25 Mär
Erfahrungsbericht von Robert S.

University of New Brunswick - Fredericton


Stadt: Fredericton
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2010 bis 01/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mit der Intention, Englisch lernen zu wollen, hatte ich mich für dieses Auslandssemester entschieden und habe damit genau die richtige Wahl getroffen. Ich kann es jedem empfehlen und würde es selbst sofort wieder tun.Ich habe sehr viele neue Erfahrungen gewonnen und konnte Freundschaften mit Leuten aus der ganzen Welt schließen. Die Zeit auf dem Campus, in meinem Multikulti-Wohnheim und in der kleinen kanadischen Stadt mitten im Wald zwischen Elchen und Bären habe ich sehr genossen. Mit meinen Freunden aus aller Welt stehe ich noch heute in Kontakt. Sie haben dieses Semester so einzigartig gemacht. Meine Erwartungen bzgl. eines Fortschritts in Sachen Englisch sprechen hat sich voll und ganz erfüllt. Die Universität und die Kurse waren sehr ansprechend und interessant.

Kanada ist für Studenten, die einfach mal in der Ferne was Neues erleben wollen oder einfach mal raus aus dem deutschen Alltag wollen, auf jeden Fall die richtige Wahl. Da ich vor meiner Entscheidung für die UNB Fredericton wenige Informationen bekommen konnte, ist der folgende Bericht etwas länger, damit sich künftige UNB-Studenten schon vorab einen guten Eindruck über die örtlichen Begebenheiten machen können.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Zusammenfassung

Die University of New Brunswick in der kanadischen Provinzhauptstadt Fredericton bietet für deutsche Studenten ein breites Studienangebot in den Feldern Economics (VWL), Business Administration, Computer Science, Lehramt, Engineering (Maschinenbau), Forst- und Umweltmanagement, Kinesiologie / Sportmanagement, Jura, Naturwissenschaften, Kunst und Krankenpflege an. Die Studiengänge sind im Bachelor- und Mastersystem verfügbar und werden auch mit dualen Abschlüssen angeboten. Der Unterrichtsplan folgt dem Semestersystem (Fall Term von September bis Dezember, Spring Term von Januar bis April).

Die Studieninhalte sind von hoher Qualität und sehr lehrreich. Die Dozenten sind sehr hilfsbereit und aufgeschlossen Studenten gegenüber und unterrichten auf hohem Niveau. Ausländische Studenten werden dabei weder bevor- noch benachteiligt, werden aber stets bei Sprach- oder Verständnisproblemen von den Lehrkräften unterstützt.

Die Studenten wohnen in Wohnheimen direkt auf dem Campus und haben außerdem die Möglichkeit sich selbst eine eigene Unterkunft in der Umgebung zu besorgen.

Der Campus der 225 Jahre alten, und damit ältesten Studieneinrichtung Kanadas, ist sehr schön angelegt und wartet sowohl mit diversen Sporteinrichtungen, zahlreichen Grünanlagen als auch eigenen Einkaufsmöglichkeiten und Gastgewerbe auf. Die Stadt Fredericton liegt mit 60.000 Einwohnern idyllisch am Saint-John-River und pflegt alte britische Traditionen wie die offizielle Begrüßung der Studenten durch den Stadtrat und den Gouverneur der Königin und den Brauch des Wachwechsels am Nachmittag. Fredericton bietet diverse Einkaufsmöglichkeiten.

Es gibt einige lohnenswerte Ausflugsziele wie die Steilküsten der Fundy Bay, die neuschottische Hafenstadt Halifax, den Kejikumjik National Park mit einigen Angeboten zum Abenteuer in der Natur oder Whale-Watching-Touren auf dem Atlantik.

Die Sprache auf dem Campus und in der Stadt ist Englisch. Einige Fächer können auch in Französisch gewählt werden. Darüber hinaus werden diverse Sprachprogramme angeboten, sowohl in Englisch als auch in Japanisch, Chinesisch, Spanisch, etc.


