30 Mär 2020
Study Abroad an der Swinburne University Sarawak

Yasminas Auslandssemester in Malaysia

Yasmina erzählt uns von den Highlights ihres Auslandssemesters!

An einer top-gerankten Universitäten studieren und dabei gleichzeitig die wunderschöne Natur Malaysias kennenlernen klingt für euch eher wie ein Traum? Dabei ist das an der Swinburne University of Technology Sarawak absolut kein Problem, wie College Contact-Alumna Yasmina uns zeigte! Die Bachelorstudentin von der Hochschule Trier verbrachte letztes Jahr ihr Auslandssemester in Kuching und kann uns spannende Einblicke in den Studienalltag an unserer malaysischen Partneruniversität geben. Im Interview erzählt sie uns von ihren Freizeit-Highlights auf Borneo, den Unterschieden zwischen dem Studium in Deutschland und Malaysia und dem Serviceangebot der Swinburne Sarawak.


College Contact:
Hi Yasmina, du studierst ja Wirtschaftsingenieurwesen & Umweltplanung in Trier. Wie bist du denn darauf gekommen, dein Auslandssemester an der Swinburne Sarawak zu verbringen?

Yasmina:
Eigentlich wusste ich schon von Anfang an, dass ich sowieso nach Südostasien wollte, hauptsächlich um die dortige Kultur kennenzulernen und zu reisen. Außerdem ist in meinem Studiengang ein Auslandssemester im fünften Semester optional, daher hat das ganz gut gepasst.

Anfangs habe ich bei meiner Heimathochschule nach Partneruniversitäten Ausschau gehalten und wurde dann vom Akademischen Auslandsamt an College Contact verwiesen. Nach einem telefonischen Beratungsgespräch hatte ich mehrere Optionen, die zu meinem Studiengang passen würden und nach ein paar Tagen habe ich mich dann letztendlich für die Swinburne Sarawak entschieden. Die meisten meiner Kommilitoninnen haben sich für Norwegen entschieden, aber da wär’s mir zu kalt gewesen (lacht).

Kuching hat sowohl kulinarisch als auch kulturell einiges zu bieten!

College Contact:
Du hattest also Südostasien im Blick. Wolltest du denn auch immer schon mal nach Malaysia?

Yasmina:
Eigentlich war mein erstes Ziel Thailand, aber die Universitäten dort haben mich nicht so angesprochen. Bei einer anderen Uni in Japan hat mir der Standort nicht gefallen, da ich nicht abgeschnitten vom Rest des Landes sein wollte, mir ging’s ja immerhin darum, auch Land und Leute kennenzulernen. Außerdem hatte ich noch gar keine Vorstellung von Malaysia und wollte unbedingt etwas Neues kennenlernen.

College Contact:
Das kann ich mir vorstellen! Wie waren denn so die ersten Wochen an der neuen Uni, speziell auch die Einführungsphase?

Yasmina:
Die erste Zeit war sehr gut organisiert, besonders die Einführungswoche, die von Studenten geleitet wurde. Das hat echt gut gepasst und zwischendurch wurde alles ein bisschen durch gemeinsame Eiscreme-Pausen oder Barbecues aufgelockert. Darüber hinaus wurden Stadt- und Campustouren angeboten, bei denen man nicht nur die Umgebung, sondern auch die anderen Studenten kennenlernen konnte.

In den Anfangswochen hatte ich noch ein wenig Freizeit und konnte entspannt Kuching entdecken, die Nationalparks auschecken oder ins Katzenmuseum gehen. Ab der vierten Woche war ich dann aber relativ eingespannt mit der Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen und den kontinuierlichen Assignments. Abends hatte man aber immer mal Zeit, sich doch mit Freunden zu treffen.

College Contact:
Welche Kurse hast du denn an der Swinburne Sarawak belegt?

Wer zwischen den Vorlesungen eine Auszeit braucht, findet auf Borneo mehr als eine Möglichkeit, mal etwas durchzuschnaufen.

Yasmina:
Eigentlich wollte ich zwei Units im Bereich Ingenieurwesen und zwei im Bereich Business nehmen, aber in Malaysia habe ich herausbekommen, dass die Business-Studenten erstens nur 12 anstelle von 13 Wochen Vorlesungen haben und zudem noch mittendrin eine Woche Pause, während die Engineering-Studenten insgesamt 13 Wochen Unterricht ohne Pause hatten. Daher habe ich mich dann nur für Business-Kurse entschieden, was absolut kein Problem war. Schließlich fiel meine Wahl auf Global Logistics, Managing the Global Marketplace, Critical Thinking in Management und Human Resource Management.

College Contact:
Magst du uns direkt ein bisschen über die Lehrweise der Dozentinnen erzählen?

Yasmina: Die Dozentin von Human Resource Management war klasse und hat sich in den Tutorien viel Mühe gegeben, mit interaktiven Inhalten wie zum Beispiel Rollenspielen für Jobinterviews oder Gruppenarbeiten das Gelernte zu vertiefen. Zudem braucht man sich mit der Fremdsprache keine Sorgen machen, da der Fokus auf dem Inhalt und nicht primär auf der grammatikalischen Korrektheit liegt – das Englisch der Locals war jetzt auch kein Oxford English (lacht).

