1 Jun
Erfahrungsbericht von Daniel S.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einleitung

Im Herbst 2015 habe ich ein Trimester an der University of California San Diego (UCSD) studiert. In diesem Erfahrungsbericht fasse ich zusammen, warum die UCSD aus meiner Sicht eine hervorragende Wahl für ein solches Auslandsvorhaben ist, worauf man im Vorfeld achten sollte und was man vor Ort auf keinen Fall verpassen darf. In vielen Punkten überschneidet sich meine Meinung mit anderen Erfahrungsberichten, die ich selbst vor meiner Abreise gelesen habe, aber in einigen Aspekten muss ich diesen auch widersprechen. Ich kann euch nur empfehlen, mehrere Berichte zu lesen und somit eine einseitige Darstellung zu vermeiden (weitere Berichte findet ihr auf der Homepage von College Contact). Der nun folgende Bericht ist relativ ausführlich und hoffentlich für den ein oder anderen hilfreich. Wenn ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir immer gerne schreiben (fragt bei College Contact einfach nach meiner Emailadresse). Das Wichtigste vorneweg: Fangt früh mit der Planung an, damit ihr alle Optionen habt und nicht in Stress geratet.

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Warum ich mich für die UCSD entschieden hatte - Warum College Contact einfach großartig ist

Ich habe mich ziemlich früh mit meinem Auslandsvorhaben beschäftigt und zunächst mal alle Optionen an meiner Uni geprüft. Allerdings hat mir keine Partneruniversität hundertprozentig zugesagt. Durch Zufall habe ich von College Contact erfahren und habe einfach mal per Mail eine Anfrage gestellt. Ich wurde sofort super freundlich beraten und war vom Angebot der Hochschulen sehr angetan. College Contact ist ein Unternehmen, welches mit verschiedenen Universitäten im Ausland zusammenarbeitet. College Contact vermittelt diesen Universitäten deutsche Studenten und wird dafür von den Unis bezahlt. Der Vermittlungsservice ist für uns Studenten also kostenlos! Generell findet man im Repertoire von College Contact Unis mit erstklassiger Reputation. An dieser Stelle muss natürlich jeder wissen, welche Kriterien für ihn Priorität genießen, aber für mich war der Ruf der Universität durchaus von Bedeutung. Da für mich schon länger klar war, dass ich gerne in die USA möchte, habe ich mich mit anderen Ländern nicht wirklich beschäftigt. Die amerikanischen Universitäten von College Contact habe ich dann alle genauer geprüft und mich letztendlich für die UCSD entschieden. Im Angebot von College Contact genießt wohl die UCLA den besten Ruf, aber dort kann man als internationaler Student fast überhaupt keine wirtschaftswissenschaftlichen Kurse wählen. Der Ruf der UCSD ist nicht viel schlechter, die Wahl von wirtschaftswissenschaftlichen Fächern ist möglich und die Stadt besticht bereits auf Bildern im Internet durch traumhafte Strände und einfach eine coole Atmosphäre. Im Endeffekt ist mir die Entscheidung also ziemlich leicht gefallen und ich bin mir jetzt im Nachhinein absolut sicher, dass es die richtige Entscheidung war.


Bewerbung

Die Formalia erfragt ihr am besten im Detail bei College Contact selbst. Prinzipiell ist es bei vernünftigen Noten der Normalfall, dass man an der UCSD angenommen wird. Der Aufwand hält sich auch in Grenzen und das Beste ist, dass College Contact alles kleinschrittig erklärt und immer für Fragen zur Verfügung steht.


