23 Jan
Erfahrungsbericht von Isabel H.

California State University Fullerton


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2017 bis 12/2017
Heimathochschule: Münster U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Allgemein

Von Mitte August bis Mitte Dezember 2017 habe ich ein Auslandssemester an der California State University Fullerton (CSUF) gemacht. Da ich durch ein Auslandssemester während der Schulzeit schon ein wenig Erfahrungen in den USA gesammelt habe, wollte ich gerne noch einmal einen längeren Zeitraum in den Staaten verbringen. Ich entschied mich dabei für Kalifornien, da ich von dort aus sehr viele Orte erreichen konnte, die schon lange auf meiner Reiseliste standen. Dazu gehörten  unter anderem San Francisco, der Yosemite Nationalpark, der Grand Canyon und Las Vegas (dazu unten mehr). Meine Wahl fiel auf die CSUF, da ich dort Kurse gefunden habe, die für mich persönlich sehr interessant waren. Ich studiere Psychologie und wollte eine Universität besuchen, die auch speziell „klinische Psychologie“ anbietet. Dies war an der CSUF der Fall. Außerdem liegt die CSUF nur ca. 30 Meilen von Los Angeles entfernt und ist somit von der Lage her sehr attraktiv.

Vorbereitungen

Dank der Hilfe von College Contact verlief die Bewerbung an der CSUF sehr reibungslos. Dennoch ist der zeitliche Aufwand, der insgesamt auf einen zukommt, nicht zu unterschätzen. Ich brauchte als Masterstudent ein englisches Motivationsschreiben und sollte für jeden Kurs eine Begründung schreiben, warum ich diesen denn belegen wolle.

An der CSUF war es so geregelt, dass man die Kurse direkt bei der Bewerbung gewählt hat. Dazu konnte man online die Kursauswahl sehen. Leider standen in den Kursbeschreibungen oft nur wenige Sätze, sodass es schwierig war, sich ein genaues Bild davon zu machen, was die Kurse inhaltlich abdeckten. Obwohl mir bei einigen Kursen zunächst gesagt wurde, dass diese für „Internationals“ nicht zugänglich seien, konnte ich diese vor Ort dennoch belegen. Dazu bin ich vor Ort in der ersten Uni-Woche einfach in die Kurse gegangen, die ich gerne belegen wollte und habe beim Dozenten nachgefragt, ob er mich aufnehmen würde. Demnach sollte man sich also nicht davon abschrecken lassen, wenn es von Zuhause aus nicht klappt. Dennoch hat man keine Garantie auf die Kurse (auch nicht auf die, die man von Zuhause aus bereits bestätigt bekommen hat), was natürlich bei Anrechnungsfragen einiges an Sicherheit nimmt. Ich selbst konnte mir einen Kurs anrechnen lassen und habe mich dafür mit dem zuständigen Mitarbeiter an meiner deutschen Uni ausgetauscht. Dieser konnte alle meine Anrechnungsfragen beantworten.

Was den Vorbereitungsaufwand darüber hinaus erhöhte, war neben Sprachtest und Visum auch noch ein finanzieller Nachweis der Bank darüber, dass man über 15.000 Euro verfügt. Als Sprachtest erkennt die CSUF den DAAD an. Dieser kostet ca. 30 Euro und ist damit vergleichsweise sehr günstig. Die Universität Münster zum Beispiel bietet diesen im Sprachzentrum an. Dort habe ich schnell einen Prüfungstermin gefunden. Wenn ich mich richtig erinnere, bestand dieser aus einem mündlichen, einem Lese-Verstehen, einem Hör-Verstehen und einem schriftlichen Teil. Um ein Visum für die USA zu erlangen, muss man zunächst online einen Antrag stellen. Dafür benötigt man unter anderem ein Foto. Dieses Verfahren ist in seinem Zeitaufwand nicht zu unterschätzen und kann durchaus mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Wenn dieser Schritt erledigt ist, kann man einen Termin in der amerikanischen Botschaft, zum Beispiel in Frankfurt oder Berlin, ausmachen. Dort soll man auf die Frage danach, ob man wieder nach Deutschland zurückkehren möchte, vorbereitet sein. Obwohl ich zuvor mehrfach darauf hingewiesen wurde, Dokumente als Beleg dafür zurückzukommen mitzunehmen und mir gute Argumente zu überlegen, verlief das Gespräch bei mir völlig reibungslos. Ich wurde lediglich gefragt, ob ich denn den Master in Deutschland mache und „das war‘s schon“.

