27 Sep
Erfahrungsbericht von Karoline S.

Griffith University - Gold Coast


Stadt: Gold Coast
Land: Australien
Kontinent: Ozeanien
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2017 bis 06/2017
Heimathochschule: Paderborn U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Nun bin ich seit ungefähr einem Monat wieder zurück in Deutschland, nachdem ich ein paar wundervolle Monate im schönen Australien verbringen durfte. Da mir damals bei meiner Entscheidung, welches Land und welche Universität die richtige Wahl für mein Auslandssemester sein soll, die Erfahrungsberichte eine große Hilfe gewesen sind, hoffe ich, dass ich dem ein oder anderen mit meinen Erfahrungen auch ein paar wertvolle Infos mit auf den Weg geben kann.

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Vorbereitung

Zunächst einmal möchte ich mich ganz herzlich für die Unterstützung durch College Contact bedanken. Man konnte den hilfsbereiten Mitarbeitern jederzeit jede noch so kleine Frage stellen und hat immer sehr schnell wertvolle Hilfe diesbezüglich erhalten. Der Bewerbungsprozess und die Kommunikation mit der ausländischen Hochschule lief durch College Contact super unkompliziert ab. Nichtsdestotrotz ist so ein Auslandssemester mit einigem organisatorischen Aufwand verbunden, weshalb man frühzeitig anfangen sollte dieses zu planen. Ich habe ungefähr 9 Monate vor dem Beginn meines Auslandssemesters den Kontakt zu College Contact aufgesucht und mich dann auch relativ zügig für eine Hochschule entschieden.

Als nächstes habe ich direkt einen Auslands-BAföG-Antrag gestellt. Hiermit solltet ihr nicht warten, da die Bearbeitungszeit sich hier ganz schön lang ziehen kann und endlos viele Informationen und Dokumente vom BAföG-Amt angefragt werden. Da das Leben und die Studiengebühren sehr kostspielig sein können, hatte ich zur weiteren Finanzierung einen Studienkredit der KFW beantragt und mich für ein PROMOS-Stipendium beworben. Bei dem Studienkredit kann es teilweise auch zu längeren Bearbeitungszeiten kommen, deshalb solltet ihr diesen auch hier frühzeitig anfragen. Die Flüge habe ich über STA Travel gebucht. Hier gab es die Möglichkeit für einen Aufpreis von 15 € eine einmalige kostenlose Umbuchung vornehmen zu können, damit muss man nicht auf die Flexibilität bezüglich des Rückflugs verzichten und kann trotzdem das teure One-Way-Ticket umgehen.

Beim Überweisen der Studiengebühren solltet ihr den Wechselkurs im Auge behalten, da die Kursdifferenzen bei so hohen Beträgen natürlich schon einen Unterschied machen. Nachdem ihr allerdings die Studiengebühren überwiesen habt, erhaltet ihr euer Certificate of Enrollment, mit dem ihr eure Studentenvisa beantragen könnt und könnt euch zu den Kursen anmelden. Auch beim Beantragen des Visums gilt: Macht es lieber frühzeitig um unnötigen Stress zu vermeiden. Zwar ging es bei den meisten Studenten innerhalb weniger Tage durch, aber einige haben auch mehrere Wochen darauf gewartet.


Leben im Ausland

Ich bin zusammen mit einer Freundin nach Australien gereist und nachdem wir in Brisbane gelandet sind, wurden wir sehr unkompliziert von dem von der Uni organisierten Transfer vom Flughafen abgeholt und zu unserer Unterkunft für die ersten paar Tage gebracht. Hier haben wir uns für ein Airbnb in Surfers Paradise entschieden, da wir etwas mehr Ruhe und Komfort nach der langen Reise haben wollten. In den darauffolgenden Tagen haben wir uns auf die Suche gemacht nach einer Wohnung. Die Suche gestaltete sich zunächst so, dass wir uns auf Anzeigen auf Flatmates und Gumtree gemeldet haben. Parallel dazu haben wir allerdings auch an den großen Gebäudekomplexen und Hotels in Surfers Paradise an der Rezeption nachgefragt, ob Apartments für einen längeren Zeitraum vermietet werden. Hier war es oft so, dass die Mindestmietdauer von 6 Monaten Voraussetzung für einen Mietvertrag war. Dies war auch der Fall, wenn man nach Wohnungen durch einen Makler gesucht hat. Nach ca. 4 Tagen allerdings waren wir erfolgreich und durften in ein wunderschönes Apartment direkt am Strand für 4 Monate einziehen. Für das gesamte Apartment haben wir 595 AUD pro Woche gezahlt und haben hier zu viert drin gewohnt, sodass jeweils 2 Personen sich ein Schlafzimmer und ein Badezimmer geteilt haben.

