13 Mär
Erfahrungsbericht von Can K.

California State University Fullerton


Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2019 bis 12/2019
Heimathochschule: Gießen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wir hatten das Glück, dass wir eine Gruppe von vier Leuten waren, die sich schon vorher kannten. So wurde die gesamte Planung und Vorbereitung deutlich einfacher. Nachdem wir alle nötigen Unterlagen an College Contact gesendet hatten, ging es los. Zuerst stand der Termin beim Konsulat in Frankfurt an. Dieser verlief schnell und reibungslos ab. Nachdem wir alle unser Visum hatten, ging es mit der Flugsuche weiter. Wir sind alle zusammen am selben Tag aus Frankfurt abgereist. Ich würde allerdings empfehlen, den Flug so früh wie möglich zu buchen, da die Flüge im August sehr teuer sind, wenn man zu spät bucht. Nachdem die Flüge gebucht waren, ging es an die Wohnungssuche. Wir haben uns viele Studentenwohnheime angesehen, aber es war schwierig ein ganzes Apartment für uns vier zu bekommen, da meistens immer nur Platz für ein bis zwei Leute vorhanden war. Also entschied ich mich dazu, mich einmal bei Airbnb umzuschauen. Da bin ich auf eine sehr interessante Anzeige gestoßen. Ein Haus mit fünf Zimmern, Garten, Jacuzzi, Grill etc. Nachdem ich mich mit dem Vermieter verständigt hatte, entschieden wir uns für dieses Haus. Wir haben das ganze privat mit ihm geklärt und nicht über Airbnb. So konnten wir den monatlichen Mietpreis von USD 5000 auf USD 3500 runterhandeln. Also bezahlten wir USD 875 pro Person an Miete. Es hört sich zwar immer noch teuer an, aber für Kalifornien ist das sehr gut. Zum Vergleich: Im Oxford North gibt es Zimmer, die man sich teilt für denselben Preis. Nachdem auch die Wohnungssuche abgeschlossen war, hieß es nur noch warten. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, generell alle Sachen wie Visum, Flug und Wohnungssuche so früh wie möglich zu erledigen. Wir haben circa ein halbes Jahr vorher angefangen und das hat gerade noch so gereicht. Ansonsten empfehle ich jedem, eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung (KV) abzuschließen, da die KV von der Uni nur sehr wenig abdeckt. Ich würde euch die KV von ADAC empfehlen. Die hat circa 129€ gekostet.

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Finanzplanung

Ein Auslandssemester in den USA, vor allem in Kalifornien, ist mit sehr vielen Kosten verbunden. Die oben genannten Kosten, die schon in Deutschland entstehen, sind nur ein kleiner Vorgeschmack. Ich würde euch auf jeden Fall empfehlen, falls die Möglichkeit besteht, das Auslands-Bafög in Anspruch zu nehmen. Das Auslands-Bafög übernimmt mit bis zu 4600€ einen großen Anteil an den Studienkosten, dazu kommen noch €1000 Reisekostenpauschale und eine monatliche Summe. Ansonsten gibt es noch Stipendien oder Studienkredite, die ihr euch anschauen könnt. Ihr müsst euch in Kalifornien auf sehr hohe Lebens- und Unterhaltskosten einstellen. Der Einkauf für zu Hause ist in manchen Fällen sogar teurer, als wenn ihr draußen essen gehen würdet.


Uni

Der Campus der California State University Fullertun (CSUF) ist einfach nur sehenswert und vor allem riesig - gar nicht zu vergleichen mit deutschen Unis! Ihr könnt jede Menge auf dem Campus unternehmen, wie zum Beispiel Kino, Bowling, Billard, Gym etc. Dazu könnt ihr zu allen Spielen der Uni Teams vom Fußball, Basketball, Volleyball etc. kostenlos gehen und ihr bekommt sogar jedes Mal etwas geschenkt oder Gutscheine. Auf dem Campus gibt es außerdem eine Mensa mit einem Food Court. Dort habt ihr eine größere Auswahl an verschiedenen Gerichten von verschiedenen Restaurant-Ketten. Auf dem Campus ist immer etwas los. Es gibt immer zahlreiche Events an denen ihr teilnehmen könnt. Auch abends ist immer was los.


