2 Mär
Erfahrungsbericht von Annika B.

Vancouver Island University


Stadt: Vancouver
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 01/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Studieninhalte: 1,7

Die Studieninhalte sind so ausgelegt, dass man sie anwendungssicher in der Praxis umsetzen kann. Es wird einem immer wieder vor Augen geführt wofür man was lernt und wo man es später im Beruf gebrauchen kann. Manche Inhalte wurden auch von Gastsprechern, die die Uni besucht haben untermalt.

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Die Bedingungen waren meiner Meinung einzigartig. In einer Vorlesung kamen in der Regel auf 30 Studenten ein Dozent/Professoren, so dass ein viel persönlicheres Verhältnis zu Dozenten/Professoren entstanden ist. Im Allgemeinen kann man sich für jeden Kurs bewerben und diesen auch besuchen. Man hat an der Uni keinen Nachteil bezüglich der Kurswahl weil man ein/e Austauschstudent/in ist.


Leben: 1,3

Vancouver Island bietet bezüglich seiner Natur ein einzigartiges Erlebnis. Neben Bergen, dem Meer und vielen Flüssen kann man selbst in der Stadt von sehr vielen Parks Gebrauch machen. Vancouver selbst zählt auf Grund dessen auch zu einer der lebenswertesten Städte auf der Welt. Was für Austauschstudenten sehr praktisch ist, ist das es in Nanaimo Busse fahren, für die man auch an der
Uni ein Semesterticket bekommen kann, so dass man nicht auf ein Auto angewiesen ist. Ansonsten lässt sich in der Stadt eigentlich auch alles mit dem Fahrrad erreichen.


Fun: 1,7

Die Uni selbst bietet schon eine sehr große Vielfalt an „Hochschulsportähnlichen“ Veranstaltungen, u.a. Kajak, Surfen, Wandern, Klettern oder White Water Rafting. Neben diesen „Outdoor“ Veranstaltung gab es auch an der Uni zahlreiche Sportkurse an denen man gegen eine geringe Gebühr teilnehmen konnte (Yoga, Pilates, Total Body Conditioning, Volleyball, Basketball etc.) Außerdem gibt es einen Pub an der Uni wo jeden Donnerstag Bands auftreten und sich die Leute von der Uni treffen. Für Leute die gerne und viel Party machen bietet Nanaimo nicht sehr viel. Dennoch gibt es einige Bars Downtown, die teilweise auch Live-Musik spielen und eine relative große Tanzfläche anbieten.


Nutzen / Referenz: 1,3

Mir hat das Auslandssemester sehr viel gebracht. Neben den sehr guten Kursen in der Uni, bei denen man meiner Meinung nach mehr lernt als in deutschen Vorlesungen oder Seminaren, weil sie praxisorientierter ausgerichtet sind, bietet die Insel einzigartige Erlebnisse, die in einem Semester gar nicht zu erschöpfen sind. Mit 10.000 Studenten ist die Uni zwar recht klein, aber dafür bietet sie den Studenten gute Bedingungen.


Kosten: 1,7

Abgesehen von den Studiengebühren, den Flug- und Bücherkosten, sowie einer extra Krankenversicherung entsprachen bei mir die Lebenshaltungskosten fast denen in Deutschland. Für die Miete muss man zwischen 400-650 CAD einrechnen. Die Lebensmittel sind ähnlich wie in den USA teurer als in Deutschland. Dennoch kann man auf den Märkten in der Stadt teilweise sehr günstig Obst und Gemüse einkaufen.


