San Diego State University
Die Universität
Allgemeine Informationen
Location: San Diego State University liegt in der College Area, wo du alles hast, was dein Herz begehrt: Viele Einkaufsmöglichkeiten, auf und in der Nähe des Campus, wie auch in unmittelbarer Nähe Kinos, Einkaufszentren und den Strand. Mit einem Fahrzeug oder Uber bist du in 15-20 Minuten am Strand (kommt immer darauf an, an welchen du gehst). Die SDSU hat ihre eigene Trolley Station mit welcher du sehr billig nach Downtown fahren kannst. Mit dir studieren etwa 35 ́000 weitere Studenten und im Vergleich zur HSG ist der Campus gigantisch! Die Uni hat verschiedene klassische Sportvereine unter dem Namen «Aztecs» wie im Football, Basketball, Fussball, etc. wo du als SDSU-Student an alle Sportveranstaltungen gratis gehen kannst und die Aztecs mit rot und schwarzer Farbe anfeuern kannst.
Students
Durch ALI lernst du viele international students kennen, aber nicht nur von Deutschland, sondern auch von Schweden, Holland, Finnland, Dänemark, Italien, Spanien, Frankreich, etc. Die englischsprechenden Austauschstudenten sind mit einem anderen Programm an der SDSU, weshalb du diese fast nur an House Parties in der College Area oder in den Nicht-ALI-Kursen kennen lernen wirst. Die amerikanischen Studenten sind sehr freundlich und bilden gerne Lerngruppen, um sich für die Prüfungen vorzubereiten.
Support Services
ALI (American Language Institute) Infrastruktur: 24h Fitness (gratis Membership durch ALI), 24h Library, Computer, Wassersportangebote, gratis Drucken im ALI-Gebäude, Zahn Innovation Center, Aquaplex (Swimmingpool wie auch ein Jaccuzzi)
Kurswahl
An der San Diego State University müssen verschiedene Kursarten unterschieden werden. Zum einen gibt es den Unterschied zwischen General-Kursen, welche alle non-business Fächer enthalten, und Business-Kursen, welche alle Kurse des College of Business Administration enthalten. Business Courses sind in den Bereichen Accounting (ACCTG), Business Administration (BA), Finance (FIN), Management (MGT), Management Information Systems (MIS) und Marketing (MKTG).
Zum anderen gibt es sogenannte Special-Session-Kurse für die Business-Kurse, weil die sehr beliebt sind. Solche Special-Session-Kurse sind zusätzliche Business-Kurse, die nur an Austauschstudenten angeboten werden. Zwei dieser Special-Session-Kurse müssen bereits bei der Anmeldung zur Uni gewählt werden und können nicht gedroppt werden. Weitere Kurse werden vor Ort gewählt. Man hat erst nach den regulären Studenten Zugriff auf das System und ist daher eher im Nachteil gegenüber den amerikanischen Studenten. Alle von uns haben jedoch alle Kurse erhalten, die wir wollten. Tipp: ALI gibt dir das Datum, ab wann du wählen kannst – es wird um Mitternacht freigeschaltet und wenn dein Kurs noch freie Plätze hat, dann schaffst du es mit Sicherheit hinein, evtl. halt nicht zur besten Zeit.
Besuchte Kurse
Human Resource Management und Management and Organizational Behavior (je 6 Credits) --> Special Session
HRM (MGT 352) ist ein sehr lehrreicher Kurs mit drei Prüfungen à vier Kapiteln, diversen Miniquizzes, einer Gruppenarbeit, einer Gruppenpräsentation und Anwesenheitskontrolle. Inhaltlich nimmt man viel mit, da man das amerikanische System optimal kennenlernt. Auch praktisch hilft einem der Kurs weiter, da ein US-tauglicher CV als Assignment, wie auch ein linked-in-Profil erstellt wird. Die Dozentin ist streng, aber fair. Es empfiehlt sich, einen Anzug mitzunehmen (für die Präsentation).
Dozentin: Tanya Hertz, Note: B+, Aufwand: gross
MGMT & Org. Behavior (BA 350) setzt sich aus einer Gruppenpräsentation und einem praktischen Projekt zusammen. Man gründet ein Unternehmen und verfolgt ein Ziel. Die Art und Weise variiert jedoch von Semester zu Semester. Zu Beginn wird ein Executive Team gewählt (macht man da mit, hat man ein A sicher, ist man immer anwesend und macht seine Sache gut).
Dozentin: Lily Zhou Note: A, Aufwand: gering (executive team)
Fundamentals of Finance (6 Credits, BA 323) --> Special Session
Inhaltlich sind die Lektionen eher langweilig. Da aber Anwesenheitspflicht gilt, muss man hingehen. Die Prüfungen (total 3) sind eher schwierig. Die Noten werden jedoch am Ende des Semesters meist nach oben korrigiert. Am besten orientiert man sich am Buch und löst die Übungen. Wobei die ersten zwei Prüfungen vor allem auf solchen Übungen im Buch beruht haben, wurde die letzte Prüfung überraschend durch Theoriefragen erschwert.
