30 Sep 2016
Studieren in Asien

4 Fragen an Shelley Wang von der JCU Singapore

Shelley Wang, Regional Representative der JCU Singapore

Studieren an einer australischen Universität in Singapur. Klingt verwirrend? Nun, die JCU Singapore gehört zur James Cook University aus Australien, die eben neben den Standorten in Down Under auch noch einen Campus in Singapur unterhält. Aus diesem pulsierenden asiatischen Stadtstaat kam uns kürzlich JCU-Singapore-Mitarbeiterin Shelley Wang, Regional Manager unter anderem für Europa, besuchen. In einem kurzen Interview hat sie uns vier Fragen zu einem Studium an der JCU Singapore beantwortet.

College Contact:
Shelley, kannst du uns erklären, was Singapur zu einem besonderen Ort für ein Auslandsstudium macht?

Shelley Wang:
Singapur zeichnet sich durch seine Lage aus. Geografisch liegt Singapur direkt am Äquator, also verbindet es quasi die ganze Welt. In engeren Sinne ist es der Mittelpunkt Südostasiens. Wenn man sich Singapur auf der Karte anschaut, ist es nur ein kleiner roter Punkt, es ist aber ein logistisch sehr wichtiger Hafen und ebenso das Wirtschaftszentrum Asiens, nicht nur Südost-Asiens. Singapur verbindet auch Ozeanien, es dauert nur vier Stunden bis nach Perth in Western Australia. Bis nach Kuala Lumpur in Malaysia ist es ein etwa einstündiger Flug, etwas mehr als eine Stunde dauert es nach Ho Chi Minh City in Vietnam, man braucht nicht länger als zwei Stunden bis nach Bangkok in Thailand, ein paar Stunden nach Myanmar, bis nach Hongkong sind es nur rund vier Stunden, vier Stunden auch bis in südliche Gebiete Chinas. Es verbindet also wirklich den ganzen asiatischen Raum. Die Lage Singapurs ist möglicherweise der Schlüssel, die Lage ist alles.

Speziell für BWL-Studenten, die Geschäftskontakte suchen, ist Singapur der perfekte Ort, denn es gibt dort viele Unternehmen. Alle großen Banken haben dort ein Büro, wenn nicht sogar ihr Headquarter, und auch sie entscheiden sich aufgrund der Location für Singapur. Für Studierende aus dem Ausland ist die Lage oftmals besonders wichtig, und da kann Singapur wirklich punkten. Singapur ist der perfekte Ort für Freizeit und Business.


College Contact:
Da du gerade die Tatsache angesprochen hast, dass Singapur sehr wichtig für die asiatische Wirtschaft und deshalb sehr interessant für internationale BWL-Studenten ist: Kannst du uns etwas über die BWL-Programme an der JCU Singapore erzählen und auch über andere Fächer, die bei internationalen Studierenden beliebt sind?

Singapur, Standort globaler Unternehmen und großer Banken. Gerade auch für BWL-Studenten ist der kleine Staat in Südostasien deshalb ein spannendes Studienziel.

Shelley Wang:
An der JCU Singapore bieten wir viele verschiedene Hauptfächer im Business-Programm an. Ich denke, die interessanten Studiengänge, die internationale, besonders deutsche, Studierende wählen, haben ihren Schwerpunkt auf Internationaler BWL, Marketing und Finanzmanagement. Das sind also die Top 3 der Hauptfächer, für die BWL-Studenten sich entscheiden, und das liegt auch an Singapur als Ort und Wirtschaftszentrum.

Es gibt noch weitere interessante Hauptfächer wie Tourism and Hospitality Management, die Singapur als Reiseziel widerspiegeln, denn es gibt dort so viele große Hotels und so viele Resorts. In Singapur zu sein, im Wirtschaftszentrum zu sein, bedeutet, nicht nur im Kursraum zu lernen, sondern auch die Geschäftswelt hautnah zu erleben. Wenn man in der Freizeit rausgeht, wird man sehr wahrscheinlich Mitarbeitern der niedergelassenen Unternehmen begegnen und man kann sich auch für Praktika bei diesen guten multinationalen Unternehmen bewerben.

Andere Kurse, die unsere Studenten belegen, sind aus dem Bereich Tourismus oder Informationstechnik, denn nun sieht man, dass Wirtschaft und Technologie Hand in Hand gehen, das kann man nicht trennen. Und wir bieten auch Fächer im Bereich Information Technology an, und die Semesterstudenten können ihre Kurse frei wählen und somit auch BWL und IT miteinander kombinieren.


College Contact:
Die JCU Singapore ist Teil der James Cook University in Australien. Wie beeinflusst dies das Studium an der Universität in Singapur?

Shelley Wang:
Die James Cook University ist eine sehr einzigartige Universität. Es handelt sich um eine Uni, in zwei Ländern, mit drei tropischen Standorten. Das kann man sich leicht merken, einfach eins, zwei, drei, und das fasst unsere Einzigartigkeit zusammen. Unser Fokus liegt auf den tropischen Gebieten der Erde. Unsere strategische Absicht ist es, eine bessere, leuchtendere Zukunft für die Menschen zu schaffen, die in den Tropen leben, und zwar durch Forschung und Absolventen, die etwas bewegen.

