17 Nov 2016
Studium mit Sternenhimmel

Astronomie und Astrophysik im Ausland

Einer der bedeutendsten Orte der gegenwärtigen Astronomie- und Astrophysikforschung: Das Mauna-Kea-Observatorium auf Hawaii.

Im November haben Sternschnuppen wieder Hochsaison. Die Leoniden streifen über den Nachthimmel und erfüllen allerlei Wünsche. Vielleicht ja ein Auslandssemester in den USA oder Kanada? Auf der Südhalbkugel in Australien und Neuseeland gehört zum Auslandsstudium gleich ein völlig neuer Sternenhimmel dazu. In Großbritannien ist er zwar meistens trüb, aber mit entsprechender technischer Ausstattung eröffnen sich auch hier neue Blicke auf den Kosmos.

Wer also genau wissen möchte, was hinter dem Phänomen steckt und einen tiefen Blick ins Weltall wagen möchte, der ist an einer unserer sechs Partnerunis genau richtig. Im Zuge unserer neuen Kampagne „Mit MINT ins Ausland“ informieren wir euch über Studienoptionen für angehende Astrophysiker oder Astronomen rund um den Globus.

In Deutschland geht dem Astronomiestudium meist ein Grundstudium in Mathe und Physik voraus. An vielen Hochschulen im Ausland können Studierende weitaus früher den Schwerpunkt auf Astronomie setzen. Im späteren Arbeitsalltag sind internationale Projekte und Kooperationen üblich, um gemeinsam neue Erkenntnisse zu gewinnen. Daher ist ein Studium oder Semester im Ausland besonders in diesem Bereich eine wichtige Investition in die zukünftige Karriere.

Northern Arizona University

Der amerikanische Kontinent ist aufgrund seiner Weitläufigkeit ideal zum Sternegucken. Die Northern Arizona University hat dafür einen der besten Standorte in den USA ergattert. Flagstaff ist die weltweit erste internationale Dark Sky City. Schon seit 15 Jahren setzt sich die Stadt für den Schutz vor Lichtverschmutzung ein.

An der NAU können angehende Astronomen den Bachelor of Science in Astronomy oder einzelne Kurse daraus während eines Auslandssemesters belegen. Forschungsschwerpunkte sind Planetary Science, Condensed Matter Physics, Foundations of Quantum Mechanics und Physics Education.

Das Department of Physics and Astronomy veranstaltet regelmäßig Events und bereichert das Campusleben mit dem Astronomie Club und der Society of Physics Students. Die familiäre Atmosphäre am Lehrstuhl und die ständige Einbindung der Studenten in die aktuelle Forschung bieten ein einzigartiges Studium in diesem Bereich. Vor kurzem startete das neue Promotionsprogramm für einen Doctor of Philosophy in Astronomy and Planetary Science.

Zur Beobachtung und Erforschung der Sterne nutzt die NAU unabhängige und staatliche Einrichtungen vor Ort. Dazu zählt beispielsweise das Discovery Channel Telescope im Lowell Observatory.


Saint Mary’s University

An der Atlantikküste bietet sich ein einmaliger Sternenhimmel, den Studierende an der SMU in verschiedenen Studienprogrammen genauer erforschen können.

An der Saint Mary’s University weit im Osten Kanadas offenbart sich der beeindruckende Sternenhimmel des Atlantiks. Internationalen Astronomiestudenten ermöglicht die Uni zahlreiche Studienprogramme unter exzellenten Bedingungen und zu verhältnismäßig günstigen Studiengebühren.

Neben dem B.Sc. in Astrophysics und dem M.Sc. in Astronomy bietet die SMU einen Doctor of Philosophy in Astronomy an. Auch kürzere Studienaufenthalte sind möglich. Frisch gebackene Abiturienten kommen an die Uni für ein Academic Gap Year in Astrophysics und erhalten so einen ersten Einblick in das spätere Studium. Während eines Auslandssemesters belegen internationale Studierende entsprechende Kurse aus dem Undergraduate- und Postgraduate-Bereich. Außerdem finden sechswöchige Summer Sessions zu den Themen The Sky and the Planets oder Stars and Galaxies statt.

Für die praxisnahe Forschung nutzen die Studierenden beispielsweise das Burke-Gaffney Observatorium. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Outer Atmospheres of Cool Stars oder Solar and Stellar Evolution and Seismology. Hierzu wurde auch das Institute for Computational Astrophysics ins Leben gerufen, das sich regelmäßig mit Forschern weltweit austauscht. Ein besonderes Highlight des Lehrstuhls ist außerdem die Astrophotography, deren Bilder regelmäßig auf der Website erscheinen.


University of Birmingham

An der University of Birmingham studieren Astronomistudenten mitten auf dem Campus am größten Physikbereich Großbritanniens.

Die University of Birmingham in der zweitgrößten Stadt Großbritanniens ist eine der renommiertesten Unis im Bereich Astronomie. Mit dem größten Physikbereich des Landes lässt die Ausstattung keine Wünsche offen.

