24 Jun
Erfahrungsbericht von Irina S.

California State University San Marcos


Stadt: San Marcos (CA)
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2019 bis 05/2019
Heimathochschule: Düsseldorf HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vor meinem Auslandsaufenthalt

Schon seit dem Beginn meines dualen Bachelor-Studiums im Bereich BWL war mir bewusst, dass ich ein Semester in jedem Fall im Ausland verbringen möchte. Aufgrund diverser Reisen in den Jahren zuvor, sowohl in die USA als auch nach Kalifornien, stand das Ziel meines „Semesters Abroad“ schnell fest. Aufgrund dessen, dass meine Heimatuni keine für mich interessanten Unis und Städte bereithielt, war auch der Gang als Freemover schnell festgelegt. Auf der Suche nach einer passenden Uni bin ich schnell auf College Contact und deren zahlreichen Möglichkeiten und Kooperationen zu Universitäten in den USA gestoßen. Vor allem Southern California (insbesondere wegen des Wetters, meiner Leidenschaft zum Meer und den verbundenen Aktivitäten, etc.), waren es letztendlich nur noch ein paar wenige Universitäten, zwischen denen ich die Qual der Wahl hatte. Meine Wahl fiel hauptsächlich auf San Marcos, aufgrund seiner Nähe zu San Diego, aber des wesentlich kleineren Campus, außerdem dem breiten Kursangebot und des wunderschönen Campus. Mir war es besonders wichtig, Fortschritte im Englischen zu machen als auch die amerikanische Kultur kennenzulernen, weshalb ich die UCSD als sehr große Universität mit vielen internationalen Studenten schnell ausgeschlossen hatte.

Nach der Wahl der Uni ging eigentlich alles ganz schnell. Nachdem ich die geforderten Unterlagen zusammengestellt habe, erhielt ich schnell eine Rückmeldung von College Contact, die mir halfen, das geforderte Material nochmal zu überarbeiten. Krankenversichert war ich über die Hanse Merkur, Impfungen erhielt ich vom betrieblichen Werksarzt in Düsseldorf und die Kurse suchte ich mir zusammen mit meiner Heimatuni im Voraus aus. Recht schnell, ungefähr ein dreiviertel Jahr im Voraus, erhielt ich dann die langersehne Zusage der Cal State und durfte mich um mein Visum kümmern. Ungefähr zwei Monate vor Semesterbeginn erhaltet ihr dann einen Link mit den angebotenen Kursen für das Semester und ihr müsst eine Liste mit 10 Wunschkursen einreichen. Besonders ärgerlich war erstens, dass viele Kurse, die im Modulhandbuch aufgeführt waren, nicht angeboten wurden und zweitens, dass alle Marketing-Kurse sowie zahlreiche Business-Kurse schon voll waren. Da ich schon vorher vom Course Crashing in den ersten zwei Wochen des Semesters gehört hatte, lies ich mich davon aber nicht abschrecken, vorerst.

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Unterkunft

Die Unterkunftssuche in „SoCal“ ist aus diversen Gründen problematisch. Die Dorms (dazu gehören die UVA und The Quad) sind zwar direkt am Campus, allerdings völlig überteuert und man wohnt mit vier bis sechs Mitbewohnern zusammen. Für mich fiel dies somit direkt weg. Es gibt Facebook Gruppen zum Housing in San Marcos, in der auch ich letztendlich mein Apartment samt meiner Mitbewohner gefunden habe. Ich teilte mir ein Zimmer mit einem weiteren Mädchen und zwei weitere teilten sich das Zimmer daneben. Wir waren somit zu viert. Der Appartmentkomplex hatte ebenso wie die Dorms ein Gym, Poolbereich und Laundry, allerdings lag es in Escondido und trennte mich 45 Minuten mit dem Fahrrad, 30 Minuten mit dem Zug oder 10 Minuten mit dem Auto/Uber zum Campus. Dafür zahlte ich allerdings nur etwas weniger als die Hälfte.


Der Campus

Schon vor Reiseantritt habe ich mich sofort in den Campus verliebt und als ich ihn das erste Mal mit eigenen Augen sah, war ich sofort hin und weg. Der Campus ist auf einer Art Hügel gelegen, was einen unglaublich schönen Ausblick verschafft. Beim Lernen in der Bib, kann man bei gutem Wetter weit über den Campus mit seinen Sportfeldern, und San Marcos hinwegschauen und eine Art Terrasse lädt zum Lernen und Verweilen ein. Solltet ihr lauffaul sein, solltet ihr euch lieber nach einer anderen Uni umsehen oder möglichst schnell die vielen verschiedenen, meist versteckten Aufzugsysteme kennenlernen, um den Treppen zu entgehen, davon gibt es in San Marcos nämlich einige! Zudem bietet der Campus ein eigenes Gym mit Fitnesskursen, mehrere Fast-Food-Ketten, einen Starbucks und vieles mehr.


