15 Okt 2019
Von der CSU Long Beach nach Frankfurt

Interview mit College Contact-Studienberater Elias Merkel

Go Beach - An der California State University Long Beach ist der Name Programm!

Wir haben es uns zum Ziel gemacht, euch auf eurem Weg ins Ausland zu begleiten und euch zu den verschiedenen Studienmöglichkeiten an unseren Partnerunis zu beraten. Dabei ist es natürlich umso besser, wenn unsere Berater schon selbst einmal als Freemover im Ausland waren.

Unser Studienberater Elias aus dem „Team Nordamerika“ kann dabei aus seinen Erfahrungen, die er 2013 in seinem Auslandsjahr an der California State University Long Beach gemacht hat, schöpfen. In unserem Interview erzählt er euch, wie er zu seinem Study Abroad-Aufenthalt in Kalifornien kam, was ihm am besten an der CSU Long Beach gefiel und was er aus seinem Auslandsstudium für seine Stelle als Studienberater mitnehmen konnte.


College Contact:
Wie bist du auf die Idee gekommen, ein Auslandssemester in Kalifornien und speziell an der CSU Long Beach zu machen?

Unser Nordamerika-Experte Elias verbrachte selbst 2013 zwei Semester an der CSU Long Beach.

Elias:
Für mich lag es aufgrund meines Studiums auf der Hand, ein Auslandssemester zu absolvieren. Zu jenem Zeitpunkt konnte ich noch keinerlei Auslandserfahrung im akademischen Kontext vorweisen und weil der Schwerpunkt meines Studiums auch auf den USA lag, fiel die Wahl schlussendlich auf die Vereinigten Staaten. Ich war davor auch noch nie in den USA, hatte aber schon immer Interesse an der US-amerikanischen Kultur und Geschichte, was mich dazu bewegte, Amerikanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zu studieren.

An meiner Heimatuni habe ich mich dann über die Möglichkeiten für ein Auslandssemester informiert, jedoch haben mich die Standorte der Partnerhochschulen leider nicht überzeugt. Nach ein bisschen Recherche im Internet bin ich dann auf die California State University Long Beach gestoßen und war schon alleine vom Namen überzeugt. Außerdem gefiel mir der Gedanke sehr, in Südkalifornien studieren zu können. Einerseits fand ich die Lage äußerst ansprechend, andererseits sah es aber auch so aus, als wäre es für mich gut machbar, ein Auslandssemester als Free Mover zu planen.  Im Vorhinein war mir gar nicht klar, dass es die Option gibt, sich quasi selbstständig ein Auslandssemester in den USA zu organisieren.

Als ich dann gesehen habe, dass es möglich ist, in Long Beach zu studieren, wollte ich die Planung direkt in Angriff nehmen und im Endeffekt war alles einfacher als zuvor gedacht. Jetzt kenne ich ja die Bewerbungsvoraussetzungen selbst (lacht). Nachdem ich dann alle Unterlagen zusammengesucht und eingereicht habe, ging es relativ fix.

College Contact:
Wie waren deine ersten Wochen an der CSU Long Beach?

Die Walter Pyramide ziert seit 1994 den Campus der CSU Long Beach.

Elias:
Da ich ziemlich kurzfristig angekommen bin, waren meine ersten Wochen an der CSU Long Beach quasi auch gleichzeitig meine ersten Wochen in den USA. Über das Wochenende bin ich in meine WG eingezogen und am Montag danach war direkt schon die Orientation Week. Zu dem Zeitpunkt kannte ich noch keine Leute außer meiner Mitbewohner, die ich auch erst zwei Tage vorher kennengelernt habe.

Natürlich blieb viel von der Orientation Week hängen, da man dort innerhalb von kürzester Zeit extrem viele Leute kennenlernt. Meine Einführungswoche war speziell für internationale Studenten ausgerichtet und in dem Hörsaal, in dem ich mit den anderen Study Abroad Studenten saß, kannte ich keinen einzigen. Anders als manche Studierende habe ich mein Auslandssemester nämlich nicht zusammen mit Kommilitonen von meiner Heimatuni geplant.

Relativ schnell hat sich herausgestellt, dass viele Leute aus Deutschland kamen und ich zufälligerweise neben einer Gruppe saß, die Deutsch gesprochen hat. Natürlich kommt man dann ins Gespräch, denn alle sind neu dort, und man lernt sich schnell kennen. Ab dem Zeitpunkt hatte ich dann auch schon meine ersten Kontakte geknüpft.

In den ersten Wochen habe ich super viel erlebt und echt viele Leute kennengelernt - das musste man auch irgendwie mit der Uni jonglieren (lacht). Einerseits ist das schon ein bisschen Reizüberflutung, dass man so viele neue Gesichter sieht, und andererseits kommt noch der akademische Aspekt hinzu, das heißt Kurswahl, die ersten Assignments und so weiter. Aber alles in allem kann ich positiv auf meine ersten Wochen in Long Beach zurückblicken.