Surfers Paradise ist zwar etwas von der Uni entfernt, allerdings war die TRAM-Anbindung von hier sehr gut, sodass man in 20 Minuten die Universität ohne Umsteigen alle sieben Minuten erreichen konnte. Im Allgemeinen war TRAM-Fahren auch sehr günstig, vor allem mit der Studentenermäßigung, die man sich online mit seiner Student-ID aktivieren konnte. Dementsprechend war ein Autokauf für unser Auslandssemester nicht nötig. Von Southport bis Broadbeach verfügt die Gold Coast über eine sehr gute TRAM-Verbindung. Der Rest der Gold Coast ist mit dem Bus sehr günstig zu erreichen. Hier muss man allerdings aufpassen, da die einzelnen Haltestellen weder angezeigt noch durchgesagt werden. Sagt dem Busfahrer beim Einsteigen am besten direkt Bescheid, wo ihr aussteigen möchtet, damit ihr eure Haltestelle nicht verpasst.

Beim Handytarif hab ich mich für eine SIM-Karte von amaysim entschieden. Diese wurde uns direkt am ersten Abend von den sehr freundlichen und hilfsbereiten Australiern im 7eleven empfohlen. Hier hatte ich einen Tarif mit 1,5 GB Datenvolumen und ein paar frei-SMS und frei-Minuten für 25 AUD im Monat. Die Verbindung war in den Städten auch meistens sehr gut. Für das WLAN gilt dies allerdings nicht. Wir haben einen Vertrag bei dodo abgeschlossen und haben sehr viel Geld für unser WLAN in unserem Apartment gezahlt und hatten sehr oft eine schlechte Verbindung. Wir haben uns sagen lassen, dass dies wohl für die ganze Gold Coast gilt und es an der fehlenden Glasfaserinfrastruktur liegt. Dies soll sich aber wohl bis zu den Commonwealth Games verbessern.

Ein australisches Bankkonto war für mich nicht nötig. Ich bin ganz gut nur mit der Kreditkarte zurechtgekommen, da für unsere Vermieterin auch Barzahlung in Ordnung war. Ich hatte eine Mastercard von fluege.de und war damit sehr zufrieden, da man auch hier weltweit kostenlos Geld abheben konnte und hier das Kreditlimit höher war als bei der Visa-Card von der DKB. Dies war beispielsweise von Vorteil, wenn hohe Beträge abgehoben werden mussten wie für die Kaution. Finanziell müsst ihr für Wohnung, Lebensmittel und Freizeit ungefähr mit 1500 € im Monat rechnen.

Was Feiern angeht, werdet ihr sicherlich die ersten Tage von wicked angesprochen, die euch Party-Pässe für eure komplette Studienzeit für 100 AUD anbieten wollen, mit denen ihr freien Eintritt und Getränkespecials in den Clubs bekommt. Entscheidet euch bitte nicht dafür, sondern wartet die O-Woche in der Uni ab, dort könnt ihr euch für alle Clubs Member-Karten hohlen, die genau das beinhalten. Außerdem würde ich euch empfehlen, einen Jahrespass für die Aussichtsplattform des Q1 zu holen. Dieser ist nur 10 AUD teurer als das normale Ticket und ihr könnt den wunderschönen Ausblick öfter und zu verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingungen genießen.


Griffith University Gold Coast und Kurse:

Zunächst einmal würde ich euch auf jeden Fall empfehlen, den Orientation Trip nach Byron Bay mitzumachen. Hier lernt man super viele weitere Austauschstudenten kennen und hat die Möglichkeit, an sehr vielen Aktivitäten teilzunehmen wie Surfen und Kayaken mit Delfinen. Generell kann auch gesagt werden, dass die Studiengebühren zwar sehr hoch sind, verglichen mit deutschen Verhältnissen, die Universität aber auch sehr viel für die Studenten tut. So werden regelmäßig verschiedene Veranstaltungen von der Uni organisiert wie kostenlose Movie Nights und Food Markets, wo man günstig leckeres Essen bekommen kann. Außerdem ist die Universität sehr erfahren mit ausländischen Studenten. Die Mitarbeiter des International Office sind super hilfsbereit und man bekommt sehr zügig Antworten auf seine Fragen. Auch beim Erstellen der Assignments wird den ausländischen Studenten Hilfe in Form von Englischkursen oder persönlicher Betreuung zur Verfügung gestellt.

Im Allgemeinen empfand ich die Studieninhalte meiner gewählten Kurse vom Inhalt her einfacher als die Kurse, die ich an meiner Heimatuniversität belegt habe, allerdings waren sie teilweise vom Umfang her aufwendiger. Dies lag daran, dass ein Kurs aus mehreren Prüfungsleistungen bestand, die über das Semester verteilt waren. So war man kontinuierlich damit beschäftigt, eine Hausarbeit zu schreiben oder sich auf eine Klausur vorzubereiten. Die Distanz zwischen Studierenden und Dozenten ist in Australien sehr viel geringer als in Deutschland. Die Kurse sind sehr viel kleiner und die Dozenten ermutigen einen dazu, Fragen zu stellen, um auf diese individuell eingehen zu können. Allgemein hatte ich immer das Gefühl, bei jeder Unklarheit zum Inhalt oder den Assignments zu den Professoren direkt gehen zu können und habe auch immer direkt Hilfe bekommen.

