13 Jan
Erfahrungsbericht von Christian M.

University of California, Los Angeles Extension

Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2015 bis 12/2015
Heimathochschule: München LMU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Meine Erwartungen

Kurz vor dem Ende meines Masterstudiums in Deutschland wollte ich noch die Chance nutzen, eine Zeit im Ausland zu studieren. Auf einer Informationsveranstaltung meiner Universität wurde ich auf College Contact aufmerksam und hatte recht schnell die UCLA im Blick, da ich mir von dem Programm der UCLA Extension eine sehr große Freiheit in der Kurswahl und dem Ruf nach gute Lehre versprach. Da ich an der Hochschule keine Kurse auf Graduate Level besuchen können würde, sah ich mich nicht dem Druck ausgesetzt, ganz bestimmte Kurse zu finden, die ich danach in Deutschland anrechnen lassen könnte.

Die Vorbereitungen in Deutschland waren zwar bürokratisch viel Aufwand, mit der Betreuung durch College Contact aber sehr leicht zu bewältigen. Meine Bewerbung für die Universität habe ich im Juni (also sehr spät) eingereicht und im September war ich bereits in Los Angeles. Einen TOEFL oder IELTS schon vorher parat zu haben, ist sicherlich hilfreich. Hat man alle Unterlagen zusammen, prüft College Contact diese und hält bezüglich der Erfolgswahrscheinlichkeit der Bewerbung Rücksprache mit der Universität, bevor man die 300 $ Bewerbungsgebühr überweist. Der nächste Schritt in Deutschland ist dann das Beantragen eines F-1 Studentenvisums. Auch hier kann man sich bei Fragen stets an College Contact wenden. Bis sich die Universität per Brief meldete, hat es circa zwei Wochen gedauert und für den Erhalt des Visums sollte man circa vier Wochen einplanen.

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Organisation der UCLA Extension

Vor der Ankunft an der UCLA bekommt man von der UCLA Extension Zugang zu einer Online-Lernplattform, auf der man eine Pre-Arrival Orientation absolvieren muss. Das ist ein circa 1,5-stündiger Kurs, in dem Studierende auf das Studentenleben hier vorbereitet werden. Dieser ist für Personen, die noch nie in Amerika waren, mit Sicherheit sehr hilfreich. Während diese Orientierungsphase im Vorfeld sehr umfangreich und gut strukturiert schien, kann ich leider nichts anderes sagen, als dass die Orientierung vor Ort mehr als enttäuschend ausfiel. Das Orientierungstreffen, welches die UCLA Extension eine Woche vor Semesterstart abhielt, bestand aus einem eineinhalbstündigen Vortrag, der exakt die Inhalte der Online-Orientierung abdeckte und als einzige neue Information noch Details zur Krankenversicherung enthielt. Es wurden keine gemeinsamen Aktivitäten mit den Austauschstudenten durchgeführt oder Kennenlern-Spiele angeleitet, sodass man mit anderen Studenten in Kontakt hätte kommen können. Auch eine Führung über den Campus konnte die UCLA Extension nicht anbieten. Diese musste man sich bei bestehendem Interesse selbst organisieren. Insgesamt war es mehr als schade, dass von Seiten der Hochschule hier kein Engagement gezeigt wurde, zumal besagte Aktivitäten keinen großen organisatorischen und erst recht keinen finanziellen Aufwand bedeutet hätten. Im Gegensatz dazu gibt es an anderen Hochschulen in der Regel eine komplette Woche, in der verschiedene Aktivitäten und gemeinsame Ausflüge angeboten werden, um ausländischen Studierenden das Ankommen zu erleichtern. Stattdessen erzeugte der Grundtenor des Vortrags - nämlich, welche Restriktionen man als UCLA Extension Student im Gegensatz zu UCLA Studenten hat - nicht wirklich ein Gefühl des Willkommenseins.

Läuft man allerdings in Week Zero, also eine Woche vor Beginn des Terms, über den Campus, kann man auf eigene Faust an wirklich vielen Einführungsveranstaltungen der UCLA selbst und der dortigen Clubs teilnehmen. Wer hier etwas Eigeninitiative zeigt, kann schnell Anschluss finden und mit den unterschiedlichsten Leuten Los Angeles erkunden.

