1 Okt
Erfahrungsbericht von Michael K.

University of Canterbury

Stadt: Christchurch
Land: Neuseeland
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Jura
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2012 bis 07/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Entscheidung und Vorbereitung

Im Rahmen meines Studiums der Rechtswissenschaften habe ich mich dazu entschieden, ein Auslandssemester in Neuseeland zu absolvieren. Bei der Organisation habe ich mich von College-Contact unterstützen lassen, was eine sehr gute Entscheidung war, da sie alle offenen Fragen schnell klären konnten. Die wichtigsten Punkte sind die Bewerbung selbst und das Visum, sowie die Unterkunft.

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Universität und Studium

An der University of Canterbury lässt sich hervorragend studieren. Der Campus ist weitläufig, grün und einfach wunderschön. Zum Campus gehört ein riesiger Sportplatz, den Studenten ständig nutzen können. Die Studentenwohnheime (Ilam und Sonoda) liegen 5-15 Minuten Gehweg vom Hauptcampus entfernt, gehören aber noch zum Campus. Das Gelände ist somit insgesamt sehr groß, wird aber vom hauseigenen Sicherheitsdienst überwacht (die aber sehr freundlich und locker drauf sind). Außerdem ist der Campus Rauchfrei, d.h. auf dem gesamten Campus, somit auch auf den Geländen der Wohnheime ist Rauchen nicht gestattet.

Die Universität ist gut ausgestattet. Alle Computer sind von Apple, die Bibliotheken sind hervorragend und es ist sehr sauber. Zudem kann man als Student 24/7 in die Räume des Kirkwood Village, wo man hervorragend in Gruppen arbeiten oder Hausarbeiten schreiben kann. Generell ist das Studieren in Neuseeland sehr angenehm, die Umgangsformen sind sehr locker und die Professoren und Mitarbeiter der Uni der hilfsbereit. Das Niveau ist wie in Deutschland, trotz des lockeren Umgangs werden hohe Leistungen erwartet. Das alles mit der Freizeit unter einen Hut zu bringen ist nicht leicht, jedoch machbar. Die Neuseeländer schreiben in Vorlesungen nahezu jedes Wort der Professoren mit, wundert euch also nicht über die Tippgeräusche in den Vorlesungen.

Wählt eure Kurse so, dass ihr möglichst Hausarbeiten schreibt, da Klausuren zeitlich sehr stressig sind.

Das Studium machte mir sehr viel Spaß, da man durch Gruppenarbeiten und in den Vorlesungen viel lernt, insbesondere die englische Rechtssprache und die Prinzipien des Common Law.


Leben und Freizeit

Um es direkt zu sagen: In einem Semester habe ich so viel erlebt, dass es mir, was meine Erfahrungen angeht, deutlich länger als 5 Monate vorkam. Man kann echt jeden Tag etwas erleben!

Zunächst einmal zum Leben in Christchurch. Christchurch ist eine schöne und vor allem grüne Stadt. Durch die Erdbeben wurde zwar das Stadtzentrum zerstört und befand sich während meiner Zeit im Wiederaufbau (was auch noch ein wenig dauern wird), allerdings tat das der Atmosphäre keinen Abbruch. Im Gegenteil, durch die Erdbeben sind die Bewohner der Stadt deutlich stärker zusammengerückt. Gerade als internationaler Studierender, der sich für Christchurch entschieden hat, wird man sehr herzlich aufgenommen und es wird begrüßt, dass man sich gerade trotz der Erdbeben für diese schöne Stadt entschieden hat. Die Menschen in Neuseeland sind grundsätzlich sehr freundlich und offen, man findet überall einen kurzen Smalltalk. Gerade auf Parties ist die Stimmung locker, mit den Neuseeländern kann man gut feiern und Spaß haben, auch die Flirtkultur ist sehr offen. Allerdings muss an diesem Punkt erwähnt werden, dass es in Bars und Clubs teilweise schon ein wenig aufdringlich sein kann, wenn man mit Frauen ausgeht. Die besten Feiern und das beste Klientel findet man auf den Parties der Uni, meist organisiert durch die UCSA (University of Canterbury Students‘ Association), zu der auch die Bar „The Foundry“ gehört, die direkt auf dem Campus liegt. Dort kann man eine gute Zeit mit seinen Freunden verbringen und viele neue Leute kennenlernen. Durch den hohen Anteil internationaler Studierender findet man natürlich sofort Leute, die in der gleichen Situation sind und ebenfalls neue Leute kennenlernen möchten.

