21 Apr
Erfahrungsbericht von Sabit K.

San Diego State University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2015 bis 01/2016
Heimathochschule: RheinMain HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wie es dazu kam...

Nach einem Wochenendtreffen mit einem altem Freund, der ein Auslandssemester an der SDSU studiert hat, stieg mein Interesse und die Begeisterung über Kalifornien in andere Dimensionen. Vor allem, nachdem ich erfahren habe, wie einfach es ist, dass "unerreichbare" Ziel zu erreichen. Ein Urlaub in den Staaten ist nichts besonderes, solange man die finanziellen Mittel dazu hat. Doch ein halbes Jahr dort zu leben und zugleich auch das berühmte amerikanische College-Life zu erleben, hört sich einmalig und vielversprechend an. Ich nehme an, dass die meisten solch einen Auslandsaufenthalt ziemlich cool finden und es auch gerne machen würden, allerdings darüber nicht informiert sind, dass das einzige Hindernis das nichtvorhandene Geld sein sollte. Denn abgesehen davon bin ich der Meinung, dass man durch einen Klick auf die College Contact Homepage eigentlich schon den wichtigsten Schritt gewagt hat. Denn solange das Interesse und die Bereitschaft hierzu vorhanden sind, muss nur noch entschieden werden, welche Stadt und welche Universität einem am ehesten zuspricht.

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Auswahl der Hochschule

Mir fiel die Entscheidung nach einigen Recherchen und nach der Beeinflussung meines Freundes ziemlich leicht:

  • die zweitgrößte Stadt Kaliforniens, welche sehr vielversprechend klingt, durch ihre geographische Lage am Pazifischen Ozean und an der mexikanischen Grenze
  • die fünftgrößte Universität Kaliforniens mit ca. 35.000 Studenten, einem unbeschreiblich schönen Campus, einer großen Auswahl an Kursangeboten mit verhältnismäßig niedrigen Studiengebühren

Ganz klar spreche ich hierbei über die San Diego State University!

Der Bewerbungsablauf ist auch relativ unkompliziert. Mit dem Ausfüllen des Bewerbungsformulars ist ein vorgesehener finanzieller Nachweis und ein Sprachnachweis (z.B. TOEFL oder DAAD) vorzulegen. Sobald diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind, dürfte einem nichts mehr im Wege stehen, sich um die Kleinigkeiten der Prozedur (wie z.B. Transcript, Auslandskrankenversicherung, Visum etc.) zu kümmern.


Existenzgründung

Damit die Zeit in der neuen und coolen Stadt am anderen Ende der Welt, wo man keine anderen Personen kennt, perfekt und reibungslos abläuft, wünscht man sich natürlich die besten Umstände. So sollte auch vor Semesterbeginn alles Nötige organisiert werden, damit man sich während des Semesters nicht mit Wohnungssuche oder Mobilitätsproblemen beschäftigen muss.

Ich hatte mich entschieden, mich etwas unvorbereitet auf das Abenteuer einzulassen, indem ich im Vorfeld nichts außer ein Hostel und einen Mietwagen für einige Tage organisiert hatte. Also hatte ich vor, mir die Wohnungen vor Ort anzuschauen und nach meinem Gefühl zu handeln. Ehrlich gesagt, würde ich nach meiner Erfahrung davon abraten, denn wie bekannt, sind die besten Sachen als erstes weg. Zwei Wochen vor Semesterbeginn findet man in der Regel nur noch B-Waren. Entweder ist man in einer zu großen WG, man hat kein privates Zimmer, man bezahlt mehr als andere oder man schließt einen 1-Jahresvertrag ab und muss nach einem Nachmieter suchen und und, und, und. Viel einfacher ist es, 2-3 Monate vor Anreise intensiv auf Craigslist oder Facebook nach Wohnungen zu suchen und sich eine geeignete Unterkunft abzusichern. Das haben einige, die ich kennengelernt habe, auch gemacht und mussten sich nicht wie ich mehrere Monate um einen Nachmieter kümmern.