TOEFL

In anderen Erfahrungsberichten werdet ihr lesen, dass der Sprachnachweis ziemlich unentspannt sei. Dieser muss in Form eines TOEFL-Tests erbracht werden. Ich glaube in bestimmten Situationen gibt es auch Alternativen hierzu, aber das sind dann absolute Ausnahmefälle. Der TOEFL-Test ist ziemlich teuer (ca. 250$) und lästig, da man sich durchaus darauf vorbereiten sollte, wenn Englisch nicht gerade die Muttersprache ist. Allerdings sind die benötigten 90 Punkte für die UCSD mit guter Vorbereitung sehr gut zu schaffen. Als Vorbereitung empfehle ich das Buch „Cracking the TOEFL“ (nette Tipps und Tricks) und wenn man ganz sicher gehen will zusätzlich das offizielle Vorbereitungsbuch zum Test. Hierbei geht es weniger darum, die Sprache zu lernen, als vielmehr den Test zu verstehen. Insgesamt ist der Sprachnachweis also lästig, aber sollte einen nicht aufhalten.


Tuberkulose

Im Vorfeld des Aufenthalts in den USA muss man einen Tuberkulose-Test absolvieren. Auch dieser bringt wieder Kosten mit sich.


Visum

Bei der Beantragung des Visums kann man sich wieder voll auf College Contact verlassen, da auch hier alles kleinschrittig erklärt wird. Allerdings ist auch das Visum mit nicht zu unterschätzenden Kosten verbunden. Der Termin in der Botschaft geht ziemlich flott und im Normalfall problemlos über die Bühne. Macht am besten früh genug einen Termin, damit ihr nicht unter Zeitdruck geratet (ein Poststreik beim Zuschicken des Reisepasses sollte euer Visum nicht gefährden). Nehmt zur Botschaft selbst am besten kein Handy mit, da ihr dieses nicht mit in die Botschaft nehmen dürft (oder deponiert es irgendwo). Immer wieder hört man Horror-Stories von Leuten, die beim Gespräch in der Botschaft ins Kreuzverhör genommen werden. Bei mir waren es zwei Fragen (Was machen sie in San Diego? Haben Sie Familie dort?) und dann war ich auch schon fertig mit meinem Interview.


Flug

Den Flug früh zu buchen kann helfen. Ansonsten ist es der Klassiker, nach Los Angeles zu fliegen und von dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach San Diego zu reisen, weil der Flug direkt nach San Diego oft teurer ist.


Versicherung

Bei der Versicherung hat man leider sehr wenig Spielraum, weil die UCSD sehr genaue Vorstellungen diesbezüglich hat. Dementsprechend werden die meisten Versicherungen abgelehnt und die einzige wirkliche Option ist die Versicherung der UCSD selbst. Diese kostet 540$, allerdings ist man hiermit nur für das Quarter selbst versichert. Sollte man also vorher bzw. nachher noch länger in den USA bleiben wollen, wird eine zusätzliche Versicherung benötigt (man konnte die UCSD-Versicherung zumindest im vergangenen Fall-Quarter nicht für ein paar Wochen verlängern). Ich kann die Versicherung von Dr. Walter empfehlen, allerdings bin ich kein Experte auf dem Gebiet.


Wohnen in SD

An dieser Stelle unterscheidet sich meine Meinung wohl am ehesten von den anderen Erfahrungsberichten. Dort werdet ihr lesen, dass man unbedingt in Pacific Beach (PB) oder zumindest Mission Bay leben sollte, weil La Jolla (das Viertel wo sich der Campus befindet) zu langweilig sei. Ich bin diesem Rat gefolgt und habe mir ein Zimmer in einer WG in PB geteilt. In PB habt ihr einen tollen Strand zum Surfen und sehr viele Bars. Das Viertel ist also wirklich klasse und ich kann verstehen, wenn man dort gerne sein Auslandssemester verbringen möchte. Allerdings bringt PB auch Probleme mit sich, die in den anderen Erfahrungsberichten gerne mal ignoriert werden.