Meine Flüge habe ich im Reisebüro STA Travel gebucht. Dies ist auf junge Leute ausgerichtet und sehr kompetent in der Beratung. Das Auslandssemester habe ich mit meinem Freund gemeinsam angetreten. Wir entschieden uns dafür, auf dem Rückflug einen „Stopover“ in New York einzulegen. Ich kann es wirklich sehr empfehlen, auf der Reise so viel wie möglich mitzunehmen.

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Unterkunft

In den USA eine Unterkunft zu finden erwies sich bei mir schwieriger als gedacht. Ich hatte zunächst in diversen Facebook-Gruppen (wie z.B. der „CSUF roommate database“) versucht, eine Unterkunft zu finden. Dies war nicht sehr leicht, da viele Amerikaner es bevorzugen, ihre Zimmer an jemanden zu vergeben, der sich die Wohnung vor Ort ansehen kann und plant, längere Zeit zu bleiben. Demnach würde ich es empfehlen, etwas eher anzureisen und zunächst in einem Hostel oder einer AirBnb-Wohnung unterzukommen, um vor Ort suchen zu können. So hat man einfach viel mehr Möglichkeiten. Ich entschied mich gegen eine Unterkunft auf dem Campus, da mir dies schlichtweg zu teuer war. Durch Zufall habe ich bei meiner Suche in den Facebook-Gruppen einen Amerikaner kennengelernt, der mir zwar kein Zimmer in seiner Wohnung geben konnte, mir jedoch dabei half, in derselben Apartmentanlage, in der er auch wohnte, eine Unterkunft zu finden. Ich war sehr dankbar für seine Hilfsbereitschaft und habe mich im Laufe der Zeit gut mit ihm angefreundet. Letztendlich haben mein Freund und ich gemeinsam ein Studio (also eine Wohnung mit nur einem offenen Raum) in der Apartmentanlage „Homestead“ gefunden, welche nicht weit vom Campus gelegen war. Hier möchte ich jedoch den Hinweis geben, dass in den USA „nicht weit vom Campus entfernt“ relativ ist. Obwohl ich den Campus zu Fuß innerhalb von 10 Minuten erreichen konnte, habe ich bis zu dem Gebäude, in dem alle meine Kurse stattfanden, eher 25 Minuten gebraucht.

Der Freund, der mir auch bei der Wohnungssuche half, hat meinem Freund und mir zum Glück ein Fahrrad geschenkt. Für das zweite Fahrrad sind wir zu Walmart gefahren und konnten dort eines für 70 Dollar ergattern. Dies hat sich sehr gelohnt, da wir es hinterher für 50 Dollar wieder verkaufen konnten. Somit betrug mein Weg zur Uni dann nur ca. 12 Minuten. Das Homestead war eine schöne und sichere Apartmentanlage mit Fitnessraum, Waschräumen und Pools. Das Studio, in dem ich wohnte, war jedoch viel zu überteuert und ist demnach meiner Meinung nach nicht unbedingt zu empfehlen. Wir haben später Freunde kennengelernt, die zu fünft in einem 2-Bedroom-Apartment in der gleichen Anlage gelebt haben und somit deutlich günstiger wohnten als wir. Meine Freundin sagte, sie hätte dort nur wenig mehr gezahlt als für ihre Wohnung in Münster. Dennoch sollte man sich darüber bewusst sein, dass wohnen im Großraum LA sehr teuer ist und im Normalfall selbst geteilte Zimmer mehr kosten als Einzelzimmer in Deutschland.


Ankunft und Fortbewegung

Vor Ort hatte ich noch ca. zwei Wochen Zeit, bis die Uni begann. Diese Zeit hatte ich eingeplant, da ich zunächst vorhatte, vor Ort nach einer Unterkunft zu suchen. Letztendlich musste ich jedoch nur eine Nacht in einem Hostel verbringen, bevor ich mein neues Zuhause beziehen konnte. Dennoch habe ich die zwei Wochen vor Unibeginn als sehr bereichernd wahrgenommen, da ich schon einmal vorab die Lage erkunden konnte und erste Ausflugsziele entdecken durfte. Aufgrund der Kosten habe ich mich gegen den Kauf eines Autos entschieden. Dabei muss ich gestehen, dass ich zunächst ein wenig unzufrieden mit dieser Entscheidung war. Obwohl mir bekannt war, dass die Entfernungen in den USA deutlich größer sind als Zuhause, habe ich es dennoch unterschätzt, wie wenig man ohne Auto doch letztendlich machen kann.

