U-Multirank

U-Multirank ist ein internationales Hochschulranking, das seit 2014 jährlich online erscheint. Ins Leben gerufen hat es die Europäische Kommission. U-Multirank ist das Ergebnis einer Kooperation verschiedener Institute und Unternehmen. Führende Partner sind dabei das Center for Higher Education (CHE), das Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) der University of Twente sowie das Center for Science and Technology Studies (CWTS) der Leiden University.

U-Multirank bewertet mehr als 1948 Hochschulen aus über 90 Ländern.

Methodik des Hochschulrankings U-Multirank

U-Multirank bewertet die Hochschulen in fünf Kategorien mit verschiedenen Indikatoren. Dazu zählen unter anderem:

  • Lehre und Lernen
    • Abschlussrate im Bachelor
    • Abschlussrate im Master
    • Abschlussrate in Regelstudienzeit im Bachelor
    • Abschlussrate in Regelstudienzeit im Master
  • Forschung
    • Durchschnittliche Anzahl der Zitierungen von Forschungsveröffentlichungen der Hochschule
    • Absolute Anzahl der Forschungspublikationen (in der Web of Science Core Collections Datenbank)
    • Forschungspublikationen (in der Web of Science Datenbank) im Verhältnis zur Größe der Einrichtung
    • Forschungseinkommen von außerhalb
    • Anzahl der Forschungsergebnisse im Bereich Kunst im Verhältnis zur Anzahl der akademischen Mitarbeiter in Vollzeit
    • Anteil der besonders häufig zitierten Publikationen pro Jahr
    • Anteil der interdisziplinären Veröffentlichungen
    • Post-Doc-Stellen im Verhältnis zur Anzahl der Wissenschaftlichen Mitarbeiter
    • Anteil der Veröffentlichungen in Open Access Zeitschriften
  • Wissenstransfer
    • Anteil von Publikationen mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft
    • Forschungseinkommen aus privaten Quellen
    • Absolute Anzahl angemeldeter Patente
    • Anzahl angemeldeter Patente pro 1000 Studierenden
    • Anteil der Patente, die mit mindestens einem Vertreter aus der Industrie entwickelt wurden, an der Anzahl der angemeldeten Patente einer Universität
    • Anzahl sogenannter Spin-offs (beispielsweise Firmen), die sich aufgrund eines Arrangements zum Wissenstransfer (etwa zwischen Firma und Hochschule) kürzlich entwickelt haben.
    • Anzahl der Firmen, die von Absolventen der Hochschule gegründet wurden
    • Anteil der Forschungspublikationen einer Hochschule, der in den Referenzen mindestens eines internationalen Patents genannt ist
    • Einkommen der Universität aus Kursen im Bereich Continuous Professional Development and Training
  • Internationalität
    • Anteil der Bachelorprogramme in Fremdsprachen
    • Anteil der Masterprogramme in Fremdsprachen
    • Internationale Mobilität der Studierenden
    • Anteil ausländischer akademischer Mitarbeiter
    • Anteil von in internationaler Zusammenarbeit entstandenen Publikationen
    • Anteil der Doktorgrade, der an internationale Doktoranden vergeben wurde
  • Regionales Engagement
    • Anteil der Bachelorabsolventen, die in der Region um die Hochschule ihre erste Anstellung hatten
    • Anteil der Masterabsolventen mit erster Anstellung in der Region der Hochschule
    • Anteil der Studentenpraktika in der Region im Verhältnis zu allen Studentenpraktika
    • Anteil der Forschungspublikationen in Zusammenarbeit mit mindestens einem Co-Autor aus der Region
    • Forschungseinkommen aus regionalen Quellen

Bei der Bewertung stützt U-Multirank sich sowohl auf Onlinebefragungen der Universitäten, auf nationale statistische Daten als auch auf bibliometrische und Patentdaten. Für die Fächerrankings wurden zudem mehr als 100.000 Studierende zu ihren Studienbedingungen befragt.

Bewertung der Hochschulen in U-Multirank

Das internationale Hochschulranking U-Multirank bewertet jede Hochschule anhand mehrerer Indikatoren. So werden Stärken und Schwächen der einzelnen Universität schnell ersichtlich.