Nach einer verspäteten Ankunft aufgrund einer Secondary Custom Control in San Diego habe ich in einem sauberen Hostel im berühmten Gaslamp Quarter eingecheckt. Dort habe ich einen Kommilitonen aus meiner Hochschule kennengelernt und wir haben uns am nächsten Morgen zusammen auf die Suche nach einer Wohnung gemacht. Ähnlich wie ich wollte er auch ein privates Zimmer haben und am Campus wohnen. Für Wohngemeinschaften waren wir offen, doch eine zu finden, die unseren Kriterien entsprach, war nicht einfach. Nach etlichen Fehlversuchen in Apartmentkomplexen am Campus hatten wir relativ früh die Hoffnung aufgegeben und wollten uns mit dem zufriedengeben, was wir gefunden hatten. Mit ein bisschen Glück konnten wir am Campus nach vier Tagen eine möblierte Wohnung finden, die allerding etwas teuer war und einen 1-Jahresvertrag hatte. Somit hatten wir unsere 2er-WG gegründet.

Ein Auto in Kalifornien ist meiner Meinung unverzichtbar. Die Entfernungen in ganz Kalifornien (außer San Francisco) sind einfach zu groß, um öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Das hat sich vor allem während der Wohnungssuche erwiesen. Die Nutzung von Taxi/Uber kommt bei den Entfernungen nicht in Frage. So kostet z.B. die Fahrt vom Campus zum Pacific Beach etwa 30$, was bei einer Hin-Rückfahrt 60$ bedeuten würde.

Da die Kosten bei zwei Personen zu hoch waren, ein Auto zu mieten, haben wir uns entschieden, ein Auto zu kaufen und es vor der Abreise wieder zu verkaufen. Solange man zu viert oder zu fünft ist, sollte man sich ein Auto mieten, da sich der zu zahlende Betrag (inklusive Versicherung) wirklich im geringen Bereich aufhält und das Auto bei Schäden vom Vermieter ersetzt werden kann. Kauft man sich ein Auto, muss man bedenken, dass das Auto bei Schäden in die Werkstatt muss und einem einfach die Laune verdirbt. Abgesehen davon muss man das Auto vor Abreise ohne hohen Verlust wieder verkaufen können, damit es sich rentiert, nicht ein Auto gemietet zu haben.

Als wir auf Craigslist den blauen Ford Mustang GT Convertible mit 280PS für 4000$ gesehen haben, waren alle Risiken schnell vergessen. Als der Verkäufer uns abholte, um uns das Auto zu zeigen, war die Sache eigentlich schon gegessen. Der Sound war aus einem Kilometer zu hören und die Kombination aus Cabrio und dem blauen Lack mit vielen sportlichen Accessoires waren der perfekte kalifornische Eyecatcher. Nach einer 20$-Kontrolle bei Firestone und der Zusage des Mechanikers haben wir das Cabrio für 3300$ gekauft. Eine 60$/Monat-Versicherung von Geico mit tollem Service von August bis Dezember entsprachen einem Endpreis von 3600$. Verkaufen konnten wir das Prachtstück über Facebook für 3700$, sodass es eine gute Investition war und irgendwo auch ein Ausgleich für die etwas hohen Mietkosten war. Das Auto hat uns auf den ca. 5000 Miles, die wir in 5 Monaten gefahren sind, nicht einmal im Stich gelassen und für sehr viel Spaß gesorgt. Die Verabschiedung war wirklich schwer.


Universität + Studentenleben + Kursauswahl

Nachdem das Notwendigste zum "Überleben" erledigt war und die Existenz gegründet wurde, fing das Semester eigentlich in Kürze an. Vor dem Vorlesungsbeginn gibt es für alle Auslandsstudenten die Einführungswoche, wo alle nötigen semesterspezifischen Informationen, Hausregeln und Prozeduren erklärt werden.

Ein großes Problem für die meisten Auslandsstudenten ist das sogenannte "Class Crashing". Man muss in den ersten Vorlesungen den Professoren darum bitten, in den Kurs eingetragen zu werden. Die meisten Professoren mögen Studenten aus dem Ausland, doch sind sie andererseits auch gezwungen, einige abzulehnen, da sie keinen Platz mehr anbieten können. Da inländische Studenten vor Vorlesungsbeginn sich online eintragen können, sind bei heißbegehrten Kursen leider keine Plätze mehr frei. Somit vergehen die ersten Wochen mit stressvollen Stundenplankonstellationen. Ich hatte das Problem nur in einem Fach, hatte allerdings das Glück, dass der Dozent bereit war, zehn ausländische Studenten einzutragen unter die ich auch reinrücken konnte.

