University of California, Berkeley
Ich habe von Anfang Januar bis Ende April 2014 das International Diploma Program der UC Berkeley Extension mit der Vertiefung Global Business Management absolviert. Das Programm als Ganzes hat mir alles im Allem gut gefallen und hat mich gerade in meiner internationalen Ausbildung deutlich nach vorne gebracht.
Zunächst ein paar Infos zu mir. Ich bin 26 Jahre alt, habe nach meinem Abitur eine klassische Bankausbildung gemacht und im Anschluss ein Bachelor of Business Administration Studium absolviert. Gleichzeitig habe ich drei Jahre im Personalmanagement einer Bank gearbeitet. Zwischen dem Bachelor und dem anschließenden Masterstudium wollte ich einen internationalen Zwischenstopp einlegen. Hierbei bin ich auf College Contact gestoßen, die mich bei der Suche, Bewerbung und Vorbereitung auf mein Auslandssemester sehr gut unterstützt haben.
Für mich war immer klar, dass ich ein Semester in den USA verbringen möchte. Daher wurden mir von College Contact mehrere Unis in den USA empfohlen, die für mich interessante Programme anboten. Nach längerem Überlegen - der gesamte Prozess hat fast ein Jahr gedauert, da ich sehr früh im Bachelorstudium den Erstkontakt zu CC hergestellt habe - habe ich mich dann für das International Diploma Program der UC Berkeley entschieden.
Gründe für die UC Berkeley
- Der Ruf der Uni ist hervorragend. Die UC Berkeley gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Universitäten der Welt. Im aktuellen Ranking des Forbes Magazine landete sie erneut unter den Top 5 Universitäten der Welt.
- Das angebotene Programm (Global Business Management) war genau die Richtung, in die ich gehen wollte. Wenn schon international, dann richtig. Damit war das Programm genau das Richtige für mich.
- Die Uni warb damit, dass es ein hochgradig international ausgerichtetes Programm mit Studenten von überall auf der Welt ist. (Was definitiv auch so war!). Somit hatte ich die Möglichkeit einen sehr international ausgerichteten Freundeskreis aufzubauen und meinen Blick deutlich globaler auszurichten.
- Das Programm passte zeitlich perfekt in meinen Zeitplan. Nach dem Abschluss meines Bachelorstudiums im November und vor dem Beginn meines Masterstudiums im darauffolgenden Sommer bot sich das Programm zeitlich sehr gut an.
- California - Das spricht eigentlich für sich! Im Sunshine State mit Blick auf San Francisco und die Golden Gate Bridge zu studieren ist, denke ich, ein Traum von so gut wie jedem Studenten. Darüber hinaus ist man mitten drin und am Puls der Zeit. Die Nähe zum Silicon Valley und die unglaubliche Zukunftsausrichtung der Bay Area sind zwei wichtige Argumente, nicht nur für jeden, der in dieser Richtung später einmal beruflich tätig werden möchte.
- Ich hatte im Internet vorher gelesen, dass das Programm sehr intensiv sei. Auch das passte. Ich wollte nicht nur ein reines „Party-Semester“ machen
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Die Vorbereitungen
Die Vorbereitungen, angefangen mit der Auswahl der Uni, dem gesamten Bewerbungsprozess und allen organisatorischen Punkten, die im Vorfeld erledigt werden müssen, sind trotz der guten Unterstützung durch CC sehr umfangreich und nehmen viel Zeit in Anspruch. Daher solltet ihr, gerade wenn ihr euch noch nicht sicher seid, wo genau ihr hin wollt, mindestens ein Jahr vor dem geplanten Datum darum kümmern. (Die reine Bewerbung etc. geht dann in 3-6 Monaten). Die Bewerbung und die Chance angenommen zu werden dürften, wenn man alle Voraussetzungen erfüllt, kein großes Thema sein. Was relativ umständlich ist und viel Zeit in Anspruch nimmt sind die ganzen Formalitäten mit dem Visa etc.
Das Studium
Das Studium selbst ist sehr abwechslungsreich und größtenteils auch sehr interessant. Allerdings bewahrheitete sich sehr schnell, was ich bereits im Vorfeld gelesen hatte. Wer ein lockeres Auslandssemester mit möglichst wenig Zeitaufwand machen will, ist hier definitiv an der falschen Stelle. Das Programm ist extrem zeitintensiv und erfordert einiges an Arbeitseinsatz. Nicht unbedingt weil das akademische Niveau zu hoch ist, sondern vielmehr weil man permanent in Gruppenarbeiten (nach dem eigentlichen Uni-Programm!) Präsentationen vorbereitet, Paper (mehrseitige Arbeiten) schreibt, Hausaufgaben erledigt, Bücher und Arbeitsblätter lesen und sich auf Quizzes und Exams vorbereiten muss. Viel wirkliche Freizeit bleibt da nicht. Am Anfang ist man noch bestrebt, wirklich jedes Buch zu lesen, irgendwann kommt man aber zu dem Punkt, an dem das einfach nicht mehr geht, weil einem schlichtweg die Zeit dafür fehlt. Also muss man seine Zeit möglichst effizient einteilen.