Ein weiterer Kritikpunkt, der meines Erachtens nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die organisationale Praxis und Kommunikation über die Kostenstruktur, die Mitstudierende und ich hier erlebt haben. Zum einen kam es neben einer Anhebung der Studien-Grundgebühren um fast 900 $ sowie der Ausgabe neuer Bewerbungsunterlagen am 22.06. und der zwei Tage darauf folgenden Vorverlegung der Bewerbungsfrist vom ursprünglich 01.08. auf den 24. Juni. Diese zwei sehr kurzfristigen Entscheidungen konnten durch College Contact nur von der UCLA Extension weitergeleitet werden. Eine weitere kurzfristige Vorverlegung von einer Woche einer Frist gab es dann während des Semesters. Hierbei handelte es sich um die Frist, zu der man seine durch das Concurrent Enrollment belegten Kurse bezahlt haben musste.

Zum anderen erwies sich das Vereinbaren von Terminen mit den Mitarbeitern vor Ort als sehr schwierig. Eine Kommilitonin brauchte beispielsweise eineinhalb Monate, bis ihr ein gewünschtes Dokument ausgestellt werden konnte. Auch als sie sich bei Fragen zu ihrem Visum beraten lassen wollte, da sie ein Praktikum an ihren Studienaufenthalt absolvieren wollte, konnte sehr lange kein Ansprechpartner gefunden werden. Auf die Dienstleistungen der UCLA konnte sie hier als UCLA Extension Studentin nicht zurückgreifen.

Einige der Studierenden fragten nach weiteren Informationen über die Kostenaufteilung der Grundgebühren, da sie diese für ihre Stipendien oder Auslandskrankenversicherungen brauchten. In dieser Angelegenheit erwies sich die UCLA Extension als äußerst intransparent und gab nach langem Bemühen lediglich die Information, dass 475 $ der Anteil der Grundgebühr von 4.420 $ für die abgeschlossene Krankenversicherung seien, weiter.

Zum Ende des Studienaufenthaltes erhält man per Post eine Bestätigung, dass man am Study Abroad Program teilgenommen hat. Wenn man zum Anrechnen der Kurse an einer anderen Hochschule ein Transcript of Records haben möchte, welches die Studienleistungen auflistet, bezahlt man für dessen Ausstellung 15$ und bei Bedarf zusätzlich den Versand.

Gerade im Vergleich mit den äußerst positiven Erfahrungen befreundeter Austauschstudenten in den USA an anderen Universitäten wurde mir deutlich, dass für die UCLA Extension hier noch Verbesserungspotenzial besteht. Zum Ende meines Aufenthaltes konnte ich mit Verantwortlichen ein Gespräch führen und diesbezüglich Rückmeldung geben. Es wurde angedeutet, dass die angesprochenen Punkte in Zukunft stärker berücksichtigt werden sollen.


Kurse

Um die Auflagen für das F-1 Studentenvisum zu erfüllen, muss man Kurse mit einem Umfang von insgesamt 12 Units belegen. Da die meisten angebotenen Kurse 4.0 Units haben, sind das in der Regel drei, was auf den ersten Blick als recht wenig einzuschätzen ist. Der Arbeitsaufwand für die Klassen hier ist allerdings - gerade wenn man europäische Universitäten gewohnt ist - nicht zu unterschätzen. Man hat neben den UCLA-Extension-Kursen, die hier hauptsächlich von Berufstätigen besucht werden, auch die Möglichkeit, sich über das Concurrent Enrollment in Kurse der UCLA einschreiben zu lassen. Bekommt man einen UCLA-Kurs, kann es sein, dass man für einen Kurs an drei verschiedenen Tagen am Campus ist.

In meinem Fachbereich bestehen UCLA-Kurse mit 4.0 oder 5.0 Units meist aus einer dreistündigen Vorlesung, die auf zwei Tage verteilt ist, und einer einstündigen dazugehörigen Discussion-Section. Die UCLA-Extension-Klassen finden abends meist dreistündig statt. Im Vergleich zu Deutschland ist alles sehr verschult und man erledigt jede Woche einen ganzen Berg an Hausaufgaben. Ich hatte beispielsweise eine Psychology (Extension), eine Education und eine Public Speaking (Extension) Class und habe in den zehn Wochen vier Bücher gelesen, fünf Klausuren, acht Essays und zwei Hausarbeiten geschrieben und jede Woche eine Rede für die Public Speaking Class vorbereitet. Zwar ist hier wirklich viel Arbeit zu erledigen, der Anspruch ist dafür nicht so hoch wie in Deutschland.