Ich habe, abgesehen von zwei Maschinenbau-Kursen, an einer Projektarbeit in einem Zweierteam, einem Surf-Kurs (mit Credits) und aus Interesse an einem Astronomie-Kurs teilgenommen. Jedes Fach hat eine bestimmte Anzahl an Units. Mit dem General Course muss man 12 Units belegen, da man ansonsten nicht als Vollzeitstudent gilt. Falls ihr nach euren Wunschkursen freie Units habt und irgendwelche Kurse belegen müsst, würde ich dringend empfehlen, einen Surf-Kurs und, bei vorhandenem Interesse, den Astronomie-Kurs "ASTR 101" bei Professor Douglas zu belegen.

Den Surf-Kurs empfehle ich aus dem Grund, weil es einfach super Spaß macht, man nette Leute kennenlernt und weil es einfach nur zu San Diego dazugehört, surfen zu können bzw. gesurft zu haben. Bei der Projektarbeit hatte ich die Chance, eigenständig mit einem Kommilitonen einen Pyknometer zu konstruieren und zu produzieren, was allerdings sehr zeitintensiv aber dafür auch eine tolle Erfahrung und Herausforderung war.

Ungewöhnlicherweise gibt es in den meisten Kursen Anwesenheitspflicht, Hausaufgaben, Zwischenprüfungen und Tests. In erster Linie erinnert es einen sehr an die Schule, hat allerdings meiner Meinung nach erhebliche Vorteile, was die Note angeht. Da die Endnote nicht aus einer 90 oder 120 minütigen Klausur besteht, sondern sich aus den Leistungen während des ganzen Semesters zusammensetzt, ist es um einiges einfacher, eine gute Note zu erzielen als in Deutschland, solange man fleißig ist.

Das Niveau hält sich im Rahmen und hängt meiner Meinung nach eigentlich nur vom Professor ab. Vorlesungen auf Englisch sind überhaupt gar kein Problem. Man gewöhnt sich sehr schnell an die Sprache und lernt auch sehr viele fachspezifische Vokabeln kennen.

Der Campus der SDSU ist einfach einzigartig. Die Gebäude haben eine mediterrane Architektur und sind von unzähligen Palmen und Grünflächen umgeben. Das Cafeteria-/Mensa-System existiert hier nicht. Es gibt einen Food Court mit ca. 6 Fast Food Restaurants und sehr vielen weiteren Restaurants auf und am Campus verteilt. Auf dem Campus gibt es zwei Starbucks-Cafés mit langen Warteschlangen. Die gut ausgestatte Bibliothek bietet auch jederzeit die Möglichkeit, in Ruhe zu lernen. Abgesehen davon gibt es auch viele Freizeitaktivitäten auf dem Campus. Ein großes Fitnesscenter(ARC) ist mit Hallen für Basketball, Fußball und Volleyball ausgestattet, wo man auch leicht in Kontakt mit inländischen Studenten treten kann. Ein Pool und ein Fußball- und Footballfeld dürfen auf diesem schönen Campus natürlich nicht fehlen. Dann gibt es noch die Viejas Arena auf dem Campus, wo die sehr erfolgreiche Basketballmannschaft der SDSU spielt. Studenten kriegen mit ihrem Studentenausweis Gratistickets. Leider sind diese innerhalb von wenigen Stunden ausverkauft. Außerdem finden auch Auftritte von Prominenten wie Rihanna, Justin Biber, Kevin Hart etc. in der Viejas Arena statt.

Auch das College-Footballteam der SDSU ist sehr erfolgreich. Sie führen ihre Heimspiele im Qualcolm Stadium, das Stadion der NFL Mannschaft " San Diego Chargers", aus. Dort besteht auch ein Publikumsteil aus alten Absolventen der SDSU. Dabei handelt es sich auch um Senioren, die mittlerweile über 80 sind und einfach nur in ihre eigene Studienzeit zurückblicken und sich mit alten Kommilitonen treffen.

