Wirtschafts­psychologie im Ausland studieren

Die Wirtschaft ist ein wichtiger Aspekt im Leben der Menschen. Und der Mensch ist ein ebenso wichtiger Faktor in der Wirtschaft, sei es etwa als Mitarbeiter oder als Kunde eines Unternehmens. Die Wirtschaftsunternehmen müssen sich also auf die Menschen, die für sie arbeiten oder ihre Produkte erwerben, einstellen. Dabei vertrauen sie auf die Fähigkeiten von Wirtschaftspsychologen.

Was ist Wirtschafts­psychologie?

Ein Auslandsstudium der Wirtschaftspsychologie ist auch an der renommierten UNSW Australia möglich.

Wie der Name schon sagt, vereint das Studienfach Wirtschaftspsychologie Elemente aus den Bereichen Wirtschaft und Psychologie. Deshalb gehört Wirtschaftspsychologie zu den interdisziplinären Studienfächern. Sie befasst sich im Kern damit, wie Menschen wirtschaftliche Bereiche erleben und wie sie sich in ihnen verhalten. Das beinhaltet beispielsweise folgende Fragen:



  • Wie lassen sich Mitarbeiter eines Unternehmens bestmöglich motivieren?
  • Was regt uns zum Kauf von Produkten an und warum?
  • In welchem Umfeld können wir optimal arbeiten?

Aus diesen und anderen Fragen ergeben sich die verschiedenen Schwerpunkte im Bereich der Wirtschaftspsychologie. Dazu gehören etwa die Organisations- oder die Marketing- beziehungsweise Medienpsychologie.


Wirtschafts­psychologie als Studienfach

Wirtschaftspsychologie kann Schwerpunkt in einem klassischen Psychologiestudium sein. Vermehrt bieten Hochschulen aber auch eigenständige Studiengänge in Wirtschaftspsychologie an, die sich von vornherein auf diesen speziellen Bereich fokussieren. Der gesetzte Schwerpunkt kann von Hochschule zu Hochschule verschieden sein. Die einen legen den Fokus eher auf Inhalte aus der BWL, an anderen Hochschulen steht die Psychologie im Vordergrund.

Bachelorstudium Wirtschafts­psychologie

Die ersten Semester eines Bachelorstudiums der Wirtschaftspsychologie widmen sich der Vermittlung der Grundlagen. Auf dem Lehrplan steht allgemeineres Wissen aus den Bereichen Psychologie, BWL und VWL. Auch Mathematik beziehungsweise Statistik sowie Recht sind Teile eines wirtschaftspsychologischen Studiums. In höheren Semestern sind die Inhalte in der Regel spezifischer. Die Studierenden belegen Kurse in Personal- und Organisationspsychologie, Marktforschung, Marketing- und Medienpsychologie oder Diagnostik und Evaluation. Die Studiengänge der Hochschulen können unterschiedlich aufgebaut sein. Die Studierenden haben in der Regel die Möglichkeit, sich in den höheren Studiensemestern auf Bereiche der Wirtschaftspsychologie zu spezialisieren. Zur Auswahl stehen beispielsweise Organisationspsychologie oder Personalmanagement.

Masterstudium Wirtschafts­psychologie

Mit dem Bachelor in Wirtschaftspsychologie kann man eine berufliche Tätigkeit aufnehmen oder ein Masterstudium anschließen. Im Master Wirtschaftspsychologie vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse aus dem Bachelorstudium. Außerdem erhalten sie meist Gelegenheit zu einer weiteren Spezialisierung in Teilbereichen des Fachs. Der Masterabschluss ist zudem Voraussetzung für eine weitere akademische Karriere samt Promotion.


Studienmöglichkeiten für Wirtschafts­psychologie

In Deutschland bieten zurzeit einige öffentliche und private Fachhochschulen eigenständige Studiengänge in Wirtschaftspsychologie an. Von den deutschen Universitäten hat nur eine Wirtschaftspsychologie als Studienfach im Angebot. Es ist aber häufig möglich, sich im Rahmen eines herkömmlichen Psychologiestudiums an den deutschen Universitäten auf den Bereich Wirtschaftspsychologie zu spezialisieren. Das Studium an den Fachhochschulen ist in der Regel praxisorientierter als an der Universität, wo das Erlangen theoretischen Wissens eine zentrale Rolle spielt.


Voraussetzungen für ein Studium der Wirtschafts­psychologie

Studieninteressierte benötigen für ein Studium der Wirtschaftspsychologie das Abitur oder die Fachhochschulreife. Wer Wirtschaftspsychologie studieren möchte, sollte nicht nur Interesse an Psychologie, sondern auch an wirtschaftlichen Zusammenhängen mitbringen. Auch gute Englischkenntnisse sind wichtig. Die Fachliteratur ist nämlich häufig in englischer Sprache verfasst. Zudem benötigen die Studenten gute Kenntnisse in Mathematik.

