9 Apr
Erfahrungsbericht von Andy J.

California State University East Bay

Stadt: Hayward
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2008 bis 04/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

...Und so entschloss ich mich fuer zwei Semester in den Vereinigten Staaten zu studieren.

Ersteindruecke

Die Ankunft am SF Airport startete gleich mit einem kleinen Schock. Mein shuttle-service zur Uni existierte nicht mehr, sodass ich kurzerhand fuer 40 dollar einen neuen shuttle organisieren musste. Viele meiner Freunde hier haben auch das oeffentliche Verkehrssystem der BART genutzt, jedoch erschien mir diese Loesung angesichts meiner vollbepackten Koffer nicht als perfekt.
Im International House angekommen, fiel mir als Erstes auf, dass ich umzingelt war- von freundlichen, wenn auch mehr oder weniger gut Englisch sprechenden, Asiaten. Selbst die International House-Office wird asiatisch gefuehrt. Nach und nach trudelten dann mehr Europaeer ein- Amerikaner gibt es im International House nicht.

Schon Fernweh bekommen?

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Das International House verfuegt ueber relativ modern eingerichtete, grosse Apartments. Insgesamt kommen 8 Personen in einem Apartment unter (jeder Bewohner hat einen Roommate). Das Leben in Ihouse ist ein Spass, lernt man doch viele neue Nationalitaeten kennen. Kontakte in die ganze Welt sind hier leicht zu knuepfen. An vorderster Stelle bleiben jedoch mit Abstand die Chinesen. Sie machen meiner Einschaetzung nach ungefaehr 75 Prozent aller Ihouse Bewohner aus. Viele von ihnen, besonders die Mädels, sind etwas scheu, sodass ein Kontakt zu ihnen nur schwer herzustellen ist. Viele Andere sind jedoch auch sehr freundlich und man haelt es gut mit ihnen aus (mein Roommate war natuerlich auch Chinese). Ein einziges Problem koennte jedoch zu Konflikten fuehren: Wer Sauberkeit als sehr wichtig erachtet, ist hier falsch. Die meisten Chinesen scheinen noch nie geputzt zu haben und bringen den Muell auch nicht weg, wenn der schon ueberfaellig wird. Dies ist kein Maennerproblem, nein, auch die Frauen stoeren sich nicht an Ameisen im Apartment. Dennoch, mit etwas Nachdruck, ist es auch moeglich, die Chinesen zum Putzen zu bringen...
Wer auf Partys steht, hat es auf dem Campus auch nicht immer leicht. Meistens hatten wir sehr schoene Abende- wird der Kreis der Partybesucher jedoch groesser und groesser, wird die Party gesprengt. Es wird auf die Polizei, die demnaechst erscheinen werde, verwiesen. Dennoch, keine Frage, ist das Leben im Ihouse aufgrund der kulturellen Erfahrungen sehr schoen und mehr als geniessbar.

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Der Campus liegt in einer traumhaft schoenen Lage. Vom Campusgelaende aus hat man eine tolle Aussicht ueber die gesamte bay, von Hayward hoch bis Oakland und an guten Tagen auch San Francisco (die Skyline). Der Campus ist nicht gross genug, um sich zu verirren. Viele neue Bekanntschaften auf dem Campus zu machen ist ein leichtes, da man sich immer wieder ueber den Weg laeuft. Der Campus besitzt ein chinesisches Fastfood Restaurant (Panda, yummi yummi) und zwei weitere, kleine, Restaurants. Hauptsaechlich wird aber in Dining Commons, der Mensah schlechthin, gegessen. Das Essen ist sehr gut und abwechslungsreich. Das Buffet hat alles, was das Herz begehrt, von Salat bis amerikanischem FastFood zu verschiedenen Menues aus allen moeglichen Laendern.
Fuer Sportfans ist auch einiges geboten. Tischtennis, Billiard, Fussball, Gym (klein), sehr empfehlenswertesGym (gross, 35 dollar extra), 12 tennisplaetze (!!), und natuerlich allerlei Sportkurse, von denen man sich einen gratis auswaehlen darf (als visiting student).
Alles in allem wird der Campus sehr sauber gehalten und studieren hier macht wirklich Spass. Besonders empfehlenswert ist, sich den Sonnenuntergang von einem der kleinen Berge hinter der Wohnheimen anzuschauen.


Kurse

In meinen zwei Quartern hier habe ich mich fuer insgesamt sechs 4 Units Kurse einschreiben duerfen (12 units pro quarter): Die meisten Kurse waren sehr interessant und sehr lebhaft unterrichtet. Anstatt schlichter Vorlesungen werden die Studenten hier vielmehr einbezogen. Die Professoren stehen fuer Fragen sofort bereit. Die meisten Kurse erfordern bei Weitem weniger als Kurse an deutschen Universitaeten. Anstatt einer einzigen, grossen Abschlussklausur wird hier das Wissen nach und nach (Tests, Papers, Praesentationen) getestet. Das klingt nach einer Menge Arbeit, ist aber sehr viel einfacher und weniger zeitaufwaendig als in Deutschland. Die Topnote A erzielten alle internationalen Studenten, die ich kennengelernt habe, meist ohne Probleme.


Menschen

Was ich vor meines Aufenthaltes boesesgehoert/gelesen habe>
Die Amerikaner sind oberflaechlich
Die Asiaten sind schmutzig
Stimmt das??

