2 Okt
Erfahrungsbericht von N. N.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2018 bis 06/2018
Heimathochschule: Fulda HS

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im März 2018 machte ich mich auf den Weg nach San Diego, um dort das „Spring Quarter“ an der University of California San Diego zu verbringen. Ich hatte schon länger geplant während meines Masterstudiums ein Semester in Kalifornien zu studieren. Nach dem dritten Semester nutze ich die Gelegenheit noch fehlende 30 ECTS über ein Auslandssemester zu erwerben. Meine Wahl fiel schnell auf die UC San Diego. Die Universität zählt nicht nur zu den besten der USA, sondern besticht auch durch ihre Lage im Süden Kaliforniens direkt am Pazifik. Das Quarter-System dieser Universität ermöglichte es mir außerdem im deutschen Sommersemester in die USA zu gehen, ohne in Deutschland die Klausuren des letzten Semesters zu versäumen.

Vorbereitung:

Um den aufwändigen Bewerbungsprozess zu vereinfachen, kann ich sehr empfehlen sich an College Contact zu wenden. Dort wurde mir bei allen Fragen rund um die Bewerbung und die Beantragung des Visums immer schnell geholfen. Außerdem bekommt man eine Bewerbungs-Checkliste zur Verfügung gestellt und alle Bewerbungsunterlagen werden noch einmal geprüft bevor sie an die Uni weitergeleitet werden. Dieser Service ist für Studenten kostenlos.

Für die Bewerbung an der UCSD benötigt man einen bestimmten Notendurchschnitt (GPA von mindestens 3.0), ein Motivationsschreiben, einen Englischnachweis (Level C1) und ggf. einen Tuberkulosetest vom Arzt. Als Sprachnachweis war der DAAD-Test für mich die unkomplizierteste und günstigste Alternative. Diesen kann man an vielen deutschen Hochschulen absolvieren. Außerdem wird eine Bestätigung der Bank gefordert, dass man die nötigen finanziellen Mittel besitzt (ca. $12.000), um die Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und andere Kosten aufzubringen. Dieser Nachweis kann auch durch ein Familienmitglied oder ein Stipendium erbracht werden. Für die Vorbereitung der Bewerbung und die Beantragung des F1-Visums sollte man genug Zeit einplanen. Die Zusage der UCSD bekam ich innerhalb von wenigen Tagen nach Abgabe meiner Bewerbung.

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Kurse:

Während eines Quarters belegt man üblicherweise 12 Undergraduate oder 9 Graduate Units. Dies entsprechen im Schnitt drei bis vier Kursen. Wie auch an vielen anderen amerikanischen Universitäten kann man als Extension-Student die Kurse erst vor Ort über das sogenannte Class Crashing belegen. Während der ersten Wochen wählen zunächst die „regulären“ Studenten ihre Kurse. Erst danach wird klar, ob in einem Kurs noch Platz für internationale Studenten ist. Demnach sollte man zu Beginn des Quarters immer mehr Kurse besuchen als man eigentlich belegen will, falls man in einem Kurs keinen Platz mehr bekommen sollte.

Das Class Crashing verläuft in jedem Fachbereich unterschiedlich, deshalb kann ich im Folgenden nur Tipps für die Kurse der Rady School of Management geben: Für Managementkurse gibt es eine separate Warteliste für Extension Studenten. Setzt euch so früh wie möglich auf diese Liste (am besten schon vor Beginn der Einführungsveranstaltungen), um als einer der Ersten auf freie Plätze nachzurücken. Pro Quarter gibt es üblicherweise auch drei Sponsored Classes, bei denen eine gewisse Anzahl von Plätzen für internationale Studenten reserviert ist. Wenn ihr euch für diese Kurse rechtzeitig eintragt, habt ihr dort einen Platz sicher und weniger Stress zu Beginn des Quarters. Oft werden die gleichen Kurse von mehreren Professoren angeboten. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, kann man sich die Bewertungen der Professoren und die Notendurchschnitte der letzten Jahre bei den Kursen selbst oder auf der Seite „Rate My Professor“ ansehen.

Alternativ kann man auch Kurse der UCSD Extension wählen. Dabei ist man meist mit anderen internationalen Studenten und nicht mit amerikanischen Studenten zusammen. Viele dieser Kurse finden allerdings nicht auf dem Campus statt und werden erst ab einer gewissen Zahl an Anmeldungen angeboten. Pro Quarter gibt es auch die Möglichkeit einen Onlinekurs zu belegen. Die genaue Vorgehensweise der gesamten Kurswahl wird während der Orientierungsveranstaltung zu Beginn des Quarters noch einmal im Detail erläutert.