In der Regel sieht ein normaler Uni Tag so aus, dass man zwei Fächer pro Tag jeweils à drei Stunden hat. Beginn ist um 9:30 Uhr, um 12:30 gibt’s eine Stunde Mittagspause und dann geht der zweite Teil des Tages bis 16:30 Uhr. Danach stehen dann wie gesagt noch die oben genannten weiteren Arbeiten an. Grundsätzlich laufen immer ca. 3-4 Kurse gleichzeitig, wovon die meisten über 10 Seminare gehen. In unserem IDP waren 19 Studenten, mit denen man von Anfang bis Ende das gesamte Programm durchläuft.
Das Programm an sich ist nicht zu anspruchsvoll und sollte für jeden mit etwas Einsatz problemlos schaffbar sein, der bereits über eine umfassende betriebswirtschaftliche Vorbildung verfügt. (Ich persönlich konnte das Programm mit einem Schnitt von 1,3 abschließen). Aber wir hatten auch einige „fachfremde“ Studenten unter uns, die nur grundlegende betriebswirtschaftliche Erfahrungen hatten. Für diese Studenten war der Arbeitseinsatz natürlich um einiges höher. Gerade das Fach Finance brachte viele zunächst zur Verzweiflung. Die Berechnung von Futures, Optionen und das „Hedgen“ von Währungsrisiken sind nicht unbedingt jedermanns Sache, gerade wenn man davon zuvor noch nichts gehört hat. Dennoch haben am Ende alle den Kurs bestanden. Man sollte gut English können (verstehen, lesen, schreiben), allerdings muss es nicht das perfekteste und geschliffenste Englisch sein. Die Dozenten wissen, dass Englisch nicht die Muttersprache ist und bewerten mehr nach Inhalt als nach Ausdrucksweise.
Wie in jedem Studium und an jeder Uni gibt es auch hier bessere und schlechtere Professoren/“Instructors“. Von allen acht Instructors waren drei wirklich sehr gut, inspirierend und sehr charakterstark. Drei waren durchschnittlich, haben ihren Stoff aber gut vorbereitet und vorgetragen und zwei waren wirklich schwach. Aufgewertet wurden die Vorträge immer wieder durch wirklich gute Gastvorträge von Start-Up Gründern, international tätigen Managern oder weiteren Geschäftsleuten aus dem Silicon Valley und der Bay Area.
Fächer: Management Accounting (Internes Rechnungswesen), International Business Law, International Finance, International Business Management, Economics (Vokswirtschaft), Global Negotiation (Globale Verhandlungsführung), International Marketing Strategy, Global Supply Chain Management, Entrepreneurship.
Anmerkung: Andere IDP’s wie bspw. „Marketing“ sind deutlich weniger zeitintensiv und anspruchsvoll.
Die Uni
Die UC Berkely Extension ist eine Art „Außenstelle“ der UC Berkeley (rechtlich gesehen ein eigenes Unternehmen mit UC Berkeley Lizenz), die sich speziell auf internationale Programme und Studenten spezialisiert hat. Alle Kurse finden in einem modernen Gebäude in der Nähe des eigentlichen Campus statt. Der Campus ist wirklich sehr schön und genau wie man ihn aus Hollywood Movies kennt. Vom Campus hat man einen traumhaften Blick auf die San Francisco Bay und die Golden Gate Bridge. Hier bei strahlendem Sonnenschein zu studieren hat schon etwas.
Die Uni zeichnet ihre große Geschichte und vor allem ihre „Diversity“ aus. Die Studenten kommen von überall auf der Welt. In unserem Kurs waren: 6 Brasilianer, 1 Argentinier, 1 Deutscher, 2 Franzosen, 1 Australier, 1 Pakistani, 1 Inder, 2 Japaner, 1 Chilene, 1 Taiwanese und 2 Spanier (Frauenanteil ca. 50%, Altersspanne 23-33). Die Instructors sind alle US-Amerikaner mit großer Berufserfahrung.