An staatlichen Fachhochschulen und Universitäten ist das Studium der Wirtschaftspsychologie zulassungsbeschränkt. Da es für das Studienfach viele Bewerber gibt, ist der Numerus Clausus (NC) zum Teil sehr hoch. An manchen Hochschulen gibt es auch noch weitere Voraussetzungen wie etwa vorab absolvierte Praktika oder Berufserfahrung.

An den privaten Hochschulen in Deutschland gibt es keinen NC. Sie erheben allerdings hohe Studiengebühren. Somit kostet ein Wirtschaftspsychologiestudium hier deutlich mehr als an einer staatlichen Universität oder Fachhochschule.


Das Fach Wirtschafts­psychologie im Ausland

Wirtschaftspsychologie wird auch an ausländischen Hochschulen angeboten. Wie in Deutschland kann Industrial and Organizational Psychology als Spezialisierung im Studium der Psychologie oder als eigenständiger Studiengang absolviert werden. Die Hochschulen bieten in den Studiengängen die verschiedensten Kurse an, die speziell auf die Tätigkeit von Wirtschaftspsychologen zugeschnitten sind. Hier eine kleine Auswahl an Bachelor- und Masterkursen von Hochschulen in den USA, Australien und Neuseeland:

  • Motivation
  • Facilitation, Training and Evaluation in Organizations
  • Personnel Selection

Wie auch in Deutschland üblich, können die Studierenden bereits während des Studiums erste praktische Erfahrungen sammeln.

Auch Spezialisierungen auf bestimmte Bereiche des Studienfachs sind teilweise möglich. Wer beispielsweise am Brooklyn College den Studiengang Master of Arts in Psychology, Industrial and Organizational absolviert, kann sich auf Human Relations oder Organizational Behavior spezialisieren.

Ein Auslandsstudium – egal, ob als Auslandssemester oder komplettes Studium – bietet den Studenten die Gelegenheit, eine andere Perspektive auf ihr Studienfach zu bekommen. Schließlich befassen sie sich ja mit den wirtschaftspsychologischen Überlegungen in anderen Ländern. Diese können sie mit den in Deutschland vorherrschenden Konzepten vergleichen. So lassen sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten ausmachen: Fühlen sich beispielsweise Amerikaner von denselben Werbekonzepten angesprochen wie Deutsche? Und wie funktioniert die Personalauswahl von Firmen in Neuseeland? Solche Dinge erfahren internationale Studierende vor Ort aus erster Hand.

Ein Auslandsstudium der Wirtschaftspsychologie kann den eigenen Horizont ungemein erweitern. Kein Wunder also, dass ein Auslandsaufenthalt während des Studiums von einigen deutschen Hochschulen empfohlen wird. Teilweise ist ein Aufenthalt im Ausland während des Studiums sogar vorgeschrieben.


Vorteile eines Auslandsstudiums im Fach Wirtschafts­psychologie

Nicht nur das Gewinnen neuer Perspektiven ist ein Vorteil eines Auslandsstudiums der Wirtschaftspsychologie. Ein Studienaufenthalt im Ausland ist noch aus weiteren Gründen zu empfehlen:

  • Viele große Unternehmen sind international aufgestellt. Deshalb ist Auslandserfahrung hier für Wirtschaftspsychologen von Vorteil.
  • Studierende haben die Gelegenheit, ihre Kenntnisse einer Fremdsprache zu verbessern.
  • Im Ausland können die Studenten interkulturelle Kompetenzen entwickeln und ausbauen. Da sie häufig direkt oder indirekt mit Menschen, auch aus verschiedenen Kulturen, zusammenarbeiten, hilft ihnen das im späteren Berufsleben.
  • Der Auslandsaufenthalt fördert die Entwicklung von Selbstständigkeit, der Fähigkeit, sich durchzusetzen, und Flexibilität und signalisiert diese Eigenschaften potenziellen Arbeitgebern.

Berufschancen für Wirtschafts­psychologen

Die Berufsaussichten für Wirtschaftspsychologen sind gut, denn ihre Fähigkeiten sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Absolventen der Wirtschaftspsychologie können Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen in privaten Unternehmen und öffentlichen Organisationen ausüben. In Marketing- oder Werbeagenturen arbeiten sie beispielsweise an Kampagnen mit. Sie sind in Unternehmen auch in der Personalabteilung tätig. Dort sind sie beispielsweise für die Weiterbildung von Mitarbeitern zuständig. Die Arbeit als Personal- oder Unternehmensberater ist ebenfalls üblich: Wirtschaftspsychologen helfen hier bei der Bewerberauswahl oder der Gestaltung der Arbeitsplätze. Ebenso ist das Training von Führungskräften eine Aufgabe für Absolventen des Studienfachs Wirtschaftspsychologie. Anstellungen finden sie unter anderem auch in der Marktforschung und bei psychologischen Diensten staatlicher Einrichtungen. Des Weiteren ist für gute Absolventen eines Masterstudiums auch eine akademische Karriere eine Option.