Leider ist es an der UCSD nicht möglich Graduate Kurse der Rady School of Management zu belegen. Da mein gewünschter Onlinekurs wegen zu weniger Anmeldungen nicht angeboten wurde, habe ich mich für drei Upper-Division Undergraduate Kurse der Rady School of Management entschieden: Business Project Management, New Venture Finance und Product Marketing and Management. Wöchentliche Hausaufgaben, Gruppenarbeiten und gelegentlich auch kleinere Quizze sind bei allen Kursen neben einem Midterm und einem Final üblich. Die Endnote setzt sich somit aus vielen Einzelnoten und der Anwesenheit zusammen. Dies erfordert zwar einen höheren Arbeitsaufwand während des Semesters, jedoch empfand ich den Lernaufwand vor den Prüfungen bei den meisten Kursen im Vergleich zu Deutschland geringer. Die Klausuren waren bei diesen Kursen außerdem alle im Multiple-Choice Format.


Campus:

Der Campus der UCSD ist riesig, sodass ich während eines Quarters noch lange nicht alle Ecken gesehen habe. Oft läuft man 20 Minuten von der Bushaltestelle bis zum Vorlesungsraum. Deshalb sind viele Studenten auch mit dem Skateboard oder Fahrrad unterwegs. Die berühmte Geisel Library und das Price Center, indem sich ein Food Court, ein Bookstore und ein Kino befinden, bilden den Mittelpunkt der UCSD. Es gibt aber noch viele weitere Restaurants, Cafés und kleine Supermärkte über den ganzen Campus verteilt. Außerdem findet man dort auch ein Medical Center mit Ärzten und einer Apotheke. Die Universität liegt in La Jolla, im Norden San Diegos, nahe einer Klippe nur wenige Meter vom Meer entfernt und bietet somit einen atemberaubenden Ausblick.


Wohnen:

Das Wohnen in San Diego ist im Vergleich zu Deutschland ziemlich teuer. $1500 im Monat für ein eigenes Schlafzimmer in einer WG und ungefähr die Hälfte für ein geteiltes Schlafzimmer (shared room) sind dort üblich.  Am beliebtesten bei internationalen Studenten sind die Stadtteile Pacific Beach und La Jolla (University City). Wohnt man in Pacific Beach, ist ein Auto von Vorteil, da der Weg zur Uni mit dem Bus sonst 40 Minuten bis eine Stunde betragen kann. Dafür ist man in Strandnähe und kann fußläufig viele Bars und Ausgehmöglichkeiten erreichen. La Jolla ist ein wohlhabender Stadtteil im Norden San Diegos und beliebt wegen der Nähe zum Campus. Dort gibt es kostenlose UCSD Shuttles, die alle 10-15 Minuten zum Campus fahren. Mit einem Uber oder Lyft kommt man abends auch schnell nach Pacific Beach. Vorab buchen viele Studenten ein möbliertes Zimmer über Anatolia Housing (La Jolla) oder Kamo Housing (Pacific Beach). Dabei ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man mit anderen internationalen Studenten ein Apartment teilt. Es besteht aber auch die Möglichkeit erst vor Ort nach einer Wohnung zu suchen oder über Airbnb etwas zu mieten.


Kosten:

Die Kosten sind eigentlich der einzige Nachteil der Universität. Mit fast 8.000 USD Studiengebühren, zusätzlich zur Miete, Krankenversicherung, Flug und den sowieso schon höheren Lebenshaltungskosten, ist das Auslandssemester an der UCSD sicher nicht günstig. Daher ist es empfehlenswert sich frühzeitig auf Stipendien zu bewerben oder wenn möglich Auslands-BAföG zu beantragen.


Freizeit:

Da man meist nur an zwei bis drei Tagen Vorlesungen in der Woche hat, bleibt trotz wöchentlicher Hausaufgaben noch genug Freizeit. San Diego bietet unzählige Unternehmungsmöglichkeiten und hat viele Strände, die zum Surfen oder Relaxen einladen. Die Universität besitzt viele verschiedene Sportclubs, denen man sich anschließen und so schnell Kontakte knüpfen kann. Von der UCSD Extension werden neben den Orientierungsveranstaltungen auch weitere Events angeboten, bei denen man z.B. kostenlos verschiedene Wassersportarten ausprobieren kann oder die anderen Internationals beim Lagerfeuer am Strand trifft. Feiern gehen kann man in San Diego wohl am besten am Wochenende sowie unter der Woche am Taco Tuesday in Pacific Beach oder Downtown. Man sollte am besten schon früh anfangen viel zu unternehmen oder nach dem Quarter noch Zeit zum Reisen einplanen, da man es sonst nicht schafft alle umliegenden Städte und Nationalparks zu besuchen.


Fazit:

Ich habe die Zeit in San Diego sehr genossen und kann ein Auslandssemester an der UCSD nur empfehlen. Es bietet die perfekte Mischung aus einer akademisch hochwertigen Ausbildung und unzähligen Freizeitmöglichkeiten, schönen Landschaften und gutem Wetter. San Diego ist meiner Meinung nach eine wunderschöne Stadt und wird nicht umsonst als „America‘s Finest City“ bezeichnet. Gerne wäre ich noch ein Quarter länger geblieben.