Bei den Kosten für die Kurse sollte man sich auch gut überlegen, für wie viele Units man „echte“ UCLA Kurse belegen möchte. Ein Kurs an der Extension kostet im Durchschnitt 600 bis 700 $, während man pro Unit an der UCLA 373 $ (Stand: Fall Term 2015) bezahlt. Belegt man also die kompletten 12 Units an der UCLA, kommt man auf circa 4.500 $ und dazu kommt dann noch die Program Fee der Extension von 4.420 $ (Stand: Fall Term 2015). Auch einkalkulieren sollte man Lehrbücher. In manchen Klassen sind das Bücher für 20 bis 50 $, eines meiner Bücher hat aber auch 260 $ gekostet. Hier kann man auf dem Campus in Week Zero oder One gebrauchte Bücher kaufen um ein wenig Geld zu sparen. Gerade, wenn man aber UCLA-Kurse belegen möchte und noch nicht weiß, ob man den Kurs überhaupt behalten kann, ist man da tendenziell gezwungen, mehr Bücher zu besorgen.

Das Prozedere, um in einen UCLA Kurs zu kommen, funktioniert nämlich wie folgt: Ist man an der Extension eingeschrieben, muss man Kurse über das „Concurrent Enrollment“ versuchen, einen Platz in seinem Wunschkurs zu bekommen. Das geht entweder, indem man nur zu Veranstaltungen geht, in denen laut System noch Plätze frei sind, oder indem man sich in einen vollen Kurs setzt und hofft, dass in der zweiten oder dritten Woche UCLA-Studenten aussteigen. Im ersten Fall kann man Glück haben und bereits in der ersten Woche vom jeweiligen Dozenten die Erlaubnis zum Enrollment bekommen, sodass man in der Extension bezahlen und sich einschreiben lassen kann. Hat man jedoch nur die Aussicht auf einen Platz, kann man erst in der dritten Woche ganz sicher sein, ob man nun bleiben darf oder nicht. Es ist also hilfreich, mehrere der Kurse zu besuchen um die Chance zu erhöhen, dass man auf seine 12 Units kommt. Das impliziert natürlich auch, dass man in jedem Kurs bereits von Anfang an Bücher kaufen, Hausaufgaben erledigen und mitlernen muss, da in Woche fünf in der Regel die Midterms anstehen.

Zusätzlich gibt es in manchen Fachbereichen starke Einschränkungen, was das „Class Crashing“ anbelangt. Für meinen Fachbereich Psychologie musste ich vor Ort erfahren, dass die einzige Möglichkeit, überhaupt an einen Platz zu gelangen, nicht über das Class Crashing, sondern über eine Warteliste der Fakultät, bestand. Auf dieser wurden jedoch auch die UCLA-Studenten priorisiert. Ich hatte mir für die erste Woche fünf Kurse ausgesucht, in denen ich es versuchen wollte. Nur für einen davon konnte mich auf die Warteliste schreiben lassen, hatte aber keinen Erfolg und musste mich dann nach einer Alternative an der Extension umsehen. Jedem, der hauptsächlich Kurse der UCLA belegen möchte, kann ich deshalb nur empfehlen, sich so früh wie möglich an die Verantwortlichen der einzelnen Fakultäten zu wenden, da die UCLA Extension keinen Überblick über die jeweiligen Regularien hat. Die ersten zwei Wochen am Campus sind deshalb zwar wirklich relativ stressig, aber hat man dann seine Kurse zusammen, kann man sich auf eine von Deutschland sehr unterschiedliche Lehre freuen. Der Fokus in meinen Veranstaltungen lag ganz klar auf der Interaktion zwischen Dozenten und Studenten, was das Lernen dort sehr abwechslungsreich machte, aber mitunter weniger wissenschaftlich erscheinen ließ. Allerdings muss erwähnt werden, dass man an der UCLA Extension nur Undergraduate-Kurse belegen kann, in denen der Anspruch dahingehend etwas niedriger ist.


Campusleben

Auf dem Campus der UCLA ist so ziemlich alles geboten. Einen Überblick kann man sich da ganz gut auf der Seite der Universität verschaffen, deswegen gehe ich hier nur darauf ein, was man als Extension-Student alles an Angeboten nutzen kann und wie ich den Campus erlebt habe.

Mit der BruinCard (hier hat man lediglich den Status UCLA Guest) kann man in den zahlreichen Restaurants am Campus, an den Verkaufsautomaten und im UCLA Store bezahlen. Zeigt man am Eingang des Sunset Canyon Recreation Centers oder des John Wooden Centers seinen UCLA Extension Ausweis, kann man diese Einrichtungen auch kostenlos nutzen. Mit den Bibliotheken habe ich nicht viele Erfahrungen gemacht, da ich meist zuhause gelernt habe, doch auch dort bekommt man als Extension-Student Zugang. Man sollte sich aber bewusst sein darüber, dass man einen Großteil der Leistungen, die reguläre UCLA-Studenten bekommen, nicht nutzen kann. Beispielsweise kann man bestimmte Dining Halls, die gerade wegen wirklich gutem All you can eat-Essen sehr attraktiv sind, nur als Resident nutzen. Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick und den richtigen Kontakten, findet man aber meist einen Resident, der einen mit seiner Karte hineinlassen kann.

