Informatik im Ausland studieren

Keine andere Erfindung der letzten 50 Jahre hat unsere Welt so verändert wie der Computer. Die Wissenschaft, die hinter der Entwicklung von PCs, Handys, Internet und intelligenten technischen Systemen steckt, nennt sich Informatik. Dieser Begriff setzt sich aus den Wörtern „Information“ und „Automatik“ zusammen. Informatiker entwickeln demzufolge Rechenanlagen, die Informationen systematisch und selbsttätig verarbeiten und speichern können. Die von ihnen entwickelten Algorithmen und Datenstrukturen haben unser Leben nachhaltig revolutioniert. Aus der Medizin, der Arbeitswelt und dem Privatleben sind Computer, Internet, Handys und „intelligente“ elektronische Geräte nicht mehr wegzudenken. Auch unsere Zukunft werden Informatiker entscheidend mitgestalten.

Das Studienfach Informatik

Ein Informatikstudium im Ausland bietet die Chance, bei der Weiterentwicklung von Supercomputern dabei zu sein.

Kein Wunder, dass Informatik zu den beliebtesten Studienfächern überhaupt gehört. Fast alle Universitäten, aber auch Fachhochschulen und Berufsakademien bieten Studiengänge aus dem Bereich Informatik an. Die Studieninteressierten haben die Qual der Wahl: Sie können sich natürlich für ein allgemeines Informatikstudium entscheiden. Dieses wird zumeist in Kombination mit einem Nebenfach wie Mathematik oder BWL angeboten. Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche spezialisierte Studiengänge, die sich auf einen Teilbereich der Informatik konzentrieren, etwa Medieninformatik oder IT-Sicherheit. In der Regel sind die Studienprogramme an Fachhochschulen und Berufsakademien etwas praxisorientierter gestaltet als die an Universitäten.

Grundständiges Studium im Fach Informatik

In den grundständigen Studiengängen aus dem Bereich der allgemeinen Informatik widmen die Studierenden sich zunächst dem Grundlagenfach der Informatik: der Mathematik. Sie pauken Lineare Algebra, Stochastik und Analysis. Außerdem werden sie in die vier wichtigsten Teilgebiete der Informatik eingeführt:

  • In der Theoretischen Informatik dreht sich alles um Algorithmen und formale Sprachen.
  • In der Technischen Informatik geht es um die Hardware. Fächer sind unter anderem Elektrotechnik oder Physik.
  • In der Praktischen Informatik setzen die Studierenden sich unter anderem mit Programmiersprachen auseinander.
  • In der Angewandten Informatik geht es um die Anwendbarkeit der Informatik auf andere Bereiche der Wissenschaft, etwa Medizin oder Wirtschaft.

An den meisten Hochschulen können die Studierenden sich im weiteren Studienverlauf auf eine der vier Teildisziplinen spezialisieren. Die einzelnen Hochschulen bieten aber innerhalb der vier Disziplinen ganz verschiedene Schwerpunkte an. Im Bereich der Praktischen Informatik gibt es beispielsweise so unterschiedliche Vertiefungsrichtungen wie Softwaretechnik und Human Centered Computing. In Softwaretechnik erwerben die Studierenden die Fähigkeit, den Produktionsprozess neuer Software zu begleiten. In Human Centered Computing geht es um die Interaktion von Mensch und Maschine. An einigen Hochschulen können Studierende auch Vertiefungsrichtungen aus weiteren Bereichen wählen, etwa Betriebswirtschaft oder Umweltinformatik.

Masterstudium Informatik

Das Bachelorstudium qualifiziert für den direkten Berufseinstieg. Wer sich allerdings für Führungspositionen oder eine Karriere in der Forschung spezialisieren möchte, sollte noch ein Masterstudium anschließen. Dieses bietet den Studierenden die Möglichkeit, sich noch intensiver mit einzelnen Teilgebieten der Informatik zu befassen. In allgemeinen Masterstudiengängen aus dem Bereich Informatik spezialisieren die Studierenden sich zumeist auf eine der vier Teildisziplinen. Darüber hinaus bieten Hochschulen auch viele spezialisierte Masterprogramme an. Zur Auswahl stehen beispielsweise Automobilinformatik, Medieninformatik oder IT-Sicherheit.


Voraussetzungen, um Informatik zu studieren

Egal für welche Hochschule und welchen Studiengang man sich letztendlich entscheidet: Wer Informatik studieren möchte, sollte in jedem Fall über gute Kenntnisse im Fach Mathematik verfügen und die Fähigkeit zum analytischen und logischen Denken mitbringen. An der relativ hohen Zahl der Studienabbrecher zeigt sich, dass viele Studienanfänger den hohen Mathematikanteil im Studium unterschätzen. Auch gute Englischkenntnisse sind erforderlich, um die teils englischsprachigen Fachaufsätze und -artikel zu verstehen.


Berufsfelder für Informatiker

Von Gaming-Technologien über Bioinformatik bis hin zu Mobile Computing - Informatikstudenten finden in Ländern wie den USA ein umfassendes Studienangebot vor.

Das hartnäckige Klischee vom bebrillten, wortkargen Nerd, der den ganzen Tag im Schlabberlook vorm PC hockt, ist längst überholt. Informatiker gehören mittlerweile zu den gefragtesten und bestverdienenden Hochschulabsolventen. Viele werden bereits gegen Ende ihres Studiums von späteren Arbeitgebern umworben.

Da so gut wie alle Branchen auf Informatikanwendungen angewiesen sind, befinden sich darunter Unternehmen aller möglichen Industriesparten, aber auch Softwarehäuser, Medienunternehmen und Computerhersteller. Auch Versicherungen und Banken sind auf das Knowhow von Informatikern angewiesen. Typische Arbeitsfelder eines Informatikers sind die Entwicklung und Programmierung von Software und Hardwarekomponenten und die Systemadministration. Viele Masterabsolventen übernehmen auch Aufgaben im Management und sind beispielsweise in der Projektleitung tätig. Abhängig von den im Studium gewählten Schwerpunkten und der praktischen Erfahrung können Absolventen aber auch in ganz anderen Bereichen arbeiten. Viele reizt nach ein paar Jahren im Angestelltenverhältnis der Schritt in die Selbstständigkeit, beispielsweise als IT-Berater. Wer einen Masterabschluss hat, kann auch promovieren und eine wissenschaftliche Karriere einschlagen.


Vorteile eines Informatikstudiums im Ausland

Angestellte in großen Softwarehäusern und bei Computerherstellern haben oft mit Kunden und Experten aus dem Ausland zu tun. Die Fähigkeit zur Arbeit in internationalen Teams und Fremdsprachenkenntnisse werden als selbstverständlich vorausgesetzt. Für angehende Informatiker ist es deshalb sinnvoll, während des Studiums ein oder mehrere Semester im Ausland zu verbringen. Es bietet die Gelegenheit, die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und wichtige interkulturelle Kompetenzen zu erwerben, beispielsweise die Fähigkeit zur Kommunikation auch über kulturelle Unterschiede hinweg. Doch nicht nur, wenn es um spätere Bewerbungen geht, stellt ein Studium im Ausland einen Pluspunkt dar. Es birgt auch die Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Denn wer eine Zeit lang in einer anderen Kultur lebt und Land und Leute intensiv kennenlernt, entdeckt oftmals völlig neue Seiten an sich selbst und betrachtet die Welt aus einem ganz neuen Blickwinkel.