Ich hatte in den ersten Wochen das Gefühl, viel sehen zu wollen und ohne Auto jedoch wenig sehen zu können. Dieses Problem hat sich zum Glück schnell gelegt. Mit der Zeit hat man ja Freunde gefunden, die ein Auto hatten und einen mitnehmen konnten. Außerdem habe ich oft die Anbieter Lyft und Uber genutzt, über welche man eine Art „privates Taxi“ buchen kann. Hier empfiehlt es sich, dass sich in einer Gruppe zunächst einer die jeweiligen Apps herunterlädt und seine Freunde dann darüber einlädt, da man so viele Gutscheine für vergünstige Fahrten erhalten kann. Zusätzlich kann ich auch die App UberEats empfehlen, mit welcher man gut Essen bestellen kann. Auch hier gilt: Freunde einladen lohnt sich.


Freizeit und nähere Umgebung

Was ebenfalls für mich das Problem löste, ohne Auto unflexibel zu sein, war es, diversen Clubs beizutreten. Letztendlich entschied ich mich für den Adventure Club, die Travel Association und die International Student Association. In allen dieser drei Clubs wurden zu den Ausflügen Fahrgemeinschaften gebildet, sodass es überhaupt nichts ausmachte, selbst kein Auto zu besitzen. Ich kann die Teilnahme an solchen Clubs nur wärmstens empfehlen, da man so zum einen die Möglichkeit hat, viel zu unternehmen und auch das Land zu erkunden und zum anderen dadurch tolle Freundschaften schließen kann. Beispielsweise war ich ein ganzes Wochenende lang campen, habe verschiedene Wanderwege erkundet, habe am Strand bei Lagerfeuer Marshmallows geröstet und einen Tagesausflug nach San Diego gemacht. Außerdem boten die Clubs beispielsweise Ausflüge in die nahegelegenen Freizeitparks oder Aktivitäten wie Kürbisschnitzen oder ein Friend’s Giving an. Ich habe Freundschaften geschlossen, die so eng waren, dass es mir sehr schwer fiel, mich am Ende des Auslandssemesters von ihnen zu verabschieden.

Da Fullerton eine international ausgerichtete Universität ist, habe ich nicht nur Amerikaner, sondern beispielsweise auch eine Koreanerin und drei Japanerinnen besser kennengelernt. Von Fullerton aus kann man viele Strände gut erreichen. Ich war dabei in Malibu, in Santa Monica, am Venice Beach, am Long Beach, am Newport Beach, am Huntington Beach und am Laguna Beach. Laguna hat mir davon am besten gefallen, da es sich um einen kleinen touristenarmen Strand handelt, welcher in einer nahezu versteckten Bucht liegt. Des Weiteren sind von Fullerton aus die Städte Los Angeles und San Diego gut zu erreichen. Aus Fullerton fährt ein Zug innerhalb von zwei Stunden nach San Diego. Dort habe ich unter anderem das erste Mal ausprobiert zu surfen und den Strand La Jolla besucht, an dem es viele freilebende Robben und Seelöwen gibt. Dort konnte ich mir eine Taucherausrüstung leihen und die Tiere aus der Nähe beim Schwimmen und Spielen beobachten. In Los Angeles hat mir am besten die Wanderung zum Hollyood-Sign gefallen. Auch wenn es im August bei ca. 35 Grad wirklich kein leichter Weg hinauf war, lohnt sich der Aufstieg, da die Sicht atemberaubend ist. Zu Los Angeles kann ich sagen, dass die Anreise trotz der Nähe nicht kurz ist. Mit dem Auto muss man von Fullerton aus mit viel Verkehr rechnen, sodass die Fahrt schnell um die 90 Minuten dauert. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich nicht empfehlen, da ich damit einmal fünf Stunden bis nach Venice Beach (einem Strand von LA) gebraucht habe.