Dozent: Kamal Haddad, Noten: A-, Aufwand: gross
Argumentation (6 Credits, COMM 160)
Dieser Kurs war mit Abstand der nützlichste. Man ist mit Amerikanern im Kurs und muss andauernd vor die Klasse stehen und etwas präsentieren. Dies beginnt mit einer Introduction Speech und geht weiter mit Impromtu Speeches bis hin zu einer Self Platform Speech. Die Dozentin hat jedoch erwähnt, dass sie den Syllabus grundlegend ändern wird. Da viele Kurse nur mit Austauschstudenten sind (meistens Deutsche), ist dieser Kurs für die Verbesserung der Englischkenntnisse perfekt.
Dozentin: Shanika Cureton, Note: A, Aufwand: eher gross
Introduction to Civil Engineering (2 Credits, CIVE100)
In diesem Kurs gibt es keine Prüfungen, lediglich Assignments. Die Assignments werden nicht bewertet. Es geht nur darum, ob man sie eingereicht hat oder nicht. Alle starten bei einem A. Zum Ende jeder Lektion wird die Anwesenheit mittels iClicker überprüft.
Dozent: John Prince Note: A, Aufwand: gering
Intermediate Microeconomics (6 Credits, ECON 321)
Dieser Kurs ist als Mikro II anrechenbar. Die restlichen Credits gehen wieder in den Wahlbereich. Der Kurs ist extrem interessant und bezieht sich voll auf die USA. Man hat 3 Prüfungen und ein freiwilliges Final. Das Final dient dazu, die schlechteste der 3 Prüfungen zu ersetzen. Ist das Final das Schlechteste, wird diese Note gelöscht. Man darf pro Prüfung ein einseitig beschriebenes Blatt und einen Taschenrechner mitnehmen. Ab und zu gibt es Hausaufgaben und Anwesenheitskontrollen.
Dozent: Steven Rockland, Note: B+, Aufwand: gross
FAZIT
Das Verhältnis zu den Dozenten ist viel lockerer als in der Schweiz. Man darf alle beim Vornamen nennen. Um in Kontakt zu kommen mit lokalen Studierenden, empfehlen wir so wenig wie möglich im Special-Session-Bereich zu belegen. Die Austauschstudenten werden extrem abgeschottet. Da bieten sich die On-Campus Kurse (Argumentation) an. Ich empfehle auch Non-Business-Kurse zu wählen, da sie oft mit weniger Aufwand verbunden sind und eine gute Abwechslung darstellen. Für mich war es ziemlich überraschend, dass wir bei fast jedem Kurs einen grossen Arbeitsaufwand hatten. Wenn du dich für die Prüfungen vorbereitest, dann bekommst du auch entsprechend eine sehr gute Note.
Bewerbung
Die Bewerbung geht über College Contact. Die Agentur wickelt alles ab, sammelt die Dokumente und ist sehr hilfsbereit bei Fragen. Als Sprachnachweis geht ein TOEFL, aber auch ein CAE.
Visa für CH-Bürger
Man bekommt ein Formular von der Uni, welches die Grundlage für das Visa-Gesuch ist. Im Internet kann ein Formular ausgefüllt werden, welches dann ermöglicht, die Gebühren zu bezahlen. Nach dem Zahlungseingang wird die Terminvereinbarung ermöglicht. Danach muss man nach Bern. Wichtig ist, dass man alle Dokumente dabei hat (zur Sicherheit). Ich habe 2 Stunden gewartet, um dann schnell zu sagen, wohin ich will. Sie haben keine Dokumente angeschaut und wollten nichts wissen. Andere wurden jedoch ziemlich auseinandergenommen.
Es ist zu empfehlen, bevor die Uni startet bereits einen Roadtrip zu machen. Zum einen wird im Dezember schon sehr kalt und zum anderen ist während dem Semester ziemlich viel los in San Diego, so dass man fast keine Zeit für längere Trips hat. Ausserdem ist es auch schön, nähergelegene Städte wie Las Vegas oder L.A. mehr als einmal zu erleben.
Falls ihr direkt nach San Diego fliegt, können wir British Airlines mit Zwischenstopp in London empfehlen. Die Einreise mit dem Studentenvisum ist 30 Tage vor Unibeginn möglich. Für alles davor wird ein ESTA benötigt. Die Einreise nach Kanada oder Mexiko ist mit dem amerikanischen Studentenvisum sehr einfach. Für die Rückreise sollte jedoch das sogenannte I-20 nicht vergessen werden, da das Studentenvisa nur damit gültig ist. Deshalb müssen auf der Reise alle Dokumente (Visum, etc.) ins Handgepäck.