Meine Entscheidung für die UNB

Ich selbst war auf der Suche nach einem Auslandssemester an einer englischsprachigen Universität. In meinem Entscheidungsprozess waren die britischen Inseln und die USA sehr früh ausgeschieden. Australien und Neuseeland stellten sich dann sehr schnell als zu kostenintensiv heraus, sowohl in Bezug auf Reise- und Wohnkosten als auch in Bezug auf Studiengebühren. Zudem werden hier fast ausschließlich Sprachzertifikate in Englisch vorausgesetzt, die ich allerdings nicht besaß und aufgrund der Kosten nicht vorhatte, zu erwerben. Mit Hilfe einer Liste über Studiengebühren und Voraussetzungen aller kanadischen Universitäten kristallisierten sich dann die University of Manitoba in Winnipeg und die University of New Brunswick (UNB) in Fredericton als passend heraus. Die UNB war dabei zwar etwas teurer, hatte aber in Sachen Studienangebot die passenderen Kurse für mein Studium in Deutschland zu bieten und überzeugte darüber hinaus mit ihrer Lage am Atlantik in der Provinz Neubraunschweig.


Vorbereitung und Bewerbung

Bei der Suche nach einer geeigneten Universität in Kanada nahm ich die kostenlose Unterstützung von College Contact zu Hilfe. Diese kann ich sehr empfehlen, da das Unternehmen uns sowohl sämtliche Informationen über Universitäten, Erfahrungsberichte, Studienangebote, Finanzierungsmöglichkeiten und Visum zur Verfügung stellte als auch die komplette Bewerbung an der UNB übernahm. College Contact bildete auch während des Aufenthalts in Kanada den Ansprechpartner Nr. 1 für Probleme bspw. mit Gebühren oder Unterkunft. Allerdings kann man vor Ort auch auf eine gute Betreuung durch die International Student Advisor’s Office zählen. Nachdem ich mich für die UNB entschieden hatte, gab mir College Contact Informationsmaterial, was ich wann tun müsse und welche Unterlagen ich unbedingt für die Bewerbung an der UNB benötige.

Zunächst benötigte ich englischsprachige Beschreibungen aller Kurse, die ich in Deutschland abgeschlossen hatte. Diese erstellte ich selbst und ließ sie von einer Englischdozentin korrekturlesen. Darüber hinaus waren sogenannte Transcripte notwendig. Hier wurden tabellarisch alle Fächer, die ich in Deutschland absolviert hatte, mit Studienjahr, Wochenstunden, Prüfungsform und Noten aufgelistet. Die Transcripte erstellte ich selbst und ließ sie vom Auslandsreferat meiner Uni abstempeln. Weiterhin war eine Studienerlaubnis von der Heimatuniversität notwendig. Als am umständlichsten erwies sich das Besorgen einer englischen Version des Abiturzeugnisses. Eine Übersetzung eines Dolmetschers ist sehr teuer. Ich hab es daher mit diversen Hilfen aus dem Internet selbst übersetzt und von einer Mitarbeiterin des Sprachinstituts meiner Uni als „sprachlich korrekt“ bestätigen lassen. Von meinem ehemaligen Gymnasium unterzeichnet, wurde es so glücklicherweise von der UNB akzeptiert.

Zuletzt mussten noch einige Formulare wie Antragsformular für die UNB und Bewerbung für eine Unterkunft auf dem Campus ausgefüllt und eine Kopie einer Auslandskrankenversicherung beigefügt werden. Hier ist es dringend zu empfehlen eine deutsche Krankenversicherung abzuschließen, da die der UNB mit $ 1.000 für ein Semester extrem teuer ist.

Ein Visum ist für 6 Monate nicht notwendig. Zum Immigrieren reicht hier die Bestätigung der UNB zur Aufnahme als Student aus. Für längere Zeiträume wird ein Studentenvisum („Study Permit“) notwendig.
Die Unterlagen wurden von College Contact auf Vollständigkeit und Korrektheit überprüft und nach Kanada weitergeleitet. Der „Letter of Admission“ wurde dann auch zunächst an College Contact gesendet. Von dort erhielt ich dann meine Zulassung sowie diverses Infomaterial über Flug, Unterkünfte, Umgebung usw.

Die acht Monate zwischen Idee und Abreise nach Kanada waren dabei völlig ausreichend.