Kurse

Ich habe, wie jeder andere auch, vier Kurse an der CSUF belegt. Die Kurswahl müsst ihr im Voraus abschicken und zehn Kurse angeben, an denen ihr gerne teilnehmen würdet. Ich habe folgende vier Kurse belegt:

Financial Management (FIN 320) bei Mr. Dasilva:

Ein sehr netter Prof mit einem spanischen Akzent; Kurs mit ca. 50 Teilnehmern; jede Woche Online-Hausaufgaben (Lösungen alle im Internet); insgesamt drei Klausuren; der Kurs ist mit etwas Aufwand verbunden, jedoch war ein A hier kein Problem; auf jeden Fall empfehlenswert.

Introduction to Investments (FIN 340) bei Mr. Bhootra:

Sehr intelligenter Prof mit indischem Akzent, welcher am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig war; Kurs mit ca. 40 Teilnehmern; über das ganze Semester hinweg bearbeitet man ein Projekt in dreier oder vierer Gruppen, bei dem man gemeinsam online in Aktien investieren muss und am Ende muss man ein Paper schreiben, warum man in welche Aktie investiert hat; insgesamt drei Klausuren und drei Quizze (Quizze alle im Internet aufrufbar); auch dieser Kurs ist mit Aufwand verbunden, aber ein A ist auf jeden Fall machbar; auch diesen Kurs würde ich weiterempfehlen.

Managing Operations (MGMT 339) bei Mr. Calabretta:

Netter und lustiger Prof; Kurs mit ca. 250 Teilnehmern in großem Saal; jede Woche Online-Hausaufgaben (sehr einfach); insgesamt auch 3 Klausuren; für Klausuren musste man sich auf jeden Fall hinsetzen; Klausuren sehr fair gestaltet; auch empfehlenswert.

Business and Its Legal Environment (MGMT 246) bei Mr. Smith:

Sehr netter und vor allem witziger Prof; erzählt viel über sich und bringt den riesigen Kurs aus 250 Teilnehmern immer wieder zum Lachen; keine Hausaufgaben oder sonstige Abgaben, dafür aber vier Klausuren statt drei; den Kurs fand ich am schwierigsten, da es hier um das amerikanische Rechtssystem ging und die ganzen juristischen Begriffe auf Englisch für mich fremd waren; die Klausuren sind immer sehr ähnlich mit den Altklausuren; würde diesen Kurs nur empfehlen, wenn man sich für Jura interessiert.


Freizeit

Wir haben über das Semester hinweg sehr viel unternommen und sind viel gereist. In Fullerton gibt es einiges was man unternehmen kann, jedoch würde ich empfehlen so viel möglich außerhalb von Fullerton zu sehen. Dafür hatten wir uns bei Chico einen Mietwagen über den gesamten Zeitraum geholt. Wir haben ca. USD 700 pro Monat bezahlt und haben dafür einen Kia Sportage bekommen. Los Angeles und San Diego sind die nächsten Großstädte. Ich war in beiden Städten mehrmals, da es sehr, sehr viel zu sehen gibt. Auf jeden Fall würde ich auch empfehlen, nach Las Vegas zu fahren (drei bis vier Stunden entfernt). Ich war an zwei Wochenenden in Las Vegas und würde es immer wieder tun. Auch San Francisco ist einen Trip wert. Ihr fahrt circa sechs Stunden mit dem Auto dorthin. In der Ferienwoche lohnt es sich auf jeden Fall, etwas weiter weg zu fliegen für einen Trip. Ich war zum Beispiel für eine Woche in Miami. Miami ist für mich mit Abstand die beste Stadt, in der ich in den USA war. Außerdem waren wir in einigen Nationalparks wie zum Beispiel Yosemite, Sequoia, Grand Canyon etc. Es lohnt sich hierfür eine Jahreskarte zu kaufen, da sie nur USD 10 mehr als eine Tageskarte kostet. Ansonsten gibt es viele Strände in der Nähe von Fullerton, die würde ich auf jeden Fall alle abklappern.


Fazit

Die fünf Monate in den USA waren mit Abstand die beste Zeit meines Lebens. Ich hätte es definitiv bereut, wenn ich es nicht gemacht hätte. Jeder Tag war besonders. Man hat so viele neue Orte und Menschen kennengelernt. Es ist einfach ein schönes Land mit sehr freundlichen Menschen. Auch das Wetter ist über die ganze Zeit hinweg immer sehr warm und sonnig gewesen. Auch wenn das ganze sehr viel Geld gekostet hat (circa 23.000€), lohnt es sich trotzdem. Jeder Cent ist es wert.