College Contact:
Wie war deine Wohnsituation in Long Beach? Hast du dir von Deutschland aus schon eine Wohnung gesucht?

Elias:
Meine Wohnung habe ich über die Facebook Gruppe „Roommate Finder“ der CSU Long Beach gefunden. Ich habe mich dort angemeldet und viele Internationals angeschrieben, da ich davon ausging, dass sie sich in einer ähnlichen Situation befinden würden. Außerdem war das Risiko geringer, dass sich unter den anderen internationalen Austauschstudenten Personen befinden, die sich unter falschem Namen ausgeben, um so Neuankömmlinge bei der Wohnungssuche in die Falle zu locken.

Meine amerikanische Mitbewohnerin hat vor Ort die Wohnung besichtigt und alle Formalitäten geklärt, was für uns natürlich perfekt war. Außerdem wurde ich von ihr nach meiner Ankunft vom Flughafen abgeholt und konnte direkt einziehen, ohne vorher in ein Hostel oder ähnliches gehen zu müssen – da hatte ich schon viel Glück!

College Contact:
Hattest du eher Kontakt mit einheimischen oder mit anderen internationalen Studenten?

Der Campus der CSU Long Beach bietet euch eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten.

Elias:
In meiner WG wohnte ich mit einer Amerikanerin, einer Engländerin und einem Spanier zusammen. Auch wenn die anderen Internationals ihr Auslandssemester über Austauschprogramme ihrer Heimatuniversitäten gemacht haben, waren wir alle in der gleichen Situation, was gar nicht so schlecht war. Zwar hatten sie andere Einführungsveranstaltungen als wir Study Abroad-Studenten, aber trotzdem waren wir alle neu an der Uni und haben die gleichen Erfahrungen gemacht. Wir haben uns direkt für die Pausen verabredet, uns auf dem Campus getroffen und alle haben andere Leute mitgebracht, die sie während der Orientation kennengelernt haben. So hat man dann super schnell neue Kontakte knüpfen können. In erster Linie waren das andere internationale Studenten, aber durch meine amerikanische Mitbewohnerin, die dort schon ein Semester studiert hatte, und durch die einheimischen Studierenden in meinen Kursen habe ich dann auch viele Amerikaner kennengelernt.

Irgendwann hat man dann aber nicht mehr darauf geachtet, mit wem man Zeit verbringt. Natürlich bin ich nicht an eine amerikanische Universität gegangen, um nur deutsch zu reden, aber dadurch, dass ich viele Leute aus der ganzen Welt durch meine Mitbewohner kennengelernt habe, fand ich es dann auch nicht so schlimm, mal mit jemandem eine Stunde auf Deutsch zu reden (lacht). 

College Contact:
Welche Kurse hast du während deiner Zeit an der CSU LB belegt?

Elias:
Das berühmte „Class Crashing“, welches man von US-Universitäten kennt, war bei mir eigentlich relativ easy. Ich habe dort mein erstes Mastersemester verbracht, daher hatte ich glücklicherweise keinerlei Einschränkungen bezüglich der Kurse und mehr oder weniger die freie Auswahl.

Vom Niveau her war es sehr unterschiedlich. Bei manchen Kursen ging es sofort richtig zur Sache, wohingegen es bei anderen Kursen eine längere Einführungsphase gab, in der erklärt wurde, was das Semester über verlangt wird. Innerhalb der ersten zwei Wochen bin ich in viele Kurse gegangen, um zu sehen, ob mir die Veranstaltungen gefallen. Es gab auch manche Veranstaltungen, wo ich schon nach zehn Minuten gemerkt habe, dass ich sie vermutlich nicht nehmen werde. Nach zwei Wochen stand dann aber meine Kurswahl fest. Teilweise habe ich auch Kurse aus reinem Interesse belegt, wie zum Beispiel Seminare im Bereich Psychologie oder griechische Mythologie, aber natürlich habe ich auch darauf geachtet, Kurse zu wählen, die ich mir anrechnen lassen konnte, darunter zum Beispiel Linguistik-Seminare.

College Contact:
Konntest du Unterschiede zwischen dem Studium an einer deutschen und an einer amerikanischen Uni feststellen?

Während eurer Zeit an der CSU Long Beach dürfen Erkundungstouren in der Region nicht fehlen!

Elias:
Anders als in meinem Studium an der HHU Düsseldorf musste man an der CSU Long Beach Woche für Woche Hausaufgaben einreichen und Tests oder Quizzes schreiben. In Deutschland musste ich meistens am Ende des Semesters Hausarbeiten schreiben. Hier war das schon anders, da man jede Woche einen Test mit einer Note zurückbekommen hat. Die Kurse im meinem Studienfach waren vom Niveau her trotzdem ähnlich. Bei den Linguistik-Kursen hat man meiner Meinung nach keinen Unterschied gemerkt, die Literatur-Seminare waren trotzdem anspruchsvoller. Ich hatte zum Beispiel einen Bachelorkurs zum Thema amerikanische Literatur, den ich mir zwar nicht habe anrechnen lassen, ihn aber trotzdem interessehalber gewählt habe. Da hatte ich die meiste Arbeit, da ich jede Woche einen Essay zu einem der Werke abgeben musste. 