Wie passt nun Singapur in diese strategische Absicht hinein? Zuerst von seiner Lage her. Singapur liegt zusammen mit den beiden australischen Campussen in den Tropen. Also hat die Uni drei tropische Campusse und der Campus in Singapur trägt zur strategischen Absicht bei, indem wir dort Forschung betreiben. Außerdem helfen wir Studierenden, größtenteils aus Asien, eine qualitativ sehr gute australische Hochschulbildung zu erhalten. Ich denke, indem wir das tun, verbessern wir das Leben der Studierenden. Und ihre Bildung wirkt sich generationenübergreifend aus. Wenn also ein Familienmitglied eine Hochschule besucht, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch folgende Generationen dies tun. Das ist sehr wichtig in Asien, weil viele Länder noch Entwicklungsländer sind, und ich denke, dass wir die Vision von höherer Bildung in diese Gebiete gebracht haben, indem wir viele internationale Studenten rekrutiert haben. Übrigens sind 75 Prozent unserer Studierenden internationale Studenten, diese Gruppe ist also sehr groß.

Da wir eine echte australische Universität sind, haben wir auch das australische Curriculum. Was auch immer wir also auf dem Campus in Singapur lehren, ist genau dasselbe wie an den australischen Standorten. Und das ist nicht das Einzige, was wir tun. Was wir wollen, ist, die Kommunikation und den kulturellen Austausch sowie den Wissensaustausch zwischen den Campussen in Australien und Singapur zu verbessern. Und deshalb haben wir das Inter-Campus Mobility Program eingeführt. Alle Studierenden, die ein Vollstudium absolvieren, können sich sehr frei zwischen unseren Standorten hin und her bewegen. Wenn Studierende zum Beispiel zum Studium nach Singapur kommen, können sie für bis zu zwei Semester nach Australien gehen. Sie können dann an den Campus in Cairns oder Townsville gehen und nach diesem Studienabschnitt nach Singapur zurückkehren. Sie zahlen dann immer noch die Studiengebühren für Singapur, die etwas billiger sind als die für Australien, und sie müssen sich um nichts Sorgen machen. Sie müssen sich nicht um eine gute Unterkunft sorgen oder um den Visaantrag für Australien, weil man sich für sie um alles kümmert. Sie müssen nur ihre Sachen packen und losziehen. Sie erleben also sowohl Singapur als auch Australien. Das ist eine weitere sehr einzigartige Sache an der Universität.

Australische Uni mit Standort in Singapur und Studierenden und Dozenten aus aller Welt - die JCU Singapore ist durch und durch international.


College Contact:
Du hast erwähnt, dass die JCU Singapore australische Studienabschlüsse vergibt. Sind die denn in einen bestimmten Kontext gesetzt, beispielsweise einen asiatischen Kontext, oder sind es einfach dieselben Abschlüsse mit demselben Inhalt wie in Australien?

Shelley Wang:
Vom Lehrbuch her ist alles wie in Australien. Die Studienmaterialien sind genau dieselben. Wer die Vorlesungen oder Tutorien unterrichtet, gibt weitere Einblicke. Für beinahe jedes Fach im Bereich BWL gibt es Vorlesungen und Tutorien und die werden für gewöhnlich von zwei verschiedenen Personen gehalten. Man bekommt dasselbe Fach also aus unterschiedlichen Blickwinkeln vermittelt. Zusätzlich kommen viele unserer Dozenten aus verschiedenen Teilen der Erde, weil Singapur internationale Talente anzieht. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass man zum Beispiel einen Dozenten aus Italien und einen Tutor aus Singapur für ein Fach hat, und für das zweite Fach vielleicht einen Dozenten aus China und einen Tutor beispielsweise aus Malaysia. Für das dritte Fach hat man dann vielleicht einen Dozenten aus Australien und einen Tutor aus Großbritannien. Der internationale Aspekt, den Studierende in jedem Fach vermittelt bekommen, ist also sehr unterschiedlich, und ich bin sicher, dass jeder Dozent oder Tutor, der ein Fach unterrichtet, einen anderen Blickwinkel auf das Fach vermittelt. Dieser kann sehr persönlich sein oder auch sehr international. Das ist das Schöne daran, an einem internationalen Ort zu sein und etwas über ein Thema zu lernen, das zur Geschäftswelt gehört.

Unsere Dozenten beziehen sich oftmals nicht ausschließlich auf das Lehrbuch, sondern auch auf Handouts, die sie erstellen. Die Handouts ändern sich manchmal, ich meine, das tun wahrscheinlich auch die Lehrbücher alle paar Jahre, aber die Handouts werden regelmäßig aktualisiert, mit den neuesten Fallstudien.

Neben Australien haben wir definitiv einen Fokus auf dem asiatisch-pazifischen Raum.


College Contact:
Vielen Dank für das Interview, Shelley.

Viele weitere Infos zur JCU Singapore liefert das Hochschulprofil auf unserer Website. Wer Fragen hat oder sich an dieser Uni bewerben möchte, kann sich jederzeit gern bei uns melden.