Ankunft

Auslandssemester in San Diego, das schreit nach Sonne, Strand und 365 Tagen gutem Wetter. Wenn man allerdings Mitte Januar in einem total verregneten fremden Land ankommt, in dem man keinen kennt und man sich klamottentechnisch eher auf Sommer eingestellt hat, kann einem erst einmal das Heimweh überkommen. Wie ihr in meinem Fazit lesen könnt, war das Auslandssemester eine der schönsten Zeiten während meines Studiums und ich werde immer wieder lachend daran zurückdenken, aber, dass die ersten 2 Wochen in eurem „Abenteuer“ auch schon mal ziemlich hart werden können, muss auch gesagt werden. Letztendlich lacht man darüber und Auslandssemester sind in Deutschland lange schon irgendwie normal geworden, aber ihr könnt wirklich stolz auf euren Mut sein und es muss nicht zwingend alles rosa-rot sein. Ganz genau sahen nämlich meine ersten zwei Wochen aus. Während der Orientation Week tut das ansässige International Office (ALCI) wirklich alles, um euch untereinander zu verknüpfen und der Start wird einem wirklich erleichtert, aber als in der Folgewoche mein Course Crashing los ging und ich teilweise bis zu 10 Stunden täglich in der Uni war und mit einer Kursabsage zur nächsten rannte, war meine Laune mehr als einmal am Tiefpunkt. Aufgrund dessen, dass das Semester in San Marcos auch gleichzeitig das letzte vor meiner Bachelor Thesis war, hatte ich Pflichtkurse, die ich belegen MUSSTE, aber viele Professoren zeigen dort kein Verständnis. Andere hingegen waren erfreut über ein internationales Gesicht. Letztendlich habe ich Kurse gefunden, die ich mir in Deutschland anrechnen kann, aber hier kam mir auch die Kulanz meiner Heimatuni zugute, da ich sonst vor einem ziemlichen Problem gestanden hätte.


Das Leben

San Marcos ist eine amerikanische Kleinstadt und ohne Auto seid ihr aufgeschmissen. Die Fahrten mit Uber und Bus sind entweder teuer oder zeitaufwendig und alleine um mit dem Bus nach San Diego zu fahren, braucht man knappe zwei Stunden. Ich lege es euch daher wirklich ans Herz, ein Auto zu mieten oder zu kaufen, da ihr sonst auch einfach schon mal „feststeckt“. Holt so viel aus eurem Auslandsaufenthalt raus wie möglich! Erkundet die Gegend, fahrt zu verschiedenen Stränden und nach L.A, fahrt über die Grenze nach Tijuana in Mexico, um Party zu machen, und plant auf jeden Fall vorher oder nachher genug Zeit ein, um die gesamte Westküste ein wenig zu bereisen! Kalifornien ist und bleibt traumhaft und trotzdem, dass ihr womöglich einen flexiblen Stundenplan habt, sind viele Distanzen zu weit für einen Tag. Ein weiterer Rat, den ich Euch ans Herz legen kann, ist, achtet nicht zu sehr aufs Geld! Das Leben hier ist teuer und zwar alles. Ob es um Lebensmittel geht, Eintritte, Bücher fürs Studium oder Karten für Sportspiele. Aber es ist jeden Cent wert! Ihr habt den Rest eures Lebens Zeit zu arbeiten oder zu sparen, aber euer Auslandssemester ist nicht der richtige Zeitpunkt!


Special-Tipps

  • Oceanside Sunset Market – jeden Donnerstagabend im nahegelegenen Oceanside.
  • Whalewatching Tour in San Diego – falls ihr das Spring Semester im Ausland verbringt. Es war unglaublich!
  • San Diego Liberty Market – ein Traum für Foodies!
  • Seelöwen bei La Jolla
  • Bonfires in Moonlight Beach – die besten Nächte begannen hier, wenn wir uns zum Sonnenuntergang mit 20 Leuten getroffen haben, gegrillt, getrunken und S’Mores geröstet haben.
  • Trips mit dem Campus REC: Das Campus REC bietet über das Semester verteilt verschiedene Ausflüge mit oder ohne Übernachtung zu super vertretbaren Preisen an. Mit lernt neue Leute kennen und kommt zu Orten, die man sonst niemals gesehen hätte!
  • Wochenendtrips nach Vegas – Das absolute Muss für jeden! Insbesondere als Mädchen kommt man in Vegas überall umsonst rein, da man tagsüber von zahlreichem Promotern am Strip angesprochen wird. DJ-Größen wie Steve Aoki, The Chainsmokers, Zedd, etc. legen hier wöchentlich auf!
  • Last but not least: Ja ihr seid zum Studieren hier, und zunächst einmal erscheinen einem die ganzen Essays, Hausaufgaben und Projekte unheimlich arbeitsintensiv, aber sie sind zu bewältigen. Vom Schwierigkeitsgrad definitiv geringer als in Deutschland, aber es kostet Zeit. Allerdings wird man dafür auch mit guten Noten belohnt. Sorgt euch nicht zu viel darum, denn im Endeffekt habt ihr als International immer einen kleinen Vorteil und schon durch Anwesenheit in den Kursen und das Einreichen der Hausaufgaben hat man einen Großteil der Note rausgeholt. Also geht raus und macht das Beste aus eurer Zeit hier! Sie wird so unglaublich schnell verfliegen wie noch nie zuvor!

Die Zeit in San Marcos war unglaublich toll und trotz einiger Rückschläge, sei es in Bezug auf die Kurswahl, das Wetter oder die „Fahrsituation“, will ich keine einzige Minute missen! Ich habe so viele unterschiedliche und unglaubliche Menschen aus aller Welt kennengelernt und auch Kalifornien wird für mich immer ein Teil zweite Heimat im Herzen bleiben. Ich beneide euch sehr, dass ihr eine der aufregendsten Zeiten eures Lebens noch vor euch habt!
Bei Fragen bezüglich der Organisation oder einfach im Generellen zögert nicht, mich auf Instagram zu adden (irinaseelen) oder mir eine E-Mail zu schreiben!