Interview mit Jenny Calder von der Saint Mary's University
Die kanadischen Atlantikprovinzen stehen für Historie, Internationalität und ungebändigte Natur. Für Abenteurer aus allen europäischen Ländern waren sie oftmals der erste Kontakt zum amerikanischen Festland. Die Landschaft ist abwechslungsreich, das tosende Meer prägt die hier lebenden Menschen ebenso wie die riesigen absolut stillen Wald- und Seenlandschaften. Das Zentrum der Region ist die pulsierende Hafenstadt Halifax. Sie ist nicht nur perfekter Ausgangsort für Erforschungen der Natur, sondern ist mit fast einer halben Million Einwohner auch für Stadtentdecker perfekt. An der Saint Mary’s University habt ihr die Möglichkeiten, eure Entdecker- und Forschungsfähigkeiten im akademischen Rahmen auszuleben und zu erweitern. International Recruitment Specialist Jenny Calder stellt euch dazu einige Möglichkeiten an der SMU im Interview vor.
College Contact:
Was würdest du sagen: Warum sollten Studenten lieber in Halifax studieren und nicht in den großen Städten wie Toronto oder Vancouver?
Jenny Calder:
Ich glaube, jede Groß- oder Kleinstadt in Kanada, in der man studieren kann, hat ihren eigenen Charme. Halifax aber bietet gerade für Studenten eine einzigartige Erfahrung. Die Stadt hat genau die richtige Größe, damit man sie als Student wirklich kennenlernt und auch den Lifestyle in Halifax begreifen kann. Ich sage meine Studenten immer gern, dass wir zwar nicht London oder Dubai sind, dass die Stadt aber trotzdem für jeden etwas zu bieten hat.
Die Universität liegt ungefähr fünfzehn bis zwanzig Minuten zu Fuß von Downtown Halifax entfernt. Studenten, die zum ersten Mal von zuhause wegziehen und vielleicht etwas aufgeregt sind, können sich auf unserem Campus erstmal in Ruhe einleben, bevor sie losziehen, um den Rest der Stadt zu erkunden. Halifax ist das perfekte Beispiel für eine kanadische Großstadt – multikulturell, gastfreundlich und wunderschön. Wir haben Studenten aus aller Welt bei uns in der Stadt, vor allem an der Saint Mary’s. Studenten können also in die kanadische Kultur eintauchen und gleichzeitig Freunde finden, die ebenfalls neu in der Stadt sind.
College Contact:
Die SMU legt ihren Schwerpunkt auf die grundständigen Bachelorstudiengänge. Welche Kurse sind denn besonders beliebt bei Bachelorstudenten und gibt es überhaupt Masterstudiengänge an der SMU?
Jenny Calder:
Klar, wir bieten auch Masterstudiengänge an. Viele unserer Studenten interessieren sich für die Sobey School of Business, welche unsere MBA- und MFIN-Programme anbietet. Wir haben auch einen Master of Technology, Entrepreneurship and Innovation. Außerdem haben wir einen neueren Master in Computer Science, welcher immer mehr Interesse weckt, gerade zurzeit, wo Big Data so ein großes Thema ist.
Was die Bachelorprogramme angeht: kanadische Studiengänge dauern vier Jahre, was bedeutet, dass Erstsemesterstudenten eine große Flexibilität haben. Das gibt den Studenten die Chance, viele verschiedene Kurse auszuprobieren und die Bereiche zu finden, für die sie brennen. Zum Beispiel ist bei deutschen Studenten vor allem unser Bachelor of Commerce sehr beliebt. Vielleicht fangen die Erstsemestler also mit dem Bachelor of Commerce an, lernen dabei einige wirtschaftliche Kernkonzepte kennen, aber belegen trotzdem noch Wahlfächer in den Geister- oder Sozialwissenschaften. Studenten können ihren Abschluss mit Kursen in Psychologie, Geschichte oder auch mit einer neuen Sprache abrunden. Wir haben einige exotische Hauptfächer wie Astrophysik, welche wir bis auf das PhD-Level anbieten. Viele Studenten interessieren sich auch für unser Kriminologie-Programm, vor allem wenn sie sich für Strafverfolgung und Strafrecht interessieren.