Allgemein
San Diego - USA
San Diego ist eine wunderschöne Stadt und erfüllt den kalifornischen Traum von Sonne, Spass und Grossstadtfeeling. Um das Wetter in San Diego muss man sich keine Sorgen machen, weil es einfach immer sonnig ist. Somit kann man sich auch endlos vergnügen, indem man sich an einen die vielen schönen Strände begibt (Pacific Beach, Mission Beach, Ocean Beach, La Jolla, Coronado etc.), den Sonnenuntergang an den Sunset Cliffs geniesst, entweder im Gaslamp Quarter oder Pacific Beach (vor allem am Taco Tuesday) feiert oder andere Attraktionen wie den Zoo oder SeaWorld besucht.
Ausserdem ist San Diego sehr gut gelegen für alle, die herumreisen wollen. Los Angeles, San Francisco, Las Vegas sind alles sehr nah gelegene Städte und Mexiko ist nur einen Katzensprung von San Diego entfernt. Bezüglich Mexiko gibt es viele Geschichten, die zum einem Angst einjagen, zum Teil aber auch wahr sind. Wir sind zweimal nach Mexiko und hatten überhaupt keine Probleme. Daher empfehlen wir einen Trip nach Mexiko, aber man sollte einfach vorsichtig sein und eine Person mit spanischer Muttersprache mit dabei zu haben ist sehr empfehlenswert.
Weiteres
- Für alle Clubs und Bars wird der Pass oder ein amerikanischer Führerschein (kann bestellt werden beim ALI) benötigt.
- Um 2 Uhr morgens ist Feierabend und alle Clubs und Bars schliessen.
- Kontaktlinsen gibt es nur mit einem Arztzeugnis.
- Uber und Lyft sind die bequemsten Fortbewegungsmittel. Öffentlicher Verkehr ist nahezu nicht existent oder sehr mühsam, mit Ausnahme vom Trolley.
- Kalifornien ist ein sehr offener Staat. Die Leute sind extrem freundlich und auch gebildet (liegt wohl daran, dass da mehrheitlich Demokraten wohnen. Haha.)
- Autofahren in den USA ist extrem einfach. Es gibt praktisch nur Automatik, was wie Gokart ist. Die wichtigsten Regeln: Stopp (der Erste fährt), rechts abbiegen geht immer, parkieren nur in Fahrtrichtung).
Ausgaben
Wer sich für San Diego entscheidet, wählt nicht den billigsten Ort für ein Auslandssemester. Die Semestergebühr beträgt $7215, was für amerikanische Verhältnisse ziemlich fair ist. Den Preis einer Unterkunft hängt ganz von der Location und der Art (single/ shared) der Unterkunft ab. Gemäss unseren Freunden beträgt eine Miete so zwischen $500 - $1300. Um die Miete oder auch andere Rechnungen zu bezahlen, empfehlen wir, ein amerikanisches Bankkonto zu eröffnen, um zusätzlich Gebühren zu verhindern. Ein Konto kann auf dem Campus in wenigen Sekunden und ganz einfach eröffnet werden. Die Lebensunterhaltungskosten sind ähnlich hoch wie in der Schweiz. Wer jedoch viel herumreist und etwas erleben will, gibt aber auch deutlich mehr aus als zu Hause. Gemäss unseren Berechnungen muss man mit einem Budget von $25’000-$30'000 rechnen.
Wohnsituation
Ich habe in der Fraternity Row auf dem Campus gewohnt. Für mich war dies die beste Option, da ich mir kein Auto kaufen wollte. Man ist direkt gegenüber vom Fitnesscenter und auch in der Nähe des Pools mit Whirlpool. Die Special-Session-Kurse finden im Gateway Center statt, welches auch sehr nahe bei der Fraternity Row liegt. Der ganze Campus ist gut mit einem Longboard oder Skateboard befahrbar. Es lohnt sich, ein solches zu kaufen. Mit dem Studentenausweis kann ein Semesterticket gekauft werden, welches für Bus und Bahn gültig ist. Da die Trolleystation gleich auf dem Campus ist, lohnt sich das. Einziger Nachteil an dieser Wohnlage ist, dass es gut 1h dauert, bis man am Strand ist (mit public transport).
Fazit
Abschließend kann gesagt werden, dass dieser Austausch die beste Erfahrung an der HSG war. Der Campus ist gigantisch und in vielen Bereichen komfortabler ausgestattet als die HSG (Öffnungszeiten Bibliothek und Fitness). Es ist schade, dass man in den Special-Session-Kursen von den Amerikanern isoliert unterrichtet wird.