Zur Kurswahl war es bei mir so, dass ich mich im Masterstudium befinde und mich auf die Bereiche Rechnungswesen und Steuern spezialisiere. In diesem Bereich werden auch sehr viele Kurse von der Griffith University angeboten, diese finden allerdings fast ausschließlich nur am Nathan Campus statt. Aus diesem Grund war ich bei meiner Kurswahl etwas eingeschränkt. Ich entschied mich für die folgenden 3 Kurse:

Corporate Communication

Der Kurs fand 1x wöchentlich in Form einer Vorlesung statt. Die Kursgröße war relativ klein, ca. 10 Personen, und der Unterricht war sehr interaktiv gestaltet. Der Dozent war bemüht, viele reale Beispiele während der Vorlesung zu bringen, was den Kurs interessant gestaltete. Als Prüfungsleistung wurden 2 Hausarbeiten eingereicht, die sich einmal um die Reputation eines gewählten Unternehmens und einmal um die Kommunikationsstrategie drehten. Die erste Hausarbeit war eine Gruppenleistung und die zweite eine Einzelarbeit. Obwohl meine Gruppe und ich aus diesem Kurs mit guten Noten rausgegangen sind, war die Durchschnittsnote des Kurses eher schlecht, was zunächst nicht erwartet wurde.

International and Comparative Human Resource Management and Employment Relations

Dieser Kurs fand ebenfalls 1x wöchentlich statt in einer größeren Gruppe von ca. 30 Leuten. Die Prüfungsleistungen waren hier 1 Hausarbeit, 1 Gruppenpräsentation und 1 Abschlussklausur. Bei der Gruppenarbeit wurden die Gruppen zusammengewürfelt, was teilweise zu Schwierigkeiten bei der späteren Kommunikation führte und die Ergebnisse der Abschlussklausur sind schlechter ausgefallen als erwartet.

Advanced Quantitative Methods and Econometrics

Dieser Kurs fand ebenfalls in einer sehr kleinen Gruppe von 8 Leuten statt, welche zum großen Teil aus PhD-Studenten bestanden. Dementsprechend war der Kursinhalt teilweise sehr abstrakt, sodass man sich des Öfteren verloren gefühlt hat. Allerdings bot der Dozent zu jeder Frage seine Unterstützung an und wollte sicher gehen, dass jeder Einzelne den Inhalt versteht. In diesem Kurs wurden wöchentlich „kleine“ Assignments abgegeben, die allerdings sehr viel Zeit in Anspruch genommen haben.


Reisen

Australien ist wunderschön und riesig und ihr werdet sicherlich nicht nur studieren, sondern einen Teil eurer Zeit auch mit Reisen verbringen. Die Gold Coast selbst hat sehr viel zu bieten und wie schon erwähnt, sind viele Abschnitte, wie Coolangatta, Miami, Burleigh Head und Currumbin mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Besucht auf jeden Fall einmal einen Food Market, der jeden Mittwoch, Freitag und Samstagabend in Miami stattfindet. Für das Hinterland der Gold Coast mit seinen vielen Nationalparks und die Sunshine Coast muss allerdings ein Auto gemietet werden. Hier haben wir sehr gute Erfahrungen mit der Vermietung Network Car Rentals gemacht. Wenn man öfters ein Auto dort gemietet hat, gab es hier auch Rabatte. Allgemein ist auch apex car rental zu empfehlen, diese gibt es an der Gold Coast allerdings nur in Coolangatta, aber in vielen weiteren großen Städten Australiens. Hier sind die Preise vergleichsweise günstig und wir hatten nie Probleme bei einer Vermietung. Flüge haben wir innerhalb Australiens immer von Jetstar gebucht. Dies war günstig und es kam nie zu Verspätungen. Im Allgemeinen solltet ihr drauf achten, dass in Ferienzeiten oder an langen Wochenenden Flüge und Autos schnell ausgebucht sind, aus diesem Grund informiert euch rechtzeitig.

Weiter zu empfehlen und auch absolute Highlights meines Auslandssemesters sind die Great Ocean Road (falls ihr im Winter hierhin reist, denkt dran, warme Sachen einzupacken), die Ostküstentour über Fraser Island und die Whitsunday Islands und Darwin. Falls ihr in Darwin seid, macht unbedingt eine Tour über den Adelaide River und besucht den Litchfield Nationalpark. Die Ostküstentour haben wir mit einem Campervan gemacht. Hier würde ich nicht Hippie-Camper von Appollo empfehlen, da die Fahrzeuge sehr alt und verbraucht waren.

Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Erfahrungsbericht ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die euch bei der Vorbereitung für euer Auslandssemester vielleicht behilflich sein können und wünsche euch eine wunderschöne Zeit in Down Under. Ich hoffe, ihr werdet viele tolle Erfahrungen sammeln und ein paar wunderschöne Monate erleben, an die ihr euer ganzes Leben zurückdenken werdet.