Gebühren und Finanzen

Leider wird man an der UNB, wenn die eigene Universität keine Partneruni ist, mit zahlreichen Gebühren konfrontiert. Diese Summen wirken zunächst erschreckend hoch, sind aber in Kanada fast die geringsten (USA und Australien sind noch teurer) und lassen sich mit Auslands-BAföG sehr gut kompensieren. Letzteres sollte man sehr zeitig beantragen, da sich die Bearbeitung im typisch deutsch-bürokratischen Zeithorizont von bis zu 6 Monaten abspielt. Ich selbst konnte erst 5 Tage vor meinem geplanten Abflugtag meinen Bescheid einsehen (!), um zu prüfen, ob ich überhaupt gefördert werde. Das war der letzte Tag, um die ganze Sache noch zu canceln. Der Bescheid traf dann erst ein, als ich schon eine Weile weg war.

Das Auslands-BAföG kann jeder bekommen, wenn das Auslandsstudium einigermaßen in den Studienplan der deutschen Uni passt und man die üblichen Bafög-Barrieren nicht überschreitet. Ich konnte mir selbst keines der vier Fächer der UNB an meiner Heimatuni anrechnen lassen, meine Kurswahl wurde aber trotzdem als „passend zum Studium“ anerkannt.

Das Bafög beinhaltet eine Pauschalsumme für den Flug (zu meiner Zeit 1.000 €, dies ist für Hin- und Rückflug ausreichend), Kosten für die Krankenversicherung, alle Studiengebühren und monatlichen Unterhaltszahlungen, die etwas höher sind als in Deutschland.

Um als Vollzeitstudent an der UNB eingeschrieben zu sein, muss man mindestens 4 Kurse belegen. Das klingt wenig, reicht aber voll und ganz aus, um eine Woche mit Vorlesungen und Selbststudium zu füllen. Bei 4 Kursen betragen die Studiengebühren $ 6.000. Die umgerechnet 4.600 € bilden genau die Maximalsumme, die vom Bafög-Amt übernommen wird.

Das Wohnheim mit Essensplan (Pflicht!) und einige weitere Gebühren betrugen etwa $ 5.000. Aufgrund des Essensplans war es nicht nötig, ständig einkaufen zu gehen. Somit konnte ich einen Großteil der Summe mit den Bafög-Monatszahlungen abdecken. Daher war es insgesamt nicht so teuer, wie es auf den ersten Blick gewirkt hat. Aber natürlich sollte man die Kosten für so ein Auslandssemester nicht unterschätzen.


Campus

Der Campus der UNB ist sehr groß und schön angelegt. Alle Gebäude sind mit roten Klinkersteinen ummantelt und geben ein attraktives Gesamtbild ab. Dazwischen befinden sich einige Grünanlagen, Parkplätze und Sportanlagen.

Die Universität verfügt über eine große Bibliothek (und mehrere kleine) und zwei Sportkomplexe mit Sporthallen, Plätzen und Fitnessräumen. Darüber hinaus gibt es drei Mensen - eine große zentral gelegene Essenshalle und 2 kleinere in Wohnheimen. Das Essen ist typisch amerikanisch und sehr gewöhnungsbedürftig - aber genießbar.

In der Mitte des Campus befindet sich das Student Union Building. Hier sind vielfältige Räumlichkeiten zum studieren und sämtliche Bistros zu finden. Außerdem gibt es ein paar Geschäfte und einen Frisör. Und damit das gesellige Studentenleben nicht zu kurz kommt, befindet sich im Keller ein Pub und im Dachgeschoss ein Disco-Club und ein Ballsaal. Zu Events wie Halloween werden der Club und der Ballsaal zu einer Großraumdisco verbunden. Die Preise sind hoch, aber im Vergleich zu Preisen in den Kneipen der Innenstadt doch relativ günstig. Außerdem gibt es an verschiedenen Tagen diverse Specials, wo man auch mal für wenig Geld gesellig werden kann.


Studium

Zum Studium an der UNB steht ausländischen Studenten die komplette Auswahl an Kursen zur Verfügung. Über ein sehr modernes Onlineportal können sämtliche Kurskombinationen aus diversen Fachbereichen gewählt werden. Dabei kann man als „Ausländer“ auch bereits volle Kurse besuchen. Die Veranstaltungen finden in meist modern eingerichteten Vorlesungsräumen statt. Die Ausstattung ist aber natürlich mit der teilweise modernen Infrastruktur der deutschen Unis nicht zu vergleichen, aber dennoch vollkommen ausreichender nordamerikanischer Standard.