Von PB zur Uni braucht man mit dem Bus locker eine halbe Stunde. Die meisten anderen Studenten (außer ein paar Internationals von der SDSU) leben in La Jolla in Campusnähe. An vielen Abenden war ich also der einzige, der irgendwie mit dem Bus zu einer Party gefahren ist und zurück alleine ein UBER bezahlen konnte. Wenn man wiederum in La Jolla wohnt und gerne in PB feiern möchte, kann man sich ohne Probleme mit seinen Freunden ein UBER teilen. Ich denke also, dass es nicht unbedingt notwendig ist, sich in PB eine Wohnung zu suchen. Insgesamt hängt die optimale Wohnlage glaube ich weniger von der Gegend ab, sondern entscheidend ist, wo man seine Freunde hat. Die Wohnungssuche war bei mir ziemlich stressig. Ich habe die ersten Tage noch in einem preiswerten Hotel gelebt und dann versucht über craigslist sowie diverse Facebookgruppen eine Wohnung zu finden. Allerdings musste ich feststellen, dass das gar nicht so einfach ist, wie man es vielleicht erwarten würde. Die Vermieter sind oft nicht zuverlässig (man bekommt eine Zusage und ein paar Stunden später doch eine Absage) und gerade wenn man nicht für den Anfang eines neuen Monats sucht, ist es fast unmöglich. Plant also ausreichend Zeit für die Wohnungssuche ein. Ich habe für die ersten 10 Tage eine Übergangslösung gefunden und dann zum Beginn des Monats meine endgültige Bleibe bezogen.


Auto

Ob man sich ein Auto zulegt, muss jeder für sich selbst entscheiden. San Diego ist riesig und ein Auto macht die gesamte Angelegenheit deutlich komfortabler, allerdings geht es auch ohne. Ich habe von PB aus immer den Bus genommen und habe trotzdem eine tolle Zeit gehabt. Im Zweifel lernt man auch gerne mal hilfsbereite amerikanische Studenten kennen, die einen ab und zu fahren. Speziell für Ausflüge kann ein Auto sehr hilfreich sein und sofern man Freunde vor Ort hat, kann man sich ja auch einen Wagen teilen.


Kurswahl

Die UCSD ist eine tolle Universität, aber die Kurswahl für internationale Studenten ist sehr nervenaufreibend und wohl der einzige Haken am Auslandssemesters dort. Internationalen Studenten stehen nur die Kursplätze zur Verfügung, die nicht von „regulären Studenten“ der Universität belegt werden. Da bis zur dritten Woche nicht feststeht, welche Plätze das sein werden, kann man auch erst sehr spät wissen, an welchen Kursen man letztendlich teilnehmen darf. Daraus folgt, dass empfohlen wird, in den ersten drei Wochen acht bis zwölf Kurse zu belegen. So kann man die Chance erhöhen, dass man im Endeffekt drei dieser Kurse belegen darf. Da es in nahezu jedem Fach von Beginn an Anwesenheitspflicht, Hausaufgaben und Tests gibt, sind die ersten drei Wochen also super stressig.

Allerdings unterscheidet sich die Vergabe der Plätze auch stark zwischen den einzelnen Fakultäten. Großes Glück haben Studierende der Wirtschaftswissenschaften, denn für diese gilt das oben Genannte nur bedingt. Die Rady School of Management hat meiner Meinung nach das beste System. Dort kann man sich bereits vor Beginn des Quarters für Kurse einschreiben bzw. auf Wartelisten setzen lassen. Besonders angenehm ist die Tatsache, dass in drei BWL-Kursen zahlreiche Plätze speziell für internationale Studenten reserviert werden. Das Economics Department kommt internationalen Studenten immerhin auch etwas entgegen. Dort kann man sich auf eine allgemeine Warteliste setzen lassen (also nicht speziell für einzelne Kurse) und nach der dritten Woche wird diese dann durchgegangen und der Reihe nach können alle internationalen Studenten auf der Liste ihre Kurswünsche äußern. Zusammenfassend gilt also für Studierende der Wirtschaftswissenschaften, dass man regelmäßig seine Mails lesen sollte, da der Termin für die Beginn der Kurswahl bzw. Öffnung der Wartelisten sehr kurzfristig bekannt gegeben wird und man sich so einiges an Stress ersparen kann.


