Chemieingenieurwesen im Ausland studieren
Bier, Kopfschmerztabletten, Kosmetik, Waschmittel, Treibstoffe und Kleidung: All diese Produkte entstehen, indem sich Rohstoffe mittels biologischer, physikalischer und chemischer Verfahren verändern. Durch Prozesse wie Mischen, Reinigen, Extrahieren oder Fermentieren wird beispielsweise aus Wasser, Malz und Hopfen Bier und aus Kohlenstoff und Wasserstoff Benzin. Damit diese „Stoffumwandlungen“ richtig funktionieren, braucht es Fachleute. Chemieingenieure sind nicht nur dafür zuständig, Verfahren zu entwickeln, die Rohstoffe in nützliche Produkte umwandeln. Sie entwerfen auch die dafür nötigen Produktionsanlagen und arbeiten Abfallprodukte auf. So erarbeiten sie beispielsweise Methoden, um die Reststoffe wiederaufzubereiten oder möglichst umweltschonend zu entsorgen. Oder sie entwickeln Verfahren, die Schadstoffe aus Luft und Abwasser filtern.
Studium Chemieingenieurwesen
Das Studium Chemieingenieurwesen kombiniert naturwissenschaftliche Anteile mit ingenieurwissenschaftlichem Wissen. In den ersten Semestern lernen die Studierenden die Grundlagen: Auf dem Stundenplan stehen vor allem Fächer wie Mathe, Chemie, Physik und Biologie. Im Bereich Ingenieurwissenschaften liegt der Schwerpunkt auf dem Fachgebiet Maschinenbau. Typische Fächer sind Mechanik, Elektrotechnik oder Konstruktionslehre. An den meisten Hochschulen ist der Studiengang sehr praxisorientiert und so verbringen angehende Chemieingenieure einen Großteil ihrer Zeit im Labor.
In den höheren Semestern besteht die Gelegenheit, sich auf ein bestimmtes Fachgebiet zu spezialisieren. Die Studierenden konzentrieren sich dann beispielsweise auf bestimmte Substanzen, wie etwa auf Kunststoffe oder Lebensmittel. Oder sie legen ihren Schwerpunkt auf technische Bereiche, wie die Konstruktion von Produktionsanlagen.
Die Chancen, bereits mit dem Bachelorabschluss eine Stelle zu finden, sind recht gut. Über die Hälfte aller Absolventen schließen trotzdem einen Master an, um sich weiter zu spezialisieren und sich für höhere Positionen zu qualifizieren. Schwerpunktbereiche im Masterstudium sind beispielsweise Analytische Chemie oder Verfahrenstechnik.
Voraussetzungen
Die Universitäten und Fachhochschulen bieten Chemieingenieurwesen teilweise als eigenen Studiengang an. In der Regel ist das Fach Schwerpunkt eines Maschinenbau-Studiengangs. In jedem Fall sollten angehende Studierende sich für Fächer wie Mathematik, Chemie und Physik begeistern und über ein starkes technisches Interesse verfügen. Um die Fachliteratur zu verstehen, brauchen sie zudem gute Englischkenntnisse.
Berufsfelder
Mit dem Bachelor- oder Masterabschluss in der Tasche stehen Chemieingenieuren viele Arbeitsfelder offen. Klassischerweise sind Absolventen in Unternehmen der Chemie-, Lebensmittel- oder Pharmaindustrie tätig. Dort arbeiten sie an neuen Verfahren oder entwerfen, steuern und überwachen Produktionsanlagen. Insbesondere Absolventen mit dem Schwerpunkt Maschinenbau arbeiten in Unternehmen, die Produktionsanlagen und -apparate bauen.
Auch die Branche der Umwelttechnik stellt viele Arbeitsplätze für Chemieingenieure bereit, beispielsweise in den Bereichen Entsorgung oder Erneuerbare Energien. Viele Absolventen bleiben auch nach ihrem Abschluss der wissenschaftlichen Forschung treu und machen an Universitäten oder in Forschungsinstituten Karriere. Neben der Arbeit mit Maschinen oder im Labor kommen auch Positionen in der Verwaltung, im Projektmanagement, in der Kundenberatung oder im Patentwesen infrage.
Auslandsaufenthalt: Vorteile für Chemieingenieure
Viele Unternehmen sind international tätig. Sie haben Kunden in aller Welt und nicht wenige entwickeln ihre Produktionsanlagen zum Teil im Ausland. Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrung sind darum ein Pluspunkt bei fast jeder Bewerbung. Die Möglichkeit, beides zu sammeln, bietet sich bereits im Studium: Ein oder mehrere Auslandssemester bieten die Gelegenheit eine andere Kultur intensiv kennenzulernen und die Sprachkenntnisse zu verbessern. Durch andere Studieninhalte schärfen die Studierenden darüber hinaus ihr wissenschaftliches Profil und sie erwerben wichtige interkulturelle Kompetenzen, die sie im späteren Berufsleben brauchen. Dazu gehören das Arbeiten in internationalen Teams und die Fähigkeit, auch über kulturelle Unterschiede hinweg zu kommunizieren.