Die SDSU hat auch das Greek System. Es gibt sehr viele Studentenverbindungen (frats & sororities) wie man es aus Filmen kennt. Diese besitzen an den schönsten Stellen am Campus ihre Häuser und sind jeweils durch verschiedene griechische Buchstabenkombinationen gekennzeichnet. Erst vor kurzem wurde eine 4Mio. Dollar Mansion für eine Studentenverbindung gebaut. Auch auf dem Campus zeigen die Frat Guys und Sorority Girls durch ihre Kleidung zu welcher Studentenverbindung sie gehören. Was mir allerdings auch sehr gut gefallen hat, dass sehr sehr viele Studenten sich Klamotten aus dem Bookstore kaufen und tragen, wo die Universität aufbeschriftet ist. Später, als ich andere Städten besucht habe, habe ich oft eins solcher Klamotten getragen und wurde fast jedes mal von einem ehemaligen SDSU-Absolventen angesprochen oder begrüßt.


San Diego

Die erste Bestätigung, dass ich die richtige Stadt für die kommenden 6 Monate gewählt hatte, erhielt ich schon auf dem Zwischenflug nach Philadelphia, als eine viel reisende Dame begeistert meinte: ,,You´re going to paradise!". Nach einem Blick während der Landung aus dem Flieger hatte ich verstanden, was sie meinte. Eine Sonne, die scheint, unendlich viele alleeartig gepflanzte Palmen, verschiedene schöne Strände mit vielen Menschen und eine nette Skyline. Auf diese Weise wurde ich von einer der schönsten Städte, die ich gesehen habe, empfangen.

Wie zuvor erwähnt verbrachte ich die ersten Tage im Gaslamp Quarter (Downtown), dessen Eingang auch mit einer Aufschrift "Gaslamp Quarter - Historic Heart of San Diego" gekennzeichnet ist. Somit war ich an der lebendigsten Stelle San Diegos. Gemeint sind eigentlich die 4th, 5th und die 6th Avenue (jeweils ca. 1km lang), die hauptsächlich aus Clubs, Bars und Restaurants und ähnlichem bestehen. Somit waren auch lustige Bekanntschaften mit Menschen, die dort sind, um Spaß zu haben, gesichert. Wer nicht auf das Großstadtleben verzichten möchte, wäre in ganz Downtown definitiv nicht falsch. Denn dort ist ständig irgendetwas los. Wer sich dort entspannen möchte, kann einfach auf dem Pacific Highway die Aussicht auf die Coronado Island mit einer Zigarre genießen.

Wer sich dem kalifornischem laid-back lifestyle widmet, sollte am PB (Pacific Beach) leben. Hier laufen viele Menschen oberkörperfrei, weil sie entweder am Strand entlang joggen, Fahrrad/Skateboard fahren, ihnen zu warm ist oder sie einfach ihren trainierten Körper zeigen möchten. Hier scheinen wirklich die meisten frei von Sorgen zu leben, als ob sie im Urlaub wären. Gesurft wird so gut wie den ganzen Beach entlang. Wer sich abkühlen möchte, muss sich nur den kalten und starken Wellen des Pazifiks widersetzen. Auch hier gibt es sehr viele Bars und Restaurants, gefüllt mit Menschen, die gerne Spaß haben oder Football schauen. Anders als in Downtown gibt es in dieser Area keinen Dress Code. Ob man mit Flip-Flops oder mit Schlittschuhen antanzt, spielt keine Rolle. Hier ist jeder willkommen, der über 21 Jahre alt ist und sich ausweisen kann.

Wer das amerikanische College-Life auskosten möchte sollte möglichst viel Zeit im College-Area verbringen. Diese ist je nach Verkehr ca. 25 Minuten vom PB entfernt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert die Fahrt sogar eine knappe Stunde. Hier verbringt man die meiste Zeit als Student auf dem Campus, da dieser alles Mögliche bietet, was einen guten Campus auszeichnet. Hier ist man üblicherweise nur von Studenten umgeben, weshalb für sehr viel Spaß, coolsten Aktivitäten und einer harmonischen Lernumgebung nichts widerspricht. Wer seine Freizeit mit inländischen Kommilitonen verbringen möchte, sollte eher am Campus wohnen. Wer lieber weniger Zeit auf dem Campus verbringen möchte und doch lieber ein Semester mit Urlaubsfeeling verbringen möchte, sollte am Pacific Beach wohnen.

Die Grenze zur mexikanischen Stadt Tijuana ist mit dem Trolley unter einer Stunde von Downtown aus zu erreichen. Über die Grenze geht man zu Fuß und nimmt ein Taxi maximal für 5$ zur Innenstadt und bemerkt eigentlich sofort, dass man sich auf neuem Boden befindet.