Wohnen, Verpflegung und Freizeit
Ich persönlich war im International Haus Berkeley untergebracht. Das I-House ist ein sehr großes Studentenwohnheim mit ca. 550 Studenten aus 60 unterschiedlichen Ländern. Es gibt Doppel- und Einzelzimmer, drei wirklich gute Mahlzeiten pro Tag und ein umfangreiches Freizeitangebot, sowie Seminare oder Vorträge. Der Preis liegt bei ca. 1.600 $ pro Monat. Was sich zunächst nach viel anhört, ist in Wirklichkeit doch nicht so viel. Wer sich bspw. für ein Appartment in Uninähe entscheidet zahlt ca. 1000$ Miete pro Monat, muss sich aber um Essen und alles Weitere selber kümmern. Und gerade Nahrungsmittel sind in den USA sehr teuer, so dass man im Endeffekt bei einem ähnlichen Preis pro Monat landet. Ein großer Vorteil des I-House ist, dass man täglich mit neuen Menschen von überall auf der Welt zu tun hat. (Das war eine der besten Erfahrungen des gesamten Aufenthaltes!). Man sieht die Welt hinterher mit anderen Augen.
Ein Nachteil ist, dass es relativ weit von der Uni entfernt ist. Wir sind jeden Morgen ca. 25 Minuten zu Fuß gegangen. Auf dem Rückweg haben wir uns allerdings meistens für den Bus entscheiden, da es stark bergauf geht. Preis pro Fahrt 2.10 $.
Natürlich bleibt, wenn man es nicht übertreibt, auch noch Zeit, um die ein oder andere Party am Wochenende mit zu nehmen oder die Sehenswürdigkeiten rund um San Francisco zu besuchen. Für längere Trips, wie Los Angeles, Las Vegas, Yosemite Nationalpark, Grand Canyon etc. ist der Zeitrahmen allerdings sehr knapp bemessen. Daher sollte man auf jeden Fall vor oder nach dem eigentlichen Studienprogramm noch 2-3 Wochen einplanen um Kalifornien zu erkunden. Empfehlen würde ich definitiv nach dem Studium, da man dann mit den neu gewonnenen Freunden noch viel Zeit verbringen kann.
Wirklich gut ist auch die Möglichkeit der Nutzung der gut ausgestatteten Gyms (Fitnessstudios) der UC Berkeley. An der Uni wird enorm viel Wert auf Sport gelegt und davon kann man auch profitieren. Preis für ein Semester 150 $.
Kosten
Die Kosten für das gesamte Programm sind enorm! Das Studium an sich kostet knapp 14.000 $, Unterkunft im I-House ca. 7.800 $, Freizeitaktivitäten ca. 1000$, Mobilität (Bus, S-Bahn, gelegentlicher Mietwagen) ca. 500 $ und dazu kommen natürlich noch Flug ca. 1000$, Visum & Vorbereitungen ca. 400$, und sonstige Kosten nochmal ca. 250$. Macht zusammen knapp 25.000 Dollar - ca. 18.000 Euro.
Das ist wirklich viel Geld, aus meiner Sicht ist es das aber wert. Nicht unbedingt weil das Programm an sich so atemberaubend ist, sondern vielmehr weil man eine unglaublich internationale Erfahrung an einer der Top Universitäten der Welt macht. Alleine der Name „Berkeley“ wiegt schon sehr viel auf. Bereits im Vorfeld waren alle, denen ich erzählt habe, dass ich an diese Uni gehe, begeistert und auch im Lebenslauf macht sich das Ganze natürlich nicht schlecht. Vielmehr noch sind allerdings die neuen Freunde und Kontakte von überall auf der Welt ein riesen Gewinn. Dass ich so viel von ihnen mitnehmen und lernen kann hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Dieses neue internationale „Netzwerk“ und die gesammelten Erfahrungen sind schlichtweg unbezahlbar. Man erhält einen ganz anderen Eindruck von der Welt und andern Kulturen.
Zusammenfassung
Alles in allem war das Semester eine super Erfahrung, die mich richtig nach vorne gebracht hat. International und Global denken und handeln hat für mich eine ganz neue Bedeutung bekommen und ich sehe die Welt definitiv mit anderen Augen. Gerade von meinen Mit-Studenten habe ich sehr viel gelernt und werde von diesem Wissen mit Sicherheit in Zukunft profitieren. Wenn ihr noch am Überlegen seid, ob ihr das Programm machen sollt, kann ich Euch nur sagen, macht es! Wenn ihr noch auf der Suche nach der richtigen Uni seid und grundsätzlich bereit seid, etwas mehr zu tun (und zu bezahlen), kann ich es euch nur empfehlen nach Berkeley zu gehen. Ihr werdet es nicht bereuen! Wenn ihr weitere Fragen habt, fragt einfach bei College Contact nach meinen Kontaktdaten!