Die Dozenten geben sehr informativen und qualitativ-hochwertigen Unterricht und folgen dabei immer einem Lehrbuch (Bücher und andere „Papierartikel“ sind in Kanada aufgrund des Schutzes der natürlichen Ressourcen extrem teuer, hier sollte man unbedingt Geld für einplanen). Das Studium an sich ist wesentlich intensiver als bei uns. Da die Vorlesungen nur im Zeitraum Anfang September bis Ende November stattfinden, ist der Inhalt sehr komprimiert und das Wissen der Studenten wird ständig überprüft. So finden bereits Mitte Oktober Prüfungen - sogenannte Mid-Terms - statt und es müssen regelmäßig Hausaufgaben abgegeben werden. Letzteres richtet sich allerdings nach der Kursauswahl. Ich bin mit meiner Auswahl von BWL- und VWL-Fächern größtenteils davon verschont geblieben. Bei technischen Fächern war der Aufwand dafür wesentlich höher. Bei einigen Fächern sind dann zum Ende des Semesters hin Projektarbeiten mit Vorträgen fällig. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, sich mit kanadischen Studenten in Gruppen zusammen zu finden. Diese sind sehr freundlich zu ausländischen Studenten (wie generell alle Kanadier) und helfen auch bei sprachlichen Problemen aus. Bei den Vorträgen wurde immer Rücksicht auf Fremdsprachler genommen.

In anderen Fächern stand dann Anfang Dezember ein Final Exam an. Dies lief so ab, wie ich es auch aus Deutschland her kenne. Mit mäßigem Aufwand und (fast) regelmäßigen Besuchen meiner Vorlesungen konnte ich die Fächer recht gut abschließen. Es war auf jeden Fall nicht das stressigste Semester meines Lebens.


Wohnen

Ich habe auf dem Campus im McLeod-House gewohnt und kann das auch nur empfehlen. Das McLeod House ist traditionell das Wohnheim für die ausländischen Studenten. Von 160 Bewohnern waren etwa die Hälfte Ausländer. Und zwar aus sämtlichen Ländern der Erde - von Uganda, Äthiopien, über diverse europäische Staaten, bis hin zu Bangladesch, Taiwan, Korea, Kolumbien, Brasilien, Mexiko. Das Haus hatte damit ein ganz eigenes Flair. Die Räumlichkeiten sind zwar relativ oldschool, aber absolut ausreichend. Internet ist natürlich vorhanden. Jeder hat einen eigenen Schreibtisch, eine schrankähnliche Wandöffnung sowie Kommode und Regale. Dusche und Toiletten sind für alle zugänglich. Allerdings befinden sich pro Flur so viele Badezimmer, dass jedes von nur ein paar Studenten benutzt wird. Alles war sehr sauber und geräumig. Im McLeod House befand sich noch eine kleine Mensa, ein Games Room, der auch für Feiern zur Verfügung stand, ein Laundry Room und ein Mini-Fitness-Studio. Der Weg zu den Vorlesungen und zum Student Union Building (mit Geschäften, Pub, Disco) war etwa 10 Minuten zu Fuß. Weiterhin waren eine Straße mit Hunderten Geschäften und Fast-Food-Ketten sowie eine noch größere Mall nicht weit entfernt und zu Fuß oder mit dem Bus sehr gut und schnell zu erreichen.

Das Wohnen im Wohnheim hat auf jeden Fall auch das Besondere dieses Auslandssemesters ausgemacht, da ständig alle Leute zusammen waren, immer was los war und es nie langweilig wurde. So kann es auch durchaus sein, dass plötzlich die Tür aufspringt und zwei spärlich begleitete Kanadier kommen rein und spielen Gitarre und singen - einfach so ... Über das Off-Campus-Wohnen kann ich nichts sagen.


Sprache

Ich persönlich war in Englisch nie schlecht, hatte aber doch große Hemmungen, es anzuwenden. Nach dem Semester in Kanada kann ich Englisch nicht fließend sprechen - dafür mangelt es einfach an Talent - aber sämtliche Hemmungen konnte ich ablegen. Ich kann viel schneller Wörter aufnehmen und abspeichern und vor allem habe ich seitdem Spaß daran, Englisch zu sprechen, zu hören, zu lesen… Das war vorher genau das Gegenteil. Man sollte auf jeden Fall nicht den Fehler machen, sich ständig nur mit Deutschen oder Österreichern abzugeben. Viele neigten dazu. Solange ich noch Hemmungen hatte, auf Kanadier zuzugehen und loszuquatschen, habe ich immer versucht, mich mit internationalen Studenten abzugeben. Diese haben meist ein ähnliches Vokabular und dieselben Probleme, was einem das Eingewöhnen sehr einfach macht. Nach und nach entstanden dann immer mehr Kontakte zu Kanadiern, die einem auch bei Fehlern halfen und nicht auslachten.