Erfahrungsbericht

Mit meinem Erfahrungsbericht möchte ich zukünftigen Interessenten der VIU den Aufenthalt etwas schmackhaft machen. Ich bin Studentin des Lehramtes und studiere in Münster Mathematik, Sport und Geographie. Zuerst dachte ich, dass sind wohl eher untypische Fächer um ins Ausland zu gehen, aber diese Vermutung hat sich als falsch erwiesen. Da ich schon für ein Highschool Jahr in den USA war hat es mich im Studium wieder ins Ausland gezogen. Kanada schien mir die richtige Wahl. Ich liebe das Wasser und die Berge und vor allem allen erdenklichen Sport, so dass sich die VIU aus dem Programm von College-Contact als optimal erwies.
Um nach Kanada an die VIU zu gehen stand zunächst ein großer Berg Papierkram an, den es zu bewältigen galt. Neben Formularen für das Auslandsbafög, die Uni oder den Sprachnachweis standen ebenfalls organisatorische Aufgaben auf dem Plan. Für diejenigen, die das Auslandsbafög beantragen lohnt es sich dies rechtzeitig zu tun (mindestens 6 Monate vorher), damit man zu Beginn des Auslandsstudiums das Bafög pünktlich erhält. Die Studiengebühren werden in der Regel bis zu einer Höhe von 4600€ dann übernommen, müssen jedoch zunächst von einem selbst vorgeschossen werden. Außerdem muss man sich um eine geeignete Krankenversicherung kümmern, die ich letztendlich bei der Hanse Merkur für 39€ im Monat abgeschlossen habe. Praktisch an einem Auslandssemester in Kanada ist, dass man kein Visum beantragen muss, solange man sich nicht länger als 6 Monate im Land aufhält. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und die Bewerbung verschickt war, musste ich nur noch auf die Zusage warten und habe mich dann schnellstmöglicht um ein Zimmer gekümmert (ca. 2 Monate vor Abreise). Neben der Möglichkeit im Wohnheim direkt auf dem Campus zu wohnen kann man auch außerhalb des Campus sich ein Zimmer in einer WG suchen oder an dem sogannten „Homestay“ oder „Peerstay“ teilnehmen. Bei einem „Homestay“ Aufenthalt handelt es sich um eine Gastfamilie, bei der man für ein Semester wohnt und auch das Essen von der Gastfamilie gestellt bekommt. Beim Peerstay ist es ähnlich, nur dass man sich hier selbstversorgt und sich seine eigenen Lebensmittel kauft.
Ich habe mich auf www.craigslist.ca bzw. auf www.kijiji.ca nach einem Zimmer umgeguckt und bin auch fündig geworden. Ich hatte das Glück mit zwei sehr netten Kanadiern in einer WG zusammen zu wohnen, so war es mir möglich die Umgebung durch einen Einheimischen direkt kennenzulernen. Dies würde ich auch jedem empfehlen, der nicht in einer Gastfamilie wohnen möchte, da man so die Kultur aus erster Hand kennenlernt. Für mein ca 12 qm Zimmer habe ich inkl. Internet 400 CAD im Monat bezahlt, das direkt am Collery Dam Park lag, in dem ich im Sommer im See noch schwimmen war. Vor meiner Haustür war auch direkt die Bushaltestelle für den Bus der zur Uni gefahren ist. Dieser fuhr leider nur alle 70 min, so dass ich solange es das Wetter zuließ immer mit dem Fahrrad zu Uni gefahren bin (ca. 15 min).
Ich bin zwei Wochen vor dem Beginn der Uni in Nanaimo angekommen. Zunächst war ich nicht sicher, ob ich vom Flughafen Vancouver mit der Fähre nach Nanaimo rüberfahren soll oder noch einen Anschlussflug buchen sollte. Letztendlich bin ich geflogen was weitaus stressfreier war als mit der Fähre zu fahren. Am Flughafen wurde ich von meinen Mitbewohnern abgeholt. Anderenfalls fährt auch ein Greyhoundbus vom Flughafen in die Stadt. Die ersten beiden Wochen gaben mir Zeit mich einzugewöhnen und schon die ersten tollen Orte der Insel zu erkunden. Die Kurse für die Uni wurden schon von zu Hause aus über das Internet gewählt, so dass man seinen Stundenplan schon kannte. Ich habe die Kurse Geomorphology (sehr praxisorientiert mit großen Lernerfolgen), Cultural Geography, Urban Systems und Instructional Strategies for Sport and Physical Education (für jeden Sportlehramtsstudenten sehr zu empfehlen). Die Woche bevor die Uni anfing gab es für alle Internationals und die neuen Studenten der Uni zwei Einführungstage an denen man den Campus kennenlernte und über allgemeine Informationen bezüglich der Uni aufgeklärt wurde.