Weitere Orte, die man während des Semesters in San Diego nicht verpassen sollte:

  • La Jolla, hier ist meiner Meinung nach der schönste Sonnenuntergang
  • Coronado Island, mit einer unbeschreiblich schönen Aussicht auf Downtown San Diego (Skyline)
  • Woodson Mountain + Potato Chip
  • Sunset Cliffs
  • ein NFL-Spiel der San Diego Chargers im Qualcolm Stadium
  • Balboa Park
  • eventuell das berühmte SeaWorld
  • Mission Bay Park

Reisen

Wer sich ein halbes Jahr in dieser wundervollen Stadt aufhält, sollte auch unbedingt dessen geographische Lage ausnutzen. Die Grenze zu Mexiko ist mit dem Auto in einer halben Stunde erreicht. Las Vegas ist etwa 5 Stunden und Los Angeles 2 Stunden (tagsüber und an Wochenenden aufgrund des Verkehrs eher 3 Stunden) entfernt, was in einem Land wie den USA wirklich nicht weit entfernt ist, wenn man bedenkt, dass Kalifornien von der Fläche her größer als Deutschland ist. Ein Grund, weshalb man sich für diese Zeit ein Auto gönnen sollte, sind die vielen berühmten Orte, von denen San Diego umgeben ist. Während des Semesters war ich 2 Mal in Las Vegas und öfters in Los Angeles. Dabei ging es entweder um die Erkundung der Stadt selbst oder um Veranstaltungen, wie z.B. der Floyd Mayweather Boxkampf in der MGM Grand Arena oder ein NBA Match der LA Lakers /Clippers und vieles mehr.

Abgesehen von Weekendtrips würde ich jedem einen Road Trip nach San Francisco über den Highway 1 empfehlen. Ich habe es am Ende des Semesters gemacht und habe folgende Städte mit meinem Roommate und einem Gast aus Deutschland abgehandelt:

  1. San Diego ► Zur Silvesternacht in Las Vegas. + Grand Canyon Trip
  2. Las Vegas ► Los Angeles
  3. Los Angeles ► San Francisco über den Highway 1 und dabei berühmte Städte/Stellen, wie z.B. Malibu, Santa Barbara, Big Sure, Santa Cruz, Monterey etc., besucht
  4. San Francisco ► 6h Flug Miami Beach
  5. Miami Beach ► 2h Flug New York City
  6. New York City ► Frankfurt Flughafen

Vor der Abfahrt von San Diego hatten wir alle Unterkünfte und Autos gemietet, denn es gilt IMMER in Amerika: Je früher desto günstiger! Für die Nacht auf dem Las Vegas Strip im Flamingo Hotel haben wir ca. 15$ pro Kopf bezahlt. Für die anderen Städte haben wir sehr schöne Wohnungen über AirBnb gemietet. Insgesamt haben wir in jeder Stadt je 4-5 Tage verbracht, weshalb mir das Geld des Teilstipendiums für die Reise eine große Hilfe war, um Unterkunftskosten zu decken.

Da die ganze Reise mit vielen Gepäckstücken durchgeführt werden musste, mussten wir den größten Wagen zum günstigsten Preis mieten. Durch etwas Glück und Reklamationen haben wir den größten Wagen zum günstigsten Preis bekommen, weshalb die Fahrt einfach nur sehr angenehm war, zugleich auch vielmehr Spaß gemacht hat.

In Las Vegas trifft man eigentlich nur auf Menschen, die dort sind um Spaß zu haben. Dementsprechend sind alle Menschen gelassen und gut drauf und es kommt zu den witzigsten Ereignissen, die man erleben kann. Die meisten versuchen ihr Glück, schnelles Geld zu verdienen in den bekanntesten Casinos der Welt. Es ist eine Stadt, die man erst durch stundenlange Fahrt durch die Wüste erreicht. Doch sobald man ankommt, ist man von allen Lichtern und Architekturen sprachlos begeistert. Jedes Hotel hat seine eigene Besonderheit. Die berühmtesten und schönsten beiden Hotels, die man eventuell durch Hollywoodfilme kennt, sind das "Bellagio" und das "Caesar´s Palace". Auf dem ganzen Strip entlang gibt es zahlreiche moderne Hotels, die immer ein Casino und oft auch mehrere Clubs haben. Ein Blick in jedes einzelne Hotel sollte man werfen, denn jedes Hotel hat etwas Besonderes. Abgesehen davon ist es eine Stadt, in der es jeden Tag verschiedene Entertainments gibt. Möchtest du am Schießstand schießen oder Waffen im Wal Mart-Regal sehen oder allgemein viel Spaß haben, dann darfst du Las Vegas nicht verpassen.

