16 Feb
Erfahrungsbericht von Anna E.

University of California Riverside

Stadt: Riverside
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mit meinem Freund zusammen ein Auslandssemester an der UCR gemacht und war im Großen und Ganzen sehr positive Erfahrungen gemacht.

Zu der Bewerbung möchte ich sagen, dass College Contact meist hilfreich zur Seite stand. Jedoch möchte ich die Wohnungsangebote und die damit verbundene Durchführung bemängeln. Wir hatten uns für eine Gastfamilie entschieden, jedoch wurde uns mitgeteilt, dass ein paar bei Gastfamilien nur schwer unterzubringen sind. Daraufhin vermerkten wir eindeutig auf den Formularen, dass wir nur gemeinsam wohnen möchten, andererseits eine andere Möglichkeit vorziehen würden. Sehr spät erhielten wir dann Angebote die keinen unseren Wünschen entsprach. Da inzwischen sehr viel Zeit verstrichen war, hatten wir kaum mehr Handlungsspielraum. Zudem sind die angebotenen Studentenwohnheime unverhältnismäßig teuer! Über rommates.com haben wir glücklicherweise eine optimale Wohnung etwa 10 Minuten von der Uni entfernt gefunden und bezahlten gemeinsam warm ca. $600 pro Monat. Für Studenten, die bereits sehr viel Geld für Studiengebühren bezahlen müssen, finde ich die Zimmerraten außerordentlich hoch.

Der erste Tag an der Uni verlief leider auch nicht sehr erfolgreich, da weder mein Freund noch ich eine Mail erhalten hatten, dass die Einführung der ausländischen Studenten in einem anderen Raum stattfand, als zuerst per Mail mitgeteilt wurde. Da der Campus sehr groß ist irrten wir auch etwa 1 Stunde durch die Gegend, weil keiner von der Raumänderung wusste und der zugesandte Plan auch wenig verständlich war. Endlich dort angekommen, wurde lediglich der Englischtest gemacht, aber kein Rundgang oder ähnliches, das man sich auf dem riesigen Campus zurechtfinden könnte. Eine absolute Unverschämtheit empfinde ich jedoch die Tatsache, dass wir sehr viel höhere Gebühren zahlen, als Einheimische. Wir jedoch erst nachdem alle einheimischen Studenten ihre Vorlesungen gewählt haben, zum Zuge kommen. Wie man sich sehr gut vorstellen kann, waren bis dahin nämlich sämtliche interessanten Kurse bereits belegt. Erst durch mehrere Gespräche mit den Studiendirektoren und unseren Betreuern durften wir die gewünschten Vorlesungen besuchen. Jedoch lediglich zwei der Marketing-Richtung. Wenn ich schon so viel Geld für ein Auslandsstudium bezahle, möchte ich auch die Kurse belegen die ich möchte, oder zumindest die Möglichkeit haben mich mit allen anderen dafür anzumelden! Ebenfalls merkwürdig finde ich, dass wir keine Möglichkeit erhielten, um am Campus etwas auszudrucken. Uns wurde mitgeteilt, wir könnten es per Mail an den Betreuer schicken und dann in einem anderen Büro abhole und dafür aber 10 Cent pro Blatt zahlen. Außerdem ist das Extension Center so weit vom Campuszentrum entfernt, dass ich bereits dieser Aufwand nicht lohnt! Leider wird man allgemein nur sehr spärlich informiert und fühlt sich auch hin und wieder vor Ort nicht kompetent betreut.

Herr Kindschy war jedoch stets bemüht und immer freundlich. Bei Problemen konnte man jederzeit zu ihm kommen und um Hilfe bitten. Da wir bald nach dem Semesterende nach New York weitergeflogen sind haben wir am Student Service ein Formular ausgefüllt und auch Gebühren bezahlt, dass unsere amtlichen Zeugnisse nach Deutschland geschickt werden. Bis heute haben wir noch keine Post der UCR erhalten! Auf weiterem Nachfragen wurde uns mitgeteilt, dass wohl ein Fehler unterlaufen sein muss, sie aber die Zeugnisse nochmals versenden werden. Auch hierzu ist bis heute nichts angekommen.

Davon jedoch abgesehen haben wir eine wunderschöne Zeit in Kalifornien verbracht. Wir haben sowohl an der Uni als auch privat sehr schnell tolle Freunde gefunden! Der Campus ist traumhaft schön und bietet auch sehr interessante Vorlesungen an. Super finde ich auch die Möglichkeit über Teststudien extra Credits holen zu können. Allerdings war dies für uns Externen auch nur Dank einem tollen Professor möglich der dort mitarbeitete.
Die Vorlesungen waren alle sehr verständlich und die Prüfungen empfanden wir als relativ einfach. Beeindruckend ist wie herzlich man dort von jedem empfangen und aufgenommen wird, auch Professoren sind meist sehr bemüht und hilfsbereit! An die Arbeitsweise der Amerikaner muss man sich jedoch gewöhnen, denn vieles läuft schleppender ab als sich das eventuell manch Deutscher so wünschen würde.

Ich denke jedenfalls immer wieder mit großer Freude an die Zeit zurück und bereue es überhaupt nicht dieses Semester gemacht zu haben.

Empfehlen kann ich, wenn möglich vor oder nach dem Studium noch eine Rundreise zu machen und die traumhaften Städte und Landschaften zu erkunden. Riverside bietet dank der guten Lage eine super Möglichkeit dazu.

Wir haben uns für die gesamte Zeit über National Cars ein Auto gemietet und waren damit auch sehr zufrieden. Eine Studienkollegin hatte sich vor Ort ein altes Auto gekauft. Sie musste mit dem Auto verschiedene Untersuchungen machen, Kennzeichen kaufen, anmelden, Versicherung etc. Insgesamt bezahlte sie etwa € 1.500 weniger. Da sie allerdings einen Auffahrunfall hatte und ihr Auto danach Totalschaden war hatte sie mitten im Semester keines mehr. Auch sollte man beim Autokauf beachten, dass man das Auto bei Abreise auch wieder versorgen muss. Allgemein waren wir mit der Entscheidung ein Auto zu mieten sehr zufrieden, da wir viel auf Rundreisen waren, und sich dafür ein altes kleines Auto wenig eignet. Außerdem hatten wir dadurch Komplettschutz und hätten auch im falle eines Unfalls ein neues Auto bekommen. Diese Entscheidung muss man für sich persönlich treffen, jedoch finden wir ist ein Auto eigentlich ein Muss, da kaum öffentliche Verkehrsmittel vorhanden sind.

An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals ganz herzlich bei Aline Meyer bedanken, die uns mit Informationen versorgt hat und immer freundlich, hilfsbereit und uns damit diese einmalige Erfahrung mit ermöglicht hat!

Vielen lieben Dank und freundliche Grüße!
Anna Engel