College Contact:
Gab es denn viele Internationals in den Kursen?

Yasmina:
Insgesamt kamen viele europäische Studenten aus Dänemark, daneben eine Handvoll Deutsche, ein paar Franzosen und etwa zehn Schweden. Ansonsten gab es viele Internationals aus Asien, viele aus Sri Lanka und Indonesien, aber auch ein paar Australier.

College Contact:
Hast du das Studium im Vergleich zu deiner Heimatuni in Deutschland eher als einfacher oder als schwieriger empfunden?

Yasmina:
Ich würde es nicht schwieriger, sondern aufwändiger nennen. Ich bin es so gewohnt, dass man am Ende des Semesters knapp vier Woche Prüfungsphase hat, wohingegen an der Swinburne die Modulprüfungen in drei bis vier Teilleistungen aufgeteilt wurden. Man musste daher während des Semesters mehr für Assignments und Präsentationen machen, das hat ab der dritten Woche schon angefangen. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir am Anfang ein bisschen mehr Freizeit erhofft, aber natürlich nimmt das auch den Leistungsdruck am Ende des Semesters.

Kuching ist der perfekte Ausgangspunkt für weitere Reisen

Generell ist das Studium hier ein wenig zentraler und stets in Absprache mit dem australischen Campus der Swinburne University of Technology geregelt. Zum Beispiel werden die besten zehn Prozent einer Prüfung nach Australien geschickt und dort von Dozenten bewertet und die Professoren gehen regelmäßig auf Fortbildungen, was ich so von meiner Heimatuni nicht kenne.

Ein anderer Aspekt ist noch, dass die Dozenten oft durch die Blume sprechen. Bei Assignments war es beispielsweise so, dass gesagt wurde, man solle mindestens drei Beispiele oder Quellenangaben nehmen, eigentlich aber vier erwarten wurden und es besser sogar noch fünf gewesen wären. Das weiß man als Neuling leider nicht, daher habe ich bei den ersten Assignments schon ein paar Punkte versemmelt, was mich auch ein bisschen geärgert hat. Hätten sie uns das von Anfang an gesagt, wäre das kein Problem gewesen, aber ich musste es leider so herausfinden.

College Contact:
Ich habe gesehen, dass Nachhaltigkeit auch ein zentraler Aspekt deines Studiums ist. Wie wurde das Thema denn an der Swinburne behandelt?

Yasmina:
Also Umweltschutz ist noch kein großes Thema dort, jedoch kommt langsam das Thema Sustainability auf, in der letzten Session im Logistics-Kurs ging es zum Beispiel ausschließlich darum. Trotzdem ist das noch eine ganz andere Welt, dort geht es eher darum, Plastik einzusparen, weil es dort sehr verbreitet ist. Es kommt so langsam an, aber eher das Thema Umweltverschmutzung als Klimawandel beispielsweise.

College Contact:
Kommen wir mal zum Campus der Swinburne Sarawak. Was hat der denn so zu bieten?

Yasmina:
Ich habe mich hauptsächlich in der Bibliothek oder in der Nähe der Mensa aufgehalten. Die Bibliothek war einfach riesig und speziell für Nachtschwärmer sehr gut, da sie während der Prüfungsphase sogar bis Mitternacht geöffnet war - wirklich viele Leute haben um die Zeit noch gelernt. Was mich leider ein wenig gestört hat, war, dass die Räume entweder keine Fenster hatten oder alles mit Jalousien oder Vorhängen zugemacht wurde. Ich sitze im Gegenteil zu den Locals gerne mal in der Sonne und nicht in einem total unterkühlten Vorlesungssaal (lacht).

Beliebt war sonst auch die "Chilling Crib", wo man Tischtennis und Billard spielen konnte - und es gab sogar einen Napping Room, wo man ein Schläfchen halten konnte - da lag ich auch mal zwischen den Vorlesungen (lacht). Was mir gefehlt hat, war ein Ort, wo man draußen sitzen kann.

College Contact:
Was wurde den internationalen Studenten denn so angeboten?

Yasmina:
Das International Office hat uns öfter E-Mails geschrieben und auf Angebote aufmerksam gemacht, beispielsweise wurden wir mal zu einem Essen mit Vertretern der Uni eingeladen. Beim Essen selbst gab es Tische à acht Leute und zu jedem Tisch hat sich dann jemand von der Swinburne gesetzt, um mit uns zu reden. Während wir mit denen gequatscht haben, haben sie uns Tipps gegeben, wo man zum Beispiel in Kuching gut essen gehen kann oder uns Fragen über die Uni selbst beantwortet.