Internationale Astronomie- oder Physikstudenten absolvieren am College of Engineering and Physical Science während eines Auslandssemesters Kurse aus dem B.Sc. (Hons) in Physics and Astrophysics. Der Forschungsschwerpunkt Astronomy and Experimental Gravity ist breit aufgestellt und bietet Einblicke in die Bereiche Astrophysics, Gravitational Wave Astronomy, X-Ray Binaries und Stars, the Sun and Exoplanets. Letzterer ist besonders für Sternenbeobachter interessant.

Die Herangehensweise der Sternenforscher lässt vermuten, dass sie sich vom weltweit bekannten City of Birmingham Symphony Orchestra inspirieren ließen. Die Astroseismology der University of Birmingham nutzt Erkenntnisse der NASA Kepler Mission zur Study of Star Sounds. Aufgrund von intern produzierten Wellen schwingen Sterne wie ein Musikinstrument und leuchten beim „Einatmen“ auf. Das übertragen Forscher in Geräusche, sodass sie Größe, Masse und Alter des Himmelskörpers feststellen.

Studierende mit einem guten Bachelor of Honours oder Masterabschluss können an der University of Birmingham promovieren. Schwerpunkte sind im forschungsbasierten Doctor of Philosophy beispielsweise Condensed Matter Physics, Ultra Cold Atoms oder Solar and Stellar Physics. Unter den zahlreichen Nobelpreisträgern der Uni findet sich noch kein Gewinner in der Astrophysik, also lasst euch inspirieren.


University of Western Australia

Ausführliche theoretische Grundlagen der Astronomie und Astrophysik holen sich Studierende der UWA in der Science Library.

Wer sich mit schwarzer Materie, der Entstehung von Galaxien oder Sternen und Supernovas beschäftigen will, ist an der University of Western Australia gut aufgehoben. Als Mitglied der Group of Eight ist sie eine der führenden Universitäten Australiens. Im QS World University Ranking 2015 für Physik und Astronomie belegt die UWA einen guten Platz im Mittelfeld.

Internationale Studenten belegen während eines Auslandssemesters Kurse aus dem Master of Physics mit dem Schwerpunkt Astronomy and Astrophysics. Die Lehrveranstaltungen handeln beispielsweise von Astro-Statistics, Astrophysical Shocks oder Space Electrodynamics. Für ein Vollstudium ist mindestens der Bachelorabschluss Voraussetzung und Teil des Studiums ist ein Forschungsprojekt innerhalb einer internationalen Forschungsgruppe.

Auch an der UWA wird Praxisnähe im Fachbereich der Astronomie groß geschrieben. Die Studenten lernen während des Studiums mit den hochsensiblen und modernen Geräten umzugehen. Am Hochschulstandort Perth nutzt die Uni beispielsweise das eigene Zadko Telescope etwa 70 km nördlich vom Campus. Ein idealer Ort, um den Sternenhimmel der Südhalbkugel zu entdecken.


University of Canterbury

Die Sternenforscher an der University of Canterbury sind international sehr gut vernetzt und beziehen ihre Studenten direkt ein.

An der University of Canterbury in Neuseeland ist es möglich, Astronomie vom Certificate bis zur Promotion zu studieren. Laut QS World University Ranking 2015 bewegt sich die neuseeländische Uni für Physik und Astronomie auf ähnlich gutem Niveau wie die University of Western Australia.

Während eines Auslandssemesters belegen internationale Studierende an der University of Canterbury Kurse aus dem Bachelor of Science in Astronomy. Die Schwerpunkte der Forscher am Fachbereich der Astonomie und Astrophysik liegen unter anderem in Globular Clusters and Galactic Chemical Evolution, Pulsating Stars oder Optical Design.

Die Ausstattung des Department of Physics and Astronomy ist exzellent. Neben dem international betriebenen Observatorium auf dem Mount John, nutzt die Hochschule verschiedene Feldstationen und arbeitet mit dem Southern African Large Telescope (SALT) zusammen, eines der größten Teleskope weltweit. Der eigens konstruierte Spektrograf Hercules bringt vor allem die Forschung in Stellar Astrophysics voran.

Von den teilweise astronomischen Kosten eines Auslandsaufenthaltes sollten MINT-Studenten sich nicht verunsichern lassen. Insbesondere für ein Studium in Neuseeland oder Australien in diesen Fachbereichen gibt es zahlreiche Stipendien. Sie sind eine gute Finanzierungshilfe und öffnen euch die Türen der exzellenten Unis.

Für ein Studium der Astronomie und Astrophysik im Ausland müsst ihr also nicht auf die nächste Sternschnuppe warten. Wir helfen euch, damit euer Wunsch für ein Auslandsstudium in Erfüllung geht - persönlich, per Mail oder telefonisch. Studierende aus anderen Fachbereichen haben genauso eine Chance auf intensives Sternengucken. In den Erfahrungsberichten lesen wir immer wieder von besonders schönen Sternenhimmeln beispielsweise an der Hawaii Pacific University auf Hawaii oder an der Universidad de Vina del Mar in Chile.