Meine Kurse

In den Studiengebühren enthalten ist die Anwahl von 12 units, welche im Normalfall drei Kursen entsprechen. Dabei soll es sich um einen vollen Workload handeln, allerdings hat man durchaus noch genug Freizeit, um Kalifornien zu genießen. Ich habe mich zunächst für alle drei Kurse an der Rady School of Management angemeldet, die über reservierte Plätze für internationale Studenten verfügen. So bin ich dem größten Stress der Kurswahl aus dem Weg gegangen. Für diese BWL-Fächer lässt sich allgemein feststellen, dass immer nur ca. 60 Studierende teilnehmen können und so die Vorlesungen sehr interaktiv gestaltet werden. Einen der Kurse habe ich dann noch für ein Fach im Bereich der Volkswirtschaftslehre ausgetauscht. Jedes Fach entspricht in etwa sechs deutschen LP und es ist wirklich nahezu problemlos machbar, sehr gute Noten zu erzielen.

a) Organizational Leadership

Ich habe in meiner Studienlaufbahn bislang keinen Professor erlebt, der auch nur annährend so motiviert wie Professor McKay in der Vorlesung agiert. Diese Frau lebt ihr Fach und kann einen wirklich mitreißen. Allerdings verlangt sie auch, dass ihre Studenten Leistungsbereitschaft zeigen. Jede Woche muss man einiges lesen und ein Essay verfassen. Auch nicht zu unterschätzen sind die mit dem Kurs verbundenen Kosten. Die zu lesenden Texte, welche in einem Kursreader enthalten sind, kosten insgesamt ca. 150$. Hier empfehle ich, auf Facebook in verschiedenen Gruppen mal nachzufragen, ob man nicht ein gebrauchtes Exemplar des letzten Quarters kostengünstig erwerben kann. Inhaltlich geht es um die Frage, welche Eigenschaften eine Führungspersönlichkeit ausmachen und es werden Ansätze gezeigt, wie man sich selbst zu einer solchen entwickeln kann.

b) Project Management

Hier haben wir die einzelnen Phasen in der Planung und Durchführung eines Projekts thematisiert. Professor Hedges hat sehr viel praktische Erfahrung (beispielsweise waren sie und ihr Team verantwortlich für die Sicherheit bei Olympischen Spielen) und sie geht wirklich sehr hilfsbereit auf internationale Studierende ein. Trotz nahezu wöchentlicher Tests hält sich der Zeitaufwand in Grenzen.

c) Corporate Social Responsibility

Diesen Kurs habe ich abgewählt, weil ich auch gerne ein VWL-Fach belegen wollte. Die Professorin hat allerdings einen sehr sympathischen Eindruck gemacht. Thematisch wird vor allem die Frage in den Vordergrund gestellt, wie Unternehmen sich moralisch richtig verhalten sollten. In diesem Kurs wird anders als in den zuvor beschriebenen Fächern auch mündliche Mitarbeit in der Vorlesung bewertet.

d) Monetary Economics

Diese Vorlesung ähnelt in jeglicher Hinsicht sehr stark einer deutschen VWL-Vorlesung. Großer Hörsaal, keine Anwesenheitspflicht und ein Monolog des Professors, der nur von einzelnen Zwischenfragen unterbrochen wird. Außerdem gibt es keine Hausaufgaben und das Niveau der Abschlussklausur ist deutlich höher als in den zuvor beschriebenen Fächern. Behandelt wird zunächst die Entstehung von Wirtschaftskrisen und später auf Basis von makroökonomischen Modellen verschiedene Fragen zur Geldwirtschaft.