Die Hochschulen werden für jeden Indikator einzeln bewertet. Dabei findet folgende Bewertungsskala Verwendung:

  • A=sehr gut
  • B=gut
  • C=durchschnittlich
  • D=unterdurchschnittlich
  • E=schwach

Anders als bei anderen bekannten Hochschulrankings, wie dem ARWU oder den QS-Rankings, wird im U-Multirank keine Gewichtung der einzelnen Indikatoren vorgenommen. Die Macher von U-Multirank errechnen auch keine Gesamtbewertung der Hochschulen, anhand derer sie eine Rangliste erstellen. Die Bewertung jedes einzelnen Indikators steht für sich, sodass Stärken und Schwächen jeder Hochschule schnell für die Nutzer*innen sichtbar sind.


U-Multirank: Filtern und Vergleichen

U-Multirank bietet eine Fülle von Filtermöglichkeiten. Nutzer*innen können beispielsweise individuell die Bewertungen nur derjenigen Indikatoren anzeigen lassen, die für sie interessant sind. Es ist darüber hinaus auch möglich, nach Regionen und Studienländern zu filtern. U-Multirank bietet außerdem die Möglichkeit, sich eine Art Rangliste anzeigen zu lassen, wobei den Hochschulen dabei keine Platzierungen im Sinne von: Erster, Zweiter, Dritter… zugewiesen werden. Stattdessen stehen die Hochschulen mit den meisten A-Bewertungen für die ausgewählten Indikatoren einfach ganz oben in der Liste.

Mit U-Multirank lassen sich einander ähnliche Hochschulen miteinander vergleichen. Auch hier können die Nutzer individuelle Indikatoren auswählen und sich beispielsweise einen Vergleich von Hochschulen anzeigen lassen, die finanziell besonders viel in ihre Forschung investieren. Wer die Auswahl etwa für die zukünftige Wunschhochschule schon etwas eingegrenzt hat, kann auch bis zu drei ausgewählte Hochschulen miteinander vergleichen. Ebenso besteht die Option eines Vergleichs zwischen einer bestimmten Hochschule und anderen Hochschulen mit ähnlichem Profil.


Fächer-Ranking in U-Multirank

Über Fächer-Rankings von U-Multirank können Studierende die Hochschulen gezielt hinsichtlich verschiedener Studiendisziplinen betrachten. Diese sind:

Bei der Bewertung wird genau wie im Gesamtranking verfahren. Jedoch kommt mit einer Onlinebefragung von Studierenden eine neue Datenquelle hinzu. Es kommen auch neue Indikatoren hinzu und es entfällt ein Teil der Indikatoren aus dem Gesamtranking.


Bewertung des Hochschulrankings U-Multirank

Grundsätzlich bietet U-Multirank einen guten Überblick über die Performance der Universitäten in den verschiedenen Kategorien und für verschiedene Indikatoren. Das interaktive, kostenlose Benutzertool bietet zahlreiche Filter- und Vergleichsmöglichkeiten.

Im Gegensatz zu anderen bekannten internationalen Hochschulrankings, wie dem ARWU, den QS-Rankings oder den THE-Rankings, liegt der Fokus hier nicht auf der Forschung. Über ein breites Spektrum an Indikatoren versucht U-Multirank, ein möglichst umfassendes Bild der Hochschulen zu liefern. Auch umfasst das Hochschulranking U-Multirank nicht nur große Forschungsuniversitäten, sondern unter anderem auch Fachhochschulen oder spezialisierte Bildungseinrichtungen wie Musikakademien.

Positiv hervorzuheben ist, dass in die Rankings der Studienfächer eine Umfrage von Studierenden einfließt. So können Studieninteressierte etwas über die Studiensituation an den Hochschulen erfahren.

U-Multirank kann bei der Suche nach einer geeigneten Hochschule für ein Auslandsstudium oder ein Auslandssemester eine Hilfestellung bieten. Ein Ranking sollte für angehende Studierende jedoch nie das alleinige Kriterium bei der Auswahl einer Hochschule sein. Zumal in einem Ranking nie alle verfügbaren Hochschulen vertreten sind.

Link zur Website von U-Multirank:
http://www.umultirank.org