Die Freizeitmöglichkeiten in Fullerton selbst würde ich (zumindest ohne Auto) als eher begrenzt beschreiben. Fußläufig sind eigentlich nur Bars und Restaurants erreichbar. Nicht weit von Fullerton entfernt befindet sich das Disneyland. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber mir persönlich hat es dort richtig gut gefallen. Außerdem liegen die Universal Studios inklusive der Harry Potter World, das Achterbahnparadies Six Flaggs, der eher kleinere Freizeitpark Knott’s Berry Farm, die Sea World und einige Wasserrutschenparks nur jeweils maximal zwei Autostunden entfernt. In San Diego befinden sich zusätzlich noch ein toller Zoo und ein Safaripark.


Weitere Reisen

Für weitere Reisen in Kalifornien und Umgebung bot sich die Thank’s Giving Woche an, da in dieser alle Veranstaltungen ausfielen. Gemeinsam mit drei Freunden nahm ich mir einen Mietwagen. Einschließlich der Wochenenden konnten wir so eine zehntägige Reise planen. Unsere Reiseziele waren hierbei der Grand Canyon, Las Vegas, das Death Valley, der Yosemite Nationalpark und San Francisco. Ich bin froh, all diese Orte gesehen zu haben und würde jedem, der längere Zeit in Kalifornien verbringt, auch jeden einzelnen dieser Orte empfehlen. Dennoch würde ich im Nachhinein lieber nicht alle Ziele innerhalb von zehn Tagen abklappern, sondern einige vielleicht auf Wochenenden oder die Zeit vor oder nach dem Semester legen. Die Reise war nämlich mit sehr viel Zeit im Auto verbunden, sodass ich oft das Gefühl hatte, schon wieder abzureisen, bevor ich richtig angekommen war. Mir persönlich haben sowohl die Nationalparks, als auch die Städte sehr gut gefallen. Es ist beeindruckend, in den Grand Canyon zu schauen, im Death Valley über die Wüstenhügel zu laufen und im Yosemite Nationalpark den Wasserfällen zu lauschen. In Las Vegas und San Francisco dagegen gibt es einfach wahnsinnig viele Touristenattraktionen. Ich persönlich habe mit einer Reisegruppengröße von vier Personen sehr gute Erfahrungen gemacht und würde mit der Gruppe jederzeit wieder verreisen wollen.


Campus und Kurse

Der Campus in Fullerton ist mit der Universität Münster, welche ich in Deutschland besuche, kaum zu vergleichen. Da Fullerton Platz für über 35.000 Studenten bereithalten muss, ist sich der Campus dementsprechend groß vorzustellen. Er beinhaltet zwei große Sportstadien (Fußball und Baseball) sowie eine Basketballhalle und weitere Trainingsplätze. Außerdem gibt es das sogenannte „Student Recreation Center“, welches man sich wie ein großes Fitnessstudio mit Pool, überdachter Bahn zum Joggen und Kletterwand vorstellen kann. Obwohl dieses für einheimische Studenten in den Studiengebühren enthalten ist, kostet eine Anmeldung für internationale Studenten pro Semester leider über 100 Dollar. Da die Apartmentanlage, in der ich gelebt habe, über einen Pool und einen Fitnessraum verfügte, verzichtete ich auf die Mitgliedschaft im Student Recreation Center. Dennoch habe ich von anderen gehört, dass es sich lohnen soll. Mir selbst hat das Campusleben in Fullerton sehr gut gefallen. Ich mochte es, dass der Campus sehr darauf ausgelegt war, ein Miteinander zu ermöglichen und die Pausen, die man zwischen den Veranstaltungen hatte, gut nutzen zu können. So gab es beispielsweise einen großen Raum mit Tischen und Sofas sowie einen Keller mit Billardtischen und sogar einer Bowlingbahn. Die Bibliothek war sehr gut ausgestattet. Es gab einige Essensmöglichkeiten und, typisch für die USA, mehrere Starbucks.