Sehenswertes in San Diego

San Diego trägt den Namen America’s Finest City völlig zurecht. An dieser Stadt ist gefühlt alles schön und es gibt unheimlich viel zu entdecken. Ich habe versucht hier ein paar meiner persönlichen Highlights zusammenzufassen.

a) Blacks Beach

San Diego hat eine Menge schöner Strände und mein Favorit ist der Blacks Beach. Dieser befindet sich im Norden der Stadt, quasi direkt bei der Uni. Zunächst einmal hat man von den Klippen eine traumhafte Aussicht auf die Küste. Von dort aus gibt es dann verschiedene Wege zum Strand. Der beliebteste Weg führt über grobe Stufen nach unten. Allerdings gibt es weiter südlich noch einen relativ unbekannten Weg, der auf jeden Fall sehenswert ist (am besten mal Ortskundige nach dem genauen Einstieg fragen). Gerade auch nachts ist der Blacks Beach sehr sehenswert, wenn man Glück hat, erlebt man unten am Strand auch noch ein Lagerfeuer und Trommelmusik.

b) Balboa Park

Balboa Park ist wirklich schön anzusehen. Es gibt viele Museen aber auch im Freien kann man viel erkunden. In der Weihnachtszeit sind die sogenannten December Nights ein besonderes Highlight. Alles ist wunderbar geschmückt, es gibt alle möglichen kulinarischen Spezialtäten und man kommt auch ohne die aus Deutschland gewohnte Kälte in Weihnachtsstimmung. Den weltbekannten San Diego Zoo, welcher sich in Balboa Park befindet, fand ich dann eher langweilig. Natürlich gibt es dort unheimlich viele Tiere, aber es bleibt eben auch nur ein Zoo.

c) Coronado Island

Von Coronado Island hat man einen tollen Blick auf die Skyline der Stadt und trotzdem ist das Viertel total ruhig. Diesen Kontrast fand ich echt klasse und gerade bei Nacht ein cooles Erlebnis.

d) Strand an der mexikanischen Grenze

Das ist jetzt wohl ein echter Geheimtipp. Es gibt einen Strand, der direkt an der Grenze zu Mexiko liegt. Man kann sehen wie die Grenzmauer ins Wasser ragt und gerade abends ist man dort komplett alleine. Vielleicht ging das auch nur mir so, aber ich fand diesen einsamen Strand direkt an der Grenze echt beeindruckend.

e) USS Midway

Riesiger Flugzeugträger, der nun als Museum genutzt wird. Super spannend das alles mal gesehen zu haben, lohnt sich meiner Ansicht nach auf jeden Fall. Davor befindet sich im Übrigen die berühmte Statue „Unconditional Surrender“, das obligatorische Foto davor ist schnell gemacht. Wenn man noch etwas Zeit hat, kann man auch noch nach Seaport Village. Dabei handelt es sich um ein ganz süßes Viertel am Wasser ganz in der Nähe der USS Midway.

f) Gaslamp Quarter

Vielleicht das bekannteste Viertel San Diegos. Sollte man sich bei Dunkelheit mal angesehen haben, aber ich persönlich habe es nicht als allzu spektakulär empfunden.

g) Sunset Cliffs

Deutlich niedrigere Klippen als beim Blacks Beach, aber definitiv einen Besuch wert.

h) Mount Soledad

Toller Überblick über die gesamte Stadt- am Tag und bei Nacht.

i) Downtown La Jolla

Netter Strand, abends auch ziemlich ruhig und dort trefft ihr auf zahlreiche Seelöwen.


Aktivitäten in San Diego

Neben der Uni hat man tatsächlich noch genug Zeit, das College-Leben zu genießen.

a) Surfen

Wer in San Diego studiert, muss auch mal auf einem Surfbrett gestanden haben. Ich empfehle möglichst früh im Quarter eine Surfstunde zu nehmen, damit ihr sehen könnt, ob euch der Sport Spaß macht. Das Ganze ist auch nicht so schwierig, wie es aussieht und San Diego bietet einfach perfekte Bedingungen.

b) Wandern

Hier zu Hause bin ich auch kein Freund vom Wandern, aber da gibt es echt ein paar tolle Routen (z.B. Blacks Beach oder Potatoe Chip Mountain).