College Contact:
Wie war der Kontakt zu den Dozenten?

Elias:
In den Seminaren, die ich belegt habe, saßen meistens zwischen zehn und dreißig Studenten, daher war das Verhältnis zu den Dozenten relativ eng. Die Professoren waren generell sehr engagiert, in manchen Kursen war es sogar Pflicht, sie in ihrer Sprechstunde zu besuchen, um die Seminararbeiten zu besprechen.  Man hat auf jeden Fall gemerkt, dass sie einem helfen wollten und dass darauf geachtet wird, dass man als Student die richtigen Methoden beigebracht bekommt, um an der Uni erfolgreich zu sein. Außerdem haben die Dozenten das Writing Center empfohlen, wo Grad Students andere Studenten bei der Anfertigung ihrer Essays unterstützt haben. Ich habe gemerkt, dass es wirklich viele Angebote gibt, die Studenten in Anspruch nehmen können, und dass man nicht alleine gelassen wird.

College Contact:
Wie sah ein typischer Tag für dich an der Uni aus? Wie gab es auf dem Campus für dich zu entdecken?

Elias:
Bei vier Kursen im Semester hatte ich eigentlich effektiv nur zehn Stunden Unterricht pro Woche. Trotzdem habe ich mich häufig auf dem Campus aufgehalten, in der Bibliothek gelernt oder mich mit Kommilitonen regelmäßig nach dem Seminar zum Essen getroffen. Der Campus ist eigentlich wie eine kleine Stadt aufgebaut, es gibt dort einen Frisör, unzählige Essensmöglichkeiten, eine Bowlingbahn und vieles mehr. Ein weiterer Punkt ist das Recreation Center: Wie viele andere Studenten auch habe ich oft meine Sportklamotten direkt zur Uni mitgenommen, um nach den Seminaren Sport zu machen. Glücklicherweise war meine Wohnung nur eine Viertelstunde mit dem Bus von der Uni entfernt, daher bin ich mit meinem Mitbewohner auch an freien Tagen einfach mal so zum Campus gefahren, um zum Beispiel im Rec Center Fußball zu spielen.

College Contact:
Was hast du in deiner Freizeit in Long Beach und Umgebung unternommen?

Neben dem tollen Sportzentrum befindet sich auch ein Pool auf dem Campus der CSU Long Beach!

Elias:
In Long Beach gibt es eine sehr gute Barszene, da konnte man gut mit Freunden weggehen. Da mein Mitbewohner und ich die gleichen Interessen hatten, haben wir zusammen viel Sport getrieben, uns Basketballspiele an der Uni angeschaut oder zusammen Musik gemacht.

Außerhalb von Long Beach bin ich vergleichsweise schon viel umhergereist. Mehrere Male gab es zum Beispiel Ausflüge nach Mexiko, Las Vegas oder San Francisco und neben Trips nach Los Angeles ging es für mich zudem noch nach San Diego und zum Grand Canyon.

College Contact:
Was konntest du von der CSU LB für deine jetzige Stelle bei College Contact mitnehmen?

Elias:
Für mein jetziges Berufsleben ist es natürlich positiv, dass ich durch mein Studium der Amerikanistik und mein Jahr in Long Beach unsere Studenten unterstützen kann. Wenn ich zum Beispiel jetzt zu Kalifornien oder spezifisch zur CSU LB berate, hilft es ungemein, dass ich mich dort auskenne - nicht nur geographisch. Auch die mentale Vorbereitung ist wichtig: Viele unserer Studenten stellen mir Fragen, mit denen ich mich auch schon selbst auseinandersetzen musste. Da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen und gut einschätzen, in welcher Gefühlslage sie sich befinden, wenn sie kurz vor ihrer Abreise stehen.

College Contact:
Wie würdest du rückblickend deine Zeit an der CSU Long Beach einschätzen?

Elias:
Viele unserer Studenten schreiben in ihren Erfahrungsberichten, dass es die schönste Zeit ihres Lebens war. Ohne jetzt in Superlativen zu sprechen, kann ich sagen, dass mein Jahr in Long Beach ziemlich cool war. Gerade im Kontakt mit Studenten merke ich, dass man Jahre später immer noch an die Zeit zurückdenkt und sich wünscht, man könnte das alles noch einmal erleben. Daher freue ich mich umso mehr, wenn ich unseren Studenten dabei helfen kann, diese Erfahrungen selbst zu machen.

College Contact:
Vielen Dank für das tolle Interview!


Ihr habt auch Lust auf Study Abroad at the Beach und wollt euch über die California State University in Long Beach informieren? Meldet euch telefonisch oder per E-Mail bei unserem Long Beach-Experten Elias!

Alle Infos zur California State University Long Beach