit in Anspruch genommen und mein Tagesablauf war eigentlich nur Universität und Training.

Da ich Leichtathletik auf hohem Niveau betreibe, bin ich mit dem Club in Western Australia in Kontakt getreten, um mit dem dortigen Team zu trainieren. Letztendlich war dies ein sehr wichtiger Schritt, da mein Leichtathletikteam hier nur aus Australiern besteht, und ich somit neue australische Freunde gewinnen konnte.

Ich wurde sofort freundlich aufgenommen und habe mich gut ins Team integriert. Die Freundschaft hat sich so gut entwickelt, dass wir in der nächsten Woche sogar zusammen nach Bali fliegen.

Die UWA bietet aber auch eine Menge an Aktivitäten an. Zu Beginn habe ich an diversen Ausflügen teilgenommen, was ich jedem rate, um mit anderen Studenten in Verbindung zu kommen.

Nach dem Mid term exam ist eine Woche vorlesungsfreie Zeit, sodass man in dieser Woche viele Ausflüge unternehmen kann.

Fazit:

• Sehr hohe Qualität der Professoren
• Studiengebühren sind es Wert
• Perth als Stadt hat eine hohe Lebensqualität
• UWA war jedenfalls ein sehr wichtiger Schritt in meiner Karriere