c) Campus-Leben

In der ersten Uniwoche stellen sich die verschiedenen Campusclubs vor. Da ist so ziemlich alles dabei, was man sich vorstellen kann und ich glaub für die authentische College-Erfahrung lohnt es sich auch daran teilzunehmen. Gerade auch Studentenverbindungen sind in den USA sehr beliebt und nicht vergleichbar mit Verbindungen, die wir aus Deutschland kennen. Im sogenannten „Greek Life“ (die Namen der Verbindungen sind immer eine Kombination griechischer Buchstaben) wird die erste Woche rush-week genannt. Jede Studentenverbindung veranstaltet verschiedene Events, wo man die Verbindung kennenlernen kann und umgekehrt. Am Ende der Woche entscheidet die Verbindung dann, wen sie aufnehmen wollen. Ich selbst hatte keine Vorstellung wie das Ganze abläuft und bin einfach mit einem anderen internationalen Studenten zu den Veranstaltungen gegangen. Am Ende der Woche wollten zwei Verbindungen, dass ich ihnen beitrete. Ich habe allerdings abgelehnt, weil der Beitritt mich 400$ gekostet hätte. Trotzdem wurde ich von da an zu den Events und Parties der Verbindungen eingeladen. Bis dahin hatte ich größtenteils Kontakt zu anderen internationalen Studenten und hierdurch habe ich die Chance erhalten, auch mehr mit amerikanischen Studenten zu unternehmen.

d) Nachtleben

Die besten Bars gibt es in PB (Dienstags und Donnerstags sowie am Wochenende) und die besten Clubs in Downtown. Es fahren regelmäßig sogenannte Partybusse vom Campus zu den Clubs. Ein absolutes Highlight ist auch Feiern in Mexiko, allerdings sollte man dies nur in einer großen Gruppe (vorzugsweise mit Leuten, die sich auskennen). Am besten nimmt man hinter der Grenze ein Taxi direkt zum Club und auf gleichem Wege zurück. Passt nur gut auf, dass ihr eure Dokumente nicht verliert, damit ihr wieder zurück über die Grenze gelassen werdet.

e) Essen

Ich dachte wirklich, dass ich ein großer Fan von Burgern bin, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Meine Favoriten sind In’n’Out und Five Guys (Five Guys ist etwas teurer, dafür gibt es kostenlose Erdnüsse). Nutzt auf jeden Fall die Chance und genießt das mexikanische Essen. Es gibt einige gute mexikanische Restaurants in San Diego, aber noch besser ist das mexikanische Essen dann doch in Tijuana. Dienstags ist der sogenannte Taco Tuesday in San Diego, da kann man wirklich preiswert in der ganzen Stadt essen.

f) Iceskating am Strand

Im Winter gibt es Schlittschuhbahnen am Strand - coole Erfahrung!

g) Sport an der Uni

Die UCSD ist leider im Vergleich zu anderen amerikanischen Universitäten nicht besonders sportbegeistert (trotzdem deutlich mehr als deutsche Universitäten). Es gibt kein Football-Team, was mich bei so einer großen Universität überrascht hat. Der populärste Sport dort ist wohl Wasserball und ich kann durchaus empfehlen, sich so ein Spiel einmal anzusehen. Wer sich für Football begeistert, kann sicherlich bei der SDSU oder den Chargers (sofern sie besser spielen als in der abgelaufenen Saison) auf seine Kosten kommen.

h) Shoppen

Das Outlet „Las Americas“ an der Grenze zu Mexiko ist der Hammer und ein Paradies für Schnäppchenjäger.

i) Undie-Run

Eine UC-Tradition! Am Mittwoch der finals week läuft an allen UCs eine große Gruppe Studenten abends über den Campus in Unterwäsche. Klingt verrückt, aber gehört dazu, wenn man an einer UC studiert.