Die nächste große Freizeitbeschäftigung ist das Reisen. Gerade die Südinsel, auf der Christchurch liegt, ist die Landschaft abwechslungsreich und atemberaubend. Gerade das Trampen/Hiken macht viel Spaß! Ob ihr das nun im Arthur’s Pass, In der Gegend um Mt. Cook oder in der Region Queenstown/Wanaka macht, ist euch überlassen, ihr solltet aber versuchen so viel zu sehen, wie nur möglich! Wenn ihr in Queenstown seid, dann nehmt genug Geld mit. Ob Skydiven, Bungee-Jumping oder mit dem Speedboat über einen der Seen, die Möglichkeiten Geld auszugeben sind vielfältig und Queenstown gilt als Partystadt. Wenn ihr im März/April da seid und auf malerische Landschaften steht, dann fahrt auf jeden Fall zum Lake Wanaka und nach Arrowtown. Für diejenigen, die gerne auf dem Wasser unterwegs sind, kann ich Kayaking nur sehr empfehlen. Hier sind insbesondere Milford Sound und Doubtful Sound, sowie Sea-Kayaking an der Küste vor dem Abel Tasman National Park (Nelson) hervorzuheben, es macht unglaublichen Spaß und man sieht viel von der atemberaubenden Landschaft.

Ihr solltet euch auch nicht entgehen lassen, die Nordinsel zu erkunden. Wellington sollte dabei unbedingt besichtigt werden. Die Stadt ist wunderschön und nicht nur die tatsächliche, sondern auch kulturelle Hauptstadt des Landes.

Preislich ist das Reisen natürlich nicht günstig. Ein Wagen kostet ca. 50-80 Dollar pro Tag, dazu kommen Kosten für die Übernachtungen. Geht da am besten in Hostels, die kosten 20-30 Dollar die Nacht und ihr trefft viele Backpacker, Work and Traveler und sonstige Menschen aus aller Welt. Zum Trampen sollet ihr die nötige Ausrüstung übrigens in Deutschland kaufen, da die in Neuseeland teilweise deutlich teurer ist!


Kosten

Der ganze Spaß ist leider nicht sehr günstig. Informiert euch rechtzeitig über mögliche Stipendien oder ggf. Auslands-BAföG. Denn neben den Studiengebühren (ca. 6500 Euro) kommen noch die Kosten für die Unterkunft (Ilam Wohnheim ca. 2500 Euro pro Semester) und Lebenshaltungskosten dazu. Mit Reisen und Feiern kommt man da monatlich locker auf 600 Euro. Ansonsten sind die Preise in Neuseeland vergleichbar zu deutschen Preisen. Alkohol ist allerdings deutlich teurer, ebenso wie Zigaretten.


Fazit

Das Auslandssemester in Christchurch war das beste Semester meines Lebens. Die Kosten sind zwar hoch, allerdings hat es sich meines Erachtens voll und ganz gelohnt. Ein solcher Auslandsaufenthalt es eine der letzten Gelegenheiten, ohne Verpflichtungen für eine gewisse Zeit in einem anderen Land zu leben und zu studieren, seine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern, Unmengen an Erfahrungen zu sammeln, Menschen aus aller Herren Länder kennenzulernen und eine unvergessliche Zeit zu verbringen. Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen ein Auslandssemester an der University of Canterbury in Christchurch zu absolvieren!