Los Angeles ist San Diego in groß. Es ist die Stadt, wo die meisten Celebrities wohnen und arbeiten. In Kalifornien kann diese Stadt definitiv am meisten bieten. Es ist ständig irgendetwas los in dieser Stadt, meiner Meinung nach schon ein bisschen zu viel. Die freundlichen Menschen aus San Diego fehlen hier einem. Der Verkehr ist unerträglich. Dafür allerdings der Strand in Santa Monica oder der Venice Beach umso schöner. Wer auf viel Glamour und High Society aus ist, braucht nur wenige Minuten in Beverly Hills auf dem Rodeo Drive zu verbringen. Königliche Rolls Royces, große Jeeps mit Chauffeuren, die bekanntesten Designerläden und natürlich Mega-Villen soweit das Auge reicht. Wer in Los Angeles ist sollte sich definitiv ein NBA-Spiel nicht entgehen lassen. Bei Gelegenheit das Universal Studio besuchen, allerdings einen ganzen Tag dafür einplanen. In Hollywood kann man auf den Sunset Boulevard, wenn man abends ausgehen möchte. Ansonsten ist der schönste Ort in Los Angeles definitiv in Santa Monica. Ein mega großer Strand mit einem schönen Pier und vielen unterschiedlichen interessanten Menschen. In Los Angeles ist es auch sehr schwer, Langeweile zu haben, da es sehr lebendig ist und es stets irgendetwas gibt zu unternehmen.

Wie gesagt, würde ich die Fahrt entlang der Küste Richtung San Francisco jedem empfehlen. Der Weg auf dem Highway 1 dauert ca. 5 Stunden länger, doch lohnt sich dieser meiner Meinung nach in jeder Sekunde. Zum einen fährt man durch mehrere kleinere Städte und Ortschaften durch, die sowohl bekannt sind als auch etwas zu bieten haben. Zum anderen kann man wirklich die schönsten Naturausblicke des Pazifiks mit den Cliffs genießen. Hierbei bietet es sich an, die Fahrt in zwei Tagen durchzufahren und irgendwo in der Mitte der Strecke zu übernachten, da man eher tagsüber die Strecke und die verschiedenen Städte genießen kann. Die wichtigsten Stopps sind meiner Meinung nach in Malibu, Santa Barbara und im Big Sure. Doch während der Fahrt hält man sowieso alle 50-100km an, um die unbeschreiblich schöne Aussicht der Natur zu genießen.

San Francisco ist auch eine sehr schöne Stadt, die wirklich die besten Aussichten überhaupt liefert, da es in dieser Stadt stets sehr STEIL hoch und runter geht. Wer bisschen Heimweh hat, muss einfach in den Financial District und die eher europäische Atmosphäre erleben. Orte, die man unbedingt in San Francisco sehen muss, sind die Twin Peaks, die Golden Gate Bridge, Market Street im Financial District, die California Street mit der Cable Car durchfahren, Pier 39, Alcatraz Island und die Lombard Street. Es ist wirklich eine Stadt, die man in 4-5 Tagen in vollen Zügen genießen kann.

Celebrities die ich in Kalifornien und Nevada gesehen habe: Johnny Depp, Sandra Bullock, Vin Diesel, The Big Bang Theory Schauspieler, Jason Derulo, Ludacris, The Weekend, Snoop Dogg, Chris Brown.

Zu Miami gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Anders als auf der West Coast ist in Miami Beach der Strand viel sauberer und heller. Das Wetter ist durchgehend warm-heiß. Der perfekte Strandurlaub ist definitiv in Miami Beach. Auch hier kann man, ähnlich wie in Beverly Hills, teure Autos und Mega Mansions sehen, die allerdings eine Yacht vor der Haustür geparkt haben. Wer abends ausgehen möchte, braucht nur einmal die Ocean Drive zu durchqueren und der Abend ist gesichert.

