19 Sep
Erfahrungsbericht von Johanna S.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Jura, Literaturwissenschaften
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 07/2017 bis 08/2017
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nachdem ich meinen juristischen Schwerpunkt nach dem 5. Semester im Februar 2017 bestanden hatte, habe ich mich entschlossen, das 6. Semester frei zu machen und habe mich nach Praktika- und Auslandsaufenthaltsmöglichkeiten umgesehen. Ich wollte gerne vor dem Repetitorium zum ersten Mal den europäischen Kontinent verlassen, am liebsten in die USA fahren, aber die Aussicht alleine zu reisen hat mir nicht zugesagt. Von College Contact hatte ich bereits über eine Info-Veranstaltung an der WWU in Münster gehört, und ich wusste, dass amerikanische Universitäten oft Sommerprogramme, auch für internationale Studenten anbieten.

Wahl der Hochschule

So habe ich mal eine Mail geschrieben, in der ich meinen bisherigen Studienverlauf und meinen Wunsch, eine Summer School an einer Uni an der Ostküste der USA zu machen, geäußert habe. Darauf kam umgehend eine Antwort mit der Möglichkeit, einen persönlichen Termin zu vereinbaren, Uni-Vorschlägen und Links zu deren Internetseiten, um sich die Programme für die Summer School anzusehen. Boston hat mir spontan direkt gefallen, natürlich auch wegen des guten Rufs der Universität, aber auch wegen der Lage an der Ostküste und wegen Berichten von Bekannten, die bereits dort gewesen waren.

Ich habe mich dann entschlossen einen Kurs zu machen, der zumindest ein bisschen was mit Jura zu tun hat (Criminal Justice) und einen Literaturkurs (Rise of the Novel, British Literature), da mich Literatur schon immer interessiert hat und ich mir von dem Kurs versprochen habe, durch Lektüre, Textverständnis und eigene Schreibleistung mein Englisch zu verbessern.

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Bewerbungsprozess und Vorbereitung

Der Bewerbungsprozess verlief sehr easy, da von College Contact alles organisiert war, Check-Listen zur Verfügung gestellt wurden und man bei Problemen oder Fragen immer Hilfe und Unterstützung erhalten hat. Natürlich beinhaltet eine Bewerbung immer Aufwand und Bürokratie - nervig ist der Botschaftsbesuch für das Studentenvisum und das Sicherstellen aller Impfungen. Des Weiteren benötigt man jedoch nur einen gültigen Reisepass, einen Nachweis der bisherigen Studienleistungen (vorzugsweise auf Englisch) und der Sprachennachweis des DAAD kostet nur ein paar Euro, wird eigentlich immer an der Uni angeboten und ist auch sehr gut machbar!

Nachdem dann die Zusage kam, habe ich mich um die Flüge und die Unterkunft auf dem Campus gekümmert. Ich habe im Wohnheim der Uni gewohnt (Doppelzimmer, zu 4. ein Bad) – da man jedoch da keine Küche oder eigene Möglichkeiten hat zu kochen, würde ich die Apartments (4 Leute teilen sich eine Küche, ein Bad und ein Wohnzimmer, WG-ähnlich) empfehlen. Auch wenn das Essen in der Dining Hall (Frühstück, Mittag und Abendessen) abwechslungsreich und, als Buffet gestaltet, auch für jeden sättigend ist, waren die Öffnungszeiten (morgens nur von 7-9 und Dinner nur von 17-19 Uhr) manchmal ein Hindernis, oder einfach doch mal der Wunsch da zuhause zu kochen und bei einer Serie zu essen.

Die Zimmer waren wie man sie sich in Wohnheimen vorstellt – spartanisch eingerichtet, aber eben vollkommen ausreichend für 6 Wochen, vor allem, wenn man eh viel unterwegs ist und reist…


Die Boston University

Die Boston University an sich hat mir sehr, sehr gut gefallen! Das Fitnessstudio ist supermodern, riesengroß und beinhaltet alles, was man sich vorstellen und wünschen kann. Es gibt ein Medical Center an der Uni, sodass man direkt sehr gute medizinische Versorgung erhält, wenn es einem mal nicht so gut geht. Die Uni hat mehrere Mensen, Starbucks, Convenience Stores, Smoothie Läden und Subway auf dem Campus, man wird also auch auf jeden Fall satt!