Man braucht sich auch nicht die Mühe zu machen, nochmal sämtliche Grammatikregeln aus der Schule aufzufrischen. Eigentlich reichen 3 Zeitformen. Manche Regeln, die man so in der Schule gelernt hat, werden so auch gar nicht angewendet bzw. die Kanadier kennen sie selbst nicht (Bsp. „Going-to“- oder „Will“-Future). Ich konnte auch die Erfahrung machen, dass bei falscher Grammatik eigentlich nie das Verständnis darunter gelitten hat. Die verstehen einen eigentlich immer… irgendwie…

Im Unterricht konnte ich bereits am Anfang sehr viel verstehen und hatte diesbezüglich durch das Semester hinweg gar keine Probleme. Alle Dozenten sprachen sehr deutlich und verständlich. Auch Fachbegriffe stellten keine Hürde dar, da sie meist dem Deutschen sehr ähneln. Probleme beim Verstehen gab es wohl bei asiatischen Dozenten. Es werden auch Englisch-Kurse angeboten, aber davon habe ich nur Schlechtes gehört. Kann aber im Detail dazu nichts sagen.


Freizeitaktivitäten und Ausflugsziele

Von seiten der UNB bzw. der Wohnheime werden zunächst einmal zahlreiche Sportaktivitäten angeboten. Ich selbst habe beim McLeod Outdoor Soccer Team mitgespielt. Hier traten wir jede Woche gegen Mannschaften der anderen Wohnheime oder aus der Stadt an. Trotz unserer relativ erfolglosen Serie machte das doch sehr viel Spaß und ich - als alles andere als ein Fußball-Ass - kann das nur empfehlen. Die UNB hat auch in sämtlichen Disziplinen eine Amateurmannschaft, deren Spiele man sich ruhig mal anschauen sollte. Basketball und Hockey sind doch sehr mitreißend. American Football war mir persönlich zu langweilig.

Für die Abendgestaltung sind auf jeden Fall der Social Club (Studentendisco) und der Cellar (Studentenpub) zu empfehlen. Hier sind echt krasse Partys möglich - teilweise mit Live-Musik, Getränke- und Feiertagsspecials. In Downtown gibt es zahlreiche Pubs und Discos mit unterschiedlichsten Angeboten. Das Taxi nach Downtown kostet gerade mal 8 Dollar - auch wenn 12 Mann mitfahren.

Die Wohnheime bieten auch jedes Semester Pub-Touren an, wo man mit den legendären gelben Schulbussen von Club zu Club fährt. Das ist eine sehr lustige Veranstaltung und unbedingt mitzunehmen. Die Stadt Fredericton hat auch ein paar jährliche Feste zu bieten. Das Harvest Blues’n’Jazz Festival ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Sollte es einmal richtig warm sein, kann man mit dem Bus zu einem See auf der anderen Seite des Saint John Rivers fahren (kostet nur 2 Dollar) - Kilarney Lake. Dieser hat einen kleinen Strand und ist sehr erfrischend und sauber. Wenn man sich etwas das Land anschauen möchte, bietet sich eine kleine Rundreise über Saint John - Kejikumjik Nationalpark - Halifax - Prince Edward Island - Moncton - Fundy Bay / Hopewell Rocks an. So sieht man in wenigen Tagen das Wesentliche was Atlantik-Kanada um Fredericton herum zu bieten hat. Halifax, als Hauptstadt von Nova Scotia, hat neben einer traditionell schottischen Zitadelle und einem recht ansehnlichen Hafen auch eine Brauerei und einige kultige Clubs im Angebot. Die Hopewell Rocks sind das Symbol von New Brunswick und sehr sehenswert.

