Umweltingenieur­wesen im Ausland studieren

Wir leben in einer hochentwickelten Industriegesellschaft. Doch unser hoher Lebensstandard und das Wirtschaftswachstum haben gravierende Auswirkungen auf die Umwelt. Klimawandel, Luftverschmutzung, Müllberge und Artensterben sind einige der gravierendsten Umweltprobleme, mit denen wir heute zu kämpfen haben.

Die Arbeit des Umweltingenieurs

Beim Studium der Umweltingenieurwissenschaft werden auch Naturwissenschaft und Ökologie mit einbezogen.

Umweltingenieure gehen diese Herausforderungen von der technischen Seite an. Ihr Ziel ist es, die durch die Industrie hervorgerufenen Umweltbelastungen zu erkennen, zu verringern und im Idealfall sogar aus der Welt zu schaffen. Um dieser verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen zu sein ist ein ingenieurwissenschaftliches Studium nötig, das den Bereich Umweltschutz in den Mittelpunkt stellt.

Studiengänge aus dem Bereich Umweltingenieurwesen werden derzeit an wenigen deutschen Hochschulen angeboten. Sie vermitteln den Studierenden Wissen aus dem Bereich Ingenieurwissenschaften und beziehen auch naturwissenschaftliche und ökologische Grundlagen mit ein.


Das grundständige Studium

Zu Beginn des Bachelorstudiums stehen Inhalte der Mathematik auf dem Programm, die die Grundlagen für die ingenieurwissenschaftlichen Fächer bilden, wie Mengenlehre und lineare Algebra. Darüber hinaus besuchen sie Vorlesungen aus den Bereichen Physik und Chemie.

Zu den ökologischen Fächer zählt das Fach Bodenkunde, in dem die Studierenden verschiedene Gesteine und Minerale kennenlernen. Im Fach Geologie geht es um die stoffliche Zusammensetzung der Erde. In den Ingenieurwissenschaften werden die Studierenden in umwelttechnische Grundlagen wie Umweltmesstechnik oder Verfahrenstechnik eingeführt.

Aber auch klassische ingenieurwissenschaftliche Fächer wie Mechanik oder Konstruktionslehre stehen auf dem Lehrplan. In den höheren Semestern spezialisieren sich die Studierenden. Je nach Hochschule werden unterschiedliche Schwerpunkte wie Energie, Klima, Wasser oder Abfall angeboten. Kurse aus den Bereichen BWL und Technisches Englisch runden das Studienprogramm ab und bereiten die Studierenden auf den Berufsalltag vor.


Der weiterführende Abschluss

Nach dem Bachelorabschluss steigen die Studierenden direkt in den Beruf ein. Alle, die Führungspositionen anstreben oder in der Wissenschaft Karriere machen möchten, hängen bestenfalls noch ein Masterstudium an. Wie in den Bachelorprogrammen, bieten die einzelnen Hochschulen unterschiedliche Spezialisierungsmöglichkeiten. Zur Auswahl stehen Schwerpunkte wie Energietechnik oder Verfahrenstechnik.

Bei dem Studiengang Umweltingenieurwesen handelt es sich in erster Linie um ein ingenieurwissenschaftliches Studium. Dementsprechend sollten Bewerber Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und Technik mitbringen. Gute Mathematikkenntnisse sind eine grundlegende Voraussetzung für Studium. Auch benötigen sie gute Englischkenntnisse, um die Fachliteratur zu verstehen.


Berufsaussichten nach dem Studium

Das Studium Umweltingenieurwesen bildet für technische Tätigkeiten im Umweltschutz aus. Absolventen entwickeln umweltfreundliche Produktionsverfahren für Wirtschaftsunternehmen oder überwachen als Umweltbeauftragte die Einhaltung von Umweltschutzrichtlinien. Viele sind in Ingenieur- und Planungsbüros angestellt oder machen sich mit einem eigenen Büro selbstständig. Sie beraten Firmen hinsichtlich der neuesten Umwelttechnik oder führen Messungen durch.

Im Zuge der Einführung von Erneuerbaren Energien sind viele Absolventen auch bei Energieversorgern angestellt. Sie planen Windparks oder Solaranlagen. Arbeitgeber abseits der Industrie sind Wasserwirtschafts- und Umweltämter. Auch internationale Organisationen und Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit sind auf das Know-how von Umweltingenieuren angewiesen.

Aufgrund ihrer guten Ausbildung sind deutsche Umweltingenieure im Ausland gefragt. Wer eine Karriere in einem anderen Land oder in der Entwicklungszusammenarbeit anstrebt, sollte allerdings Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen mitbringen. Im Auslandssemester schulen Studierende ihre Fähigkeiten, lernen ein anderes Land kennen und knüpfen Freundschaften in alle Welt.