Auch hat man leider keinen Zugriff auf ermäßigte Karten für Konzert- oder Sportveranstaltungen der Universität. Was aus meiner Sicht ein wirkliches Problem darstellte, war die Parksituation. Als Extension-Student kann man sich kein Dauerparkticket für das Semester, sondern lediglich ein Ticket ab 4 Uhr nachmittags und für die Wochenenden kaufen. Möchte man nicht nur mit Berufstätigen in den abendlichen Extension-Kursen, sondern tagsüber auch mit „echten“ Studenten in Kontakt kommen, oder hat man Kurse am Vormittag, zahlt man in den Parking Structures der UCLA 12 $ pro Einfahrt. Für einen Kurs, der im Trimester zehn Termine hat, wären das also schon alleine 120 $ Parkgebühren. Hat man Glück, findet man allerdings westlich des Campus auf Veteran Avenue, Strathmore Drive oder Gayley Avenue einen kostenlosen Parkplatz, der nur Donnerstag oder Freitag vormittags für das Street Cleaning frei gemacht werden muss. Von dort läuft man circa zehn Minuten zum Campus. Auch auf der Ostseite des Campus kann man kostenlos auf Hilgard Avenue parken, braucht aber sehr viel Glück, hier einen Platz zu finden. Auf das Parkticket habe ich deshalb verzichtet und mich einfach länger auf die Suche nach einem freien Platz gemacht und den Fußweg mit eingeplant. Innerhalb des Campus-Geländes fährt der BruinBus, den ich selbst nie genutzt habe. Für reguläre UCLA Undergrads ist dieser Service kostenlos, Studierende der UCLA Extension können ermäßigte Tickets erwerben.

Auf dem Campus selbst kann man einer Vielzahl von Clubs (laut Uni-Angaben mehr als 1000) beitreten und lernt eigentlich jeden Tag einige interessante Menschen kennen. Der Großteil der Studierenden hier ist sehr engagiert, wovon das Campusleben zweifelsfrei profitiert. Ich selbst bin zwei Clubs beigetreten und habe zwischen den Veranstaltungen viel Zeit am Campus verbracht. Je offener man sich dort gibt, desto schneller findet man Anschluss und kann letztlich auch viel von der Erfahrung der Studenten profitieren. Typischerweise finden donnerstagabends in der Greek Section der Universität jede Menge kostenlose Parties statt, auf die man als Mädchen ohne Probleme kommt. Als Mann sollte man aber jemanden der ausrichtenden Fraternity kennen oder mit großem weiblichen Anhang und einer Portion Optimismus aufkreuzen, um eine Chance auf Einlass zu haben, da die Verbindungen hier kein Risiko eingehen wollen. Das Publikum dort ist zwischen 17 und 20 Jahren alt und ich habe mich dafür meist zu alt gefühlt. Ich würde aber jedem empfehlen, sich zumindest einmal eine solche Party anzusehen und mit dem typischen Klischee aus Teenie-Filmen zu vergleichen. Studierende ab 21 treffen sich an Donnerstagabenden eher in Bars in Westwood.

Housing am Campus ist den Extension-Studenten nicht gestattet. Man bekommt mit der Zusage einen Info-Zettel mit Anlaufstellen für Housing nahe des Campus. Preislich sollte man sich hier auf mindestens 800 $ Miete im Monat für Shared Apartments einstellen. In der Regel teilt man sich sein Zimmer rund um den Campus mit 2 anderen Studenten. In dieser Gegend für unter 1300 $ alleine zu wohnen, ist kaum möglich. Aber auch hier kann man natürlich Glück haben. Ich habe zum Beispiel auf Facebook ein Zimmer in einem Einfamilienhaus 15 Minuten vom Campus entfernt für 500 $ gefunden und musste im Gegenzug für den günstigen Preis Hundesitten.

Abgesehen von den Campus-Angeboten ist Westwood wirklich eine sehr sichere und schöne Gegend, in der man alles hat, was man zum Leben braucht. Wohnt man in Campusnähe, kann es deshalb auch gut vorkommen, dass sich das Sozialleben komplett auf Westwood beschränkt, was tatsächlich sehr schade ist. Versucht also auf jeden Fall in eurer Freizeit die Area zu erkunden!