Wer noch mehr Zeit hat oder im Anschluss an das Semester noch etwas herumreisen möchte, kann sich noch Quebec City, Montreal oder Ottawa anschauen. Alles ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie bspw. den bekannten Überlandbussen sehr kostengünstig zu erreichen. Hostels sind relativ billig. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel war Boston. Toronto oder New York sind im kanadischen Maßstab ebenfalls quasi „round the corner“ und gut zu erreichen.


Tipps

Geld - Geld vorher tauschen ist nicht nötig. Man sollte sich aber unbedingt eine Kreditkarte besorgen. Da gibt’s diverse Studentenangebote wie z. B. bei der DKB. Damit kann man dann kostenlos überall Geld abheben und notfalls auch bezahlen. In Nordamerika ist das Bezahlen mit Kreditkarte sehr üblich.

Flug - Günstige Flüge gibt’s über STA Travel im Internet. Auf E-Mail-Anfrage kann man sich hier auch einen individuellen Flugplan erstellen lassen, wenn man sich bspw. entscheidet, nochmal in New York vorbei zu schauen. Ich kann dabei Flüge mit Icelandair empfehlen. Diese sind zwar mit Umsteigen aber relativ preisgünstig. Man sollte aufpassen, dass man die Umsteigzeiten in Kanada etwas großzügiger wählt, da man vor allem bei der Einreise bis zu 3 Stunden auf die entsprechende Genehmigung warten muss. Allerdings ist es für Air Canada „normal“, dass Leute ihren Flug deswegen verpassen. Man wird dann einfach umgebucht oder ins Hotel geschickt.

Anreise - Am besten schon 1-2 Wochen vorher anreisen, damit man sich schon mal an Land und Menschen gewöhnen kann. Es dauert eine Weile bis man sich vom Kulturschock erholt hat. Auch werden eine Woche vor Studienbeginn diverse Ersti-Programme angeboten. Die organisatorischen Fragen zu Gebühren, Ausweis, usw. sollte man auch früh klären. Wohnen kann man z. B. in Hostels in der Stadt. Die sind meistens schon auf die Studenten abgestimmt - also eng, oldschool, aber billig. Da kann man auch bereits die ersten Kontakte zu anderen Studenten knüpfen.

Meal Plan - 14 Meals pro Woche sind absolut ausreichend. Dazu gibt’s ja noch einiges an Dining Cash. Damit kann man dann noch in einigen Bistros auf dem Campus essen. Die Mahlzeiten sind All-you-can-eat.

Auto - Man kann wohl relativ günstig Autos kaufen, aber für kleinere Ausflüge reicht es natürlich aus, sich ein Fahrzeug zu mieten. Dazu gibt es zahlreiche Anbieter vor Ort. Enterprise Car Rental hat sich für eine Reise durch New Brunswick / P.E.I. / Nova Scotia als sehr preiswert erwiesen. Einen Bahnhof gibt es in Fredericton nicht. Notfalls muss man fliegen.

Bücher - Lehrbücher - und diese sind meist zwingend notwendig - sind extrem teuer. Bücher über 200 Dollar sind keine Seltenheit. Man wird aber oft auf den üblichen Online-Plattformen fündig. Dabei sollte man sich nicht abschrecken lassen, wenn ein Buch statt „in Canada“ plötzlich „in the U. S.“ heißt. Der Inhalt ist dann meistens derselbe.

Englisch-Bescheinigung - Ich brauchte noch kein Englisch-Zertifikat. In meinem Falle war eine Bescheinigung der Heimat-Uni ausreichend, wo drin stand, dass ich in der Lage bin, dem englischsprachigem Unterricht zu folgen. Dazu hab ich ein Formular vom Deutschen Akademischen Austauschdienst verwendet und mir von der Uni unterzeichnen lassen. Aber ich glaube die Anforderungen diesbezüglich haben sich etwas geändert. Da sollte man sich unbedingt informieren.


Fazit

Die University of New Brunswick ist auf jeden Fall die richtige Wahl, wenn man sich für ein Auslandssemester in Kanada entscheidet. Die Freundlichkeit der Menschen, die Umgebung, die Qualität der Hochschule helfen einem dabei sich schnell einzugewöhnen. Nur sollte man aufpassen, dass man sich nicht zu krass daran gewöhnt - sonst will man nicht wieder weg…

Bei weiteren Fragen kann man mich gerne über College Contact kontaktieren. Ich helfe gerne bei Problemen weiter.

GENIESST DIE SCHÖNSTE ZEIT EURES LEBENS