College Contact:
Viele unserer Free Mover sind auch BWL-Studenten. Warum würdest du ihnen ein Semester an der SMU empfehlen?
Jenny Calder:
Ich würde die Saint Mary’s empfehlen, weil wir als öffentliche kanadische Hochschule nicht nur eine hohe Qualität in der Ausbildung anbieten, sondern weil unsere Sobey School of Business auch AACSB-akkreditiert ist. Die Akkreditierung spricht wirklich für die Qualität des Abschlusses und für die Relevanz der Kurse.
Auch bekommen unsere Wirtschaftsstudenten tolle Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten schon vor dem Abschluss einzusetzen. Zum Beispiel indem sie an einem lokalen Start-Up mitarbeiten oder anderen Leuten helfen, ihr Unternehmen auf die Beine zu stellen. Einige Studenten könnten mit unserem Business Development Center zusammenarbeiten, das sitzt direkt auf unserem Campus. Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten für Studenten, wie sie die im Unterricht gelernten Theorien praktisch anwenden können. Es kommt auch vor, dass Leute aus der Wirtschaft den Campus besuchen, um sich für mögliche Kooperationen zu vernetzen oder auch zum generellen Austausch.
College Contact:
Die SMU ist auch eine Universität mit einem großen Forschungsschwerpunkt. An welcher Art von Forschungsprojekten können sich die Studenten einbringen?
Jenny Calder:
Wir ermutigen Studenten, so genanntes erfahrungsbasiertes Lernen in ihren Abschluss einzubauen - entweder durch Forschung während des Master- oder Bachelorstudiums oder durch praktische Kurse in ihrem Fachbereich.
Geforscht werden kann in den Ingenieurswissenschaften, der subatomaren Physik, der Anthropologie, der Informatik, der Frauen- und Gender-Forschung und noch in vielen anderen Bereichen. Da wir uns primär auf den Bachelorbereich fokussieren, gibt es eine große Zahl an Studenten, die schon früh in ihrem Studium an Forschungsprojekten teilnehmen können. Unsere Professoren, welche tagtäglich forschen, schauen sich nach Helfern unter unseren Undergraduate-Studenten um. Wenn du zum Beispiel ein Astrophysikstudent bist, empfehle ich dir, dass du dich mit deinem Physikprofessor in Verbindung setzt und schaust, ob es dort eine Möglichkeit zum Forschen gibt. Egal ob du ein Ingenieursstudent bist, ein BWL-Student oder ein Kunststudent – immer gibt es Möglichkeiten wichtige Erfahrungen schon früh im Studium zu sammeln.
College Contact:
Kannst du uns Beispiele für aktuelle Forschungsprojekte eurer Studenten geben?
Jenny Calder:
Es passiert ständig etwas! Ich würde vorschlagen, ihr durchforstet einmal die Website der Enactus Society. Das ist eine landesweite Vereinigung in Kanada, in deren Rahmen unsere Studenten oft an Wettbewerben teilnehmen und das Land bereisen, um gegen andere Studenten anzutreten. Diese Studenten führen sehr erfolgreiche Projekte durch, mit welchen sie auch wieder etwas zurück an die Bürger von Halifax geben und auch international etwas bewirken. Die Studenten gründen oftmals auch Start-Up-Programme, mit denen sie High-School-Schülern helfen, ihre eigenen Unternehmen zu gründen und mit ihnen durchzustarten. Ich glaube sie hatten letztes Jahr eine Kampagne mit dem Titel „Hundert Start-Ups in hundert Tagen“. Außerdem engagieren sie sich teilweise auch international. Unsere Studenten kommen aus rund 119 verschiedenen Ländern, ein Drittel unserer Studenten sind Internationals. Eines der Länder sind zum Beispiel die Bahamas. So haben wir eine Gruppe unserer Studenten auf die Bahamas geschickt und sie haben auf den Abaco-Inseln High School Studenten bei deren Startups geholfen.
College Contact:
Danke für das Gespräch und die interessanten Einblicke!