Sehenswertes in der Umgebung

An dieser Stelle möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Wenn man die Möglichkeit hat, empfehle ich vor Beginn oder nach Ende des Quarters zu reisen. So hat man während des Quarters nicht den Druck, jedes Wochenende die Stadt verlassen zu müssen. San Francisco ist wirklich eine schöne Stadt und die Golden Gate Bridge einfach atemberaubend. Wenn man etwas mehr Zeit hat, lohnt sich ein Tag für die Besichtigung von Alcatraz auf jeden Fall (früh buchen). Der Yosemite-Nationalpark ist wunderschön und ein Muss, wenn man bereits in der Gegend um San Francisco ist. Das Death Valley ist eher eintönig (ein Abstecher ist interessant, aber eine Übernachtung dort lohnt sich nicht). Las Vegas ist eine völlig verrückte Stadt und bestätigt vermutlich jegliche Vorurteile, die man in Bezug auf „sin city“ haben kann. Der Bryce Canyon ist wegen seiner besonderen Farbe ein Highlight, der Grand Canyon (wer hätte das gedacht) aufgrund seiner Größe wirklich beeindruckend. Los Angeles hingegen war eher eine Enttäuschung. Natürlich muss man LA gesehen haben, wenn man mehrere Monate in San Diego gelebt hat, aber man sollte seine Erwartungen etwas zurückschrauben. Der Walk of Fame ist nicht wirklich spektakulär, ebenso wenig das Hollywood-Sign. Ich persönlich habe auch Downtown LA im Vergleich nicht als besonders ansprechende Gegend empfunden. Der Venice Beach ist sehenswert und ein Abstecher zu den ruhigeren Stränden von Malibu lohnt sich. Tijuana ist für Tacos und zum Feiern eine gute Option, aber die Stadt selbst und die Strände dort sind nicht empfehlenswert.


Kosten und Finanzierung

Es gilt die Grundregel, dass man mehr ausgibt, als man ursprünglich geplant hatte. Es gibt einfach unfassbar viel zu erleben und der schwache Euro sowie die hohen Lebenshaltungskosten sind nicht gerade hilfreich. Ich habe mir, wie oben beschrieben, ein Zimmer in einer WG geteilt und dafür 650$ monatlich bezahlt (viel preiswerter kriegt man wohl nichts Vernünftiges). Ohne das genauer geprüft zu haben behaupte ich, dass die Wohnungspreise in PB und La Jolla ziemlich ähnlich sind. Auch Lebensmittel sind im Vergleich zu Deutschland deutlich teurer. Ich habe vor allem auch das preiswerte Mensaessen aus Deutschland vermisst, an der Uni kann man unter 7$ kaum eine Mahlzeit erhalten. Mit den Preisen von Autos habe ich mich nicht beschäftigt. Die Studiengebühren und die Student Service Fee zusammen betragen 8150$. Dazu kommen noch die Kosten, die ich oben immer mal wieder angesprochen habe (v.a. TOEFL, Visum, Versicherung und Bücher für die Vorlesungen). Ich habe als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes eine großartige finanzielle Unterstützung erhalten und so wurde mir der Traum vom Studium an der UCSD ermöglicht. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Gerade hierbei lohnt sich eine frühzeitige Planung.


Zusammenfassung und Fazit

Meine Zeit in San Diego war einfach unglaublich und ich würde mich jederzeit wieder für die UCSD entscheiden. Nachteile eines Studiums dort sehe ich vor allem bei den doch hohen Kosten, der Kurswahl und der Tatsache, dass es dort kein Footballteam gibt. Die unzähligen Vorteile überwiegen aber deutlich und so kann ich jedem ein Quarter (einige internationale Studenten bleiben auch mehr als eine Quarter) an der UCSD nur wärmstens empfehlen. San Diego ist für mich die schönste Stadt, die ich kenne. Ich habe dort unfassbar viel gesehen, erlebt und tolle neue Freunde aus allen Ecken dieser Welt gefunden. Ich hoffe dieser Bericht kann euch ein bisschen weiterhelfen. Solltet ihr euch für die UCSD entscheiden, bin ich mir sicher, dass das die absolut richtige Entscheidung ist und wünsche euch eine ganz tolle Zeit in America’s finest city.

Daniel S.