Leben und Freizeit in Los Angeles

Zu erkunden gibt es in Los Angeles bei fast immer bestem Wetter einiges. Die bunt zusammengesetzte Bevölkerung sorgt für eine kulturelle Vielfalt, die man von Stadtviertel zu Stadtviertel auf ganz unterschiedliche Art erleben kann. Neben Konzerten, Sportveranstaltungen oder Comedy-Clubs, lohnt sich auch der Besuch in einem der Freizeitparks oder Museen. Nicht selten bin ich aber auch durch Zufall vor einem Red Carpet Event gestanden und konnte Hollywoodstars aus nächster Nähe sehen. Nicht zu vergessen sind natürlich die Strände, die auch vom Campus aus sehr schnell zu erreichen sind.

Stichwort „erreichen“: Man kommt in Los Angeles eigentlich kaum ohne ein Auto aus. Das öffentliche Personennahverkehrssystem ist nicht wirklich gut ausgebaut und dessen Nutzung auch nicht zu jeder Uhrzeit zu empfehlen. Ein Mietwagen ist eine Option, unter 25 Jahren in den USA aber relativ teuer. Eine Seite, die mir zum kurzfristigen Mieten empfohlen wurde, ist relayrides.com. Auf rentawrek.com kann man ältere Autos zu günstigeren Konditionen mieten. Ansonsten lassen sich auf craigslist.com Angebote für Kauf oder Vermietung finden. Ich habe sowohl privat ein Auto gemietet, als später auch eines gekauft. Für den Fall, dass man ein Auto kauft, lohnt es sich auf jeden Fall beim DMV den kalifornischen Führerschein zu machen, da dann die Versicherungskosten enorm sinken. Manche Versicherungen nehmen auch erst gar keine internationalen Klienten an. Egal ob gemietetes oder gekauftes Auto, man muss sich in Los Angeles auf jeden Fall auf viel Verkehr einstellen.

Verzichten kann man auch nicht auf ein Handy. Hier müssen sich die meisten Austauschstudenten erst einmal mit den Kosten für SIM-Karten anfreunden. Man findet Prepaid-Karten hier ab circa 30 $. Je nachdem, welche Anforderungen man hat, kann man hier aber auch 60 $ pro Monat bezahlen.

Zu den Wohnkonditionen habe ich bereits etwas geschrieben. Ich persönlich empfand es als sehr bereichernd, nicht direkt am Campus zu wohnen, da ich so mehr vom „echten“ als vom reinen Studentenleben mitbekommen habe. Das hängt aber mit Sicherheit auch von persönlichen Präferenzen ab. Hat man zum Beispiel vor, hier Geld zu verdienen, sollte man tatsächlich nicht weit vom Campus wohnen, da das Visum nur Nebenjobs im Rahmen von 20 Wochenstunden am Campus erlaubt.

Auch wenn die Lebenshaltungskosten in Los Angeles recht hoch sind, kann ich in jedem Fall empfehlen, so viel Zeit wie möglich zu nutzen, die einem das Visum bietet. Man kann 30 Tage vor Beginn des Programms anreisen und hat nach Ende noch 60 Tage Zeit. Was sich für viele internationale Studierende in Südkalifornien anbietet, ist kurz vor Ablauf der Frist nach Mexiko auszureisen, um nach einer Einreise mit einem Touristenvisum weitere 90 Tage in den USA verbringen zu können.


Fazit

Insgesamt hatte ich in Los Angeles eine wirklich schöne Zeit, würde die UCLA Extension allerdings nicht erneut wählen. Zwar war ich mit meinen besuchten Kursen zufrieden, jedoch fühlte man sich als Extension-Student an der UCLA stets als Student zweiter Klasse. Ein klarer Vorteil war sicherlich die kurze Vorbereitungszeit und der vergleichsweise geringe Aufwand für eine Bewerbung. Das Finden meiner Kurse vor Ort war allerdings sehr schwer, was womöglich auch am beliebten Fachbereich Psychologie lag. Meine Erwartungen, dass ich durch Freiheiten in der Kurswahl nach meinem Interesse wählen kann, haben sich schließlich nicht erfüllt. Im Fachbereich Psychologie würde ich deshalb die Wahl von Extension-Kursen empfehlen, falls man sich sicher ist, dass man spezifische Klassen belegen will. Damit hat man jedoch leider nicht die Möglichkeit, Teil des authentischen Studentenlebens am Campus zu sein und mit gleichaltrigen amerikanischen Studenten zu lernen.