Die Unikurse an sich sind in ihrer Art und Weise etwas verschulter als man es von Deutschland kennt. Hausaufgaben, Tests, mehrere Hausarbeiten und Klausuren sind in den Kursen keine Seltenheit. Auch die Mitarbeit spielt in einigen Kursen eine nicht unerhebliche Rolle, dennoch ist das Niveau nicht ganz so anspruchsvoll wie in Deutschland. Während des Semesters finden auf dem Campus immer wieder kleinere Veranstaltungen statt, so wurden zu Beginn des Semesters u.a. Open Air Kinofilme auf dem Campus gezeigt oder Bands haben den Campus unterhalten. Es gab ein Pancake Begrüßungsfrühstück und kleine sportliche Spiele in der Turnhalle zum kennenlernen. Auch wird von der Uni einmal wöchentlich ein kostenloser Lebensmittelshuttle vom Campus zum Canadian Superstore und zurück angeboten. Für diejenigen die auf deutsches Brot nicht verzichten möchten gibt es zwei deutsche Bäckereien in der Stadt, die gutes deutsches Brot verkaufen, dass sogar billiger ist als das typische amerikanische Toastbrot.
Nachdem man sich an die Sprache, die andere Kultur und Umgebung gewöhnt hatte ist man auch viel in der Gegend herumgereist. Victoria die Hauptstadt vom Bundesstaat British Columbia liegt im Süden der Insel und wird durch die Uni als Ausflug für Studenten regelmäßig angeboten. Auch Vancouver ist nur eine Fährfahrt von 1:40h bzw. 2h von Nanaimo entfernt, so dass man dort gut mal zum Shoppen oder Sightseeing rüber fahren kann. Whistler ist von dort nicht mehr weit und ist sowohl im Sommer als auch Winter sehr sehenswert. Richtung Süden ist man nach einer kleinen Autofahrt direkt in den USA und Seattle ist von dort nur eine Autofahrt von ca. 3 Stunden entfernt. Auf dieser Strecke fährt man auch an einer der berühmten amerikanischen Outletmalls vorbei. Seattle habe ich nicht nur per Auto, aber auch per Schiff besucht, da von Victoria der Clipper in knapp 4 Stunden durch die kleinen Inseln einmal täglich nach Seattle fährt. Diese Fahrt ist nur zu empfehlen.
Kleinere Inseln, die ebenfalls sehr sehenswert sind liegen direkt vor Nanaimo im Pazifik. Sie sind durch kleine Fähren für nur ca. 3 CAD zu erreichen (Protection Island, Newcastle Island...)
In Nanaimo selbst gibt es mehrere Parks mit Seen, Wasserfällen, Flüssen und Wanderwegen. Etliche Malls sind in der ganzen Stadt verteilt, ebenso 2 große Kinos. Es gibt eine schöne neue Eislaufhalle und ein großes Schwimmbad mit Rutschen, Sauna, Dampfbad und Wellenbecken. Ebenfalls Sehenswert ist ein Spiel der Nanaimo Clipppers, der örtlichen Eishockeymannschaft, deren Eintrittskarten erheblich billiger sind als die der Vancouver Canucks. Surfen kann man am berühmten Strand von Tofino im Westen der Insel, Snowboard- oder Skifahren auf dem Mount Washington, der nur eine Autostunde von Nanaimo entfernt ist. Mir war es möglich dort eine Schneeschuhwanderung zu machen.
Alles in allem kann ich die Uni und den Ort Nanaimo sehr empfehlen. Es ist eine entspannte Atmosphäre in die einen die Kanadier freundlich aufnehmen. Der einzige Nachteil im Wintersemester war der November, in dem es sehr viel geregnet hat und man nur selten die Sonne gesehen hat (Regenkleidung ist hier unerlässlich). Dafür hat das wiederum gute Wetter mit der unter anderem guten Sicht aus der Bibliothek auf die Stadt, den Ozean und die Inseln entschädigt.