Die Bibliothek ist sehr groß, mit PCs und Druckern ausgestattet – allenfalls zu bemängeln ist, dass sie im Sommer dank der Klimaanlage auf arktische Temperaturen runtergekühlt ist…


Kurse

Die Kursgröße war klassenähnlich, ca. 30 Leute, und die Professoren sehr nett, lustig und auf gute Kursatmosphäre bedacht. In meinen Kursen wurde auch viel Wert auf Beteiligung gelegt, sodass man auch dazu kam, mal sein Englisch auszuprobieren. Auch der Arbeitsaufwand hielt sich in Grenzen. Mir war wichtig, dass ich nicht nur anwesend bin, sondern auch etwas aus den Kursen mitnehme, sodass ich die „Hausaufgaben“ immer erledigt habe, Paper geschrieben habe und mich etwas für die Midterm Exams vorbereitet habe und so am Ende zufrieden und mit guten Noten die Summer School abgeschlossen habe – aber ich bin mir sicher, man hätte die Kurse auch mit deutlich weniger Aufwand bestanden, wenn einem die Note vollkommen egal ist.

Ich habe mir die Kurse so ausgesucht und gelegt, dass ich nur Montags und Mittwochs Uni hatte – perfekt um an den Wochenenden die Ostküste zu bereisen… was auch sehr zu empfehlen ist! Ich war ein Wochenende in NY, ein Wochenende in Washington DC, habe einen Roadtrip die Ostküste hoch nach New Hampshire und Maine gemacht und war am Ende noch für 4 Tage in Miami. Nach NY ist es zu empfehlen, mit dem Bus zu fahren (sehr günstig und dauert nur 4 Stunden), nach Washington und Miami bin ich geflogen (bei „rechtzeitiger“ Buchung, wobei ich auch alles erst in den USA recht spontan geplant habe, sind die Flüge alle gut bezahlbar)! Alle Reisen waren sehr bereichernd, super schön, und unvergleichlich, also kann ich jedem alle Ziele wärmstens ans Herz legen!


Boston

Trotzdem hätte ich auch noch mehr Zeit in Boston verbringen können, denn die Stadt hält alles bereit, was man sich nur wünschen kann: Über Open-Air-Konzerte direkt am Charles River am Memorial Shell, Open-Air-Theater im Boston Common, beste Shopping-Möglichkeiten auf der Newbury Street und in den riesigen Einkaufszentren, wie z.B. das Prudential Center, in dem auch ein Skyrestaurant und eine Aussichtsetage mit Blick über die Bostoner Skyline zu finden sind, den wunderschönen Hafen mit Restaurants und Cafés, weiter über Sportmöglichkeiten auf dem Charles River (Kajak, Segeln, Rudern etc.), Baseball im Fenway Park (der wenige Gehminuten von der Uni entfernt ist), sowie historische Sights (zur Independence-Bewegung und der Tea Party) – es ist für jeden was dabei!

Auch die Uni bzw. das International Office kümmert sich hier sehr lieb, bietet einen Tag in einem Outlet Center, einen Baseballgame-Besuch und einen Tag am Strand in Maine an, und in der Summer School Facebook-Gruppe werden oft weitere Aktivitäten angeboten oder Leute verabreden sich, um etwas zu unternehmen.

Die Stadt ist wunderschön, hat die perfekte Größe und an jeder Ecke eine Uni mit vielen, vielen Studenten. Einzig das Nachtleben hat nicht wirklich überzeugen können: Die Clubs und Bars schließen für die Verhältnisse deutscher Studenten ziemlich früh (gegen 2 oder 3 Uhr nachts) und natürlich muss man IMMER seinen Reisepass dabei haben, egal ob man Alkohol im Supermarkt kauft oder in eine Bar gehen möchte – der Perso reicht definitiv nicht. Wer also mehr feiern möchte, kann dies in New York oder Miami ausleben, Boston ist in dieser Hinsicht eher ruhig.


Kosten

Was die Kosten angeht, muss man sich natürlich darauf einstellen, dass eine Summer School an sich schon relativ viel Geld kostet, und man beim Reisen und Urlaub machen natürlich auch nochmal viel Geld ausgeben kann. Mir war es das aber auf jeden Fall wert: mal eine amerikanische Uni besucht zu haben, mein Englisch verbessert zu haben, an der Uni schnell und leicht Leute kennen gelernt zu haben, mit denen man dann Zeit verbringen und reisen kann, und am Ende 6 Wochen „Urlaub“ gehabt zu haben, die man sich in den Lebenslauf schreiben kann.


Kontakte knüpfen

Zuletzt würde ich empfehlen, die erste Info-Veranstaltung des International Office zu besuchen, wo alle neuen Studenten anwesend sind, um Leute kennen zu lernen (es sind seeeeeehr viele Asiaten an der Uni unterwegs, aber man findet tatsächlich auch einige Europäer!) oder sich am besten direkt auf die Liste von College Contact setzen zu lassen und sich die Namen der anderen Studenten geben zu lassen, die an derselben Uni studieren und sich mit denen in Kontakt zu setzen – eine sehr gute Idee und Hilfe von College Contact!

Alles in allem hatte ich eine unvergessliche Zeit in Boston, an der Uni und auf meinen Reisen, würde es jederzeit wieder genauso machen und kann es allen, die überlegen eine Summer School dort zu absolvieren, nur mehr als empfehlen!