3 Aug
Erfahrungsbericht von Annabel K.

Newcastle University


Hochschule: Newcastle University
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Marketing
Studientyp: Masterstudium
Zeitraum: 09/2015 bis 08/2016

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Entscheidung für die Hochschule

Da ich mit einem geisteswissenschaftlichen Bachelorabschluss unbedingt einen Marketing Master machen wollte, erkundigte ich mich bei der Master & More Messe in München nach passenden Hochschulen. Dort traf ich das Team von College Contact, die mir sofort einige Hochschulen in Großbritannien empfehlen konnten. Nach ausführlicher Internet-Recherche und erneuter Beratung durch College Contact habe ich mich schließlich für den Studiengang MSc.International Marketing in Newcastle entschieden.

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Bewerbungsprozess

Für die Bewerbung waren ein Motivationsschreiben, Lebenslauf und zwei Referenzschreiben notwendig. Zudem musste man den IELTS mit mindestens 6.5 bestehen. Ich hatte das Abschlusszeugnis von meinem Bachelor zu diesem Zeitpunkt noch nicht, Unterlagen können aber nachgereicht werden. Das Ausfüllen des Online-Formulars der Uni ist ziemlich einfach, aber ich bat College Contact trotzdem, alles noch einmal zu überprüfen.

Nachdem ich die Bewerbung versendet hatte, dauerte es circa 3 Wochen bis ich ein Conditional Offer erhielt. Im Mai bekam ich dann mein Bachelorzeugnis, das ich übersetzen ließ und dann bei der Uni Newcastle nachreichte. Circa 2 Wochen später erhielt ich dann mein Unconditional Offer und war sehr happy smiley

Einige Wochen später bekam ich noch eine E-Mail, dass ich für ein Business Excellence Scholarship ausgewählt wurde, im Wert von 2000 GBP. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet weil ich mich auf kein Stipendium beworben hatte. Anscheinend wählt die Business School Studenten mit sehr guten Bachelorabschlüssen für dieses Stipendium aus. Aber wie genau der Auswahlprozess abläuft ist mir bis heute unklar. Circa einen Monat vor meiner Abreise überwies ich dann die Studiengebühren und erhielt daraufhin meine Immatrikulationsbescheinigung.


Unterkunft in Newcastle

An sich gibt es unglaublich viele Unterkünfte von der Uni. In der Regel sind das Studentenwohnheime mit 5er oder 6er WGs. Jeder hat sein eigenes Zimmer mit kleinem Bad, aber die Küche wird geteilt. Der große Vorteil bei diesen Unterkünften ist, dass sie in der Innenstadt sind und super nah zur Uni. Allerdings sind sie auch ziemlich teuer (zwischen 90 und 140 GBP pro Woche). Aus diesem Grund habe ich mich für eine private Unterkunft entschieden. Die Internetseite Gumtree ist gut, wenn man sich nach privaten Wohnungen umsehen möchte. In der Regel suchen die Vermieter dort nach neuen Mietern und man hat daher keine Chance, seine zukünftigen Mitbewohner kennen zu lernen. Gute Stadtteile für private Wohnungen sind Jesmond und Heaton, wobei man von Jesmond aus noch gut zu Fuß die Innenstadt erreichen kann. Ich fand recht schnell eine 4er WG in Heaton, für die ich ca. 300 GBP im Monat bezahlt habe. Mit dem Fahrrad waren es von dort 15 Minuten zur Library und zur Business School nahm ich immer die Metro (10 Min Fahrt).


Kursinhalte und Uni-Leben

Das erste Semester war ziemlich stressig, da wir sozusagen ins kalte Wasser geworfen wurden. Wir hatten alle Basiskurse zum Thema Marketing und International Business, welche auch sehr interessant waren. Allerdings war unser Kurs mit circa 130 Leuten einfach viel zu groß. Davon waren ca. 60-70 Prozent Asiaten und der  Rest waren hauptsächlich Europäer und ein paar Amerikaner. Zudem hatten wir ein Gruppenprojekt für Marketing Research und ein sehr zeitintensives Praxisprojekt mit der Bäckerei Kette „Greggs“. Letzteres war extrem anstrengend, da wir keinerlei Einfluss auf die Gruppenaufteilung hatten und am Ende in der Regel 4 Asiaten mit 2 Europäern zusammenarbeiteten. Dies gestaltete sich schwieriger als gedacht, da das akademische Vorwissen der Asiaten nicht mit dem europäischen Standard vergleichbar ist (z.B. wenn es um Zitieren geht). Zudem war der Zeitplan sehr eng und wir mussten jede Woche einen Teil des Projekts fertigstellen. Rückblickend gesehen hat sich  der Stress aber gelohnt, da die Lernkurve extrem steil war und ich viel über interkulturelle Zusammenarbeit gelernt habe. Ende Januar hatten wir dann drei Prüfungen und es ging nahtlos ins zweite Semester über. Im zweiten Semester hatten wir dann weniger Gruppenprojekte und schon mehr Routine, daher war alles etwas entspannter. Zum Ende hin wurde es aber nochmal sehr anstrengend mit sechs Prüfungen und Masterarbeit. Zusammengefasst hatte ich den Eindruck, dass der Workload größer ist als an deutschen Unis, da man auch jeden Tag Anwesenheitspflicht hat.  Von Anfang geht jeder nach den Vorlesungen in die Bibliothek oder in einen der vielen Computer Cluster in der Business School (auch an den Wochenenden). Allerdings ist es auch wirklich nur ein Jahr und dann hat man seinen Master in der Tasche.


Leben in Newcastle

Newcastle ist eine Stadt mit rund 300 000 Einwohnern, wovon circa 80 000 Studenten sind. Die „Geordies“ sind extrem freundlich und hilfsbereit auch wenn der Akzent etwas gewöhnungsbedürftig ist. In den letzten 5 Jahren hat sich die ehemalige Kohle- und Arbeiterstadt extrem weiter entwickelt. Vor allem die Bandbreite an Restaurants, Bars und Pubs ist beeindruckend und nicht mit deutschen Städten vergleichbar. Am Wochenende wird es dann auch mal crazy, da unzählige Junggesellenabschiede in Newcastle gefeiert werden und alle Bars und Clubs voll mit feierwütigen Engländern sind. Aber das Schöne an Newcastle ist, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist (von gemütlichem Pub bis hin zur Großraumdisco). Abgesehen vom Nachtleben ist die Quayside mit seinen Brücken auch tagsüber einen Besuch wert. Bei schönem Wetter kann man in 20 Minuten mit der Metro den Küstenort „Tynemouth“ erreichen. Hier bekommt man bei Marshall’s die besten Fish and Chips, kann am Strand spazieren gehen oder einfach nur die Aussicht genießen. Für ein Jahr ist Newcastle einfach perfekt weil es genug zu sehen gibt, dass es nicht langweilig wird aber man sich sehr schnell zurechtfindet.