Also...
Viele Amerikaner suchen den Kontakt zu internationalen Studenten und so sollte es kein Problem sein, Amerikaner in seine Runde zu bekommen. Man will ja nicht nur unter Deutschen sein. Nichtsdestotrotz sind schon so manche Amerikaner sehr oberflaechlich. Ein Tag hui, anderer Tag pfui. Meiner Meinung nach ist es dennoch ein absolutes Muss mit Amerikanern in Kontakt zu kommen und es wirklich zu versuchen, sie in die internationale Clique zu integrieren. Gewoehnungsbeduerftig noch eines: Die Frage „How are you?“ oder „How are you doin’?“, die viele Amerikaner als Begruessung stellen, ist nicht zwinigend zu beantworten. Sie ist gleichzusetzen mit einem simplen „Hallo“ in good old Germany. Also bitte nicht eine Story erzaehlen, wenn „How are you“ als Begruessung verwendet wird...

Jetzt die Asiaten. Ich nenne sie jetzt mal Asiaten, da sich Chinesen, Koreaner und Japaner doch in vielem aehneln. Schmutzig? JA-schlimmer als angenommen. Also ich bin nicht der einzige, dem aufgefallen ist, dass sowohl Männer und Frauen es mit der Sauberkeit im Apartment überhaupt nicht genau nehmen. Da muss man schon etwas nachhelfen und mit den betreffenden Personen klare Worte wählen.
Jedoch sind fast alle sehr freundliche, zuvorkommende Personen, die auch mal fuer einen Spass zu haben sind. Ich habe sehr gute Kontakte zu einigen Asiaten knuepfen koennen!


Lifestyle

Die gesamte internationale Atmosphaere auf dem Campus ist schon einmalig. Natuerlich sind Chinesen in der klaren Mehrheit, aber es gibt nat. auch viele andere, unterschiedliche Nationalitaeten auf dem Campus- die Amerikaner selbst nicht zu vergessen.


Hayward

Hayward ist langweilig.


Bay Area

Super! Auch ohne Auto kann man unterwegs sein, mit Auto nat. noch viel besser. Wer laenger als 6 Monate (oder auch schon 6 Monate) bleibt, dem kann ich die Anschaffung eines Autos ans Herz legen. Mit dem Bus gehts allerdings auch in 15 Minuten runter zur BART STATION, nach weiteren 45 Minuten ist man in San Francisco.Die Stadt verfuegt auch ueber ein huebsches Nachtleben (Clubs), jedoch haben mir Partys auf dem Campus (trotz der ein oder anderen Komplikation) mehr Spass gemacht. Alles weitere ueber SF auf diversen anderen Homepages.
Ausserdem kann ich noch Stanford empfehlen. Ich war zwar nur auf einer Party da (und zweimal auf Campustour), aber es hat einen sehr lustigen Eindruck hinterlassen. Stanford ist ohne Auto jedoch nur schwer zu erreichen. Einfacher ist es da, nach Berkeley zu gehen. Freitagabend Bear’s Lounge auf dem UC Berkeley Campus kann ich nur empfehlen (billig und unterhaltsam). Oakland ist nicht zu spannend, und hat nen ganz schlechten Ruf hinsichtlich Kriminalitaet. Ach ja, auch Hayward selbst ist nicht ganz ungefaherlich, Berichte ueber Schiessereien gab es waehrend meinen 6 Monaten hier des oefteren (an der BART STATION). Der Campus liegt aber auf ner Anhoehe, mit der eigentlichen Stadt Hayward hat man da oben nicht viel zu tun. Mal eben in die Stadt zum Einkaufen zu laufen ist auch nur schwer moeglich (BUS faehrt allerdings jede Viertelstunde-gratis fuer Studenten).
Wer auf Sport abfaehrt, der kann sich auch NBA (Oakland) oder NHL (San Jose) goennen. Beide Staedte sind nur ne knappe halbe Stunde von Hayward entfernt.
Insgesamt hat die Bay jedoch noch viel mehr zu bieten-koennt ihr alles herausfinden, indem ihr allerlei Menschen hier fragt. Fuer mich bleibt aber ganz klar San Francisco selbst das Highlight schlechthin.


ALP

American Language Program ist das Programm unter dem ihr hier studiert. Ich erwaehne es deswegen, da ALP auch so genannte FunTrips jedes Wochenende organisiert. Ein FunTrip ist zum Beispiel Stanford University, NBA Spiel oder Ausflug nach Sausalito. Sehr empfehlenswert, wem es nicht moeglich ist, diese Trips selbststaendig zu machen.


Fazit

Time of my life! Es ist dermassen empfehlenswert, mal im Ausland, besonders in Kalifornien, zu studieren. Das Studieren hier ist wunderbar, das Campusleben ist (auch angesichts des meist sehr guten Wetters) wirklich unterhaltsam und hilfreich. Die Businesskurse sind (nachdem was ich gehoert habe) auch meist sehr interessant und einfacher als in Deutschland. Es bleibt also mehr als genug Zeit, diese tolle Gegend zu erkunden. Ein Trip nach Suedkalifornien (angefangen mit Santa Cruz runter nach S.Barbara und LA, San Diego) sollte natuerlich auch mal drin sein. Yosemite National Park waere auch noch empfehlenswert.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Bericht helfen. Geniesst die Zeit in No’Cal.


Und zuletzt

Einen herzlichen Gruss an alle, die mit mir hier studiert haben! Ihr wisst schon, wer ich bin…