Außerdem fand ich das Angebot der Clubs genial. In der Club Recruitment Week haben sich rund 25 Clubs vorgestellt und ich hab mich für den Ruderclub angemeldet, was echt Spaß gemacht hat. Darüber hinaus habe ich den Dance Club probiert, dann aber doch gemerkt, dass K-Pop nicht so mein Ding ist (lacht).

College Contact:
War es denn schwierig, mit den Locals in Kontakt zu kommen?

Yasmina:
Ich würde sagen, das Kennenlernen ist kein Problem, dafür war es aber umso schwieriger, wirkliche Freundschaften aufzubauen. Ich wurde zum Beispiel auch von einer Kommilitonin zu einem Familienessen und zu einem Village Festival mitgenommen, das war eigentlich ganz cool, da war ich aber auch die einzige der Internationals, die Kontakt zu den Locals herstellen konnte – vielleicht lag das aber auch daran, dass ich asiatisch aussehe. Bei dem Fest wurde ihr Vater zum Ehrenbürger ernannt. Jeder Bürger des Dorfes hat etwas zu essen mitgebracht und es wurden traditionelle Tänze aufgeführt, die man sonst nur aus dem Cultural Village kannte.

College Contact:
Wie hast du denn eigentlich gewohnt?

Neben den bekannten Nasenaffen trefft ihr in den Nationalparks der Gegend auch auf andere Tiere!

Yasmina:
Wie viele Internationals zuvor bin ich auch im Riverine Resort untergekommen. Das ist ein Wohnkomplex mit Swimming Pool, Fitnessstudio, Sauna und Security rund um die Uhr. Ich hab im 22. Stockwerk, ganz oben mit River View zusammen mit einem Australier und einem Schweden gelebt. In der recht großen Wohnung hatte ich mir das kleinste Zimmer ausgesucht, was in etwa EUR 180 monatlich gekostet hat.

College Contact:
Dann bist du bestimmt mit dem Roller von A nach B gekommen, oder?

Yasmina:
Ja, das stimmt! Ich bin zwar noch nie vorher Roller oder im Linksverkehr gefahren, aber das hat echt Spaß gemacht. Natürlich war meine erste Fahrt direkt in der Rush Hour, das war ‘ne schwere Geburt, aber danach ging’s echt klar!

Vom Resort bis zur Uni habe ich knappe 15 Minuten gebraucht, je nach Verkehrslage. Das war schneller als Grab, der malaysischen Alternative zu Uber, denn besonders morgens um 8 Uhr waren einfach alle Grabs ausgebucht, weshalb ich in die erste Vorlesung zu spät kam. Obwohl ich früh genug draußen stand, musste ich wie jeder andere auch 20 Minuten auf ein Grab warten und wir standen obendrauf auch noch im Stau. Da war es mit dem Roller praktischer, man war unabhängig und konnte im Stau zwischen den Autos durchfahren, das ist dort ein großes Ding.

College Contact:
Wie hast du denn abseits der Uni so unternommen?

Yasmina:
Hier gibt es tolle Nationalparks, zum Beispiel den Baku Nationalpark mit den witzigen Nasenaffen, der sich aber auch wegen der schönen Landschaft zum Wandern eignet. Ansonsten gibt's noch einen anderen Nationalpark, den Kubah National Park, wo man eher auf die Locals trifft. Da kann man zu einem Wasserfall wandern und dort ein bisschen planschen. Beide kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen!

Generell ist die Waterfront in Kuching sehr schön zum Herumlaufen, da gibt‘s jeden Abend eine Wassershow. Sonst finden auch öfter, dadurch dass Malaysia so eine gemixte Kultur ist, Festivals statt.

Chillen an der Waterfront oder mit dem Roller auf zu den nächsten Abenteuern - ihr entscheidet!

College Contact:
Das hört sich toll an! Welches Fazit ziehst du denn insgesamt aus deinem Study Abroad-Semester an der Swinburne Sarawak?

Yasmina:
Generell sollte man schon wissen, dass man sich anstrengend muss. Es ist leider nicht so, dass man durchgehend nur Freizeit hat, aber das liegt auch daran, dass ich mich sehr aufs Studium konzentriert habe. Natürlich kommt es auch immer darauf an, welcher Typ Student man selbst ist. Ansonsten sollte man sich nicht zu viele Gedanken wegen seines Englischniveaus machen, das ist absolut kein Problem.

Borneo gefällt mir super, weil es nicht so von Touristen überrannt ist und es sich super als Ausgangspunkt für weitere Reisen anbietet. Nach meinem Semester in Malaysia bin ich weiter nach Thailand und Vietnam gereist und da wimmelte es vor Touristen. Ich hatte in Thailand nicht das Gefühl, das Land gesehen zu haben, wohingegen es in Malaysia echt noch so war, dass man das Land und die Menschen kennenlernen konnte.


Das Interview mit Yasmina hat euch Lust auf ein Auslandssemester an der Swiburne University of Technology in Malaysia gemacht? Alle Infos zu unserer Partnerhochschule auf Borneo bekommt ihr kostenlos und unverbindlich bei unserer Studienberaterin Stephanie!

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