13 Apr
Erfahrungsbericht von Anne K.

Vancouver Island University

Stadt: Vancouver
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie, Neurowissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Hallo, ich habe im vergangenen Semester an der Vancouver Island University in Nanaimo ein Auslandssemester gemacht und kann sagen, dass ich es sehr schön fand und es weiterempfehlen kann.

Ich habe mich eigentlich schon Ende 2010 dazu entschieden dieses Auslandssemester zu machen und nachdem ich mich über College Contact über das akademische Programm und die verschiedenen akademischen Inhalte informiert hatte, sagte mir die Vancouver Island University zu und ich habe dann soweit ich mich recht erinnere im Januar 2011 meine Bewerbung fertig gemacht. College Contact ist einem hierbei behilflich, indem sie vorher einen Blick auf die Bewerbungsunterlagen werfen um die Richtigkeit und Vollständigkeit zu gewährleisten.

In Nanaimo angekommen habe ich mir ein Auto gemietet, was leider nicht gerade billig war, wie fast alles in British Columbia. Somit hatte ich die Möglichkeit die Insel abzufahren und mir z.B. Tofino oder Victoria, die größte Stadt der Insel, anzusehen. Grundsätzlich lässt sich zu der Insel sagen, dass es viel zu sehen gibt und einem mit Sicherheit nicht langweilig wird. Jedoch muss man auch sagen, dass man genügend Ausgaben einkalkulieren sollte, um all diese Trips machen zu können. Ich muss aber auch dazu sagen, dass später an der Uni allerlei Tagesausflüge angeboten werden für wenig Geld, wie z.B. Ausflüge mit Surfunterricht in Tofino, Tagesausflug zu einem Eishockeyspiel der Vancouver Canucks oder Schnorcheln mit Robben usw. Man muss sich nur rechtzeitig informieren wann die Anmeldungen dafür stattfinden und dann auch pünktlich an der Turnhalle sein, um einen der begehrten Plätze ergattern zu können. Das ist übrigens so ziemlich das Einzige was für wenig Geld zu machen ist an der VIU. Die Kosten in British Columbia sind grobgeschätzt etwa 10-30 Prozent höher als in Deutschland, ausgenommen Kleidung, Sprit und Fast Food.

Des Weiteren ist es empfehlenswert sich rechtzeitig für Zimmer im Studentenwohnheim zu bewerben. Dieses ist sehr schön, gemütlich, direkt an der Uni und dort ist eben am Meisten los. Hier lernt man am schnellsten viele nette Studenten und Studentinnen kennen und man ist eben immer mitten im Geschehen. Es gibt im Studentenwohnheim verschiedene Wohnmöglichkeiten wie z.B. 4er WG oder 10er WG mit getrennter oder gemeinsamer Küche oder Bad usw. Natürlich variieren auch hier die Preise.

Zum Thema Auto denke ich es wäre einfacher gewesen, wenn ich eines gehabt hätte, aber auch ohne ist es kein Weltuntergang. Man kann von der Uni aus zum nächsten Einkaufszentrum laufen und zu einem größeren entfernteren Einkaufszentrum fährt z.B. auch einmal die Woche ein kostenloser Shuttlebus. Mit dem Bus erreicht man nicht alles und auch nicht zu allen Zeiten. Taxis sind solang man sie sich mit anderen teilt auch bezahlbar.

Was die Studiumsbedingungen angeht, lässt sich hier eigentlich nur Positives nennen. Ich hatte in meinem Fachbereich überaus interessante Kurse wie z.B. forensische Psychologie. Die Arbeitsatmosphäre war sehr angenehm. Die Klassen waren meistens relativ klein mit ca. 20 – 30 Studenten. Ein Unterschied zu meiner Heimuni war z.B. die Tatsache, dass man für die verschiedenen Kurse mehr Arbeitsaufwand hatte, weil alle paar Wochen Leistungsnachweise in Form von Essays oder Referaten gefordert waren. Aber nichts, was nicht machbar gewesen wäre. Dafür wählt man auch nur 3 bis maximal 5 Kurse pro Semester.

Eine der wenigen Dinge, die mich gestört haben, war der Fakt, dass man für jeden Kurs mindestens 1-2 Bücher brauchte, die nicht ausleihbar waren. Das heißt, dass so ziemlich jeder Student zu Beginn des Semesters in die uniinterne Buchhandlung ging und sich alle möglichen Bücher kaufte. Und diese waren nicht gerade billig. In der Regel zwischen 40 und 110 € pro Buch. Also ist es nicht ungewöhnlich, wenn man pro Semester ca. 400 € für Bücher ausgibt. Es gibt nämlich auch keine Seminarscripte und die Bücher sind in der Bibliothek meistens nicht vorhanden. Es schließen sich leider auch die Studenten normalerweise nicht zusammen um sich Bücher gemeinsam zu kaufen und sie dann zu kopieren.

Aber diese finanziellen Fallen, die es meines Wissens auch überall sonst an nordamerikanischen Universitäten gibt, sind eigentlich das einzige Manko. Vielleicht noch die Tatsache, dass Nanaimo keine Großstadt im Stile von z.B. Vancouver ist, sondern eher eine Kleinstadt. Aber auch dieses Flair kann seinen Reiz haben, wenn man dem Großstadtdschungel lieber fernbleiben möchte. So kann ich also guten Gewissens sagen, dass es eine schöne und lehrreiche Erfahrung für mich war. Ich denke ein Auslandssemester zu machen, kann für die Entwicklung der meisten Studenten sehr wichtig und prägend sein. Und wer sich dazu entscheidet, kann meines Erachtens mit der Vancouver Island University in Nanaimo nicht viel falsch machen.