Was die Kurse selbst betrifft kann ich leider nur meine Erfahrungen speziell im Fach Psychologie teilen. Generell ist mir in allen meiner Kursen aufgefallen, dass ich das Niveau deutlich niedriger als in Deutschland einstufen würde. Während ich es aus Münster gewöhnt bin, dass die Veranstaltungen sehr anspruchsvoll sind, hatte ich in Fullerton das Gefühl, dass man mit deutlich weniger Selbstanspruch Spitzennoten erzielen kann. Im Gegensatz zu Deutschland zählte in zwei meiner drei Kurse auch die mündliche Beteiligung. Außerdem gibt es im Unterschied zu Deutschland nicht nur die eine Klausurphase am Ende des Semesters, sondern auch sogenannte „Midterms“, sodass es zu jeder Zeit Klausuren geben kann. Zusätzlich musste ich Hausarbeiten innerhalb von zwei Wochen fertigstellen. Ein weiterer Unterschied zum Studium in Deutschland war es, dass ich Hausaufgaben aufbekam. Dadurch erinnerte mich die Zeit an der CSUF teilweise ein wenig mehr an die Schul- als an die Studienzeit. Auch wenn ich den Anspruch in den USA für insgesamt geringer halte, ist dennoch nicht zu unterschätzen, dass die Universität einen sehr hohen Zeitaufwand fordert. Da ständig Hausaufgaben, Klausuren oder Hausarbeiten anstanden, hatte man „immer was zu tun“ und keineswegs eine stressfreie Zeit.


Kosten und Fazit

Es lohnt sich zu schauen, ob man nicht irgendwie finanzielle Unterstützung erlangen kann. Ich selbst habe glücklicherweise ein Auslandsstipendium erhalten, weiß aber von meiner Freundin, die sich das Auslandssemester über Auslands-BAföG finanziert hat, dass sie auch eine beachtlich große Summe erhalten hat. Die Kosten sind nichtsdestotrotz sehr hoch und sollten nicht unterschätzt werden. Man muss damit rechnen, dass die Wohnung vermutlich zwischen 500 und 900 Dollar pro Monat (zumeist in einem geteilten Zimmer) kosten wird oder sogar, sollte man sich für On-Campus-Living entscheiden, man mit über 1000 Euro rechnen muss. Die Lebensmittel sind ebenfalls sehr teuer, so haben mein Freund und ich für einen Wocheneinkauf für zwei Personen meist über 130 Dollar bezahlt. Tatsächlich ist es günstiger, sich von Fastfood zu ernähren, aber wer möchte das schon bei einem fünfmonatigen Ausflug auf Dauer. Die Nähe zum Disneyland und zu den Universal Studios ist wirklich toll, jedoch kostet allein dort der Tageseintritt für eine Person um die 100 Dollar. Man sollte sich einfach bewusst sein, was da auf einen zukommt und sich bedacht entscheiden, ob es einem das wert ist oder nicht. Für mich persönlich war es zwar das teuerste halbe Jahr meines Lebens, dafür bin ich jedoch der Meinung, dass ich auch viel mehr gesehen und erlebt habe, als ich es Zuhause in der Zeit getan hätte, sodass es sich für mich dennoch sehr gelohnt hat.

Insgesamt würde ich es jedem empfehlen, ein Auslandssemster zu machen. Es bringt einfach unvergessliche Erinnerungen und einzigartige Erfahrungen. Ob ich für den Ort des Auslandssemester die CSUF empfehlen kann, finde ich schwierig pauschal zu sagen. Ich selbst glaube, dass für Studenten mit hohem Selbstanspruch vielleicht eine andere Uni passender wäre, da ich es teilweise als frustrierend erlebt habe, dass ich dort viel weniger lernen konnte als in Deutschland, einfach weil das Niveau der Kurse ein ganz anderes war. Es ist dennoch ein Irrtum anzunehmen, dass das Auslandssemester dadurch wie Urlaub wäre. Da ich andauernd irgendwelche Abgaben oder Klausuren hatte, habe ich das Semester nicht als entspannt wahrgenommen. Ich bin mir aber recht sicher, dass dies ein Problem ist, das nicht nur die CSUF betrifft, sondern generell für das Studieren in den USA gilt. Zwar habe ich die Hochschule nun verhältnismäßig eher schlecht bewertet, glaube jedoch, dass es an anderen Hochschulen in Kalifornien nicht viel anders aussieht. Das Auslandssemester insgesamt würde ich jedoch trotzdem als sehr positiv und als eine super Erfahrung bewerten. Die Abwechslung aus Campus-Leben und Ausflügen und Reisen hat das Semester für mich trotz allem unvergesslich und absolut lohnenswert gemacht.