Unsere letzten Tage haben wir in der bekanntesten Stadt der Welt verbracht: New York City. Hier waren wir überwiegend in Manhattan. Hohe Gebäude, Touristen aus aller Welt und Menschen in Anzügen wo das Auge hinreicht. Eine Stadt für sich selbst. Eine Stadt, die wirklich keine Sekunde ruht. Bleibt man auf der Straße (Fußgängerweg) stehen, wird man definitiv angerempelt oder angegafft, weil es in dieser Stadt keine Pausen gibt. Wer eine Auszeit braucht, kann in den Central Park gehen und die Natur, umgeben von zahlreichen hohen Gebäuden, genießen. Wir hatten das Glück, die Stadt sowohl vor als auch nach dem Schneesturm Jonas zu sehen.


Schlusswort / Fazit

Zu der Frage, wie ich mein Auslandssemester nach den vergangenen sechs Monaten sehe? Es ist wohl die beste Erfahrung die ich in meinem Leben gemacht habe. Ich kann wirklich nur jeden einzelnen dazu motivieren und ermutigen, ein Auslandssemester zu machen. Noch besser ist es, diese Erfahrung an der San Diego State zu machen. Derzeit bin ich wie ein Virus, der seine Umgebung mit dem Cali-Life ansteckt. Es ist wirklich eine unbeschreiblich schöne Stadt mit sehr vielen netten Menschen. Nicht alle Großstadtmenschen sind so drauf wie in San Diego. Hier gehört es sich einfach nett, freundlich und offen zu sein. Man hält hier einem die Tür auf, der vielleicht 30m weiter entfernt ist. Hat man beim Vorbeilaufen Blickkontakt, begrüßt man sich gerne, obwohl man sich nicht kennt. Ist man im Aufzug mit einer anderen Person, fragt man wie sein Tag war. Man macht sich gegenseitig gerne Komplimente über die Kleidung oder die Haare. Viele Kleinigkeiten, die den Menschen ein Lächeln schenken. Es gibt ständig irgendetwas zu unternehmen in dieser Stadt. Das Wetter ist ständig gut. Wer in dieser Stadt Langweile hat, ist definitiv selbst schuld.

Die Erfahrung, die ich während meiner Existenzgründung oder während meines selbstständigen Lebens mit Menschen aus der ganzen Welt gesammelt habe, ist unbezahlbar. Es hört sich ziemlich Mainstream an, doch man lernt wirklich fürs Leben. Ein Haushalt zu gründen und ihn erfolgreich zu führen, dabei das Budget zu verwalten, ist eine Erfahrung, die man im Elternhaus nicht so einfach geschenkt bekommt. Auch die Entwicklung meiner Englischkenntnisse ist deutlich spürbar. In kürzester Zeit entwickelt sich ein gewisses Sprachgefühl, was in einem Sprachkurs schwerer zu erzielen wäre.

Durch die Projektarbeit, in der ich ein (A) bekommen habe, hatte ich die Gelegenheit, einen Einblick in die Berufswelt eines Ingenieurs in den USA zu erhalten, was ebenfalls wirklich eine hervorragende Erfahrung für mich war. Die vielen Reisen in den USA waren auch eine einmalige Erfahrung. So kann ich jeden nur dazu ermutigen, so viel wie möglich im Ausland zu unternehmen. Denn es ist wirklich eine wundervolle Zeit und das, was übrig bleibt sind die tollen Erfahrungen und Erinnerungen. Dass San Diego und eigentlich ganz Kalifornien ziemlich teuer sind, ist auch kein Geheimnis mehr. Ob es sich lohnt, für sechs Monate so viel Geld auszugeben? Es lohnt sich zu 100%. Und ich bin mir sicher, dass die meisten, die an der SDSU waren, dasselbe behaupten würden. Geld sollte man nutzen, um das Leben bestmöglich auskosten zu können und es nicht zu bunkern. Von daher bereue ich wirklich keinen einzigen Cent, den ich in den USA ausgegeben habe. Ganz im Gegenteil bin ich motiviert und entschlossen, im Master ein weiteres Auslandssemester zu machen und mein Geld ausschließlich dafür beiseite zu legen. Das einzige, was mich daran traurig macht, ist zu wissen, dass ich bereits an der schönsten Stelle war und meinen nächsten Auslandaufenthalt stets mit meiner Zeit in San Diego vergleichen werde.